Zwischen zwei Welten – Osten und Westen

Zwischen zwei Welten – Osten und Westen von Mall,  Ram Adhar
Der vorliegende Band enthält die Selbstdarstellung seines philosophischen und seines Lebensweges eines der großen Philosophen der Gegenwart, Ram Mall. Sein Lebensweg zwischen den Kulturen spiegelt seinen philosophischen Weg zwischen Europa und Indien. Diese Darstellung ist somit besonders geeignet, die Verbindung von Philosophie und Leben zu illustrieren und Philosophie in ihrem ursprünglichen Sinne als eine Lebenskunst zurückzugewinnen. Prof. Dr. Dr. h. c. Ram Adhar Mall, ein indisch-deutscher Philosoph, studierte Philosophie, Psychologie, Sanskrit und Anglistik an den Universitäten Kolkata, Göttingen und Köln. Die Schwerpunkte seiner Veröffentlichungen sind die interkulturelle Philosophie, der britische Empirismus, die Phänomenologie, die Philosophie des Hinduismus und Buddhismus sowie die vergleichende Religionsphilosophie. Promotion an der Universität Köln 1963 über das Thema ‘Humes Bild vom Menschen‘ und Habilitation 1981 an der Universität Trier zum Thema: ‘Der operative Begriff des Geistes.Locke-Berkeley-Hume‘. Er ist Gründungspräsident der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie. Als Professor lehrte er an den Universitäten Trier, Wuppertal, Bremen, München, Heidelberg und Jena und außerdem hatte er Gastprofessuren in Wien und Mumbai inne. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgte an der Universität Hildesheim im Jahre 2014 ‚ in Anerkennung seiner ausgezeichneten Verdienste auf dem Gebiet der interkulturellen Philosophie und seiner Bemühungen um einen menschlichen und nicht rassistischen Umgang mit Pluralität in unserer Gesellschaft‘.
Aktualisiert: 2022-01-26
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Zwischen zwei Welten – Osten und Westen

Zwischen zwei Welten – Osten und Westen von Mall,  Ram Adhar
Der vorliegende Band enthält die Selbstdarstellung seines philosophischen und seines Lebensweges eines der großen Philosophen der Gegenwart, Ram Mall. Sein Lebensweg zwischen den Kulturen spiegelt seinen philosophischen Weg zwischen Europa und Indien. Diese Darstellung ist somit besonders geeignet, die Verbindung von Philosophie und Leben zu illustrieren und Philosophie in ihrem ursprünglichen Sinne als eine Lebenskunst zurückzugewinnen. Prof. Dr. Dr. h. c. Ram Adhar Mall, ein indisch-deutscher Philosoph, studierte Philosophie, Psychologie, Sanskrit und Anglistik an den Universitäten Kolkata, Göttingen und Köln. Die Schwerpunkte seiner Veröffentlichungen sind die interkulturelle Philosophie, der britische Empirismus, die Phänomenologie, die Philosophie des Hinduismus und Buddhismus sowie die vergleichende Religionsphilosophie. Promotion an der Universität Köln 1963 über das Thema ‘Humes Bild vom Menschen‘ und Habilitation 1981 an der Universität Trier zum Thema: ‘Der operative Begriff des Geistes.Locke-Berkeley-Hume‘. Er ist Gründungspräsident der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie. Als Professor lehrte er an den Universitäten Trier, Wuppertal, Bremen, München, Heidelberg und Jena und außerdem hatte er Gastprofessuren in Wien und Mumbai inne. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgte an der Universität Hildesheim im Jahre 2014 ‚ in Anerkennung seiner ausgezeichneten Verdienste auf dem Gebiet der interkulturellen Philosophie und seiner Bemühungen um einen menschlichen und nicht rassistischen Umgang mit Pluralität in unserer Gesellschaft‘.
Aktualisiert: 2022-01-27
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Interkulturelle Logik

Interkulturelle Logik von Loh,  Werner, Mall,  Ram Adhar, Zimmermann,  Rainer E.
Interkulturelle Philosophie legt den historisch kontingenten und insofern mit dem partikulären Risiko der Fehlinterpretation behafteten und mithin dem Irrtum ausgesetzten Charakter einer philosophisch-historiographischen Praxis bloß, die alle nicht-europäischen philosophischen Traditionen nur vom Standpunkt der europäischen Philosophie(n) aus thematisiert und das tertium comparationis ausschließlich nur bei sich selbst dingfest macht. Diese Problemlage ist besonders auch für Logiken aufzuarbeiten. Logik ist nicht ein und für allemal gewählt und bleibt dann künftig unverändert erhalten. Vielmehr ist sie selbst geschichtlich verfaßt: Das Denken ist nicht nur das, was über alles, was es gibt und nicht gibt, denkt, es denkt auch insbesondere über sich selbst. Daher verändern sich nicht nur die Inhalte, über die gedacht wird, sondern es verändert sich auch die jeweilige geschichtliche Denkform, was fragen läßt: Können Erforschungen der Logik(en) zu Deutungen der kulturellen Geschichte(n) beitragen und umgekehrt Erforschungen der Geschichte(n) zu Deutungen der Logik(en)?
Aktualisiert: 2023-02-06
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Mahatma Gandhi interkulturell gelesen

Mahatma Gandhi interkulturell gelesen von Mall,  Ram Adhar
Mit Mohandas Karamchand Gandhi (1869-1948), genannt ›Mahatma‹, ›große Seele‹, tritt uns eine außergewöhnliche Persönlichkeit gegenüber. Zeitlebens setzte sich Gandhi für eine innere Besinnung in Richtung auf Gewaltlosigkeit des Menschen aufgrund der Erkenntnis der Wahrheit ein. Sein Ziel war nicht die missionarische Bekehrung, sondern eine Selbstreflexion bezüglich der eigenen Kultur, Religion und Philosophie in Gang zu setzen. In unermüdlichem Einsatz arbeitete Gandhi an der Verwirklichung dieser Maxime, die für ihn auch mit der Befreiung und Unabhängigkeit Indiens von der britischen Fremdherrschaft verbunden war. Gandhi stand im Briefwechsel mit Leo Tolstoi, Martin Buber und anderen Denkern seiner Zeit. Er hatte sich mit den Ideen des Ostens und des Westens vertraut gemacht und insbesondere zum Marxismus Stellung genommen. Dennoch blieb er dem indischen Kulturkreis fest verhaftet. Er konnte allerdings in den verschiedenen Kulturen keine großen Unterschiede feststellen und plädierte aus seiner Einsicht in die ›überall gleiche Natur des Menschen‹ heraus für ein dialogisch-gewaltfreies Miteinander, das auf Anerkennung fußt. Insbesondere in den Religionen beharrte er auf der Inspiriertheit aller Heiligen Schriften und der Akzeptanz aller Gottheiten, die für ihn lediglich die Ausprägung des Großen Einen waren. Die von Gandhi vorgelebte Botschaft von Wahrheit und Gewaltlosigkeit ist zeit- und ortlos gültig und von hoher interkultureller Relevanz. Interkulturelle Philosophie distanziert sich von dualen Denksystemen und pflegt eine kritisch-sympathische Methode, die einen ausgewogenen Dialog erst ermöglicht. In einer Gegenwart, in der das Überleben der gesamten Welt von neuen Wegen des Miteinanders zwischen den Völkern abhängig ist, erscheint insbesondere die Maxime der Gewaltlosigkeit Gandhis in einem neuen Licht. Es ist Aufgabe dieser Einführung, die interkulturelle Tragweite von Gandhis Botschaft als möglichen Ansatz zum Frieden ins Bewußtsein der Leser zu rücken.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Buddhistische Lehre und die inhaltliche Toleranz

Buddhistische Lehre und die inhaltliche Toleranz von Mall,  Ram Adhar
Was ist der Buddhismus seinem Wesen nach? Welche Bedeutung hat er heute? Die vorgelegte Darstellung des interkulturellen Philosophen Ram Adhar Mall orientiert sich am Urbuddhismus und beruht auf der Darstellung der Lehre Buddhas in den dreWas ist der Buddhismus seinem Wesen nach? Welche Bedeutung hat er heute? Die vorgelegte Darstellung des interkulturellen Philosophen Ram Adhar Mall orientiert sich am Urbuddhismus und beruht auf der Darstellung der Lehre Buddhas in den drei Körben des Pali-Kanons. Nicht die ›Göttlichkeit‹ Buddhas soll gezeigt werden, sondern sein Menschsein, sein Weg und sein Dharma. Die praktische Interkulturalität, Interreligiosität von Buddhas Lehre verbindet West und Ost mit Nord und Süd. Die Untersuchung zeigt ferner Überlappungen mit der christlichen Lehre auf, wirft einen kritischen Blick auf die Kastenordnung und zeichnet Wege auf, die eine Anerkennung des Anderen in seiner Andersheit implizieren. Die Kompatibilität des Buddhistischen Prinzips mit der Toleranz wurde immer wieder diskutiert. Der Autor verbindet eine toleranztheoretische und toleranzpraktische Systematik dieses Prinzips mit dem Postulat der inhaltlichen Toleranz Gustav Menschings, die ebenfalls von interkulturell-philosophischer Tragweite ist. Er hält konsequent einen Vergleich mit anderen philosophischen, theologischen und psychologischen Systemen durch. Malls Überlegungen sind von drei methodologischen Schritten geleitet: 1. einem buddhistisch-interkulturellen, 2. einem toleranzpraktisch-interkulturellen, 3. einem ästhetisch-interkulturellen. Die Zusammenfügung dieses hermeneutischen Dreiecks macht deutlich, warum der Verfasser für eine Methodologie des Dialogs auf der Grundlage der inhaltlichen Toleranz plädiert und eine interkulturelle Orientierung, die eine vorbehaltlose Offenheit für interkulturelle Verständigung als Schlüsselbegriff voraussetzt, für konstitutiv hält.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Grundpositionen der interkulturellen Philosophie

Grundpositionen der interkulturellen Philosophie von Mall,  Ram Adhar, Yousefi,  Hamid Reza
Die Notwendigkeit interkultureller Philosophie ergibt sich aus dem Ruf nach Befreiung von der bisherigen Geschichts- und Philosophieschreibung, die zentristisch geprägt ist. Ein interkulturell orientiertes Geschichtsverständnis erkennt aufgesetzte Grenzen zwischen den Menschen nicht an und läßt keinen Zweifel daran, daß eine rein kulturgebundene Geschichtsschreibung der interkulturellen Verständigung im Wege steht und als Zündstoff unversöhnlicher Konflikte dient. Geschichte ist keine apriorisch gegebene Größe. Sie ist offen, wird von Menschen gedacht, konzipiert und geschrieben; sie zeigt irrationale Projektionen auf. Im Geist des Menschen muß ein Umdenken über das Eigene und Fremde in Gang gesetzt werden. Es handelt sich um die Annäherung an einen Paradigmenwechsel und eine Perspektivenerweiterung des Einzelnen auf intra- und interkultureller Ebene. Daß die Historiographie, nicht nur der Philosophie, sondern aller Kulturwissenschaften, ja sogar der Naturwissenschaften, aus einem neuen Blickwinkel heraus, der die Anerkennung des Anderen beinhaltet, kritisch zu revidieren ist, ergibt sich von selbst als Konsequenz. Die Anerkennung der Gedankenwelt anderer Kulturen ist konstitutiv für den Frieden. Diese Forderung ist allen interkulturell-philosophischen Ansätzen gemeinsam, auch wenn diese sich im Detail und in ihrem Forschungsbereich unterscheiden. Interkulturalität besitzt eine theoretische und eine praktische Ausrichtung. Sie erfordert die Klärung von Begriffen wie ›Wahrheit‹ ›Absolutheit‹, ›Anerkennung‹, ›Identität‹, ›Differenz‹, ›Überlappung‹, ›Toleranz-Dialog‹, ›Hermeneutik‹ und vielen anderen Begrifflichkeiten. Interkulturelle Philosophie steht dem Mythos der Einheitlichkeit ablehnend gegenüber und distanziert sich von einem Absolutheitsanspruch. Es ist ein Hauptanliegen der Autoren, Aufgaben, Methoden und Intentionen interkultureller Philosophie in einem historischen Zusammenhang darzustellen und zu erläutern.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Vier Ansätze interkulturellen Philosophierens

Vier Ansätze interkulturellen Philosophierens von Baatz,  Ursula, Fornet-Betancourt,  Raúl, Mall,  Ram Adhar, Panikkar,  Raimon, Shorny,  Michael, Weidtmann,  Niels, Wimmer,  Franz M
Vorwort zur zweiten Auflage 2014 1998 startete das Projekt „Polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“ dezidiert „nicht bloß als Ort der Präsentation, sondern auch als Raum für Austausch und Begegnung, Raum für einen Polylog“, wie es im ersten Editorial hieß. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2014, und inzwischen ist die 30. Nummer der Zeitschrift erschienen. Im „polylogischen Raum“ ist viel philosophiert undd diskutiert worden, beispielsweise in Themenschwerpunkten zu Natur, Übersetzen, Geld und Ästhetik, zum Gerechten Krieg und zum Arabischen Frühling, zu Formen des Philosophierens und zu Sinneskulturen, um nur einige der sehr unterschiedlich akzentuierten Themenschwerpunkte zu nennen. Die programmatischen Fragen, die in der ersten Nummer der Zeitschrift gestellt wurden, fordern immer noch zu Antworten heraus; manche Fragen wurden ausdifferenziert, neue Fragen sind hinzugekommen, aber die Notwendigkeit interkultureller Vermittlung ist nach wie vor aktuell, ja drängender denn je. Nach wie vor bestehen verschiedene Ansätze interkulturellen Philosophierens nebeneinander und entfalten ein vielfältiges Potential. Das Vorhaben, interkulturell zu philosophieren, ist zwar (noch) nicht in allen Curricula philosophischer Studiengänge verankert, ist jedoch bei vielen Tagungen und Sitzungen nationaler sowie internationaler philosophischer Gesellschaften zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das Thema findet zunehmend Interesse, stößt aber auch auf grundsätzliche Kritik aus den eigenen Reihen – auf den Vorwurf, dass durch den Fokus auf „Interkulturalität“ Fremdheit erst erzeugt, Kulturen essentialisiert und Differenzen stereotypisiert werden können. Diese Kritik ist in die Arbeit von Polylog eingegangen und hat immer wieder zu kreativen Auseinandersetzungen geführt. Und damit dieser Diskussionsprozess immer wieder neu angestoßen wird und der Anspruch eines „polylogischen Raums“ auch programmatisch eingelöst wird, drucken wir die mittlerweile vergriffene erste Nummer von Polylog wieder nach. Die hier veröffentlichten Texte beschreiben maßgebliche Perspektiven interkulturell philosophischer Ansätze, die heute vielleicht um die eine oder andere ergänzt werden könnten, aber weiterhin relevant sind. Es geht uns nicht darum, die Beiträge der ersten Nummer unserer Zeitschrift zu kanonisieren, sondern vielmehr darum, uns an ihnen abzuarbeiten, ihre Inspiration aufzunehmen und daraus neue Impulse zu setzen. Der Text der Wiederauflage ist fast identisch mit dem Original; der Text läuft aus technischen Gründen etwas anders, ist aber im Wesentlichen seitengleich mit der Auflage von 1998. Typographische Fehler wurden nicht korrigiert, dafür aber die URLs und Adressen im Impressum aktualisiert. Auf Seite U3 sind schließlich die aktuellen Abo- und Verkaufsdaten zu finden. Die Redaktion ist heute wesentlich größer und umfasst fünfzehn Mitglieder; Herausgeberin von Polylog ist weiterhin die WiGiP. Wir wünschen viel Freude und Inspiration bei der Lektüre der neuen alten Nummer 1! Für die Redaktion: Nausikaa Schirilla Mai 2014
Aktualisiert: 2020-12-31
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Essays zur Religionsphilosophie und Religionswissenschaft

Essays zur Religionsphilosophie und Religionswissenschaft von Mall,  Ram Adhar
Interkulturalität stellt für Ram Adhar Mall weder einen Synkretismus noch die Kulturalität eines bestimmten Volkes dar, sei dieses europäisch oder außereuropäisch. Interkulturalität ist der Name einer Einstellung mit der Einsicht und Bereitschaft, mehrere Wege zum gleichen Ziel zuzulassen. Sie kennt insbesondere fünf Perspektiven: eine philosophische, eine religionswissenschaftliche, eine religiöse, eine kulturelle und eine politische Perspektive. • Die philosophische Sicht zeigt, daß die ›philosophia perennis‹ niemandes Besitz allein ist. • Nach religionswissenschaftlicher Sicht besitzen alle Religionen und Kulturen eine ›Lebensmitte‹, die sie mit anderen Religionen und Kulturen verbindet. • Der religiösen Sicht nach ist eine Erlösung sowohl mit Gott als auch ohne ihn möglich. • Aus kultureller Sicht ist keine Tradition privilegiert. Die politische Sicht macht deutlich, daß Interkulturalität eine grundsätzlich-pluralistische und demokratische Überzeugung darstellt. Die Realität dieser Perspektiven setzt eine offene Gesellschaft voraus. Freiheit und Verantwortung, Bildung und Verbindlichkeit, Toleranz und Dialog erhalten nach der Überzeugung Malls ihren Sinn nur dort. Eine so verstandene Interkulturalität führt zu einer neuen Konzeption von Religionsphilosophie und Religionswissenschaft.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Essays zur interkulturellen Philosophie

Essays zur interkulturellen Philosophie von Mall,  Ram Adhar
Werbetext Es ist vorgesehen 8 Essays (verschiedene Aufsätze und Vorträge) des bekannten interkulturellen Philosophen Prof. Dr. Ram Adhar Mall eingeleitet herauszugeben. Die Sammlung 'Essays zur interkulturellen Philosophie' die als vierter Band der Reihe 'Bausteine zur Mensching-Forschung' erscheint, stellt ein Baustein für das Gesamtgebäude einer Angewandten Religionswissenschaft dar. Der Verfasser Prof. Dr. Ram Adhar Mall ergänzt damit Band 3. der Reihe 'Die Idee der Toleranz in der interkulturellen Philosophie. Eine Einführung in die Angewandte Religionswissenschaft', der zeitgleich erscheint, und fokussiert gleichzeitig das Thema auf den Bereich der interkulturellen Philosophie. Sie geht mit der Angewandten Religionswissenschaft einher. Zahlreiche Ausdrücke, zu denen Mall durch seine systematische Auseinandersetzung mit der interkulturellen Religionswissenschaft und insbesondere dem Werk Menschings gelangte, gingen in diese Essaysammlung ein. Diese Parallelität zwischen der Angewandten Religionswissenschaft und der interkulturellen Philosophie werden in einer weiteren Zusammenstellung von Aufsätzen Malls, als fünfter Band erscheinen werden, fortgesetzt. Der Verfasser verfolgt außerdem das Ziel, die Abgrenzung zwischen der vergleichenden Philosophie einerseits und der interkulturellen Philosophie andererseits mit praktischen Beispielen aufzuzeigen. Der rote Faden, der alle diese Essays verbindet, ist die grundlegende interkulturelle philosophische Orientierung, die sich sowohl methodisch als auch inhaltlich definiert. So dienen die unterschiedlichen philosophischen Traditionen als Thesen und Antithesen füreinander. Interkulturelle Philosophie, die dialogisch orientiert ist, wirkt daher als eine Art Paradigmenwechsel in der Historiographie der Philosophie und anderen Kulturwissenschaften vor allem der Angewandten Religionswissenschaft. Meine Einleitung zu dieser Sammlung beschränkt sich nicht nur auf die herausgegeben Aufsätze des Autors, sondern sie gibt einen Überblick über dessen Leben, Werk und die historische Notwendigkeit einer interkulturellen Philosophie in Zusammenarbeit mit der Angewandten interkulturellen Religionswissenschaft. Philosophischer Literaturanzeiger vom Juli 2004
Aktualisiert: 2019-01-08
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Philosophie im Vergleich der Kulturen

Philosophie im Vergleich der Kulturen von Mall,  Ram Adhar
Interkulturelle Philosophie ist nicht eine neue Auflage des schwärmerisch-romantischen, exotischen und dilettantisch anmutenden Interesses für das Außereuropäische, auch nicht eine bloße Reaktion oder Hilfskonstruktion angesichts der pluralistischen Situation der philosophischen Konventionen. Ebensowenig ist sie ein Eklektizismus verschiedener Philosophien. Methodisch verfährt sie so, dass sie kein Begriffssystem unnötig privilegiert, eher findet sie Überlappungen unter ihnen. Die moderne-postmoderne Debatte verliert so ihren Stachel. Interkulturelle Philosophie, so verstanden, etabliert sich als eine grundlegende neue Orientierung. Eine adäquate interkulturelle Hermeneutik stellt einen Pfad dar, dessen Begehen zugleich ihr konstitutives Element und ihr erhabenes Ziel ist. Sie ist daher mehr als eine Lehre; sie ist auch eine geistige Übung und vermittelt schöpferisch zwischen Anthropologie und Hermeneutik.
Aktualisiert: 2022-04-13
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Essays zur Religionsphilosophie und Religionswissenschaft

Essays zur Religionsphilosophie und Religionswissenschaft von Mall,  Ram Adhar, Yousefi,  Hamid Reza
Interkulturalität stellt für Ram Adhar Mall weder einen Synkretismus noch die Kulturalität eines bestimmten Volkes dar, sei dieses europäisch oder außereuropäisch. Interkulturalität ist der Name einer Einstellung mit der Einsicht und Bereitschaft, mehrere Wege zum gleichen Ziel zuzulassen. Sie kennt insbesondere fünf Perspektiven: eine philosophische, eine religionswissenschaftliche, eine religiöse, eine kulturelle und eine politische Perspektive. • Die philosophische Sicht zeigt, daß die ›philosophia perennis‹ niemandes Besitz allein ist. • Nach religionswissenschaftlicher Sicht besitzen alle Religionen und Kulturen eine ›Lebensmitte‹, die sie mit anderen Religionen und Kulturen verbindet. • Der religiösen Sicht nach ist eine Erlösung sowohl mit Gott als auch ohne ihn möglich. • Aus kultureller Sicht ist keine Tradition privilegiert. • Die politische Sicht macht deutlich, daß Interkulturalität eine grundsätzlich-pluralistische und demokratische Überzeugung darstellt. Die Realität dieser Perspektiven setzt eine offene Gesellschaft voraus. Freiheit und Verantwortung, Bildung und Verbindlichkeit, Toleranz und Dialog erhalten nach der Überzeugung Malls ihren Sinn nur dort. Eine so verstandene Interkulturalität führt zu einer neuen Konzeption von Religionsphilosophie und Religionswissenschaft.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Philosophie als Therapie

Philosophie als Therapie von Mall,  Ram Adhar, Peikert,  Damian
In den vergangen Jahren haben sich die Bemühungen der Philosophie vermehrt, Philosophie als Lebensform zu denken. Pierre Hadot ist mit seinem gleichnamigen Buch, welches das griechische und römische Denken als eine Art „philosophischer Praxis“ identifiziert, ein leuchtendes Beispiel. Philosophie sei nicht nur eine Schule des Denkens, sondern auch eine Schule des Lebens. Philosophie eröffne die Möglichkeit einer Bekehrung des Menschen, „die das ganze Leben verändert und das Wesen derjenigen verwandelt, der sie vollzieht“. Im Zusammenspiel von vita contemplativa und vita activa vermag ein Mensch eine Lebenseinstellung zu kultivieren, die auch dann trägt, wenn Schicksalsschläge oder Erfahrungen von Leid und Enttäuschung ihm die Flüchtigkeit bzw. Abgründigkeit seiner Existenz erkennen lassen. Dazu bedarf es allerdings einer meditativ-reflexiver Transformation, geistiger Übungen, im Sinne einer „Therapeia“, wie sie die Schulen der Epikureer, Stoiker und Skeptiker entwickelt haben. Verwandte Ideen und Ansätze finden sich später bei Philosophen wie David Hume, William James, Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein oder Karl Jaspers, aber auch in der chinesischen und in der indischen Tradition lassen sich bei Buddha, im Lotos-Sutra, bei Nagarjuna oder Sri Aurobindo Grundgedanken einer therapeutischen Philosophie bzw. einer philosophischen Therapie ausmachen. Ram Adhar Mall und Damian Peikert bringen diese Traditionslinien in einen Dialog, der nicht nur für die interkulturelle Philosophie eine Bereicherung bedeutet.
Aktualisiert: 2021-12-28
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Das Projekt der interkulturellen Philosophie heute

Das Projekt der interkulturellen Philosophie heute von Bickmann,  Claudia, Dhawan,  Nikita, Elberfeld,  Rolf, Fornet-Betancourt,  Raúl, Graneß,  Anke, Gutema,  Bekele, Kresse,  Kai, Mall,  Ram Adhar, Schirilla,  Nausikaa, Shorny,  Michael, Stenger,  Georg, Wimmer,  Franz Martin
Ziel der nun vorliegenden Nummer 25, die ja ein kleines Jubiläum darstellt, ist es, eine Zwischenbilanz der Entwicklung auf dem noch jungen Gebiet der interkulturellen Philosophie zu ziehen. Mit Freude konnten wir feststellen, dass sich seit unserer ersten Nummer im Jahr 1998 nunmehr ein lebendiger interkultureller polylog entsponnen hat, der sich nicht nur in den letzten 24 Nummern unserer Zeitschrift widerspiegelt. Generell ist die Anzahl an Publikationen zu nichteuropäischen Philosophien in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen, wie u. a. der Artikel von Kai Kresse in dieser Nummer anhand der Philosophie in Afrika deutlich macht. Ebenso die Anzahl an Publikationen, die sich mit Fragen, Problemen und Themen eines interkulturellen Philosophierens beschäftigen. Interkulturelle Philosophie ist zudem zu einem selbstverständlichen Bestandteil auf Philosophiekongressen geworden und mit dem Einsetzen einer Professur 'Philosophie in der globalen Welt' am Institut für Philosophie der Universität Wien wurde dieser Bereich erstmals im deutschen Sprachraum an einer Universität institutionell verankert. Trotz aller vielversprechenden Entwicklungen bleibt noch viel zu tun, wie Nausikaa Schirillas Untersuchung 'Interkulturelles Philosophieren im Studium der Philosophie' zur Verankerung der interkulturellen Philosophie in den BACurricula an deutschen und österreichischen Universitäten zeigt. Nur ein Fünftel der untersuchten Curricula berücksichtigt in der Ausbildung zukünftiger Philosophen nichteuropäische Philosophietraditionen und Fragen eines interkulturellen Philosophierens. Es bleibt also noch viel zu tun, um dem Anspruch gerecht zu werden, den Enrique Dussel in seinem Artikel 'Eine neue Epoche in der Geschichte der Philosophie: Der Weltdialog zwischen philosophischen Traditionen' in der Nummer 24 formuliert hat. In unserem Teil 'forum' stellt Bekele Gutema diesmal eine überaus interessante Figur aus der Geschichte der Philosophie vor: den Philosophen Anton Wilhelm Amo, der von 1730 bis 1747 als erster Philosophieprofessor afrikanischer Abstammung an deutschen Universitäten lehrte. Der Titel unserer Zeitschrift polylog, verstanden als ein vielstimmiges, offenes und gleichberechtigtes Gespräch soll von unseren Lesern und Leserinnen auch als Angebot verstanden werden, um rege mit uns in Kontakt und in Diskussion zu treten und Meinungen, Anregungen und natürlich auch Kritiken mit uns auszutauschen. polylog soll keine Einbahnstraße sein! Wir freuen uns auf einen regen Austausch und das Fortführen eines polylogs auch außerhalb der Zeitschrift. Wohin das Projekt eines interkulturellen Philosophierens in Zukunft führen wird, ist noch weitgehend offen. Lassen Sie uns diese Zukunft gemeinsam gestalten! Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Anke Graneß
Aktualisiert: 2020-12-31
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Essays zur interkulturellen Philosophie

Essays zur interkulturellen Philosophie von Mall,  Ram Adhar, Yousefi,  Hamid Reza
Werbetext Es ist vorgesehen 8 Essays (verschiedene Aufsätze und Vorträge) des bekannten interkulturellen Philosophen Prof. Dr. Ram Adhar Mall eingeleitet herauszugeben. Die Sammlung 'Essays zur interkulturellen Philosophie' die als vierter Band der Reihe 'Bausteine zur Mensching-Forschung' erscheint, stellt ein Baustein für das Gesamtgebäude einer Angewandten Religionswissenschaft dar. Der Verfasser Prof. Dr. Ram Adhar Mall ergänzt damit Band 3. der Reihe 'Die Idee der Toleranz in der interkulturellen Philosophie. Eine Einführung in die Angewandte Religionswissenschaft', der zeitgleich erscheint, und fokussiert gleichzeitig das Thema auf den Bereich der interkulturellen Philosophie. Sie geht mit der Angewandten Religionswissenschaft einher. Zahlreiche Ausdrücke, zu denen Mall durch seine systematische Auseinandersetzung mit der interkulturellen Religionswissenschaft und insbesondere dem Werk Menschings gelangte, gingen in diese Essaysammlung ein. Diese Parallelität zwischen der Angewandten Religionswissenschaft und der interkulturellen Philosophie werden in einer weiteren Zusammenstellung von Aufsätzen Malls, als fünfter Band erscheinen werden, fortgesetzt. Der Verfasser verfolgt außerdem das Ziel, die Abgrenzung zwischen der vergleichenden Philosophie einerseits und der interkulturellen Philosophie andererseits mit praktischen Beispielen aufzuzeigen. Der rote Faden, der alle diese Essays verbindet, ist die grundlegende interkulturelle philosophische Orientierung, die sich sowohl methodisch als auch inhaltlich definiert. So dienen die unterschiedlichen philosophischen Traditionen als Thesen und Antithesen füreinander. Interkulturelle Philosophie, die dialogisch orientiert ist, wirkt daher als eine Art Paradigmenwechsel in der Historiographie der Philosophie und anderen Kulturwissenschaften vor allem der Angewandten Religionswissenschaft. Meine Einleitung zu dieser Sammlung beschränkt sich nicht nur auf die herausgegeben Aufsätze des Autors, sondern sie gibt einen Überblick über dessen Leben, Werk und die historische Notwendigkeit einer interkulturellen Philosophie in Zusammenarbeit mit der Angewandten interkulturellen Religionswissenschaft. Philosophischer Literaturanzeiger vom Juli 2004
Aktualisiert: 2019-01-08
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Toleranz

Toleranz von Amaladass,  Anand, Ben Abdeljelil,  Jameleddine, Boteva-Richter,  Bianca, Holzleithner,  Elisabeth, Loh,  Werner, Mall,  Ram Adhar, Olivé,  León, Riedenauer,  Markus, Schelkshorn,  Hans, Shorny,  Michael, Wimmer,  Franz Martin
Hans Schelkshorn Toleranz Ein umstrittener Begriff interkultureller Philosophie Einleitung Der Begriff der 'Toleranz' ist im interkulturellen Bereich bereits seit längerem nicht ohne Gründe in Verruf geraten. Erstens ist der Begriff der 'Toleranz' allein in der westlichen Tradition ausgebildet worden; zweitens scheint 'Toleranz' die bloße Duldung, nicht jedoch die Anerkennung anderer zu implizieren. Dennoch haben wir uns vor allem im Blick auf die enorme Wirkungsgeschichte in und außerhalb Europas für eine erneute Auseinandersetzung mit dem Begriff 'Toleranz' entschieden. Dabei sollte allerdings das Spektrum der Problematisierung nicht auf den engen Bereich begriffsgeschichtlicher Analysen eingeschränkt werden. Aus diesem Grund werden in verschiedenen Beiträgen jeweils die Ambivalenzen von Theorie und Praxis der Toleranz schonungslos aufgezeigt, aber auch von Äquivalenten, wie z. B. die Konzeption eines indischen Inklusivismus oder die vormoderne Konzeption eines Religionsfriedens bei Nikolaus von Kues. Jameleddine Ben-Abdeljelil und Franz-Martin Wimmer stellen ihrem Beitrag eine allgemeine und zugleich betont realistische Begriffsdefinition von 'Toleranz' voran. Toleranz bezeichnet demnach ein Set an Normen, durch die eine qualitative Mehrheit ihre Beziehungen gegenüber einer Minderheit regelt, und zwar in ihrem eigenen Interesse, allerdings ohne Absicht, den Anderen zu eliminieren. Von dieser Definition von Toleranz her können nach Ben-Abdeljelil/Wimmer sowohl die Toleranzideen in der europäischen Aufklärung als auch in der islamischen Philosophie bzw. Theologie des Mittelalters als je spezifische Ausprägungen behandelt werden. In der Auseinandersetzung mit islamischen Toleranzkonzepten wenden sich die Autoren gegen essentialistische Ansätze, die stets auf die verengende Alternative zusteuern, ob es in 'der' islamischen Tradition 'die' Toleranz gibt oder nicht. Ben-Abdeljelil/Wimmer schlagen demgegenüber den 'weiten' Weg über die Kulturgeschichte ein, da sich der Islam von Anfang an in ethnisch und kulturell äußerst heterogenen Gesellschaften ausgebreitet hat. Aus diesem Grund sind bereits in früher Zeit unterschiedliche interreligiöse Konstellationen entstanden, in denen das Verhältnis zwischen Islam und anderen Religionen jeweils auf unterschiedliche Weise bestimmt worden ist. Als Beispiele dafür werden die vielschichtig 'verwobenen Diskurse' zwischen Juden, Christen und Muslimen in Andalusien, die Verbindungen zwischen der Traditionskritik der Karäer, einer jüdischen Sekte, und der Schia im islamischen Beeich, und die Apologetik von Maimonides angeführt. Im Unterschied zu den vormodernen Formen gegenseitiger Beeinflussung kommt es durch Kolonialismus und nationalistische Selbstbehauptungsbewegungen in der Neuzeit zu monokulturellen Verengungen, denen nach Ansicht der Autoren durch einen neuen Begriff einer 'aktiven Toleranz' zu begegnen wäre. Auf ein frühes Modell aktiver Toleranz wird zuletzt auf das 'Haus der Weisheit' in Bagdad (8. Jh. u. Z.) verwiesen, wo nicht nur Vertreter aller bekannten Religionen, sondern auch Atheisten und Materialisten zu Gesprächen eingeladen worden sind. Markus Riedenauer greift in seinem Beitrag Aufgeklärte Religion als Bedingung interreligiösen Diskurses nach Nikolaus Cusanus ein, wie er selbst betont, vormoderne Gestalt des Umgangs mit religiöser Differenz auf. Denn Nikolaus von Kues setzt sich in der berühmten Schrift De Pace Fidei (Der Friede im Glauben; 1453) das Ziel, verschiedene Religionen durch ein vertieftes Denken des Absoluten auch auf theoretischer Ebene zu einen. Im Unterschied zur späteren Entwicklung der Toleranz-Idee, die das Konfliktpotential religiöser Differenz vor allem durch politische bzw. rechtliche Regelungen und klare Kompetenztrennungen zu entschärfen versuchte, ist daher bei Nikolaus von Kues noch ein ungebrochener Glaube an die Wahrheitsfähigkeit religiöser Fragen mächtig. Dennoch ist in jüngerer Zeit das Interesse Cusanus deutlich gestiegen. Die Gründe dafür liegen, wie Riedenauer aufzeigt, vor allem im Erkenntnis- und Religionsbegriff des Cusaners, in dem bereits in aller Deutlichkeit die geschichtliche Gestalt von Religionen als je perspektivische Entwürfe des menschlichen Geistes und damit als Kulturphänomene begriffen werden. Die Einsicht in die geschichtliche Bedingtheit religiöser Traditionen bildet allerdings bloß die Grundlage für ein Gespräch der Religionen, indem nach Nikolaus von Kues jeder Gesprächspartner zum Absoluten selbst vorzudringen hat. Trotz der unübersehbaren christlichen Vorgaben, in der die Grenzen seiner Utopie eines Religionsfriedens deutlich zutage treten, enthält der Anspruch seines Denkens durchaus aktuelle Bedeutung. Denn angesichts der fundamentalistischen Verhärtungen in fast allen Religionen der Erde stoßen äußerliche Strategien einer Befriedung religiös motivierter Konflikte auf Grenzen. Der rechtlichen Zähmung der Religion muss eine innere Selbstaufklärung folgen, in der die eigenen Wahrheitsansprüche nicht bloß aus pragmatischen Gründen der Friedenssicherung, sondern auch aus religionsphilosophischen Gründen auf das wahrhaft Absolute hin relativiert werden. Elisabeth Holzleithner zeichnet in ihrem Beitrag Toleranz: Geistesgeschichtliche Perspektiven eines umstrittenen Begriffs die wichtigsten Stationen nach, in denen sich in der neuzeitlichen Philosophie Europas die Idee religiöser Toleranz herausgebi ldet hat. Eine wichtige Voraussetzung der Toleranzidee wird nach Holzleithner bereits bei Pierre Bodin gelegt, der in seiner politischen Philosophie die Aufgabe staatlicher Macht auf die Sicherung des Friedens einschränkt. John Locke spricht darüber hinaus dem Staat prinzipiell die Kompetenz in Glaubensfragen ab. Pierre Bayle hingegen bricht als erster mit der von Locke noch bekräftigten Annahme, dass Religion für die öffentliche Moral unverzichtbar sei. Trotz aller Verdienste Bayles entwickelt sich nach Holzleithner die Toleranzidee nicht nach der Logik eines linearen Fortschrittsdenkens. Vielmehr bleiben bereits bei Bayle, aber auch bei Kant Probleme offen, die nur in einer integralen Rekonstruktion der europäischen Toleranzidee, in der Differenzierungen und Einsichten aus allen Etappen miteinander verbunden werden, zu lösen sind. Im Beitrag Inklusivismus als indische Denkform der Toleranz setzt sich Anand Amaladass, Indologe und Jesuit aus Chennai, mit einem Toleranz-Diskurs auseinander, der vor allem von neohinduistischen Denkern und euroamerikanischen Indologen geführt worden ist. Im 19. Jahrhundert hatte der Neohindu Radhakrishnan in seiner Ausgabe der Bhagavadgita den Abschnitt von Kap. 7,20ff., wo Krsna sich als universelle, in allen Kulten gegenwärtige göttliche Macht vorstellt, mit dem Wort Toleranz (toleration) überschrieben. Der neohinduistische inklusivistische Toleranzbegriff ist, wie Amaladass, bereits eine Reaktion auf die westliche, insbesondere auf Hegel zurückgehende Konzeptionen der Aufhebung des indischen Denkens in einer universalen, im Christentum kulminierenden Religionsgeschichte. Dennoch ist der Versuch, religiöse Toleranz als Inklusivismus zu denken, wie die Debatte zwischen den Indologen Hacker, Halbfass u. a. zeigt, höchst ambivalent; denn auch in der neohindustischen Aufhebung anderer Religionen drohen wie zuvor bei westlichen Denkern sämtliche Differenzen zu verschwinden. Ohne Anerkennung des Anderen bricht allerdings eine wesentliche Voraussetzung eines interreligiösen Dialogs zusammen, so dass Toleranz zur bloßen Duldung herabsinkt. Im Unterschied zu Ben-Abdeljelil geht León Olivé (Mexiko) von einem normativen Begriff von Toleranz aus. Toleranz muss – so die zentrale These von Olivé – in ein Normen- und Institutionengefüge eingebettet sein, das auf den Prinzipien der Gleichberechtigung und sozialen Gerechtigkeit aufbaut. Toleranz im strengen Sinn des Wortes ist als 'horizontale Toleranz' zu fassen, in der die Beziehungen zwischen Menschen und Gruppen ihre Konflikte auf der Basis der Gleichberechtigung und konsentierter Verfahrensregeln zu lösen versuchen. Die 'vertikale Toleranz' hingegen, in der dominante Gruppen untergeordnete Gruppen 'tolerieren', dient nach Olivé bloß der Verschleierung von Machtverhältnissen. Toleranz wird daher systematisch mit der Idee sozialer Gerechtigkeit verbunden, die die Bedingungen für die Befriedigung der legitimen Grundbedürfnisse aller Mitglieder einer Gesellschaft und die Verwirklichung und Ausübung ihrer Fähigkeiten sicherstellt.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Buddhistische Lehre und die inhaltliche Toleranz

Buddhistische Lehre und die inhaltliche Toleranz von Braun,  Ina, Mall,  Ram Adhar, Yousefi,  Hamid R
Was ist der Buddhismus seinem Wesen nach? Welche Bedeutung hat er heute? Die vorgelegte Darstellung des interkulturellen Philosophen Ram Adhar Mall orientiert sich am Urbuddhismus und beruht auf der Darstellung der Lehre Buddhas in den dreWas ist der Buddhismus seinem Wesen nach? Welche Bedeutung hat er heute? Die vorgelegte Darstellung des interkulturellen Philosophen Ram Adhar Mall orientiert sich am Urbuddhismus und beruht auf der Darstellung der Lehre Buddhas in den drei Körben des Pali-Kanons. Nicht die ›Göttlichkeit‹ Buddhas soll gezeigt werden, sondern sein Menschsein, sein Weg und sein Dharma. Die praktische Interkulturalität, Interreligiosität von Buddhas Lehre verbindet West und Ost mit Nord und Süd. Die Untersuchung zeigt ferner Überlappungen mit der christlichen Lehre auf, wirft einen kritischen Blick auf die Kastenordnung und zeichnet Wege auf, die eine Anerkennung des Anderen in seiner Andersheit implizieren. Die Kompatibilität des Buddhistischen Prinzips mit der Toleranz wurde immer wieder diskutiert. Der Autor verbindet eine toleranztheoretische und toleranzpraktische Systematik dieses Prinzips mit dem Postulat der inhaltlichen Toleranz Gustav Menschings, die ebenfalls von interkulturell-philosophischer Tragweite ist. Er hält konsequent einen Vergleich mit anderen philosophischen, theologischen und psychologischen Systemen durch. Malls Überlegungen sind von drei methodologischen Schritten geleitet: 1. einem buddhistisch-interkulturellen, 2. einem toleranzpraktisch-interkulturellen, 3. einem ästhetisch-interkulturellen. Die Zusammenfügung dieses hermeneutischen Dreiecks macht deutlich, warum der Verfasser für eine Methodologie des Dialogs auf der Grundlage der inhaltlichen Toleranz plädiert und eine interkulturelle Orientierung, die eine vorbehaltlose Offenheit für interkulturelle Verständigung als Schlüsselbegriff voraussetzt, für konstitutiv hält.
Aktualisiert: 2019-01-08
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