Bürgertum und Frömmigkeit

„Bürgertum und Frömmigkeit – Eine Familiengeschichte“ folgt den Spuren einer im Schwäbischen beheimateten bürgerlichen Familie namens Bunz. Nach einem knappen Überblick über deren Weg bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts konzentriert sich die Darstellung auf die im 18. und 19. Jahrhundert in Waiblingen ansässige Weißgerberfamilie dieses Namens. In drei großen Kapiteln wird anschließend die Entwicklung der Nachkommen, deren Geschichte vor allem im 19. Jahrhundert vom Pietismus nachhaltig geprägt wurde, bis in unsere Zeit nachgezeichnet.
Die knapp fünfzig, mitunter recht umfangreichen biographischen Skizzen entwerfen das facettenreiche Porträt einer schwäbischen Familie, die schon bald ihre bäuerlichen Anfänge hinter sich ließ. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vor allem mit Handwerkern im Fils- und Remstal präsent, findet sie im 19. Jahrhundert nicht nur Eingang in andere bürgerliche Milieus, sondern verbreitet sich auch in Gebiete außerhalb Württembergs.
Das mit über 130 Abbildungen, in der Mehrzahl aus Privatbesitz, reich illustrierte Buch Buch wendet sich natürlich an Familienangehörige, die Adressaten sind aber diese nicht allein. Als Teil der Allgemeinheit ist eine Familie immer auch von allgemeinem Interesse. Ihre Geschichte spiegelt auf eine ganz individuelle Weise die Geschichte der Gesellschaft, deren Teil sie ist. Indem wir uns in die Lebensläufe dieser Vorfahren vertiefen, erhalten wir Einblick in das soziale Netz und das gesellschaftliche Umfeld, von denen sie geprägt wurden. Uns eröffnet sich damit der Zugang zu ganz speziellen Milieus, und wir werden Zeugen von Entwicklungen im geistigen, gesellschaftlichen und politischen Leben von einst, die das Denken und Handeln der Generationen vor uns mitbestimmt haben.