Frontmatter -- Vorwort / Ule, Carl Hennann -- I. Abhandlungen: Die Freiheit der Kunst und das Sittengesetz / Hartlieb, Horst
Aktualisiert: 2023-05-29
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Frontmatter -- Vorwort -- I. Abhandlungen: Die Freiheit der Kunst und das Sittengesetz
Aktualisiert: 2023-05-29
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Klassisches Heldentum steht im Widerspruch zur Gleichheitsideologie.
Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen, ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer - eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden.
Burkhard Voß verdeutlicht, wie der Postheroismus unsere Gesellschaft immer mehr schwächt, indem das Leistungsprinzip, für das prototypisch Helden stehen, immer mehr erodiert. Kann es da noch eine Chance für neue Helden geben?
Aktualisiert: 2023-05-11
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Im heutzutage weitgehend negativ konnotierten 'Homosexuellen-Urteil' des Bundesverfassungsgerichts von 1957 lehnte es das Karlsruher Gericht ab, die damaligen massenhaften Bestrafungen von Männern wegen homosexueller Kontakte für verfassungswidrig zu erklären. Ungeklärt war bislang, wie sich dieses Urteil mit der heute erheblich positiver beurteilten Grundrechtsjudikatur des Gerichts in den 1950er Jahren vereinbaren lässt. Nadine Drönner analysiert umfassend und quellengestützt die zeittypischen Ursachen und Motivationen des Urteils und seine Folgen für die Rechtsdogmatik. Das Urteil verstand sich dabei als Entscheidung für den Augenblick und gab damit - entgegen gewichtigen Stimmen in den Rechts- und Sozialwissenschaften - einem zukünftigen Wandel der Auffassungen zur Homosexualität eine verfassungsrechtliche Grundlage. Damit ermöglicht die Autorin einen differenzierten Blick auf das Urteil: Es hat die massenhaften Strafverfahren gegen homosexuelle Männer nicht beendet, aber mit seiner Begründung und interdisziplinären Argumentation die spätere Entkriminalisierung mit vorbereitet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Im heutzutage weitgehend negativ konnotierten 'Homosexuellen-Urteil' des Bundesverfassungsgerichts von 1957 lehnte es das Karlsruher Gericht ab, die damaligen massenhaften Bestrafungen von Männern wegen homosexueller Kontakte für verfassungswidrig zu erklären. Ungeklärt war bislang, wie sich dieses Urteil mit der heute erheblich positiver beurteilten Grundrechtsjudikatur des Gerichts in den 1950er Jahren vereinbaren lässt. Nadine Drönner analysiert umfassend und quellengestützt die zeittypischen Ursachen und Motivationen des Urteils und seine Folgen für die Rechtsdogmatik. Das Urteil verstand sich dabei als Entscheidung für den Augenblick und gab damit - entgegen gewichtigen Stimmen in den Rechts- und Sozialwissenschaften - einem zukünftigen Wandel der Auffassungen zur Homosexualität eine verfassungsrechtliche Grundlage. Damit ermöglicht die Autorin einen differenzierten Blick auf das Urteil: Es hat die massenhaften Strafverfahren gegen homosexuelle Männer nicht beendet, aber mit seiner Begründung und interdisziplinären Argumentation die spätere Entkriminalisierung mit vorbereitet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Immanuel Kants "Grundlegung" ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Texte der abendländischen Moralphilosophie. Sie gilt mitunter allerdings auch als einer der „dunkelsten“ Texte Kants – wenn nicht sogar der abendländischen Philosophie überhaupt. Der Kommentar macht deutlich, dass die vorgebliche Dunkelheit im Wesentlichen der Tatsache geschuldet ist, dass der Text seit langem im Schatten der falschen Annahme gelesen wird, Kant wolle eine Begründung (oder Rechtfertigung) des Sittengesetzes liefern, um damit den moralischen Skeptizismus abzuwehren. Liest man ihn stattdessen unter der (auch historisch angemesseneren) Perspektive, dass Kant mit dem kategorischen Imperativ ‚nur‘ eine neue Formel für das Prinzip der allgemein im Schwange gehenden Sittlichkeit ‚angeben und rechtfertigen‘ will, um so den moralischen Eudaimonismus durch eine Moral der Autonomie zu ersetzen – dann zeigt sich, dass der Text nicht bloß ein philosophisches, sondern zugleich ein schriftstellerisches Meisterwerk ist.
Without doubt, Immanuel Kant's "Grundlegung" is one of the crucial documents of Western moral philosophy. However, it is sometimes considered to be one of Kant's – or even all of Western philosophy´s– "darkest" texts. The commentary makes it clear that the alleged darkness is essentially due to the fact that the text has long been read under a false assumption, insinuating that it was Kant´s foremost aim to provide a justification for the moral law in order to ward off moral skepticism. If one reads it instead with the understanding (which is also historically more appropriate) that with the invention of the categorical imperative Kant only wants to state and justify a new formula for the principle of morality in general in order to replace moral eudaimonism with a moral of autonomy –then it becomes readily apparent that the “Grundlegung” is not just a philosophical, but at the same time a literary masterpiece.
Aktualisiert: 2021-11-12
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Immanuel Kants "Grundlegung" ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Texte der abendländischen Moralphilosophie. Sie gilt mitunter allerdings auch als einer der „dunkelsten“ Texte Kants – wenn nicht sogar der abendländischen Philosophie überhaupt. Der Kommentar macht deutlich, dass die vorgebliche Dunkelheit im Wesentlichen der Tatsache geschuldet ist, dass der Text seit langem im Schatten der falschen Annahme gelesen wird, Kant wolle eine Begründung (oder Rechtfertigung) des Sittengesetzes liefern, um damit den moralischen Skeptizismus abzuwehren. Liest man ihn stattdessen unter der (auch historisch angemesseneren) Perspektive, dass Kant mit dem kategorischen Imperativ ‚nur‘ eine neue Formel für das Prinzip der allgemein im Schwange gehenden Sittlichkeit ‚angeben und rechtfertigen‘ will, um so den moralischen Eudaimonismus durch eine Moral der Autonomie zu ersetzen – dann zeigt sich, dass der Text nicht bloß ein philosophisches, sondern zugleich ein schriftstellerisches Meisterwerk ist.
Without doubt, Immanuel Kant's "Grundlegung" is one of the crucial documents of Western moral philosophy. However, it is sometimes considered to be one of Kant's – or even all of Western philosophy´s– "darkest" texts. The commentary makes it clear that the alleged darkness is essentially due to the fact that the text has long been read under a false assumption, insinuating that it was Kant´s foremost aim to provide a justification for the moral law in order to ward off moral skepticism. If one reads it instead with the understanding (which is also historically more appropriate) that with the invention of the categorical imperative Kant only wants to state and justify a new formula for the principle of morality in general in order to replace moral eudaimonism with a moral of autonomy –then it becomes readily apparent that the “Grundlegung” is not just a philosophical, but at the same time a literary masterpiece.
Aktualisiert: 2021-11-12
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Klassisches Heldentum steht im Widerspruch zur Gleichheitsideologie.
Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen, ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer - eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden.
Burkhard Voß verdeutlicht, wie der Postheroismus unsere Gesellschaft immer mehr schwächt, indem das Leistungsprinzip, für das prototypisch Helden stehen, immer mehr erodiert. Kann es da noch eine Chance für neue Helden geben?
Aktualisiert: 2023-02-14
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Nicht selten fußen Rechtsnormen auf einem außerrechtlichen Wertefundament und werden im Lichte ethisch-moralischer Vorstellungen ausgelegt und angewandt. Dies betrifft Generalklauseln und Schrankenbestimmungen, die ausdrücklich auf die vorherrschenden Anschauungen einer Gesellschaft verweisen, aber auch Rechtsnormen, die klar erkennbar einen sozialethischen Konsens aufgreifen. Jan Christian Urban fragt nach der ganz konkreten Bedeutung dieser Normen, und er stellt die Frage, inwieweit diese dazu genutzt werden können, selbst individuelle Freiheitsrechte einzuschränken. Neben einer detaillierten und umfassenden Analyse von Rechtsprechung und einschlägiger Normen im deutschen, europäischen und im internationalen Recht zeigt der Autor einen Bedeutungswandel von Ethik und Moral innerhalb der verschiedenen Rechtsregime auf. Die finale Gegenüberstellung seiner Ergebnisse besitzt rechtsordnungsübergreifende Gültigkeit und bringt dabei objektive und allgemeingültige Kriterien hervor, auf Grundlage derer die Prognose zukünftiger Rechtsentscheidungen möglich wird.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Wenn der Tauschwert den nexus rerum et hominum herstellt, dann gibt es nur zwei Alternativen: Entweder man passt sich dieser Heteronomie an und beteiligt sich an der Zerstörung des Planeten durch den Kapitalismus – oder man leistet Wi-derstand, der rational nicht ohne autonome Moral zu haben ist.
Dagegen schreibt die bürgerliche Philosophie mit immer neuen Irrationalismen an, besonders in der praktischen Philo-sophie. Der Autor entwirrt mit seiner Kritik an diesen falschen Positionen die geistige Situation der Zeit.
Die empiristische und sprachanalytische Ethik erweist sich als unfähig, eine verbindliche Moral zu begründen; die Sys-temtheorie bekennt ihre Amoralität ein und ist bloß noch technokratisches Hinnehmen dessen, was ist. Gespenster der Staatsautorität aus der Vergangenheit wie bei Gehlen werden bei den Rechten wieder populär. Aber auch linke Theoretiker verwässern sozialdemokratisch Moral oder sprechen amora-lisch von „Moralfalle“, andere, die es eigentlich besser wissen müssten, machen aus Marx einen Positivisten.
In der Kritik dieser falschen Auffassungen und in der Refle-xion der eigenen Problematik erweist dieses Buch die Ethik als praktische Philosophie der Veränderung produktiv als avancierten Stand der Vernunft
Aktualisiert: 2019-04-01
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Frontmatter -- Vorwort -- I. Abhandlungen: Die Freiheit der Kunst und das Sittengesetz
Aktualisiert: 2023-03-27
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Frontmatter -- Vorwort / Ule, Carl Hennann -- I. Abhandlungen: Die Freiheit der Kunst und das Sittengesetz / Hartlieb, Horst
Aktualisiert: 2023-03-27
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Aktualisiert: 2023-03-27
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Vom Autor liegen insgesamt 13 Bücher vor, die zusammen eine Einheit bilden und in sich schlüssig sind - in naturgesetzlichen Zusammenhängen! - -
9. Buch: Das rätselhafte Geschehen am Waldsee (5. Buch, Kapitel 1.5) ist endlich entschlüsselt worden - auf Grund der kantschen Philosophie, die als dunkel und schwer verständlich sich erwiesen hat, auch für studierte Philosophen! - -
Zuerst hat der Autor wichtige Stellen der kantschen Philosophie durchleuchtet. Danach hat er das rätselhafte Geschehen entschlüsseln können - säkular. Übrig bleibt dennoch ein "Rest", der als Berufung gedeutet wird. - -
ABENDLIED
Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen? -
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn ...
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Lass uns zu dir dann kommen
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Stafen,
Und lass uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbar auch!
M. Claudius (verkürzt)
1761-1831
Aktualisiert: 2022-06-09
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Vom Autor liegen insgesamt 13 Bücher vor, die zusammen eine Einheit bilden und in sich schlüssig sind - in naturgesetzlichen Zusammenhängen! - -
9.* Buch: Das rätselhafte Geschehen am Waldsee (5. Buch, Kapitel 1.5) ist endlich entschlüsselt worden - auf Grund der kantschen Philosophie, die als dunkel und schwer verständlich sich erwiesen hat, auch für studierte Philosophen! - -
Zuerst hat der Autor wichtige Stellen der kantschen Philosophie durchleuchtet. Danach hat er das rätselhafte Geschehen entschlüsseln können - säkular. Übrig bleibt dennoch ein "Rest", der als Berufung gedeutet wird. - -
Abweichend vom 9. Buch enthält das 9.* Buch noch Gedichte und Anmerkungen des Autors.
ABENDLIED
Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen? -
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn ...
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Lass uns zu dir dann kommen
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen,
Und lass uns ruhig schlagen!
Und unsern kranken Nachbar auch!
M. Claudius (verkürzt)
1761-1831
Aktualisiert: 2022-06-09
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Nicht selten fußen Rechtsnormen auf einem außerrechtlichen Wertefundament und werden im Lichte ethisch-moralischer Vorstellungen ausgelegt und angewandt. Dies betrifft Generalklauseln und Schrankenbestimmungen, die ausdrücklich auf die vorherrschenden Anschauungen einer Gesellschaft verweisen, aber auch Rechtsnormen, die klar erkennbar einen sozialethischen Konsens aufgreifen. Jan Christian Urban fragt nach der ganz konkreten Bedeutung dieser Normen, und er stellt die Frage, inwieweit diese dazu genutzt werden können, selbst individuelle Freiheitsrechte einzuschränken. Neben einer detaillierten und umfassenden Analyse von Rechtsprechung und einschlägiger Normen im deutschen, europäischen und im internationalen Recht zeigt der Autor einen Bedeutungswandel von Ethik und Moral innerhalb der verschiedenen Rechtsregime auf. Die finale Gegenüberstellung seiner Ergebnisse besitzt rechtsordnungsübergreifende Gültigkeit und bringt dabei objektive und allgemeingültige Kriterien hervor, auf Grundlage derer die Prognose zukünftiger Rechtsentscheidungen möglich wird.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Es war und ist erfreulich, dass die Lehre MESSNERS von seinem Nachfolger am Wiener Lehrstuhl RUDOLF WEILER, der gleich ihm das Studium der Theologie mit dem der Sozialwissenschaften verbunden hatte, fortgesetzt und aktualisiert wurde. Er geht auf die Unterscheidung MESSNERS primäres Naturrecht, welches „unmittelbar in der sittlichen Natur des Menschen begründet und ihm durch seine sittlich-rechtliche Vernunfteinsicht kundgetan ist“ sowie sekundäres Naturrecht oder angewandtes Naturrecht ein. Als dieses bezeichnete er die Forderungen der Gerechtigkeit, die sich aus den allgemeinen Prinzipien in Verbindung mit der Einsicht in die unter den jeweiligen Umständen zu erkennende Natur der Sache ergeben. WEILER erkennt auch die Möglichkeit von Naturrechtsirrtümern und hebt hervor, dass „die Bedeutung der existentiellen Zwecke für die Erforschung der menschlichen Natur bei der Überwindung von Naturrechtsirrtümern und beim Zugang zu neuen Grundfragen über die Natur des Menschen festzuhalten, … entscheidend“ ist.
Je mehr auch besonders durch den Fortschritt der Technik die Internationalisierung des öffentlichen Lebens zunahm sowie durch die Globalisierung die Grenzen zurücktreten und die Menschen sich näher kommen, desto mehr erfährt sich, was auch PAPST BENEDIKT XVI. in seiner Weltfriedensbotschaft 2008 besonders betonte, die Menschheit als große Familie. Diese Entwicklung sollte sich auch mit einer Internationalisierung und Globalisierung an Solidarität und Menschlichkeit verbinden.
Das Naturrecht in seiner ewigen Wiederkehr könnte darauf mit hinführen und Christen ihrer Schöpfungsverantwortung gerecht werden.
(aus: Schambeck, Naturrecht in Zeitverantwortung)
Aktualisiert: 2022-01-03
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Aktualisiert: 2023-01-16
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Das von „Natur aus Rechte“ ist mit der Idee der Gerechtigkeit zu identifizieren, wie Johannes Messner festhielt: „Das Naturrecht ist Ergründung und Begründung des Wesens und des Kriteriums von Recht und Gerechtigkeit“ (Das Naturrecht). Naturrechtliche Prinzipien lassen sich auch von der menschlichen Vernunft erkennen, so der katholische Anspruch. Diese und viele weiteren für unser Zusammenleben essentiellen Grundwahrheiten, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben, will dieser Sammelband in Erinnerung rufen.
Die Beiträge, die zum großen Teil beim Johannes-Messner-Symposion im September 2013 im Schottenstift in Wien referiert wurden, spannen einen thematischen Bogen, der von den theoretischen Grundlagen des Naturrechts zu sozialethischen und juristischen Aspekten, die in einer Auseinandersetzung zum Naturecht als Beitrag zur Neuevangelisierung unserer Gesellschaft münden.
Aktualisiert: 2022-07-28
Autor:
Gregor Hochreiter,
Maria Raphaela Hölscher,
Reinhold Knoll,
Stefan Lakonig,
Christian Machek,
Karlheinz Peschke,
Hanns J Pichler,
Herbert Pribyl,
Christoph Kardinal Schönborn,
Josef Spindelböck,
Paul R. Tarmann,
Wolfgang Waldstein,
Rudolf Weiler,
Michael Wladika
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Aktualisiert: 2020-11-11
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