Konstruktion und Manifestation von ‚Frauenmystik’
Rezeptionsdynamiken in der oberdeutschen Überlieferung des Liber specialis gratiae
Linus Ubl
Die Arbeit schlägt einen neuen methodischen Ansatz in Bezug auf sog. >frauenmystische< Texte des Mittelalters vor. Hierbei rückt die handschriftliche Überlieferung verstärkt in den Fokus, da der einzelne Textträger in seinen jeweiligen kultur- und literaturhistorischen Kontext verortet wird. Am Beispiel der oberdeutschen Überlieferung des Liber specialis gratiae der Mechthild von Hackeborn können auf diese Weise Einsichten in spezifische Rezeptionssituationen gewonnen werden. Da sich der Liber als einer der am weitesten verbreiteten mystischen Texte des Mittelalters charakterisieren lässt, bleiben solche Untersuchungsmöglichkeiten anderen mystischen Werken aufgrund der Überlieferungslage verschlossen. Das Buch ist daher nicht nur fur die germanistische Mediavistik, sondern auch fur die Geschichtswissenschaft, die Historischen Hilfswissenschaften, die Theologie und die Gender Studies interessant, sowie fur alle, die sich mit mittelalterlicher Religions- und Handschriftenkultur beschaftigen.