Lenauwahn

Lenauwahn von Bauer,  Hermann
Nach dem Begräbnis eines pensionierten Gymnasiallehrers ereignen sich merkwürdige Dinge: Ein Schüler wird vor dem Jedleseer Friedhof niedergeschlagen, aus dem frischen Grab verschwindet ein Anzug und Stefan, der Neffe des bestohlenen Toten, ist plötzlich unauffindbar. Dessen Mutter Brigitte bittet Chefober Leopold um Hilfe. Lebt Stefan noch? Als ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur zunächst zu dem seltsamen Absolventenverein »Lenaubrüder« in Stockerau. Leopold hat alle Hände voll zu tun …
Aktualisiert: 2023-05-31
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Lenauwahn

Lenauwahn von Bauer,  Hermann
Nach dem Begräbnis eines pensionierten Gymnasiallehrers ereignen sich merkwürdige Dinge: Ein Schüler wird vor dem Jedleseer Friedhof niedergeschlagen, aus dem frischen Grab verschwindet ein Anzug und Stefan, der Neffe des bestohlenen Toten, ist plötzlich unauffindbar. Dessen Mutter Brigitte bittet Chefober Leopold um Hilfe. Lebt Stefan noch? Als ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur zunächst zu dem seltsamen Absolventenverein »Lenaubrüder« in Stockerau. Leopold hat alle Hände voll zu tun …
Aktualisiert: 2023-05-31
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Warten auf bessere Zeiten – Ein Geschenkbuch in der Pandemie mit Passagen aus „Das Dekameron“ von Giovanni Boccaccio (1313–1375) und bekannten Gedichten

Warten auf bessere Zeiten – Ein Geschenkbuch in der Pandemie mit Passagen aus „Das Dekameron“ von Giovanni Boccaccio (1313–1375) und bekannten Gedichten von Schäufler,  Nicole
Was tun, wenn eine Seuche um die Welt geht? Diese Frage stellten sich die Menschen schon lange, bevor wir es mit Covid-19 und den zugehörigen, teils schmerzlich einschneidenden Maßnahmen zu tun hatten. Das Buch von Nicole Schäufler gibt der Corona-Pandemie ein künstlerisches Gesicht. Es erzählt in poetischen Bildern, welche Antworten man vor hunderten von Jahren fand, wenn eine bedrohliche Krankheit ihre Kreise zog. Farbige Aquarelle zeigen, dass die Menschen auch früher schon Masken trugen, Abstand zueinander hielten oder sogar ihren Wohnsitz wechselten, wenn eine Seuche umging. Begleitet wird die stimmungsvolle Bilderreihe mit Passagen aus „Das Dekameron“ des italienischen Dichters Giovanni Boccaccio (1313–1375). Er beschrieb während der großen Pest im Jahre 1348 sehr anschaulich die Suche nach „der besten Medizin gegen dieses Unheil“. Dem über 650 Jahre alten Text stellt Nicole Schäufler eine Auswahl neuzeitlicher Gedichte gegenüber: Theodor Fontane, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Else Lasker-Schüler und viele andere spenden Trost in schweren Zeiten. Ein besonderes Geschenkbuch, das Hoffnung zulässt und aktuelles Zeitgeschehen künstlerisch zugänglich macht. Verlag edition riedenburg Salzburg * editionriedenburg.at * Weitere Bücher von Bestseller-Autorin Nicole Schäufler sind unter anderem: * Vom Mädchen zur Frau * Vom Jungen zum Mann * Schwanger im Advent * Mama im Advent
Aktualisiert: 2021-04-29
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„Blutende Herzen“ – Lenaus Martyrium für die Liebe in Poemen in Prosa und Lyrik

„Blutende Herzen“ – Lenaus Martyrium für die Liebe in Poemen in Prosa und Lyrik von Gibson,  Carl
Ein Buch über die Liebe - Fünf unterschiedliche Frauen bestimmen das Leben und Liebesleben des einstigen Frauenschwarms "Lenau" und beeinflussen mehr oder minder stark die Poesie des Dichters - als Musen!? Bertha Hauer, die Jugendliebe, Lotte Gmelin, eine kurze Liebelei, die zu den berühmten, vielvertonten "Schilfliedern" führt, dann und nachhaltig Sophie von Löwenthal in Wien, die Unwiderstehliche, schließlich die Frau von Welt, die emanzipierte Diva und Primadonna Caroline Unger, eine erfolgreiche Lieblingssängerin Donizettis und Bellinis. Wer wirkte als Muse, wer als Bremse? Die intimen Aufzeichnungen Lenaus, die "Freudenzettel", die oft Klagen sind, und die Briefe des Dichters geben Auskunft und verweisen auf die Genese einzelner Dichtungen bis hin zum - de facto abgeschlossenen - "Don Juan"- Fragment, das erst posthum publiziert wurde. Lenaus Poeme in Prosa– die „Zettel“, - Intimität und Poesie! „Wenn ich einmal todt bin und du liesest meine Zettel, so wird Dir das Herz wehthun. Diese Zettel sind mir das Liebste, was ich geschrieben habe. So unüberlegt sind mir dabei die Worte aus dem Herzen aufs Papier gesprungen, wie ein Vogel aus dem Nest fliegt. Wer mich kennen will, muß diese Zettel lesen. Aber es darf mich ja niemand kennen als du. Kennst du mich aber? Du kennst mich nicht, und wenn ich dir noch viele schreibe, so kennst du mich doch nicht, bevor ich todt bin. “ Lenaus „Zettel“ sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt; nur Sophie soll sie lesen, irgendwann. Die oft hochpoetischen und subjektiven Aufzeichnungen sind intimer Natur und als Versuch des dichtenden Geistes zu sehen, die ihn wild aufwühlenden Emotionen zu ordnen, zu kanalisieren bei gleichzeitiger Bestrebung, das eigene, schlechte Gewissen zu beruhigen. Der geradlinige, aufrichtige, ethisch ausgerichtete Lenau ertappt sich dabei, nun selbst im Zustand der Heuchelei existieren zu müssen – und das behagt ihm nicht. Einerseits schreibt er Briefe, in welchen er sich um eine objektive Darstellung der Fakten bemüht, kritisch und aufrecht, ohne Konzessionen; andererseits verkrümmt er sich in den „Zetteln“, verbiegt sich geistig, schustert sich Argumente zurecht, Ideale und Wunschvorstellungen, wohl wissend und fühlend, dass er sich damit selbst in Sackgassen begibt, ja auf Abgründe zusteuert, die sein poetisches und psychisches Ende bedeuten können. Diese „Zettel“ sind heute überwiegend als "Poesie" zu lesen. Doch nicht jeder Zetterl ist ein "Poem in Prosa". Gleichzeitig aber geben sie Auskunft, wie der hochgradig zur Melancholie disponierte Dichter überaus leidend weiter in die Krise schlittert und – fast fatalistisch, in Todessehnsucht – den latent drohenden Wahnsinn geradezu heraufbeschwört. Lenau schont sich nicht – er lebt sogar das Leiden dieser unglücklichen, unerfüllten Liebesbeziehung im masochistischen Vergnügen: Wenn das Schicksal die unglückliche Konstellation nun einmal herbeigeführt hat, dann nehme ich sie hin wie andere Schicksalsschläge auch, wie eine Krankheit und die Todesgewissheit, im „Amor fati“, weil es keine Alternative dazu gibt. Jahrelang verharrte Lenau in emotionaler Unfreiheit, einfach deshalb, weil er sich nicht befreien wollte, und weil ihm, das Süße Leiden in der ewig traurigen melancholischen Situation eine eigene Lust verschaffte und die Trauerpoesie sprudeln ließ. Auszug aus dem Nachwort: Über die Liebe … und über dieses Buch Noch ein Buch „über die Liebe“ – lange nach Ovids „Ars amatoria“, der Kunst des Liebens, eine Schrift, die diesem großen Dichter der Antike als „Verderber der guten Sitten“ die Rache des Augustus und die Verbannung auf Lebenszeit ins ferne Tomi, am Schwarzen Meer, eingebracht hat; nach Stendals seinerzeit vielbeachteter Abhandlung „Über die Liebe“? Lenaus Dichtung sei es gedankt. Sie macht das Phänomen Liebe greifbar – und auch ein etwas anderes Buch darüber möglich – in der Lyrik, in ergreifenden, tiefsinnigen Liebesgedichten wie die „Schilflieder“, die „Waldlieder“, die Naturlyrik und Liebeslyrik zugleich sind und über die faszinierenden intimen Tagebuchaufzeichnungen des Dichters, oft schlicht nur „Zettel“ genannt, die, was bisher noch verkannt ist, eigentlich literarische Pretiosen, „Poeme in Prosa“ sind, entstanden noch bevor dieses Genre über die von Baudelaire etablierten Kurzgeschichten besonderer poetischer Intensität Eingang in die Weltliteratur fanden. Aus der Feder eines Melancholikers, eines Dichters der Einsamkeit und der Vergänglichkeit, entstand – auf über hundertfünfzig Eintragungen verteilt – ein „Werk der Sehnsucht“, eine „Poesie im Prosa“, in welcher der leidenschaftliche, von Affekten aller Art zwischen euphorischen Höhepunkten und depressiven Tiefs hin und her gerissene Poet der spätromantischen Zeit seine Muse anbetet, seine irdische, absolut gesetzte irdische Göttin, die in Wirklichkeit nur eine – unglücklich verheiratete – Bürgersfrau in Wien ist, eine dreifache Mutter und eine „Blumenmalerin“, also eine recht konventionelle Frau, die sich nicht sozial emanzipieren, von äußeren Zwängen befreien will, die aber auch als Seelenverwandte des Dichters gelten darf, zur Melancholie disponiert und dem Dichter auf eigene, enigmatisch verborgene Weise verbunden. Was Liebe ist, weniger an sich, weitaus mehr für den Dichter, was Sehnsucht bedeutet, Trennungsschmerz, Liebesleiden, Verlustängste, vermittelt der Dichter in unzähligen Variationen, Nuancen und Spiegelungen der Phänomene, in subjektiven Bekenntnissen, formuliert teils in Notizen, Berichten, selbst in kleinen Abhandlungen über das eine oder andere naheliegende Thema. Der Gegenentwurf zu der gesellschaftlich angepassten, nicht rebellierenden Sophie von Löwenthal – die Frau von Welt, emanzipiert und selbstbewusst, kunstsinnig und tiefsinnig, bereit, zu leben und zu genießen: Caroline Unger, die Diva und Primadonna, als Mensch und Künstlerin ein scharfer Kontrast zu der Biedermeier-Gestalt Sophie, die in den Augen Lenaus zeitweise eine perfekte Schöpfung darstellte, wert, übermenschlich erhöht und fast an die Stelle Gottes gerückt zu werden. Vielleicht wie damals, als die Frauen, in den enigmatisch-romantischen Klang des namens „Lenau“ verliebt, dem exotischen Dichter aus dem fernen Ungarn ebenso huldigten wie der Poesie dieses „Nicolaus Lenau“, wird dieses Werk über die Liebe und über leidenschaftlich Liebende überwiegend ein Frauenpublikum ansprechen, Leser, die in der heutigen Zeit oberflächlicher Liebesbeziehungen und schnell durchlebter Sexualität mehr über die Urgründe der Liebe erfahren wollen, auch über das Seelenleben eines besonders sensiblen Menschen, der tiefer liebt als andere Zeitgenossen und der in der Lage ist, als großer Dichter über seine bewegten Gefühle zu schreiben, denkerisch prägnant, oft sogar analytisch, kritisch, dann wiederum verträumt, fantasierend, spekulativ in metaphysische Höhen abschweifend, doch und immer in einer Sprache, die Poesie vom Feinsten ist. Lenaus große, vielvertonte Liebeslyrik, von Komponisten von Rang wie Robert Schumann, einem Melancholiker und Wahlverwandten, in Musik gesetzt, andere Komponisten wie Richard Strauss inspirierend, fließt in dieses Werk mit ein, so, dass Lenaus traurig-tragisches Liebesleben und -leiden wirklichkeitsgetreu eingefangen wird.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Nadelind

Nadelind von Benyoetz,  Elazar
Lieben, mit Haut und Haar, in Grund und Boden. Liebe ist noch anderes: Ein Wort, ein Kuss, eine Lippenstiftung, hell- und dunkelhörig. „Liebster, nimm dies Wort, als wären es viele“ (Elizabeth Barrett-Barrett). Das Wort – Fenster und Vorhang; ein dichter Nebel, mit Licht lackiert. Liebeserklärungen sind nicht dazu geeignet, uns die Liebe zu erklären. Auch das Nichts spricht durch die Blume; durch die Blume erfolgt auch der Korb. „So fühlst du auch bei Rosen dich verlassen“ (Nikolaus Lenau). Wir können einander nicht mehr geben, als wir füreinander übrig haben: hiersinnig und bloßgelebt.
Aktualisiert: 2022-11-23
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„Weil‘ auf mir, du dunkles Auge“ – Lenaus Musik in Versen: die „Schilflieder“, „Die drei Zigeuner“, „Husarenlieder“, „Der traurige Mönch“, Natur- und Liebeslyrik sowie Szenen aus „Faust“ und „Don Juan“ als poetische Vorlagen zur Vertonung u. Komposition

„Weil‘ auf mir, du dunkles Auge“ – Lenaus Musik in Versen: die „Schilflieder“, „Die drei Zigeuner“, „Husarenlieder“, „Der traurige Mönch“, Natur- und Liebeslyrik sowie Szenen aus „Faust“ und „Don Juan“ als poetische Vorlagen zur Vertonung u. Komposition von Gibson,  Carl
Lenau zählt - neben Heine, Goethe und anderen Romantikern - zu den vielvertonten Dichtern. Hunderte Komponisten widmeten sich der "singbaren", Poesie, den weltbekannten "Liedern" Lenaus, die, nach Robert Schumanns Wort, schon Musik an sich sind, tiefsinnig, melancholisch, existenziell, naturnah. Lenaus "Faust" inspirierte Liszt; und Lenaus "Don Juan" Richard Strauss - weshalb? In diesem Werk werden die wirkungsreichen Dichtungen Lenaus vorgestellt, interpretiert - auch aus der Sicht der Tonsetzer. Dieses Buch folgt - nach 30 Jahren - der weltweit verbreiteten Monographie "Lenau.Leben - Werk - Wirkung, Heidelberg 1989, aus meiner Feder, und erscheint als ein Teil der im Jahr 2020, also im 150. Todesjahr Lenaus, ebenso vor der Veröffentlichung stehenden Bänden "Dionysiker Lenau - Melancholie und Poesie" bzw. "Blutende Herzen", die, krankheitsbedingt, voraussichtlich im Spätsommer / Herbst 2020 im Druck erscheinen werden. Wer den ganzen Lenau kennen lernen will, sollte diese drei Bände, die eine Einheit bilden, zusammen lesen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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„Atta Troll“ – Heinrich Heines poetische Zeitkritik

„Atta Troll“ – Heinrich Heines poetische Zeitkritik von Gibson,  Carl
Ein Bärenjäger aus Deutschland begibt sich - von Paris aus - auf große Fahrt in das Baskenland in den Pyrenäen, wo der entsprungene Tanzbär - „Atta Troll“ den Menschen den Spiegel vorhält. Zeitkritisch-misanthropisch rechnet die geschundene Kreatur mit der unvollendeten Schöpfung ab, hinterfragt „Kultur und Zivilisation“ , Religion, „Menschenrechte“, „Besitz“, Macht und die „gerechte“ Weltordnung, aufgeklärt, im leidenschaftlichen Plädoyer – lange vor George Orwells „Animal Farm“ – auch für „ein gerechtes Animalreich“. Dem Ernst der Materie folgt – typisch für Heine - der Spaß, das Lachen, die Unterhaltung. Der Poet bläst zum Halali, zur „wilden Jagd“; Shakespeare, Goethe und drei Grazien – Diana, Abunde und Herodias - reiten mit; dahinter ein karikierter „Mohrenfürst“, das „Gespenst“ Laskaro, die „Hexe“ Uraka und ein zum „Mops“ verzauberter Schwabendichter. Es darf ausgiebig gelacht werden! Parodie, Satire, Fabel, Groteske, Humoreske, absurdes Theater episch, Ambivalenz, Ironie sowie eine partiell wiedererweckte Romantik bestimmen diesen - auf eigene Weise faszinierenden, tragisch-komischen „Sommernachtstraum“, das Epos eines Mehrfrontenkämpfers im „Vormärz“ gegen den Ungeist der Zeit, ein Opus, das Heine seinem, nicht weniger kritischen „Wintermärchen“ vorausschickt. Individuelle Zeitkritik, polemische Kampfschrift, Dichtung der Umwertung? Was ist ernst gemeint, was nur ein „Spaß“!? Darauf antwortet diese Gesamtinterpretation. Das Werk enthält darüber hinaus sieben Exkurse, in welchen u. a. das Verhältnis Heines zu Lenau näher beleuchtetet wird, auch im Hinblick auf eine - in der Forschung noch nicht erörterte - Lenau-Rezeption Heines.
Aktualisiert: 2021-01-14
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Im „dionysisch Taumeln“ – der lachende Lenau, die heitere Seite des Melancholikers und manische Poesie der Selbstbefreiung

Im „dionysisch Taumeln“ – der lachende Lenau, die heitere Seite des Melancholikers und manische Poesie der Selbstbefreiung von Gibson,  Carl
Mein Standardwerk "Lenau. Leben - Werk - Wirkung, Heidelberg 1989, weltweit verbreitet, steht vor einer Neuauflage. Da eine Neuedition noch ungewiss ist, präsentiere ich - nach nunmehr 30 Jahren - meine neuesten Forschungserkenntnisse zum Thema "Lenau" hauptsächlich in diesem Werk, das einerseits eine "Kurzbiographie" darstellt und andererseits Interpretationen ausgewählter Dichtungen enthält - bei veränderten Perspektiven. Auszug aus dem - noch provisorischen - Nachwort: Mitten aus dem Schaffen gerissen – Diagnose Krebs, ein Todesurteil? Weshalb soll es dem Interpreten heute besser ergehen als dem Dichter vor hundertfünfzig Jahren? Im Herbst 1844 wurde Lenau „vom Schlag getroffen“. Mit dem poetischen Schaffen war es dann auch „auf einen Schlag“ vorbei. Der Dichter lebte noch bis 1850 in einer Irrenanstalt bei Wien, bevor er, völlig umnachtet, für immer von dieser Ede schied. Heute, nachdem die medizinische Forschung beachtliche Fortschritte gemacht hat, besteht mehr Hoffnung, auch bei dem „Befund Krebs“; trotzdem ist ungewiss, ob – wie in meinem Fall - begonnene Werke zu einem guten Ende gebracht und noch aus eigener Kraft veröffentlicht werden können. Bisher hatte ich es immer so gehalten: arbeiten und publizieren, auch wenn die Ergebnisse mager und der Sinn dieses Vorgehens aufgrund mangelnder Rezeption und Anerkennung nicht unmittelbar zu erkennen war. Gesundheitlich schon angeschlagen, den Krebs im mir, ohne von diesem zu wissen, aber leicht fühlend, dass eine persönliche Endzeit angebrochen sein könnte, brachte ich noch drei Bücher auf den Weg und ans Licht der Welt, die alle irgendwo mit dem Niedergang und der Krankheit des Individuums und der Zeit zusammenhängen. Die Überschriften der etwas hastig und im Stress edierten Publikationen, deren öffentliche Resonanz bisher gegen Null strebt, obwohl aktuelle, teilweise politisch-sozial hochbrisante Sujets kritisch thematisiert werden, deuten die Richtung an: „Leben ohne Würde“, "Rufe in der Wüste“ und „Endzeit“, Bücher, die meine spezifische Situation als Mensch und Autor subjektiv reflektieren und nach objektiven Phänomenen der Zeit fragen, nicht anders als Heine zu seiner Zeit, dessen poetischer Zeitkritik in „Atta Troll“ ich das jüngst verfasste und publizierte Werk widmete. Ob die drei Bücher zum Werk Lenaus noch in der intendierten Form abgeschlossen und – wie angekündigt – im kommenden Jahr 2020, das zufälligerweise das 170. Sterbejahr des großen Dichters ist – auch erscheinen können, hängt vom Verlauf meiner Ende August 2019 festgestellten Krebserkrankung und vom Erfolg einer auf mich zukommenden, angeblich „schweren“ Operation ab, die überlebt sein will. Werden Körper, Geist und Seele mitmachen? Die Zeit wird auch das richten. Da die Studien inzwischen weit gediehen sind, bemühe ich mich um eine baldige Publikation, auch wenn die Kräfte weiter zur Neige gehen und ich in den Büchern noch nicht alles so präsentieren konnte, wie es mir vorschwebte. Ein Interpretationswerk ist sowieso nie abgeschlossen, da ein kritischer Analyriker nach 30 Jahren des intensiven Studierens und Nachdenkens über Dichtung, schon aufgrund der dialektischen Weiterentwicklung des Bewusstseins zu anderen Erkenntnissen kommen wird. Heute, in der Mitte des November 2019, habe ich mich entschlossen die drei schon auf den Weg gebrachten Werke zu Lenau noch vor dem Gang in Krankenhaus zu veröffentlichen, da ungewiss ist, ob ich die Forschungsarbeiten und Editionen nach der Operation werde fortsetzen können. Drei Werke, wenn auch nicht ganz vollendet und in bestimmten Bereichen provisorisch, alle noch in letzter Minuten gegen die verrinnende Zeit der relativen Abrundung und Vollendung zu geschrieben, sollen noch ans Licht der Welt, mit neuen Perspektiven, vielleicht als Anregung für die Kommenden, die sich für das vernachlässigte Werk dieses großen Lyrikers und philosophischen Dichters mehr Zeit nehmen als die abgelenkten Germanisten der letzten Jahrzehnte, aufgrund deren Untätigkeit Lenaus Stellenwert in der Literaturgeschichte gelitten hat. Wenn das von sympathischem Engagement getragene Werk zu Lenau dazu beitrage, sich mehr mit dem verkannten Dichter zu beschäftigen, dann habe das Buch seinen Zweck erfüllt; das etwa schrieb der Germanist Heinz Rölleke in „Germanistik“ seinerzeit über meinen 1989, also vor dreißig Jahren publizierten Titel „Lenau. Leben – Werk – Wirkung“, ein inzwischen vielzitiertes Buch, das eigentlich meine Dissertation sein sollte, in Würzburg aber keine Gnade fand und doch um die Welt ging. Mit den jetzt möglicherweise noch folgenden Werken – denn bei Krebs kann täglich das Licht ausgehen – sollen ähnliche Impulse vermittelt werden. Es ist vorgesehen folgende Bücher in absehbarer Zeit, namentlich in den kommenden Wochen, noch in Druck zu geben: das vorliegende Buch, „Dionysiker Lenau“, dann „Blutende Herzen“, ein Buch über Lenaus langjähriges Liebesleiden im echten Martyrium für die Liebe, ferner das Werk über die Vertonungen Lenauscher Lyrik „Weil‘ auf mir, du dunkles Auge“, in welchem große Dichtungen wie die „Die drei Zigeuner“, „Die Husarenlieder“ ausführlich interpretiert und Komponisten inspirierende Passagen aus „Faust“ und „Don Juan“ mit thematisiert werden. Mehrjährige Studien zum Werk und Leben Lenaus finden so einen vorläufigen Abschluss. Die Aufspaltung der erforschten Materie erschien mir sinnvoll, nicht nur, weil ein Werk zu voluminös geworden wäre, um noch gedruckt und effizient, also bezahlbar vermarktet zu werden, sondern auch, weil die drei unterschiedlichen Themenbereiche verschiedene Forschungs- und Leserkreise tangieren. Wer – über mein Standardwerk „Lenau“ hinaus – nun meine aktuellen, „reiferen“, abgeklärteren Positionen zu dem großen österreichisch-ungarischen und deutschen Dichter der Biedermeierzeit und der Spätromantik kennen lernen will, muss diese drei Bücher, die das Vermächtnis eines Interpreten darstellen, der auch in anderen Bereichen einiges gewagt hat, als eine Einheit lesen, denn nur auf diese Weise erscheint der komplexe Lenau als Mensch und Dichter, als großer Geist und Kunstschaffender, in seiner vollen Wesenheit, als das, was er war und im Bewusstsein der Literaturfreunde bleiben wird. Alles ist endlich, auch die Schaffenszeit des Einzelnen, der nicht immer unter optimalen Bedingungen agieren konnte. Manches bleibt unvollendet, „Fragment“, in der Dichtung Lenaus, im nicht ganz vollendeten „Don Juan“, in Heines – auch nicht ganz zu Ende gebrachtem „Atta Troll“, in Schuberts „Unvollendeter“, die unvollendet besser dasteht als abgeschlossene Werke anderer Künstler, die trotz der formalen Vollendung untergingen. Ein Interpret, auch ein guter, der, mit einem Spielbein im Primärwerk, substanziell dem Wahren, Schönen und Guten gedient hat, so gut er konnte, der das wahrhaft Große, Geniale erkannte, weiß wohl, wo er steht – irgendwo in der fünften Reihe, aber als Wagender, Agierender auf dem Sprung in das eigentliche geistig-künstlerische Schaffen. Sich dieses Stellenwerts bewusst und einsichtig, wird er sich nicht zu ernst nehmen und würdig abtreten, ohne Groll, auch wenn er die maximalen Ziele unter den gegebenen Verhältnissen nicht erreicht hat. Zwei Dutzend Bücher von denen vielleicht zwei, drei bleiben, Spuren hinterlassen – mehr ist an geistiger Satisfaktion nicht möglich. Ein denkender, fühlender Mensch, der als Geist und Künstler zu leben verstand, der versteht es auch zu sterben. Er wird bewusst scheiden, erfüllt und dankbar für die Zeit, die Lebens- wie kreative Schaffenszeit, die ihm im Hier und Jetzt beschieden war.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Lenauwahn

Lenauwahn von Bauer,  Hermann
Nach dem Begräbnis eines pensionierten Gymnasiallehrers ereignen sich merkwürdige Dinge: Ein Schüler wird vor dem Jedleseer Friedhof niedergeschlagen, aus dem frischen Grab verschwindet ein Anzug und Stefan, der Neffe des bestohlenen Toten, ist plötzlich unauffindbar. Dessen Mutter Brigitte bittet Chefober Leopold um Hilfe. Lebt Stefan noch? Als ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur zunächst zu dem seltsamen Absolventenverein »Lenaubrüder« in Stockerau. Leopold hat alle Hände voll zu tun …
Aktualisiert: 2023-03-07
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Lenauwahn

Lenauwahn von Bauer,  Hermann
Nach dem Begräbnis eines pensionierten Gymnasiallehrers ereignen sich merkwürdige Dinge: Ein Schüler wird vor dem Jedleseer Friedhof niedergeschlagen, aus dem frischen Grab verschwindet ein Anzug und Stefan, der Neffe des bestohlenen Toten, ist plötzlich unauffindbar. Dessen Mutter Brigitte bittet Chefober Leopold um Hilfe. Lebt Stefan noch? Als ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur zunächst zu dem seltsamen Absolventenverein »Lenaubrüder« in Stockerau. Leopold hat alle Hände voll zu tun …
Aktualisiert: 2023-03-07
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Geschichten aus Rumänien

Geschichten aus Rumänien von Bandau,  Adelheid, Völker,  Martin A
Zur Edition Der Anthea Verlag nimmt das von der Europäischen Kommission ausgerufene Europäische Kulturerbejahr 2018 zum Anlass, eine neue Reihe zu beginnen: In der Reihe Europa 2go [sprich: Europa-to-go] werden kürzere Texte zu Ländern und einzelnen Städten Europas sowie schriftstellerische Extrakte zu europäischen Werten und zum geistigen Kulturerbe veröffentlicht. Die Reihe gewährt Einblicke in das europäische Denken, Dichten und Reisen.Eine Vielzahl von Autoren wurden nach vielen Jahrzehnten wiederntdeckt, die ohne Zweifel zur zur literarischen Schatzkammer Europas gehören.
Aktualisiert: 2020-03-13
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Lebendige Geschichte

Lebendige Geschichte von Senz,  Ingomar
„Lebendige Geschichte“ fasst 32 Lebensbilder von Persönlichkeiten zusammen, die im Verlaufe der 250 Jahre andauernden Geschichte der Donauschwaben eine Rolle gespielt haben. Die meisten dieser Biographien betreffen die Zeit nach 1945, weil dieser Abschnitt mit Flucht, Vertreibung und Neuanfang ihr Schicksal am nachhaltigsten prägte: Er schuf Handlungsbedarf für führende Persönlichkeiten, bot vielfältigen Gestaltungsstoff für künstlerische Menschen und gab den Anstoß, donauschwäbisches Gemeinschaftsleben unter völlig veränderten Bedingungen neu zu ordnen. Die Ambivalenz des Spruches „Männer machen Geschichte“/“Geschichte macht Männer“ (=handelnde Persönlichkeiten) bildet die Leitlinie des gesamten Buches. Einerseits versuchen die „Bilder“ die einzelnen Persönlichkeiten zu erfassen: Ihre entscheidenden Prägungen, ihre besonderen Charaktere, die Darstellung ihrer Leistungen. Andererseits kann keine Persönlichkeit ohne die besonderen Zeitumstände agieren, so faszinierend jene auch ins Blickfeld treten, sie handeln aus ihrer Zeit heraus oder greifen gestaltend in sie ein. Auf diese Weise bilden sie auch Geschichte ab, ob es sich dabei um die Spätphase deutsch-bürgerlichen Lebens in der ungarischen Hauptstadt, das erste Aufflackern eines deutschen Bewusstseins vor dem Ersten Weltkrieg, um den aussichtslosen Kampf um die eigene deutsche Identität in Trianonungarn oder ob es um die Gestaltung eines neuen Lebens, die Eingliederung und die Bewahrung des donauschwäbischen Kulturerbes in der neuen Heimat Deutschland geht – immer kommt es zu einer wechselseitigen Beeinflussung von historischem Geschehen und aktivem Handeln. Und dies ist der besondere Reiz, den „Lebendige Geschichte“ ausmacht.
Aktualisiert: 2020-04-03
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Literatur und Kultur Wiens im 19. und 20. Jahrhundert

Literatur und Kultur Wiens im 19. und 20. Jahrhundert von Rattner,  Josef
Trotz schwieriger Zeiten für Wirtschaft und Gesellschaft entfaltete sich die österreichische Kultur im 19. und 20. Jahrhundert zu einer erstaunlichen Blüte. Dichtung, Wissenschaft, Musik und Kulturleben überhaupt fanden in Wien, aber auch in anderen großen Städten des Landes stärkste Resonanz. Die Wirksamkeit ihrer Repräsentanten strahlte auf ganz Europa aus. Man kann sagen, dass die Schriftsteller, Wissenschaftler und Musiker Österreichs in mancher Hinsicht für die Kulturbewegung der Neuzeit führend waren. Von diesen europäischen Beiträgen des Geisteslebens will das vorliegende Buch Rechenschaft geben. Wir konzentrieren uns hierbei auf dichterische Persönlichkeiten und Werke, haben aber auch die Leistung des Begründers der Tiefenpsychologie zu würdigen versucht. Es soll ein Panorama des geistigen Österreichs geboten werden, das den Ruhm und die Ehre dieses Landes ausmacht.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Lenauwahn

Lenauwahn von Bauer,  Hermann
Nach dem Begräbnis eines pensionierten Gymnasiallehrers ereignen sich merkwürdige Dinge: Ein Schüler wird vor dem Jedleseer Friedhof niedergeschlagen, aus dem frischen Grab verschwindet ein Anzug und Stefan, der Neffe des bestohlenen Toten, ist plötzlich unauffindbar. Dessen Mutter Brigitte bittet Chefober Leopold um Hilfe. Lebt Stefan noch? Als ein grausamer Mord geschieht, führt die Spur zunächst zu dem seltsamen Absolventenverein »Lenaubrüder« in Stockerau. Leopold hat alle Hände voll zu tun …
Aktualisiert: 2021-01-19
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Nikolaus Lenau. Zwischen Romantik und Moderne

Nikolaus Lenau. Zwischen Romantik und Moderne von Schmidt-Bergmann,  Hansgeorg
Am 13. August 2002 beging der österreichische Dichter Nikolaus Lenau seinen 200. Geburtstag. Er ist damit der prominenteste Dichter Österreichs, der in jenem Jahr ein bedeutendes Jubiläum feierte. Der ausgewiesene Lenau-Forscher und ordentliche Universitätsprofessor in Karlsruhe Hansgeorg Schmidt-Bergmann widmet dem vor allem für seine Lyrik bekannten Lenau einen Band, in dem seine Arbeiten zu dem Weltschmerzdichter aus den vergangenen Jahren in überarbeiteter Fassung geboten werden. Die vorliegenden Studien versuchen den österreichischen Vormärzautor Nikolaus Lenau (1802-1850) im Kontext der deutschsprachigen Literaturgeschichte einen neuen Ort zuzuschreiben. Nikolaus Lenau, der in Stockerau bei Wien aufgewachsen ist und an der Universität Wien studiert hat, gehört zu den wichtigsten österreichischen Lyrikern zwischen 1818 und 1848. Seine wichtigsten Jahre verbrachte der Schriftsteller in Wien. Dies sollen in dem vorliegenden Band zentral insbesondere die Aufsätze zeigen, die sich auf die Herausbildung seines Programms eines "poetischen Lebens" in seinen Jahren in Wien bis 1831 beziehen. Fortgesetzt findet sich diese Beeinflussung in seiner Auseinandersetzung mit die Beethovens Musik auf Lenau. Daraus entwickelt sich eine ganz eigene Kunstauffassung, die er als eine Alternative zu der Literatur der "jungdeutschen Autoren" propagiert, durch die sich die österreichische Vormärzliteratur ästhetisch produktiv von der deutschen Literatur abgrenzt. Die Ausblicke auf die europäische Literatur des "Weltschmerz" sollen zeigen, dass Nikolaus Lenau mit seinem Werk der Moderne verhaftet ist, warum er auch für das "junge Wien" zu einer Schlüsselfigur für Hugo von Hofmannsthal und Richard Beer-Hofmanns werden konnte. Die vorliegenden Studien zeigen Nikolaus Lenau in einem völlig neuen Kontext und sind auf große Untersuchungen der Wiener Germanistik zu beziehen, durch die versucht werden soll, die Wiener Romantik erstmals als eine literarhistorisch eigenständige Epoche darzustellen. Die vorliegenden Studien sich zu Nikolaus Lenau verstehen sich als Beitrag dazu.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche

Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche von Gibson,  Carl
Motivik europäischer Geistesgeschichte und anthropologische Phänomenbeschreibung – Existenzmodell „Einsamkeit“ als „conditio sine qua non“ geistig-künstlerischen Schaffens Mit Beiträgen zu: Epikur, Cicero, Augustinus, Petrarca, Meister Eckhart, Heinrich Seuse, Ficino, Pico della Mirandola, Lorenzo de’ Medici, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Savonarola, Robert Burton, Montaigne, Jean-Jacques Rousseau, Chamfort, J. G. Zimmermann, Kant, Jaspers und Heidegger, dargestellt in Aufsätzen, Interpretationen und wissenschaftlichen Essays „Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit!“ – Das verkündet Friedrich Nietzsche in seinem „Zarathustra“ als einer der Einsamsten überhaupt aus der langen Reihe illustrer Melancholiker seit der Antike. Einsamkeit – Segen oder Fluch? Nach Aristoteles, Thomas von Aquin und Savonarola ist das „zoon politikon“ Mensch nicht für ein Leben in Einsamkeit bestimmt – nur Gott oder der Teufel könnten in Einsamkeit existieren. Andere Koryphäen und Apologeten des Lebens in Abgeschiedenheit und Zurückgezogenheit werden in der Einsamkeit die Schaffensbedingung des schöpferischen Menschen schlechthin erkennen, Dichter, Maler, Komponisten, selbst Staatsmänner und Monarchen wie Friedrich der Große oder Erz-Melancholiker Ludwig II. von Bayern – Sie alle werden das einsame Leben als Form der Selbstbestimmung und Freiheit in den Himmel heben, nicht anders als seinerzeit die Renaissance-Genies Michelangelo und Leonardo da Vinci. Alle großen Leidenschaften entstehen in der Einsamkeit, postuliert der Vordenker der Französischen Revolution, Jean-Jacques Rousseau, das Massen-Dasein genauso ablehnend wie mancher solitäre Denker in zwei Jahrtausenden, beginnend mit Vorsokratikern wie Empedokles oder Demokrit bis hin zu Martin Heidegger, der das Sein in der Uneigentlichkeit als eine dem modernen Menschen nicht angemessene Lebensform geißelt. Ovid und Seneca verfassten große Werke der Weltliteratur isoliert in der Verbannung. Petrarca lebte viele Jahre seiner Schaffenszeit einsam bei Avignon in der Provence. Selbst Montaigne verschwand für zehn Jahre in seinem Turm, um, lange nach dem stoischen Weltenlenker Mark Aurel, zum Selbst zu gelangen und aus frei gewählter Einsamkeit heraus zu wirken. Weshalb zog es geniale Menschen in die Einsamkeit? Waren alle Genies Melancholiker? Wer ist zur Melancholie gestimmt, disponiert? Was bedingt ein Leben in Einsamkeit überhaupt? Welche Typen bringt die Einsamkeit hervor? Was treibt uns in die neue Einsamkeit? Weshalb leben wir heute in einer anonymen Single-Gesellschaft? Wer entscheidet über ein leidvolles Los im unfreiwilligen Alleinsein, in Vereinsamung und Depression oder über ein erfülltes, glückliches Dasein in trauter Zweisamkeit? Das sind existenzbestimmende Fragen, die über unser alltägliches Wohl und Wehe entscheiden. Große Geister, Dichter, Philosophen von Rang, haben darauf geantwortet – richtungweisend für Gleichgesinnte in ähnlicher Existenzlage, aber auch gültig für den Normalsterblichen, der in verfahrener Situation nach Lösungen und Auswegen sucht. Dieses Buch zielt auf das Verstehen der anthropologischen Phänomene und Grunderfahrungen Einsamkeit, Vereinsamung, Melancholie und Acedia im hermeneutischen Prozess als Voraussetzung ihrer Bewältigung. Erkenntnisse einer langen Phänomen-Geschichte können so von unmittelbar Betroffenen existentiell umgesetzt werden und auch in die „Therapie“ einfließen.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Bücher zum Thema Nikolaus Lenau

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