Die Nordische Bewegung in der Weimarer Republik

Die Nordische Bewegung in der Weimarer Republik von Breuer,  Stefan
In der Weimarer Republik entstand in Deutschland eine Bewegung, die sich, gestützt auf die Rassenlehren des 19. Jahrhunderts, die Dominanz der als kulturell besonders wertvoll behaupteten „nordischen Rasse“ innerhalb der deutschen Bevölkerung zum Ziel setzte. Mit den ungewöhnlich erfolgreichen Schriften von Hans F.K. Günther und Ludwig Ferdinand Clauß verfügte diese Bewegung über einen eigenen Kanon und schuf sich ab 1926 mit dem „Nordischen Ring“ ein eigenes Netzwerk, das weit in die völkische Bewegung, die Bündische Jugend und den aufkommenden Nationalsozialismus hineinreichte. Richard Walther Darré und Heinrich Himmler machten ihre Ideen zur Leitideologie der SS, und hier vor allem des Rasse- und Siedlungshauptamtes als einer Schlüsselinstitution des SS-Imperiums innerhalb des „Dritten Reiches“. Die von Günther und anderen gelieferten Kriterien zur Rasseneinteilung bildeten nicht nur die Grundlage für die Rekrutierung und weltanschauliche Schulung der SS, sondern erlangten ab 1938 zentrale Bedeutung im Rahmen der nationalsozialistischen Eroberungs- und Besatzungspolitik in Europa. Stefan Breuer schildert in seinem Band Vorgeschichte, Formierung und Ausbreitung der Nordischen Bewegung und stellt die Spannungen und Konflikte dar, die durch sie heraufbeschworen wurden. Auf diese Weise entsteht ein umfassender Einblick in die Ursprünge der nationalsozialistischen Rassenideologie.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die Idee der Rasse

Die Idee der Rasse von Freimüller,  Tobias
Für rund zwei Jahrhunderte war die Kategorie der Rasse ein wichtiges Instrument, mit dem sich die Welt vermeintlich wissenschaftlich ordnen und erklären ließ. In den Sammlungsbeständen der Universität Jena finden sich zahlreiche Objekte, die auf diese Idee der Rasse verweisen - unter anderem in der Anatomischen Sammlung, dem Phyletischen Museum, dem Ernst-Haeckel-Haus und in den Beständen der Jenaer Anthropologie. Untersucht werden fünfzehn dieser Objekte: vom Zwischenkieferknochen eines Walrosses bis zur Lehrmittelsammlung „Rassenhygiene“.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Ein Heiligtum im Taubertal?

Ein Heiligtum im Taubertal? von Raisch,  Michael
Nahe bei Creglingen im württembergischen Franken, auf einem Hügel hoch über dem kleinen Örtchen Standorf, liegt die Ulrichskapelle. Der achteckig angelegte Bau ist nicht nur wegen seiner landschaftlich schönen Lage bemerkenswert, sondern auch, weil er seit der Errichtung in der Stauferzeit nahezu unverändert blieb. Dazu entspringt unterhalb des Kirchleins eine Quelle, deren Wasser nach volkstümlichen Vorstellungen gesund oder hilfreich oder wundertätig sein soll. Stoff für frommes Nachsinnen, für poetische Ausmalungen und romantische Fantasien, auch für eine Prise Aberglauben, liefert die Ulrichskapelle also genug. Aber leider haben nicht nur Poeten und Romantiker sich dieses Stoffes bedient, sondern - wie Michael Raisch in seiner Untersuchung aufzeigt - völkische Ideologen, Protagonisten einer national gesinnten Germanentümelei und neuheidnische Geomanten, bis hin zu den unsäglichen Rassentheoretikern des Nationalsozialismus. Von diesem Klüngel wurde die Ulrichskapelle teilweise ihrer kirchlichen Geschichte beraubt und zu einem angeblich heidnischen Kraftort gemacht. Hinzu kommen nicht völkische, sondern überchristliche Geschichtsfantasien, die eine charmante, aber eben auch kleine und abseits gelegene Kapelle, zu einem Dreh- und Angelpunkt der mittelalterlichen Geschichte machen wollen. Dort sei das Turiner Grabtuch aufbewahrt worden, Kreuzzüge hätten durch das Grabtuch ihren Anfang genommen und ihre Bestimmung erhalten, Massen seien in Wallfahrten auf den grünen Hügel abseits des Taubertals gezogen, Fürsten und Kaiser seien dort gewesen und so weiter. Verwunderlich ist nicht, dass es solche ideologischen Vereinnahmungen, solche Spintisierer und Besserwisser gibt. Es gibt sie immer. Verwunderlich ist, welchen Einfluss sie bis heute auf die Wahrnehmung der Ulrichskapelle haben. Auch das wird von Michael Raisch akribisch nachgezeichnet. Das macht die Kapelle im fränkischen Ländle zu einem lehrreichen Beispiel, wie fahrlässig oft mit der Kirchen- und Zeitgeschichte umgegangen wird, und wie man es nicht machen sollte. Warum halten sich die völkischen und scheinchristlichen Legenden um die Ulrichskapelle so hartnäckig, obwohl sie immer wieder mit aufklärender Absicht kritisiert wurden? Auf diese Frage gibt es mindestens zwei Antworten. Zum einen sind die Ideologien, die früher zur Vereinnahmung der Ulrichskapelle, und der kirchlichen Geschichte schritten, nicht völlig entmachtet. Es gibt die Rassenfanatiker, die neuheidnischen Spintisierer und die Verschwörungstheoretiker immer noch. Eines der bedrückendsten Ergebnisse von Michael Raisch ist, dass diese Kreise selbst nach der Katastrophe von 1945 zwar eilfertig daran gingen, sich vom gescheiterten Dritten Reich zu distanzieren, dem sie vorher gedient hatten. Aber an ihren nationalistischen Heidenträumen hielten sie fest und waren nicht bereit, die geschichtliche Katastrophe, die sie mit verschuldet hatten, als Anfrage an sich selbst zu verstehen. Neuheiden, Geomanten und Esoteriker stehen bis heute - wenn auch sicher nicht durchweg - in dieser unheiligen Tradition. Ihnen entgegen zu treten, ist eine wichtige Aufgabe kirchlicher Aufklärung, und es ist Michael Raisch zu verdanken, dass diese Aufklärung im Fall der Ulrichskapelle eine solide zeitgeschichtliche Grundlage hat. Das vorliegende Werk soll deshalb die Gemeinde Standorf, die Stadt Creglingen und die Region Franken dabei unterstützen, ein Bild der Ulrichskapelle auf einer soliden geschichtlichen Grundlage zu vermitteln, und durch dieses Bild selbst ein Stück ihrer Geschichte zu gewinnen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Ausgestoßen aus der Gemeinschaft der Deutschen

Ausgestoßen aus der Gemeinschaft der Deutschen von Kercher,  Christian
Korntal in der NS-Zeit. Christian Kercher zeichnet im Schicksal der 1936 nach Korntal zugezogenen Familie Jacobi eindrucksvoll auf, wie eine stramm deutschnational gesinnte Familie als sogenannte "jüdische Michehe" unversehens ins mörderische Räderwerk des NS-Rassenwahns und seiner Verfolgungsmechanismen geriet.
Aktualisiert: 2023-05-03
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Rassentheorien zwischen Mythos und Tabu

Rassentheorien zwischen Mythos und Tabu von Thieme,  Frank
Im zeitgeschichtlichen Klima von Kulturpessimismus und biologistischen Gesellschaftstheorien breitete sich um die Wende vom 19. zum 20. Jh. nicht allein in Deutschland rassentheoretisches Denken aus. Die Bevölkerungswissenschaft war damals - ähnlich wie heute - keine eigenständige Wissenschaft. Sie wurde überwiegend von Medizinern aber in zunehmendem Masse auch von Sozialwissenschaftlern betrieben und war - von den zeitspezifischen gesellschaftlichen Fragen der Zeit geprägt - vor allem an politischer Umsetzung ihrer Forschungsresultate interessiert. Unter dem Einfluss wachsender Probleme - Geburtenrückgang, Armut, Asozialität, Überfremdung - gerieten Theorien und praktische Massnahmen zur Volksgesundung ins Blickfeld. Eine an Erb- und Rassenhygiene einerseits und praktischer Bevölkerungspolitik andererseits orientierte Bevölkerungswissenschaft hörte 1933 nicht auf, sondern erfuhr die gewünschte Anerkennung. Zu lange ist diese Entwicklung - im Rückspiegel der Tabuisierung - für unmöglich erklärt worden.
Aktualisiert: 2019-12-19
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„Endlösung“

„Endlösung“ von Cesarani,  David, Schmidt,  Klaus-Dieter
Noch ein Buch zum Holocaust? Ja, unbedingt. Es hat in den vergangenen Jahren eine Fülle neuer Forschungen, Spezialstudien und Zeitzeugnisse gegeben, die kaum mehr zu überblicken sind und einer fachkundigen Zusammenführung und qualifizierten Gesamtdarstellung bedürfen. Diese legt der britische Historiker und weltweit renommierte Holocaust-Experte David Cesarani nun vor. Sie wird für viele Jahre das maßgebliche Standardwerk zum Thema sein.
Aktualisiert: 2021-04-30
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Bach-Interpretationen – Nationalsozialismus

Bach-Interpretationen – Nationalsozialismus von Mutschelknauss,  Eduard
In diesem Buch werden zentrale Verknüpfungen zwischen den Bach-Interpretationen und der NS-Ideologie untersucht. Die Detailschärfe basiert auf zahlreichen Originaldokumenten aus Archiven sowie auf literarischen Zeugnissen. Erstaunlicherweise reichen einige der relevanten Quellen bis weit vor die Zeit des NS-Regimes zurück. Der Autor zeichnet zudem nach, wie subtil einzelne Geschichtsmotive innerhalb der historischen Diskurse fortgeführt werden: Diese werden beibehalten, gebündelt, durch neue Inhalte ergänzt und verändert, sodann zunehmend ideologisch verdichtet. Die Reflexion der facettenreichen Bach-Geschichtsschreibung betritt neben den nationalen Deutungshorizonten das Feld noch heiklerer Aspekte, etwa der Rassenideologie oder des Antisemitismus, wie sie uns besonders um die Zeit des NS-Machtantritts und im Deutschen Reich unter Hitler in den literarischen Bach-Interpretationen begegnen.
Aktualisiert: 2023-04-07
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„Deutsche Mutter, bist du bereit …“

„Deutsche Mutter, bist du bereit …“ von Schmitz-Köster,  Dorothee
Mythos Lebensborn Am Beispiel eines Lebensborn-Heims analysiert Dorothee Schmitz-Köster Arbeitsweise, Ideologie und Alltag der SS-Organisation - und setzt sich mit dem Mythos von "nationalsozialistischen Zuchtanstalten" auseinander. Sie berichtet von Frauen, die im Lebensborn entbunden oder gearbeitet haben. Und sie erzählt von Menschen, die dort auf die Welt kamen: unehelich Geborene, deren Väter geheim gehalten wurden, "Norweger-Kinder", die zuerst in Deutschland und nach dem Krieg in Schweden landeten, Lebensborn-Kinder, die in der DDR aufwuchsen. Ihre Biographien zeigen, wie weit Lebensborn in die Gegenwart hinein wirkt. Denn viele mussten erst lange recherchieren, bis sie wussten, wer ihr Vater ist, wo sie geboren wurden, was mit ihnen geschah.
Aktualisiert: 2022-02-25
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Wie Adolf Hitler zum Nazi wurde

Wie Adolf Hitler zum Nazi wurde von Schlatterer,  Heike, Siber,  Karl Heinz, Weber,  Thomas
Mit seinem Buch „Hitlers erster Krieg“ erregte der Historiker Thomas Weber 2010 internationales Aufsehen. Anhand einer Fülle neuer Quellen konnte er darlegen, dass Hitlers Rolle im Ersten Weltkrieg ganz anders aussah als von seinen Biographen geschildert und dass er am Kriegsende, anders als dargestellt, politisch absolut orientierungslos war. Nur fünf Jahre später präsentierte Hitler dann in „Mein Kampf“ das ideologische Weltbild, das ihm bis zu seinem Tod Richtschnur blieb. Wie kam es zu dieser Metamorphose eines unpolitischen Nobodys zum Führer einer Bewegung, die die Welt veränderte? Welchen Einflüssen war Hitler ausgesetzt, mit wem verkehrte er, welche politischen Äußerungen sind von ihm überliefert? Die einschlägige Literatur bietet wenig Erhellendes über diese Schlüsselzeit in Hitlers Karriere. Anhand neuer Quellenfunde beschreibt Weber die Schritte, die Hitler zum fanatischen Nazi machten. Sein Buch füllt eine Lücke in der Zeitgeschichtsschreibung und in der Biographie Hitlers. Anhand neuer Quellen wird erstmals akribisch dargestellt, wie sich zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Niederschrift von "Mein Kampf" Hitlers fanatisches Weltbild formte, an dem er dann bis zu seinem Tod festhielt.
Aktualisiert: 2021-04-20
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