Der andere Christus: Sonderlehren in Neuem Testament, Väterzeit und Mittelalter
Gerhard Rottenwöhrer
Die Christuslehre hat sich in verschiedenen Strängen entwickelt. Während die einen mehr und mehr gesamtkirchlich aufgenommen und anerkannt wurden, blieben andere auf abweichlerische Gruppen oder größere religiöse Gemeinschaften beschränkt. Es überrascht, mit wieviel Einfallsreichtum sich die letzteren der Sache annehmen, welche Lehrgebäude sie auf der biblischen Grundlage errichten. Indem sie zusammen mit der einschlägigen Forschung ausführlich zu Wort kommen, vermittelt das Buch einen ebenso umfangreichen wie umfassenden Eindruck von diesen Anschauungen. Sie behandelt zunächst entsprechende Vorstellungen im Neuen Testament. Was die Väterzeit oder das Mittelalter betrifft, werden als erstes heterodoxe Gruppen oder Einzelne dargestellt, dann größere Religionsgemeinschaften, schließlich innerkirchliche Sonderlehren sowie einschlägige Aussagen apokrypher Schriften. So ergibt sich das bunte Bild einer Landschaft, die zwar reizvoll ist, zum Glück aber nicht die Heimat der kirchlichen Christuslehre bildet.