Der Ungrund der Freiheit im Denken von Böhme, Schelling und Heidegger
Hans-Joachim Friedrich
Heidegger sah in der Freiheitsschrift den ‚Gipfel der Metaphysik des deutschen Idealismus‘; das deshalb, weil die Unterscheidung zwischen Grund und Existenz hier auf das Wollen als Grund der Existenz zurückgeführt werde. Schelling selbst hat die Unterscheidung jedoch nicht auf das Wollen zurückgeführt, sondern auf den von Jakob Böhme übernommenen Begriff des Ungrundes. Schelling bezeichnet damit die Indifferenz der Freiheit, worin das Seiende durch den Willen erst zur Entscheidung zu bringen ist als das Seinkönnende und Seinsollende.
Heidegger saw the „epitome of metaphysics in German idealism“ in Schelling’s work on freedom, since in it the distinction between ground and existence is traced back to the will as the ground of existence. Schelling himself did not however trace the distinction back to the will, but rather to the concept of groundlessness, which he adopted from Jakob Böhme. This is what Schelling designated as the indifference of freedom, in which the being can only be made to decide by the will as the potentiality for being and the shouldness of being.