Hinter der „Weltbühne“
Hermann Budzislawski und das 20. Jahrhundert
Daniel Siemens
Kaum ein Linksintellektueller überlebte mehr Regimewechsel und war auf so unterschiedliche Weise wirksam wie Hermann Budzislawski: ob in der Nachfolge von Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky als Leiter der »Weltbühne« nach 1933, als Mitarbeiter von Dorothy Thompson in den USA oder als prägende Figur der sozialistischen Journalistik in der DDR. Budzislawski gelang es mit erstaunlicher Wendigkeit, nicht nur alle existenziellen Bedrohungen zu überstehen, sondern sich auch immer wieder neu Einfluss zu verschaffen. Daniel Siemens‘ spannende Biographie entwirft zugleich ein komplexes Panorama des 20. Jahrhunderts. Sie lotet die Freiheitsspielräume sozialistischer Politik aus und fragt nach dem Preis von politischer Anpassung und Widerstand.