Sinn und Form 6/2020

Sinn und Form 6/2020 von Barnes,  Julian, Braun,  Michael, Hensel,  Kerstin, Horn,  Eva, Huysmans,  Joris-Karl, Krechel,  Ursula, Krüger,  Michael, Lorenz,  Carolin, Płaza,  Maciej, Rosselli,  Amelia, Rychlo,  Petro, Sagnol,  Marc, Stoffels,  Hans, Wilkins,  Eithne, Wolf,  Christa
Inhaltsverzeichnis: HANS STOFFELS, CHRISTA WOLF / »Die vielen ungelebten Leben«. Briefwechsel 1971–74. Mit einer Vorbemerkung von Hans Stoffels S. 725 MICHAEL KRÜGER / Der letzte Abdruck der Stille. Prosagedichte S. 751 EVA HORN / Was vom Tag übrigbleibt. Über Selfies, Tagebücher und andere Dokumentationszwänge S. 758 KERSTIN HENSEL / Gruß aus Bitterfeld. Gedichte S. 768 CAROLIN LORENZ / Die Hintergrundsperson. Christine Wolters Poetik des Reisens S. 771 AMELIA ROSSELLI / Wenn die Seele ihr Gepäck verkauft. Gedichte. Mit einer Vorbemerkung von Luisa Maria Schulz S. 779 URSULA KRECHEL / Aufzeichnungen aus der Dunkelheit. Vom Träumen in Diktaturen S. 787 MARC SAGNOL / Celan, die Wasser des Bug S. 798 PETRO RYCHLO, RENATE NIMTZ-KÖSTER / »Jede Silbe wiegt schwer«. Ein Gespräch über das Übersetzen von Paul Celan S. 810 MACIEJ PŁAZA / Die eingemauerten Bilder S. 818 JULIAN BARNES / Robespierres Nachttopf. Huysmans als Kunstkritiker S. 833 JORIS-KARL HUYSMANS / Das Berliner Aquarium S. 845 BERND WACKER, MICHAEL BRAUN / »Eine Tiefenimprägnierung des Katholischen«. Gespräch über Hugo Ball S. 851 EITHNE WILKINS / Der ganze Mensch. Viktor von Weizsäckers anthropologische Medizin (1953) S. 853 www.sinn-und-form.de ANMERKUNGEN 858 JAHRESINHALTSVERZEICHNIS 860
Aktualisiert: 2023-05-31
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Sinn und Form 1/2020

Sinn und Form 1/2020 von Bartsch,  Wilhelm, Bibiella,  Katrin, Buch,  Hans Christoph, Bürger,  Christa, Eilers,  Alexander, Eskin,  Michael, Große,  Jürgen, Grünbein,  Durs, Hamburger,  Maik, Harich,  Wolfgang, Ikstena,  Nora, Keun,  Irmgard, Leggewie,  Claus, Ranga,  Dana, Rózycki,  Tomasz, Sagnol,  Marc, Seel,  Daniela, Seithe,  Angelica, Stepanowa,  Maria, Thimm,  Günter, Venclova,  Tomas, von Petersdorff,  Dirk
Sinn und Form 1/2020 IRMGARD KEUN / »Ich sehne mich zwar nach Ruhe, aber ich ertrage sie nicht«. Zwei unbekannte Briefe an eine Freundin. Mit einer Vorbemerkung von Matthias Meitzel S. 5 KATRIN BIBIELLA / Lux Aeterna. Gedichte S. 13 MARIA STEPANOWA / Kein Zimmer für sich allein S. 15 TOMAS VENCLOVA / Prosper Mérimées letzte Novelle S. 25 DANA RANGA / Cosmos II. Gedichte S. 36 MICHAEL ESKIN, DURS GRÜNBEIN / Die Facetten der Scham. Ein Gespräch über Celan, Benn und Mandelstam S. 40 WILHELM BARTSCH / Schuscha, die Raubmordstätte. Mit Ossip Mandelstam in Bergkarabach S. 49 MARC SAGNOL / Galizische Erkundungen. Sambor, Stryj, Bolechów S. 58 ANGELICA SEITHE / Lichtung. Gedichte S. 69 TOMASZ RÓŻYCKI / Die Schlacht im Tal. Aus einem Versepos S. 71 ALEXANDER EILERS / Kiesel. Aphorismen S. 80 DIRK VON PETERSDORFF / An eine Dreizehnjährige. Gedicht S. 81 NORA IKSTENA / Nadje S. 83 JÜRGEN GROSSE / Metamorphosen des Ressentiments S. 91 WOLFGANG HARICH / »Die reaktionärste, menschenfeindlichste Erscheinung der Weltkultur«. Vier Briefe über Nietzsche an Stephan Hermlin. Mit einer Vorbemerkung von Andreas Heyer S. 103 MAIK HAMBURGER / Der weite Weg zu den Bermuden. Erinnerung an Robert Weimann S. 121 CLAUS LEGGEWIE / Auf den Spuren Wolfgang Koeppens in Washington S. 123 HANS CHRISTOPH BUCH / Wo die wilden Kerle wohnen. Laudatio auf Berthold Zilly S. 127 DANIELA SEEL / Der Garten, in dem man verschwindet. Zum Gartenmotiv in Inger Christensens »Alphabet« S. 131 GÜNTER THIMM / Stehst bald nicht mehr da, o Fichte S. 133 CHRISTA BÜRGER / Rilkes Gesetz S. 135 ANMERKUNGEN S. 140
Aktualisiert: 2023-05-31
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Galizien und Lodomerien

Galizien und Lodomerien von Fliedner,  Andreas, Sagnol,  Marc
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen »Kronländer« Galizien und Lodomerien, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Bels, Drohobycz, Brody, Stryj, Bolechow, Czortkow –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind, und Texte vielfältiger Autoren erkundet – von Sacher-Masoch und Karl Emil Franzos über Georg Trakl, Joseph Roth, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Soma Morgenstern, Stanislaw Lem bis zu weniger bekannten Namen wie Jiri Langer, Debora Vogel, Artur Sandauer, Julian Stryjkowski und Andrzej Kusniewicz. Die Figuren und Geschichten ihrer Werke werden aus dem Vergessen geholt und erscheinen in ihrer ganzen Plastizität und Lebendigkeit vor unseren Augen. Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah und die damit verbundene unwiderrufliche Zerstörung einer blühenden Kultur. Damit beschäftigt sich auch der zusätzliche Essay »Rückkehr nach Leopolis« – beeindruckt durch die Lektüre des Buches von Philippe Sands – und folgt den Spuren dieser Vernichtung im Ghetto von Lemberg.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Galizien und Lodomerien

Galizien und Lodomerien von Fliedner,  Andreas, Sagnol,  Marc
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen »Kronländer« Galizien und Lodomerien, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Bels, Drohobycz, Brody, Stryj, Bolechow, Czortkow –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind, und Texte vielfältiger Autoren erkundet – von Sacher-Masoch und Karl Emil Franzos über Georg Trakl, Joseph Roth, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Soma Morgenstern, Stanislaw Lem bis zu weniger bekannten Namen wie Jiri Langer, Debora Vogel, Artur Sandauer, Julian Stryjkowski und Andrzej Kusniewicz. Die Figuren und Geschichten ihrer Werke werden aus dem Vergessen geholt und erscheinen in ihrer ganzen Plastizität und Lebendigkeit vor unseren Augen. Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah und die damit verbundene unwiderrufliche Zerstörung einer blühenden Kultur. Damit beschäftigt sich auch der zusätzliche Essay »Rückkehr nach Leopolis« – beeindruckt durch die Lektüre des Buches von Philippe Sands – und folgt den Spuren dieser Vernichtung im Ghetto von Lemberg.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Galizien und Lodomerien

Galizien und Lodomerien von Fliedner,  Andreas, Sagnol,  Marc
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen »Kronländer« Galizien und Lodomerien, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Bels, Drohobycz, Brody, Stryj, Bolechow, Czortkow –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind, und Texte vielfältiger Autoren erkundet – von Sacher-Masoch und Karl Emil Franzos über Georg Trakl, Joseph Roth, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Soma Morgenstern, Stanislaw Lem bis zu weniger bekannten Namen wie Jiri Langer, Debora Vogel, Artur Sandauer, Julian Stryjkowski und Andrzej Kusniewicz. Die Figuren und Geschichten ihrer Werke werden aus dem Vergessen geholt und erscheinen in ihrer ganzen Plastizität und Lebendigkeit vor unseren Augen. Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah und die damit verbundene unwiderrufliche Zerstörung einer blühenden Kultur. Damit beschäftigt sich auch der zusätzliche Essay »Rückkehr nach Leopolis« – beeindruckt durch die Lektüre des Buches von Philippe Sands – und folgt den Spuren dieser Vernichtung im Ghetto von Lemberg.
Aktualisiert: 2023-02-13
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sans phrase

sans phrase von Bijlsma,  Aljoscha, Bossart,  Rolf, Braunstein,  Dirk, Bruhn,  Joachim, Dahlmann,  Manfred, Gathmann,  Till, Goldschmidt,  Georges-Arthur, Heinrich,  Klaus, Hellbrück,  David, Hesse,  Christoph, Kurnitzky,  Horst, Kurth,  Lukas, Minder,  Robert, Pschetitski,  Izchak, Radonic,  Ljiljana, Sagnol,  Marc, Scheit,  Gerhard, Schwab,  Moritz, Schweigmann-Greve,  Kay, Steinberg,  Aaron, Thalmaier,  Christian, Thörner,  Klaus, Tobin,  Jonathan S., Wallat,  Hendrik
Die Zeitschrift sans phrase verfolgt kein ‘Programm’, weder ein theoretisches noch ein politisches: Ihr einziges Interesse besteht in Ideologiekritik – darin, dem kollektiv wirksamen Wahn zu widersprechen in dem Wissen, dass er dem Innersten der Gesellschaft entspringt, dort, wo das Subjekt die Krise ‘bewältigt’, die das Kapitalverhältnis seinem Wesen nach ist. Der so gefasste Vorrang des Objekts erfordert allerdings einen Subjektbegriff, der in dem der Charaktermaske nicht aufgeht: Das notwendig falsche Bewusstsein in seiner Notwendigkeit zu durchschauen, setzt Freiheit voraus, wie jeder kategorische Imperativ sie beinhaltet – erst recht der von Marx, “alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist”. Ideologiekritik bedeutet damit nichts anderes, als das Existentialurteil zu entfalten, dessen Abbreviatur nach Adorno lautet: “Das Ganze ist das Unwahre”. Doch wie das Unwahre selbst bestimmt, d.h. negiert wird, kann es per se niemals unabhängig von geschichtlicher Erfahrung sein und ist damit unabdingbar angewiesen auf den neuen kategorischen Imperativ: noch im Stande der Unfreiheit die Freiheit zu behaupten, “Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole”. Solche Dialektik ist negativ, das heißt: sie gibt das Antinomische in keinem ihrer Begriffe preis. Aufzulösen wäre es nur, wenn jener Marxsche Imperativ in die Tat umgesetzt würde. Ein Verständnis hingegen, das Wirklichkeit nicht in Begriffen erschließt, die sich selbst kritisieren können, herrscht dieser Wirklichkeit das im Geld repräsentierte Mit-sich-selbst-identisch-Sein als eine ihr angeblich von Natur aus zukommende Eigenschaft auf. Anders, mit Freud gesagt: wer sich die Welt nur als Ansammlung von Zeichen denkt, macht sich unfähig, reale, von ihm getrennte Objekte libidinös zu besetzen. Essayistisches Schreiben, das es allein rechtfertigt, eine Zeitschrift zu gründen, führt darum auch nicht Idiosynkrasien narzisstisch vor – und weiß dennoch, was es ihnen verdankt: Von ihnen zehrt der Gedanke, der über die Begriffslogik hinausgeht; sie sind die einzig mögliche – unmittelbare – Anwesenheit des Leibs im Denken. Aber auf sie sich einzuschränken und auf Begriffsbestimmung zu verzichten, wäre wiederum Regression des Denkens. Diese Gratwanderung hat die Begrifflichkeit des Essays mit dem Formsinn der Kunstwerke gemein. Nur fehlt ihr deren Evokationskraft, und schon deshalb kann sie sich selbst ohne Reflexion aufs Ästhetische im engeren Sinn nicht wirklich entwickeln. Die Zeitschrift ist dabei wie in allen anderen Fragen der Kritik keineswegs pluralistisch. Sie hat nicht zuletzt das Ziel, den Konsens, auf den der Pluralist sich berufen muss, als der Form Kapital äquivalent bloßzulegen. Aber sie verteidigt mit größtem Engagement noch den Pluralismus gegen autoritäres Potential wie antiautoritäre Gewaltphantasie, die ihm selbst entspringen und beide – von attac bis occupy und Kommendem Aufstand – so auffällig die antikapitalistische Regression der Gegenwart kennzeichnen, terminierend in den schlimmsten Formen des Politischen: deutscher Ideologie und deren djihadistischer Fortsetzung. Die totale Vermittlung, die durchs Unwesen Kapital gesetzt ist, und das auf Totalität zielende Ungeheuer, das sie beseitigt, sind von der Kritik als Einheit zu begreifen, und dennoch dürfen sie ihr nicht eins sein, will sie ein Bewusstsein ihrer eigenen Voraussetzungen haben. Wissenschaftliche Abhandlungen zu veröffentlichen, überlässt die Zeitschrift den dafür zuständigen Institutionen. In ihr werden keine Diskurse oder Narrative beschworen oder analysiert, denn dies ist die Selbstzerstörung des Pluralismus: Sie rufen in ihrer bewusst im Unverbindlichen gehaltenen Form und ihrem den Wahrheitsbegriff leugnenden Inhalt letztlich jenen Gegensouverän auf den Plan, der die Gesellschaft nicht nur auflöst in diffuse barbarische Vielheit. Anders als der Souverän, der die Form als Ausbeutungsform objektiviert, das heißt als ewig und allgemein verbindlich mittels Todesdrohung zu garantieren vorgibt, polt sie sein in der Krise notwendig auftauchender Kontrahent inhaltlich gezielt auf Vernichtung um der Vernichtung willen. Am Hass, der Israel entgegenschlägt, weiß diese Zeitschrift darum sans phrase die heute gefährlichste Konsequenz solchen Wahns zu erkennen und zu denunzieren.
Aktualisiert: 2022-11-22
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Sinn und Form 6/2020

Sinn und Form 6/2020 von Barnes,  Julian, Braun,  Michael, Hensel,  Kerstin, Horn,  Eva, Huysmans,  Joris-Karl, Krechel,  Ursula, Krüger,  Michael, Lorenz,  Carolin, Płaza,  Maciej, Rosselli,  Amelia, Rychlo,  Petro, Sagnol,  Marc, Stoffels,  Hans, Wilkins,  Eithne, Wolf,  Christa
Inhaltsverzeichnis: HANS STOFFELS, CHRISTA WOLF / »Die vielen ungelebten Leben«. Briefwechsel 1971–74. Mit einer Vorbemerkung von Hans Stoffels S. 725 MICHAEL KRÜGER / Der letzte Abdruck der Stille. Prosagedichte S. 751 EVA HORN / Was vom Tag übrigbleibt. Über Selfies, Tagebücher und andere Dokumentationszwänge S. 758 KERSTIN HENSEL / Gruß aus Bitterfeld. Gedichte S. 768 CAROLIN LORENZ / Die Hintergrundsperson. Christine Wolters Poetik des Reisens S. 771 AMELIA ROSSELLI / Wenn die Seele ihr Gepäck verkauft. Gedichte. Mit einer Vorbemerkung von Luisa Maria Schulz S. 779 URSULA KRECHEL / Aufzeichnungen aus der Dunkelheit. Vom Träumen in Diktaturen S. 787 MARC SAGNOL / Celan, die Wasser des Bug S. 798 PETRO RYCHLO, RENATE NIMTZ-KÖSTER / »Jede Silbe wiegt schwer«. Ein Gespräch über das Übersetzen von Paul Celan S. 810 MACIEJ PŁAZA / Die eingemauerten Bilder S. 818 JULIAN BARNES / Robespierres Nachttopf. Huysmans als Kunstkritiker S. 833 JORIS-KARL HUYSMANS / Das Berliner Aquarium S. 845 BERND WACKER, MICHAEL BRAUN / »Eine Tiefenimprägnierung des Katholischen«. Gespräch über Hugo Ball S. 851 EITHNE WILKINS / Der ganze Mensch. Viktor von Weizsäckers anthropologische Medizin (1953) S. 853 www.sinn-und-form.de ANMERKUNGEN 858 JAHRESINHALTSVERZEICHNIS 860
Aktualisiert: 2023-03-07
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Galizien und Lodomerien

Galizien und Lodomerien von Fliedner,  Andreas, Sagnol,  Marc
Marc Sagnol durchstreift die ehemaligen »Kronländer« Galizien und Lodomerien, die heute vor allem auf dem Gebiet der westlichen Ukraine liegen. Die persönliche wie historische Spurensuche führt ihn zur verschollenen österreichischen, polnischen und jüdischen Kultur des ehemaligen Vielvölkerlandes und den zahlreichen Schriftstellern, die dort gelebt und geschrieben haben. Orte werden sichtbar – Grodek, Lemberg, Bels, Drohobycz, Brody, Stryj, Bolechow, Czortkow –, die im gegenwärtigen Gedächtnis meist nicht mehr präsent sind, und Texte vielfältiger Autoren erkundet – von Sacher-Masoch und Karl Emil Franzos über Georg Trakl, Joseph Roth, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Soma Morgenstern, Stanislaw Lem bis zu weniger bekannten Namen wie Jiri Langer, Debora Vogel, Artur Sandauer, Julian Stryjkowski und Andrzej Kusniewicz. Die Figuren und Geschichten ihrer Werke werden aus dem Vergessen geholt und erscheinen in ihrer ganzen Plastizität und Lebendigkeit vor unseren Augen. Ein Leitfaden der Suche bleibt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von Galizien in der Shoah und die damit verbundene unwiderrufliche Zerstörung einer blühenden Kultur. Damit beschäftigt sich auch der zusätzliche Essay »Rückkehr nach Leopolis« – beeindruckt durch die Lektüre des Buches von Philippe Sands – und folgt den Spuren dieser Vernichtung im Ghetto von Lemberg.
Aktualisiert: 2021-12-21
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Sinn und Form 1/2020

Sinn und Form 1/2020 von Bartsch,  Wilhelm, Bibiella,  Katrin, Buch,  Hans Christoph, Bürger,  Christa, Eilers,  Alexander, Eskin,  Michael, Große,  Jürgen, Grünbein,  Durs, Hamburger,  Maik, Harich,  Wolfgang, Ikstena,  Nora, Keun,  Irmgard, Leggewie,  Claus, Ranga,  Dana, Rózycki,  Tomasz, Sagnol,  Marc, Seel,  Daniela, Seithe,  Angelica, Stepanowa,  Maria, Thimm,  Günter, Venclova,  Tomas, von Petersdorff,  Dirk
Sinn und Form 1/2020 IRMGARD KEUN / »Ich sehne mich zwar nach Ruhe, aber ich ertrage sie nicht«. Zwei unbekannte Briefe an eine Freundin. Mit einer Vorbemerkung von Matthias Meitzel S. 5 KATRIN BIBIELLA / Lux Aeterna. Gedichte S. 13 MARIA STEPANOWA / Kein Zimmer für sich allein S. 15 TOMAS VENCLOVA / Prosper Mérimées letzte Novelle S. 25 DANA RANGA / Cosmos II. Gedichte S. 36 MICHAEL ESKIN, DURS GRÜNBEIN / Die Facetten der Scham. Ein Gespräch über Celan, Benn und Mandelstam S. 40 WILHELM BARTSCH / Schuscha, die Raubmordstätte. Mit Ossip Mandelstam in Bergkarabach S. 49 MARC SAGNOL / Galizische Erkundungen. Sambor, Stryj, Bolechów S. 58 ANGELICA SEITHE / Lichtung. Gedichte S. 69 TOMASZ RÓŻYCKI / Die Schlacht im Tal. Aus einem Versepos S. 71 ALEXANDER EILERS / Kiesel. Aphorismen S. 80 DIRK VON PETERSDORFF / An eine Dreizehnjährige. Gedicht S. 81 NORA IKSTENA / Nadje S. 83 JÜRGEN GROSSE / Metamorphosen des Ressentiments S. 91 WOLFGANG HARICH / »Die reaktionärste, menschenfeindlichste Erscheinung der Weltkultur«. Vier Briefe über Nietzsche an Stephan Hermlin. Mit einer Vorbemerkung von Andreas Heyer S. 103 MAIK HAMBURGER / Der weite Weg zu den Bermuden. Erinnerung an Robert Weimann S. 121 CLAUS LEGGEWIE / Auf den Spuren Wolfgang Koeppens in Washington S. 123 HANS CHRISTOPH BUCH / Wo die wilden Kerle wohnen. Laudatio auf Berthold Zilly S. 127 DANIELA SEEL / Der Garten, in dem man verschwindet. Zum Gartenmotiv in Inger Christensens »Alphabet« S. 131 GÜNTER THIMM / Stehst bald nicht mehr da, o Fichte S. 133 CHRISTA BÜRGER / Rilkes Gesetz S. 135 ANMERKUNGEN S. 140
Aktualisiert: 2023-03-07
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Nietzsche – sein Denken und dessen Entwicklungspotentiale

Nietzsche – sein Denken und dessen Entwicklungspotentiale von Kiss,  Endre, Klaiber,  Tilo, Niemeyer,  Christian, Sagnol,  Marc, Senigaglia,  Cristiana, Wellner,  Klaus
In der Zeit vom 17. bis zum 19. Juli 2015 führten Prof. Dr. Endre Kiss und Dr. Klaus Wellner ein Symposion über Nietzsche in Münstertal in dem Kloster St. Trudpert durch. Die Veranstalter knüpften damit an die erfolgreichen philosophischen Symposien von 2009, 2010 und 2012 an. Wieder hatte man sich die Aufgabe gestellt, dass jeder Teilnehmer ein ihm wichtiges Thema bei Nietzsche so behandeln sollte, dass zusätzlich zu einer werkimmanenten Interpretation auch ein Blick auf die weiteren Entwicklungen dieses Bereiches in Wissenschaft und Philosophie geworfen wird oder aber durch Nietzsches Philosophieren angeregte Fragen weiterverfolgt werden. Auch dieses Mal werden zu Aufsätzen erweiterte Beiträge in einem Sammelband publiziert. Ein kurzer Hinweis auf die Absichten der Autoren soll die Neigung von Lesern zur Lektüre beflügeln. Klaus Wellner setzt sich mit der Frage auseinander, wie man durch wechselseitige Bezüge der Texte von Goethe und Nietzsche Interpretationsgewinne erzielen kann. Abschließend wird überlegt, in welchen geistigen Welten sie sich bewegt haben. Goethe bereitet die Heraufkunft der Moderne eine besondere Sorge. Da diese ein Kind der Aufklärung ist, schreitet Nietzsche zu einer Aufklärung über die Aufklärung fort. In der Folge erkennt er, dass ein einheitliches Erkenntnissystem für die gesamte Wirklichkeit unerreichbar ist. Endre Kiss stellt klar, dass sich Nietzsches Auffassungen über den Perspektivismus erheblich von den Ansichten des Destruktivismus unterscheiden. Den Ausführungen darüber ist eine Einführung in die Begriffe und Probleme von Konstruktivismus, Destruktivismus, Dezisionismus und Postmoderne vom Herausgeber vorangestellt. Cristiana Senigaglia widmet sich dem Thema des Glücks, obwohl es viele Aspekte bei Nietzsche gibt, wonach es ihm nicht relevant zu sein scheint. Allerdings verweist die Etymologie des Wortes nicht nur auf die Gefühlsseite, sondern auch noch auf das Gelingen. Das Resultat könnte sein, dass zwei Pfade des Glücks parallel verlaufen: der eine, der sich aus glücklichen Konstellationen zusammensetzt, und der andere, der eine gewisse Kontinuität bildet und sich aus einer kohärenteren Tätigkeit oder Verkettung von sinnbehafteten Tätigkeiten ergibt. Dies gestattet dem Einzelnen, ein dynamisches Gleichgewicht zu erstreben. Tilo Klaiber will an einem Werk des englischen Philosophen Michael Hampe zeigen, wie Nietzsche als Zeuge für ein bestimmtes Selbstverständnis der Philosophie angeführt wird, das der zeitgenössische Autor als eine anti-akademische, nicht-doktrinäre Tätigkeit fortführen möchte. Sie soll durch Experimentieren mit Begriffen darauf abzielen, dass Individuen in ihrer Fähigkeit gestärkt werden, auf eigene Erfahrungen reflektierend zu reagieren. Christian Niemeyer setzt sich mit dem Begriff Übermensch auseinander; denn er sei im 20. Jahrhundert ohne Wirkung geblieben. Oder ist er etwa in der Transhumanismus-Debatte wieder auferstanden? Vielleicht kann man aber die Vorsilbe über im Sinne einer Transformation lesen, was an den Vorgang der Drei Verwandlungen im Zarathustra erinnert. Dann aber ließe sich für den Übermenschen auch guter Europäer oder guter Weltbürger sagen. Marc Sagnol unternimmt den Versuch, den philosophischen Unterschied von Schopenhauer und Nietzsche mit Hilfe von Benjamins Kategorien von Trauerspiel und Tragödie zu charakterisieren und zu zeigen, dass Schopenhauer auch als ein gewisser Vorläufer von Benjamin betrachtet werden kann, insbesondere der Benjaminschen metaphysischen Trauerspieltheorie. Es wird die These vertreten, dass sich Benjamin, indem er beim Ursprung des deutschen Trauerspiels gegen Nietzsche polemisiert, teilweise auf Schopenhauer stützt, um das Wesen des Trauerspiels im Unterschied zu der Tragödie zu erfassen. Klaus Wellner führt im letzten Beitrag dieses Bandes aus, dass Nietzsche anfangs den Staat als Förderer der Kultur bejaht hat, sich später jedoch gegen den Staat ausgesprochen hat, weil er als absolutes System die geistige Freiheit verhindert. Es wird am Beispiel der EU dargestellt, dass die derzeitige Entwicklung der Staaten nicht mehr auf einen zentralistischen Superstaat, sondern auf ein Netzwerk von Staaten und überstaatlichen Institutionen hinausläuft, worin eher ein geistiger Spielraum eröffnet werden kann. Bei dieser Gelegenheit soll doch darauf hingewiesen werden, dass bei dem Symposion noch weitere Referenten mit folgenden Themen Vorträge gehalten haben: 1. Prof. Dr. Georges Goedert (Luxemburg): Schopenhauer über das wollende Subjekt. Anthropologische Aspekte seiner Leidensphilosophie 2. Hans-Peter Anschütz (Freiburg i. Br.): „Die Geburt der Tragödie“ als Begriffsdichtung. Eine Interpretation 3. Dr. Albrecht Kiel (Konstanz): Der Schatten bei Nietzsche und Jung – aus heutiger Sicht 4. Dr. Uschi Nussbaumer-Benz (Zürich): Nietzsche – Islam – Islamismus. Perspektiven der (Welt-)Auslegung Leider haben sie ihre bemerkenswerten Ausführungen nicht publizieren wollen. Es bleibt aber zu hoffen, dass ihre Gedanken zu anderer Zeit doch noch das Licht der geistigen Öffentlichkeit erblicken dürfen. Für ihre bereichernde Mitwirkung auch bei den Diskussionen sei hiermit gedankt. An dieser Stelle soll der geistige und auch materielle Einsatz der Teilnehmer überhaupt gewürdigt werden, da auf diese Weise nicht nur bereichernde Gespräche stattfinden konnten, sondern auch wieder ein Buch mit Aufsätzen erscheinen kann. Zudem bin ich meiner Ehefrau Inghard Wellner zu besonderem Dank verpflichtet, weil sie mich nicht nur bei den praktischen Arbeiten und der Organisation des Symposions unterstützt hat, sondern auch weil sie die Entstehung der Gedanken zu meinen Vorträgen und Aufsätzen konstruktiv begleitet hat. Es bleibt nur noch zu wünschen, dass die vorgelegten Arbeiten in dem Kreis der Nietzsche-Leser ihre Wirkung zeitigen werden. Klaus Wellner Bollschweil, den 27. September 2018
Aktualisiert: 2020-01-21
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‚Toposforschung (…) im Lichte derU-topie‘

‚Toposforschung (…) im Lichte derU-topie‘ von Aanei,  Mihaela, Auteri,  Laura, Bobinac,  Marijan, Cheie,  Laura, Colin,  Amy-Diana, Constantinescu,  Romanita, Corbea-Hoisie,  Andrei, Craciun,  Iona, Csáky,  Moritz, Cybenko,  Larissa, Dácz,  Enikö, Decuble,  Gabriel H, Eidherr,  Armin, Fischer,  Markus, Foi,  Maria Carolina, Gaier,  Ulrich, Gossens,  Peter, Hainz,  Martin A., Höhne,  Steffen, HUMĂ,  CEZARA, Klanska,  Maria, Kührer-Wielach,  Florian, Kunicki,  Wojciech, Lajarrige,  Jacques, Landolfi,  Andrea, Langer,  Gerhard, Lihacia,  Ion, Lihaciu,  Ion, Liska,  Vivian, Lorenz,  Susanne, Matiychuk,  Oxana, Morris,  Leslie, Moser,  Joseph W., Ohrlinger,  Herbert, PĂLIMARIU,  ANA MARIA, Pfützner,  Andreas, Rubel,  Alexander, Ruthner,  Clemens, Rychlo,  Petro, Sagnol,  Marc, Sánta-Jakabházi,  Réka, Schablewski,  Frank, Schenkel,  Elmar, Schrader,  Hans-Jürgen, Solomon,  Francisca, Spinei,  Cristina, Varga,  Pal S., Vilas-Boas,  Gonçalo, Weger,  Tobias, Weinberg,  Manfred, Werner,  Michael, Winkler,  Markus, Zivkovic,  Yvonne, Zup,  Iulia
Der vorliegende Band enthält die Beiträge zur Tagung, die zwischen dem 20. und 25. September 2016 an der Alexandru Ioan Cuza-Universität Jassy/Iaşi unter dem Titel ",Toposforschung (...) im Lichte der U-topie'. Literarische Er-örterungen in/aus MitteIOsteuropa" stattgefunden hat. Sie wurde von dem Jassyer Germanistik-Lehrstuhl unter dem Zeichen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Universität Iaşi und der Universität Konstanz zur Würdigung des 50-jährigen Bestehens der Universität Konstanz organisiert und vom DAAD-Alumni-Netzwerk großzügig unterstützt. Die Veranstaltung wurde ebenfalls von den beiden genannten Universitäten, vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München, vom Österreichischen Kulturforum Bukarest, vom Deutschen Kulturzentrum Jassy und vom Institut Français in Jassy gefördert. Die an der ältesten, 1860 gegründeten Universität Rumäniens in der heute wichtigen Metropole an der südöstlichen Grenze der Europäischen Union abgehaltene internationale Konferenz nahm nicht zufällig das bekannte Paul Celan-Zitat aus dessen Darmstädter "Meridian"-Rede in ihren Titel auf: Der thematische Verweis auf den mittelosteuropäischen Raum, aus dem Celan stammte, und seine literarische ,,Produktivität" platzierte die wechselseitige Beziehung zwischen "Kultur-Landschaften" und die sich daraus ergebenden Voraussetzungen künstlerischer Werke in den Mittelpunkt der Debatten. Schon im 19. Jahrhundert und besonders im 20. Jahrhundert entwickelte sich unter dem Einfluss des technologischen Fortschritts, der damit yerbundenen tiefen sozialen Veränderungen, der wachsenden Urbanisierung eine neue Qualität der kulturellen Kommunikation auf europäischer Ebene, die allmählich die Kreativität anregende Pluralität zu einer wesentlichen Komponente des kontinentalen Ganzen begründete. Die Region Zentraleuropa/Mittelosteuropa übernahm dabei eine symptomatisch modellhafte Funktion als leidgeprüfte Brücke zwischen Sprachen und Kulturen. In diesem Sinne spielte die von Celan heraufbeschworene "U-topie" - als erwünschte Öffnung zu gleichzeitig sozialen und individuellen befreiten Horizonten die Rolle eines einschneidenden Stimulus für das literarische Schaffen, in dem die Dialektik der Inhalte und der Formen zu einer räumlich uneingeschränkten Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmittel führte. All diese Aspekte wurden während der Tagung in ihren unterschiedlichsten Facetten sorgfältig und ausführlich analysiert: Recherchen zu theoretischen Perspektiven und in diesem Bereich anzusetzenden kulturwissenschaftlichen Begrifflichkeiten (z. B. "Raum", "Gedächtnis", "Identität", "Differenz" u. a.), wie auch Beiträge zu ästhetisch relevanten Momenten, zu vielsprachigen dichterischen Persönlichkeiten und ihren Werken in und aus Mittelosteuropa wurden in Iaşi von einer Riege erfahrener und junger Fachleute aus Rumänien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Portugal, der Schweiz, der Tschechischen Republik, der Ukraine, Ungarn und den Vereinigten Staaten von Amerika im freien Ideenaustausch vorgeführt. Die Begegnung, an der auch Doktoranden und Studierende teilnehmen durften, bot damit eine Gelegenheit wechselseitigen und intensiven Kennenlernens mit dem Ziel der weiteren intellektuellen und wissenschaftlichen Vernetzung.
Aktualisiert: 2020-03-17
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Tragik und Trauer

Tragik und Trauer von Fliedner,  Andreas, Sagnol,  Marc
"Die Bedeutung von Marc Sagnols Buch ist eine zweifache: Auf der einen Seite zeichnet es auf luzide Weise den Zusammenhang zwischen Benjamins Theorie des Barockdramas und der Geschichtsphilosophie nach, die seinen frühen Schriften bis hin zur Studie über »Goethes Wahlverwandtschaften« (1921) zugrunde liegt. Sagnol rekonstruiert das intellektuelle Klima im Deutschland der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und insbesondere der geschichtsphilosophischen Debatte der Zeit, die von Namen wie Dilthey, Simmel und Heidegger geprägt war. Auf der anderen Seite analysiert Sagnol scharfsinnig die Bedeutung der beiden gegensätzlichen Begriffe Tragödie und Trauerspiel im Benjamin’schen Werk. Der griechischen Tragödie stellte Benjamin das barocke Trauerspiel gegenüber, das die pessimistische Sicht einer Welt in Szene setzt, die von der göttlichen Gnade verlassen ist und deren Akteure der Untätigkeit, höfischen Intrigen und letztlich einer unermesslichen Melancholie überantwortet sind. Eine Weltsicht, so sei angemerkt, die gleichermaßen von der Gegenreformation wie vom deutschen Protestantismus inspiriert ist." Aus dem Vorwort von Stéphane Mosès.
Aktualisiert: 2020-02-13
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Walter Benjamin: Moderne und Gesetz

Walter Benjamin: Moderne und Gesetz von Birnbaum,  Antonia, Gasché,  Rodolphe, Greiner,  Bernhard, Hamacher,  Werner, Klapisch,  Liliane, Mali,  Joseph, Matveev,  Julia, Mödersheim,  Sabine, Noor,  Ashraf, Sagnol,  Marc, Sand,  Shlomo
Benjamins Denken spürt die Rhythmen auf, in denen geschichtliche Veränderungen stattfinden. Es gilt hierbei, die tektonische Kraft, die aufeinander stossende Weltalter erzeugen, in Begriffen und Bildern darzustellen. Diese Aufgabe stellt sich potenziert im Verhältnis zum Gesetz. Konstituierte dieses den Massstab, der alle geschichtliche Veränderung relativierte, so ist es Kennzeichen der Moderne, dass die Bedingungen dieses Verhältnisses analysiert, bzw. verworfen oder mit anderen Vorzeichen gedacht werden. Benjamin geht den Weisen nach, in denen Ordnungen der Moral und der Politik, der Zeit und der Wahrnehmung, der Kunst und der Sprache sich unter dem Zeichen der Moderne in bezug auf das Gesetz neu konfigurieren. Der Sammelband widmet sich Benjamins Analysen dieser Konfigurationen-
Aktualisiert: 2023-04-26
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Kulturen an ‚Peripherien‘ Mitteleuropas

Kulturen an ‚Peripherien‘ Mitteleuropas von Agache,  Astrid, Amann,  Klaus, Bachmann,  Magdalena, Bernardi,  Rut, Chelaru,  Nora, Corbea-Hoisie,  Andrei, Eidherr,  Armin, Hackl,  Wolfgang, Metzeltin,  Michael, Neumann,  Victor, Pallaver,  Günter, Prisacaru,  Ana-Maria, Putzer,  Oskar, Radulesca,  Raluca, Reitani,  Luigi, Riccabona,  Christine, Rostos,  Ioana, Sagnol,  Marc, Scharr,  Kurt, Scheichl,  Sigurd Paul, Scheuringer,  Hermann, Schwarze,  Cordula, Siller,  Barbara, Videsott,  Paul, Wimmer,  Erika, Winkler,  Markus
Die Achse Zentrum-Peripherie zählt zu den neuen Forschungschwerpunkten der Kulturwissenschaften – in der Literatur ist von dieser Spannung schon länger die Rede, man denke an Joseph Roths Überlegungen zum Untergang der Habsburgermonarchie. Eben diese bestimmt räumlich und historisch auch unsere Perspektive: Es geht um sprachliche und kulturelle Ränder Zentral- oder Mitteleuropas (im Sinne seiner ,altösterreichischen‘ Auffassung) besonders im 19. und 20. Jahrhundert; speziell um die Bukowina (für die und deren Nachbarregionen Franzos das bon mot „Halbasien“ geprägt hat) an der nordöstlichen und um Tirol an der südwestlichen Peripherie, beide weit entfernt vom Macht- und Kulturzentrum Wien (dem Czernowitz näher gestanden sein mag als Innsbruck und Bozen) und um das politische und kulturelle Schicksal dieser Provinzen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, die für beide massive sprachliche und kulturelle Veränderungen nach sich gezogen haben. Pluralität als einheitliche kulturelle Marke Zentraleuropas weisen auch Beiträge über andere Regionen Mittelosteuropas nach: Transkarpathien, Galizien, das Banat; dieses Bild mitteleuropäischer Vielfalt ergänzen ein Aufsatz über jiddische Literatur und einer über einen ladinischen Autor aus Südtirol, der sich einer Sprache bedient, die sowohl gegenüber dem Deutschen als auch gegenüber dem Italienischen randständig ist – in einer Region die als ganze vom deutschen wie vom italienischen Sprachraum her Peripherie ist. (Leider ist ein erbetener Beitrag über die Literatur aus Südtirol in italienischer Sprache schließlich nicht zustande gekommen.) Dem Status und den Charakteristika der deutschen Sprache an der westlichen und östlichen Extremität des ehemals habsburgischen Machtbereichs – die in Tirol in direkter ,Konkurrenz‘ zum Italienischen stand, während sie in der Bukowina als von einundzwanzig Prozent der Bevölkerung zur Umgangsprache deklarierten lingua franca zwischen dem mehrheitlich gesprochenen Rumänischen und Ukrainischen fungierte – wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mehrere Beiträge befassen sich mit Beziehungen zwischen dem Deutschen, dem Rumänischen und den slawischen Sprachen und Dialekten in der Bukowina und der Umgebung, sowie in einer weiteren Perspektive mit der rumänischen Sprache als einer Sprache am Rand der romanischen Sprachen. Die deutsche Sprache in Südtirol wird sowohl unter dem Aspekt ihrer Beziehungen zum ,Zentrum‘ der deutschen Sprache als auch zum Italienischen behandelt. ,Peripherie‘ gibt es aber auch im Ästhetischen, als Verweigerung traditioneller wie aktueller literarischer Konventionen. Dem spürt ein Beitrag über einen Tiroler Autor (Georg Decristel) und ein weiterer über Walter Pilar nach, der nicht zur räumlichen Peripherie gehört (sie jedoch zum Thema macht), aber bewusst am Rand des Literaturbetriebs steht. Ausgangspunkt des gemeinsamen Unterfangens waren das Interesse an der Kultur der Bukowina in Jassy und die tirolbezogenen Forschungen in Innsbruck. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten schien es reizvoll diese parallelen Interessen einmal in einem Projekt zusammenzuführen. Auf Beziehungen zwischen den beiden Räumen gehen nur zwei Beiträge ein, trotz dem Wirken zahlreicher Tiroler vor allem in Czernowitz, wo Johann Georg Obrist und Hans v. Vintler auch für die lokalen Autoren Anreger waren, wo ab den 1870er Jahren Tiroler an der Universität tätig waren und von wo umgekehrt Czernowitzer Gelehrte nach Innsbruck berufen wurden, ein akademisches Beziehungsgeflecht, das Franz Hieronymus Riedl schon vor vielen Jahren dargestellt hat. Hier kommt die Tätigkeit des aus Tirol stammenden Historikers Zieglauer an der Czernowitzer Hochschule zur Sprache, ferner ein spätes und schon Bukowina-fernes Kapitel der Zusammenarbeit zwischen Karl Emil Franzos und dem Tiroler Literaten Johann Georg Obrist, schließlich ein reflektierter Erfahrungsbericht über die Lehre einer Innsbrucker Kollegin in Jassy. Im Hintergrund steht freilich der von 1946 bis 1963 an der Universität Innsbruck wirkende Sprachhistoriker, Dialektforscher und Mediävist Karl Kurt Klein diesem Unternehmen Pate, hat doch seine akademische Karriere in Jassy begonnen, wo er an die zwei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen als Germanist und Bibliotheksdirektor gewirkt hat, und ist doch seine Literaturgeschichte des Deutschtums im Ausland von 1939 trotz manchen Spuren der Entstehungszeit ein Standardwerk über literarische Phänomene an der Peripherie geblieben. Das vorliegende Buch enthält einige Briefe des großen Gelehrten aus der Zeit seines Wirkens in Jassy. Es bleibt uns die angenehme Pflicht zu danken, einerseits den Beiträgern, andererseits der Südtiroler Landesregierung, dem Südtiroler Kulturinstitut in Bozen und dem Österreichischen Kulturforum in Bukarest, deren Subventionen das Erscheinen des Bandes ermöglicht haben, obwohl er den zunächst vorgesehenen Umfang weit überschritten hat. Und ohne die Infrastruktur der beiden beteiligten germanistischen Institute wäre dieser Band nicht möglich gewesen. Andrei Corbea-Hoisie, Sigurd Paul Scheichl
Aktualisiert: 2019-03-28
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