Die Stadtbücher von Haldensleben (ca. 1255-1486)
Analysen und Register
Heidelore Boecker
Haldensleben, der östliche Stützpunkt welfischer Macht gegenüber Askaniern und Erzbischöfen von Magdeburg, ist in der modellhaften Gestalt eine auf Herzog Heinrich den Löwen zurückgehende frühe bürgerliche Plananlage des späteren 12. Jahrhunderts. 26 km nordwestlich von Magdeburg gelegen, wurde der Ort vom Erzbischof als neuem Stadtherrn 1224 mit Magdeburger Stadtrecht versehen und blieb verfassungsrechtlich eine Immediatstadt. Aus der Zeit von etwa 1255 bis 1486 ist ein Stadtbuch mit ca. 10.350 Einträgen zur freiwilligen und privatrechtlich-streitigen Gerichtsbarkeit überliefert. Theodor Sorgenfrey und Max Pahncke besorgten 1923 ff. die Edition, jeweils ohne Register. Die Berliner Historikerin Heidelore Böcker, seit 1978 durch Veröffentlichungen zur Haldenslebener Stadtgeschichte ausgewiesen, knüpft an diese Arbeiten an. Sie analysiert die Quelle unter sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Aspekten, ergänzt die Edition durch Register und verdeutlicht Benutzungsweise und Charakter. Damit wird Wirtschaftshistorikern, Mittelalterarchäologen und Namenkundlern sowie allen an vergleichender Erforschung mittelalterlicher Stadtgeschichte Interessierten eine wertvolle Hilfe geboten.