„Bis zum letzten Mann“ auszuhalten war der grundlegende Befehl, der den Kampfkommandanten deutscher Großstädte im Frühjahr 1945 erteilt wurde. Doch noch vor dem Beginn der eigentlichen Kampfhandlungen mussten viele von ihnen erst ein inneres Ringen mit sich selbst bestehen. Die Erkenntnis der militärischen Sinnlosigkeit jedes Widerstandes, die Verantwortung für die eigenen Soldaten und die Zivilbevölkerung auf der einen, der Glaube an die nationalsozialistische Führung, die Gehorsamspflicht sowie Angst um das eigene Leben auf der anderen Seite mussten die Kampfkommandanten vor eine innere Zerreißprobe stellen. Exemplarisch stellt Maximilian Fügen in seiner Untersuchung die Kampfkommandanten von acht deutschen Großstädten (Augsburg, Darmstadt, Frankfurt, Karlsruhe, Kassel, München, Stuttgart und Wiesbaden) gegenüber. Ausgehend von intensiven Archivrecherchen unterzieht er diese acht Kampfkommandanten einer vergleichenden Analyse in Bezug auf Werdegang, Persönlichkeit, nationalsozialistische Gesinnung, Entschluss für oder gegen eine Verteidigung bis zum Letzten und deren tatsächliche Umsetzung. Hierbei kommt er zu bemerkenswerten Ergebnissen und Erkenntnissen über die Endphase des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Günther Kronenbitter.
Aktualisiert: 2023-05-31
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ist Professor i.R. für Angewandte Linguistik und Sprachlehrforschung am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien., Lancaster University, und Professorin i.R., Universität Wien, ist Sprachsoziologin und Diskursforscherin.ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lektor, Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien.ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und ÖAW-Stipendiatin, Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien.
Aktualisiert: 2023-04-04
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ist Professor i.R. für Angewandte Linguistik und Sprachlehrforschung am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien., Lancaster University, und Professorin i.R., Universität Wien, ist Sprachsoziologin und Diskursforscherin.ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lektor, Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien.ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und ÖAW-Stipendiatin, Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien.
Aktualisiert: 2023-04-01
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„Es gab in Hadamar keine Unterbringungsmöglichkeiten. Deshalb wurden alle hier ankommenden jüdischen Patienten fast immer am Tag der Ankunft vergast. Die Leichen wurden anschließend verbrannt.“ Das war auch das Ende von Rosa Löb, eine Frankenthaler Jüdin, die bis ins hohe Alter ihre Kundschaft immer freundlich und zuvorkommend bedient hatte. Frankenthal in der Pfalz. 1771 ließ Kurfürst Carl Theodor den Zuzug von 15 Schutzjuden zu. Die Stadt wählten weitere jüdische Familien als ihre Heimat, sodass die höchste Anzahl von jüdischen Personen mit 371 im Jahre 1900 erreicht wurde. Sie sahen sich von Anfang an als Bürger der Stadt und traten auf allen Gebieten für deren Wohl ein. Das Zusammenleben mit der christlichen Bevölkerung verlief harmonisch, bis die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 an die Macht kamen. Nun begannen die Diffamierungen, Diskriminierungen, Ausgrenzungen, Verfolgungen und letztlich die Deportationen in Konzentrationslager. Der Autor schildert die Schicksale der jüdischen Einwohner, die in der Zeit zwischen dem 1. Januar 1933 und 8. Mai 1945 in der vorderpfälzischen Stadt wohnten. Sein Anliegen ist es, die Erinnerung an diese unglücklichen Menschen wachzuhalten. „In mühevoller Kleinarbeit wurde die Geschichte der Israelitischen Kultusgemeinde Frankenthal recherchiert, wie auch Einzelschicksale beleuchtet wurden. Wo heute in Frankenthal (Pfalz) noch Straßennamen oder Stolpersteine an ehemals historische Begebenheiten erinnern, war vielen Juden um 1933 noch nicht bewusst, welches Schicksal sie ereilen sollte. Das Buch „Sie waren unsere Nachbarn“ schafft den Brückenschlag zwischen Historie und Gegenwart und stellt gerade durch die Beschreibung der Einzelschicksale nochmals deutlich das Unrecht dar, das den Juden auch in Frankenthal (Pfalz) widerfahren ist.“ Martin Hebich Oberbürgermeister. Als Taschenbuch 708 Seiten.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Es war nicht schwer, Adolf Storms im Sommer 2008 zu finden. Der Name des ehemaligen SS-Unterscharführers stand im deutschen Telefonbuch.
Am 29. März 1945 erschossen drei Angehörige der Waffen-SS-Division »Wiking« mindestens 57 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter im burgenländischen Deutsch Schützen. Einer der mutmaßlichen Täter hieß Adolf Storms. 63 Jahre nach dem Massenmord gelang es Walter Manoschek, mit Storms und zwei weiteren beteiligten HJ-Führern zu sprechen. Er interviewte Storms insgesamt 15 Stunden vor laufender Kamera, bereits zuvor verständigte er die Staatsanwaltschaft. Adolf Storms wurde im Herbst 2009 in Dortmund wegen Mordes und Beihilfe zum Mord angeklagt. Er verstarb kurz vor Prozessbeginn im Juni 2010.
Die Gespräche mit Adolf Storms, den beiden HJ-Führern und drei Juden, die das Massaker überlebt haben, bilden das Grundgerüst des Buches. Der multiperspektivische Ansatz ermöglicht eine dichte Beschreibung der Vorgänge. Manoschek rekonstruiert das Mordgeschehen in Deutsch Schützen und beschäftigt sich mit dem justiziellen Umgang Österreichs mit NS-Tätern. Der beigelegte Dokumentarfilm von 2012 »Dann bin ich ja ein Mörder« lässt Täter ebenso zu Wort kommen wie Überlebende des Massakers von Deutsch Schützen.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Es war nicht schwer, Adolf Storms im Sommer 2008 zu finden. Der Name des ehemaligen SS-Unterscharführers stand im deutschen Telefonbuch.
Am 29. März 1945 erschossen drei Angehörige der Waffen-SS-Division »Wiking« mindestens 57 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter im burgenländischen Deutsch Schützen. Einer der mutmaßlichen Täter hieß Adolf Storms. 63 Jahre nach dem Massenmord gelang es Walter Manoschek, mit Storms und zwei weiteren beteiligten HJ-Führern zu sprechen. Er interviewte Storms insgesamt 15 Stunden vor laufender Kamera, bereits zuvor verständigte er die Staatsanwaltschaft. Adolf Storms wurde im Herbst 2009 in Dortmund wegen Mordes und Beihilfe zum Mord angeklagt. Er verstarb kurz vor Prozessbeginn im Juni 2010.
Die Gespräche mit Adolf Storms, den beiden HJ-Führern und drei Juden, die das Massaker überlebt haben, bilden das Grundgerüst des Buches. Der multiperspektivische Ansatz ermöglicht eine dichte Beschreibung der Vorgänge. Manoschek rekonstruiert das Mordgeschehen in Deutsch Schützen und beschäftigt sich mit dem justiziellen Umgang Österreichs mit NS-Tätern. Der beigelegte Dokumentarfilm von 2012 »Dann bin ich ja ein Mörder« lässt Täter ebenso zu Wort kommen wie Überlebende des Massakers von Deutsch Schützen.
Aktualisiert: 2022-09-13
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„Es gab in Hadamar keine Unterbringungsmöglichkeiten. Deshalb wurden alle hier ankommenden jüdischen Patienten fast immer am Tag der Ankunft vergast. Die Leichen wurden anschließend verbrannt.“ Das war auch das Ende von Rosa Löb, eine Frankenthaler Jüdin, die bis ins hohe Alter ihre Kundschaft immer freundlich und zuvorkommend bedient hatte. Frankenthal in der Pfalz. 1771 ließ Kurfürst Carl Theodor den Zuzug von 15 Schutzjuden zu. Die Stadt wählten weitere jüdische Familien als ihre Heimat, sodass die höchste Anzahl von jüdischen Personen mit 371 im Jahre 1900 erreicht wurde. Sie sahen sich von Anfang an als Bürger der Stadt und traten auf allen Gebieten für deren Wohl ein. Das Zusammenleben mit der christlichen Bevölkerung verlief harmonisch, bis die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 an die Macht kamen. Nun begannen die Diffamierungen, Diskriminierungen, Ausgrenzungen, Verfolgungen und letztlich die Deportationen in Konzentrationslager. Der Autor schildert die Schicksale der jüdischen Einwohner, die in der Zeit zwischen dem 1. Januar 1933 und 8. Mai 1945 in der vorderpfälzischen Stadt wohnten. Sein Anliegen ist es, die Erinnerung an diese unglücklichen Menschen wachzuhalten. „In mühevoller Kleinarbeit wurde die Geschichte der Israelitischen Kultusgemeinde Frankenthal recherchiert, wie auch Einzelschicksale beleuchtet wurden. Wo heute in Frankenthal (Pfalz) noch Straßennamen oder Stolpersteine an ehemals historische Begebenheiten erinnern, war vielen Juden um 1933 noch nicht bewusst, welches Schicksal sie ereilen sollte. Das Buch „Sie waren unsere Nachbarn“ schafft den Brückenschlag zwischen Historie und Gegenwart und stellt gerade durch die Beschreibung der Einzelschicksale nochmals deutlich das Unrecht dar, das den Juden auch in Frankenthal (Pfalz) widerfahren ist.“ Martin Hebich Oberbürgermeister.
Aktualisiert: 2020-07-01
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„Bis zum letzten Mann“ auszuhalten war der grundlegende Befehl, der den Kampfkommandanten deutscher Großstädte im Frühjahr 1945 erteilt wurde. Doch noch vor dem Beginn der eigentlichen Kampfhandlungen mussten viele von ihnen erst ein inneres Ringen mit sich selbst bestehen. Die Erkenntnis der militärischen Sinnlosigkeit jedes Widerstandes, die Verantwortung für die eigenen Soldaten und die Zivilbevölkerung auf der einen, der Glaube an die nationalsozialistische Führung, die Gehorsamspflicht sowie Angst um das eigene Leben auf der anderen Seite mussten die Kampfkommandanten vor eine innere Zerreißprobe stellen. Exemplarisch stellt Maximilian Fügen in seiner Untersuchung die Kampfkommandanten von acht deutschen Großstädten (Augsburg, Darmstadt, Frankfurt, Karlsruhe, Kassel, München, Stuttgart und Wiesbaden) gegenüber. Ausgehend von intensiven Archivrecherchen unterzieht er diese acht Kampfkommandanten einer vergleichenden Analyse in Bezug auf Werdegang, Persönlichkeit, nationalsozialistische Gesinnung, Entschluss für oder gegen eine Verteidigung bis zum Letzten und deren tatsächliche Umsetzung. Hierbei kommt er zu bemerkenswerten Ergebnissen und Erkenntnissen über die Endphase des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Günther Kronenbitter.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Wenige Monate vor ihrem Tod erzählte die Mutter vom Langenbachtal. Daß sie ihrem Vater, dem Warsteiner Arzt Dr. Segin, oft geholfen habe, die eiternden Geschwüre der russischen Zwangsarbeiter "auszuschaben", hatte sie schon oft erzählt; aber daß 71 von ihnen wenige Tage vor Kriegsende in drei nächtlichen Massakern deutscher Soldaten im Langenbachtal ermordet wurden, nicht.
Ein "Franzosenfriedhof" ohne Franzosen, teils nicht mehr lesbare Grabsteine ohne Geburts- und Sterbedaten und vermooste, verwitterte und gebrochene Steine mit verharmlosenden Texten - so fand die Autorin den Mescheder Waldfriedhof vor, als sie sich im Herbst 2015 auf die Spurensuche begab.
In dieser Dokumentation erzählt Nadja Thelen-Khoder von ihren Erkundungen zu den Toten und Ermordeten, von denen einige ihre Namen zurückerhalten. Mit vielen Listen, die dutzende Lager und Zwangsarbeitgeber und tausende sowjetische Zwangsarbeiter betreffen, will dieses Buch Quellen für weitere Forschungen erschließen.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Mit dem Buch „Vergessene Opfer. Die NS-Vergangenheit der Wuppertaler Kriminalpolizei“ können wir
nun den zweiten Band unserer Reihe zur Wuppertaler Polizei- und Widerstandsgeschichte vorlegen. Im ersten Teil des Buches rekonstruiert Stephan Stracke die nationalsozialistische Vergangenheit der Wuppertaler Kriminalpolizei. Der zweite Teil des Buches ist der – weiterhin diskriminierten und vergessenen – Opfergruppe der Sinti und Roma gewidmet. Bluma
Meinhardt, in Wuppertal geborene Sintezza und Tochter des Auschwitz-Überlebenden Friedel Meinhardt, präsentiert Gedichte und kurze Prosastücke aus ihrem Leben im Schatten von Auschwitz. Die Erinnerung an die Geschehnisse prägt
ihre Familie auch in zweiter und dritter Generation.
Im anschließenden Beitrag stellt Stephan Stracke neue Forschungsergebnisse zur lokalen Verfolgung der Sinti und Roma vor und diskutiert in diesem Zusammenhang die durchaus zwiespältige Rolle des Kriminalbeamten Paul Kreber. Im dritten Teil thematisieren Lieselotte Bhatia und Stephan Stracke das vergessene Burgholz-Massaker, die lokale
Gedenkpolitik und die Rückkehr der Täter.
Aktualisiert: 2020-10-29
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Im kurkölnischen Sauerland wurden 208 unschuldige Menschen aus "Russland" und Polen zwischen dem 20. und 22. März 1945 von deutschen Soldaten ermordet. Die willkürlich ausgewählten Opfer dieses Kriegsendphase-Verbrechens waren weibliche und männliche Zwangsarbeiter sowie zwei Kinder. Entlang des erst Ende 1957 eröffneten Gerichtsverfahrens gegen beteiligte Täter rekonstruiert Jens Hahnwald die grausamen Ereignisse und beleuchtet Reaktionen der Nachkriegsgesellschaft.
Anders als bei den Mordschauplätzen Warstein und Suttrop wurde das dritte Massengrab nahe Eversberg erst 1947 entdeckt. Ein katholischer Männerkreis richtete zum Gedenken an die Opfer des Faschismus ein hohes "Sühnekreuz" auf. Dieses geweihte Gedenkkreuz wurde wenig später durch Äxte und Feuer geschändet. Es musste aufgrund großer Feindseligkeit in der Kleinstadt Meschede für Jahrzehnte in ein geheimes Erdgrab versenkt werden. Peter Bürger zeichnet die lange Geschichte eines "schwierigen Gedenkens" nach.
Der Dokumentarteil dieses Buches mit dem frühesten Bericht von Georg D. Heidingsfelder, Originalquellen und Zeitzeugenberichten ermöglicht es den Lesern, sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Ohne Kenntnis der Geschichte fehlt uns eine wichtige Orientierungshilfe zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.
Aktualisiert: 2022-05-04
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Die Steiermark war in den letzten Wochen der NS-Herrschaft Schauplatz zahlreicher sog. „Endphaseverbrechen“ im Hinterland, in deren Folge Hunderte Menschen (politische GegnerInnen und KZ-Häftlinge anlässlich der Evakuierung der Lager und Gefängnisse, ungarisch-jüdische ZwangsarbeiterInnen, alliierte Flieger usw.) ermordet wurden.
In dieser Phase gab es aber auch zahlreiche Menschen, die sich dem Terror widersetzten und Verfolgten halfen. Dies soll im Rahmen der Tagung ebenso diskutiert werden wie die alliierte Besatzung und der Neubeginn bzw. die Aufarbeitung dieser Verbrechen.
Aktualisiert: 2020-01-07
Autor:
Siegfried Beer,
Wolfram Dornik,
Heimo Halbrainer,
Georg Hoffmann,
Engelbert Kremshofer,
Victoria Kumar,
Claudia Kuretsidis-Haider,
Gerald Lamprecht,
Mathias Lichtenwagner,
Karin Schmidlechner,
Barbara Stelzl-Marx
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