… in die weite Welt hinein
Michael Klaus
Wäre Michael Klaus in Brilon-Wald geblieben, wo er 1952 geboren wurde, säße er heute nächtens auf dem Dach seines Eigenheimes „und würde schreien oder mit Steinen schmeißen“.
Stattdessen wuchs Michael Klaus im Ruhrgebiet auf und erlernte das ironisch gebrochene Lebensgefühl von der Pike auf.
Mit der erstmals in diesem Band versammelten Kurzprosa erzählt der virtuose Satiriker Michael Klaus nach Jahrzehnten geordnet von seiner Kindheit und Jugend, von den Abgründen des Alltags in Gelsenkirchen und von jenem merkwürdig schrägen Lebensgefühl, das die verlässlichste Konstante im Ruhrgebiet zu sein scheint.
Michael Klaus’ Miniaturen sind vertrackte Urlaubsgrüße aus dem Alltag, „Geschenke vom seltsamen Lieblingsonkel“ (Süddeutsche Zeitung) – „virtuos verschratet“ (DIE ZEIT). Gelsenkirchen ist überall.
Zitat aus dem Buch:
Dann sitze ich so in der Nische, nicht ganz so entspannt wie gewünscht, denn in Kirchen kriegt man keinen Kaffee und anscheinend hält man Gott für einen Nichtraucher, und die gehörten oder an Wände gemalten Geschichten vermischen sich mit den selbst erlebten. Wie mein erster Beichtvater – ich war Acht – einen Wacholderatem hatte, und ich lange Zeit beim Geruch von Wacholderschnaps froh wurde und dachte, mir würden gerade die Sünden vergeben.