Ästhetik der Simulation

Ästhetik der Simulation von Scheier,  Claus-Artur
Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen. Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung«, das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als »Bühnenweihfestspiel«, wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist »despotisch« auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz »erlöst«, aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der »Schönheit«, dem »Sublimen« usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.«
Aktualisiert: 2023-06-16
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Charles Baudelaire

Charles Baudelaire von Dieterle,  Bernhard, Stolz,  Dieter
Charles Baudelaire (1821–1867) ist ein Ereignis. Der Schöpfer der Gedichtsammlung "Die Blumen des Bösen" und der lyrischen Prosa in "Spleen von Paris", Übersetzer von Edgar Allan Poe und Bewunderer von Eugène Delacroix ist ein wegweisendes Phänomen für die gesamte europäische Dichtung. Seine eigene Biographie bleibt jedoch ohne bedeutsame Wendungen und große Auftritte, die sich beobachten oder fotografisch fixieren und als Marksteine zu einem konventionellen Lebenslauf fügen ließen. Ausschlaggebend waren vielmehr persönliche Begegnungen von erschütternder Tiefe, die kongeniale Auseinandersetzung mit Werken der bildenden Kunst, der Literatur – und immer wieder das intensive Studieren des Mikrokosmos Paris. Es sind diese Momentaufnahmen, anhand derer Bernard Dieterle den Weg Baudelaires erkundet.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Ästhetik der Simulation

Ästhetik der Simulation von Scheier,  Claus-Artur
Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen. Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung«, das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als »Bühnenweihfestspiel«, wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist »despotisch« auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz »erlöst«, aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der »Schönheit«, dem »Sublimen« usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.«
Aktualisiert: 2023-05-21
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Ästhetik der Simulation

Ästhetik der Simulation von Scheier,  Claus-Artur
Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen. Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung«, das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als »Bühnenweihfestspiel«, wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist »despotisch« auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz »erlöst«, aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der »Schönheit«, dem »Sublimen« usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.«
Aktualisiert: 2023-05-19
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Ästhetik der Simulation

Ästhetik der Simulation von Scheier,  Claus-Artur
Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen. Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung«, das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als »Bühnenweihfestspiel«, wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist »despotisch« auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz »erlöst«, aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der »Schönheit«, dem »Sublimen« usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.«
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der Dichter und die Kunst

Der Dichter und die Kunst von Drost,  Wolfgang, Riechers,  Ulrike
Wie brachten die Dichter dem großen Publikum die Kunstwerke nahe, die in den öffentlichen ‚Salons‘ in Paris im Rhythmus von ein oder zwei Jahren ausgestellt wurden? Kunstkritik war oft nicht nur Kritik, sondern poetische Gestaltung des im Kunstwerk enthaltenen emotionellen Gehalts. Bildbetrachtung wurde als ein den ganzen Menschen erfüllendes Erleben angesehen. Persönliche von einem Kunstwerk ausgelöste Assoziationen und Glücksempfinden wurden kontrovers diskutiert; Stendhal beurteilte die Qualität eines Gemäldes nach seiner gleichsam erotischen Ausstrahlung; Diderot und Heine nutzten die Besprechung der Ausstellungen zu Plaudereien über Politik und Religion. Gautier wurde in seiner Leidenschaft für das tiefgründig Schöne zum Wegbereiter des ‚fin de siècle‘. Baudelaire formulierte Vorbehalte gegenüber dem sich bildenden Impressionismus sowie der Malerei seines Freundes Manet und skizzierte seine Vision der Moderne.
Aktualisiert: 2019-11-14
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Walter Benjamins Übersetzungsästhetik

Walter Benjamins Übersetzungsästhetik von Abel,  Julia
'Die Aufgabe des Übersetzers', heute einer der meistdiskutierten Texte zum Problem des Übersetzens, betrachtete Walter Benjamin seinerzeit als sein ›Credo‹. Wie das zu verstehen ist, macht Julia Abel durch eine Rekonstruktion der systematischen Zusammenhänge im Frühwerk Benjamins deutlich, in dem der Begriff der Übersetzung eine besondere Rolle spielt. Erstmals wird der Essay als Reaktion auf zeitgenössische Problemlagen in Philosophie und Literatur erkennbar, als Antwort auf ästhetische Konzepte des George-Kreises, Rudolf Borchardts und Hugo von Hofmannsthals und schließlich als Entwurf einer Theorie, die den von Hellingrath wiederentdeckten Pindar-Übersetzungen Hölderlins gerecht werden will.
Aktualisiert: 2020-05-12
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Herzstücke

Herzstücke von Erstic,  Marijana, Hülk,  Walburga, Schuhen,  Gregor, Tschilschke,  Christian von
Der vorliegende Band vereinigt nach thematischen Schwerpunkten geordnet das Ergebnis einer lebenslangen Erkenntnisarbeit und -leidenschaft von Walburga Hülk, Professorin für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Die programmatischen „Herzstücke“ liefern gleichsam die Ouvertüre zu den einzelnen Blöcken, die sich sodann den zentralen Figuren Baudelaire, Flaubert und Proust widmen, den klassischen Avantgarden sowie dem Kino. Intellektuelle Neugier, Begeisterung für Wissenschaft und ein markanter, unverkennbar persönlicher Stil prägen alle Forschungsarbeiten, in die der vorliegende Band einen Einblick liefert. Ihr gemeinsames Merkmal ist das fruchtbare Austarieren von Grenzen: Grenzen zwischen den Einzel-Philologien, Grenzen zwischen den Wissenschaften, Grenzen zwischen den Medien und Grenzen zwischen den Epochen. Interdisziplinarität ist für Walburga Hülk mithin nicht nur ein wohlfeiles Schlagwort, sondern wird als gegenseitige Erhellung von Künsten selbst zur akademischen Kunstform erhoben.
Aktualisiert: 2019-01-23
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Gaddas Mailand

Gaddas Mailand von Goldmann,  Julius
Vorliegende Studie zeigt, unter Einbeziehung der in den letzten Jahren aufgearbeiteten Manuskripte sowie bisher unbekannter Archivmaterialien, dass sich Carlo Emilio Gadda in seinen frühen Schriften in weit größerem Umfang als bisher angenommen der Thematik der modernen Großstadt widmet. Gadda hat gängige Stadtthemen und Motive aus der europäischen und mailändischen Tradition übernommen, reichert seine Stadttexte aber zusätzlich mit seinen überaus präzisen Architekturbeschreibungen an. Neue Quellenfunde belegen, dass Gadda Zeitungswerbung als direkte Zitate eingearbeitet, kommentiert und sehr frei ergänzt hat. Neue Erkenntnisse über Gaddas Auseinandersetzung mit dem Werk von Mailänder Karikaturisten machen sein Vorgehen nachvollziehbar. Die Quellen und Referenzen werden stets um fiktive Szenen ergänzt und zu eigenen Sprachkunstwerken umgeformt. Daraus erschafft Gadda seine eindrucksvollen und detailreichen Stadt-Collagen, die seine frühen Texte zu einem wichtigen Beitrag zur modernen Großstadtliteratur machen.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Schriftsinn und Epochalität

Schriftsinn und Epochalität von Huss,  Bernhard, Nelting,  David
Die Frage nach dem „geistigen Sinn des Wortes“ (Ohly) bezeichnet das vielleicht tiefgreifendste hermeneutische Problem, das sich mit dem mittelalterlichen Denken verbindet. ‚Spirituelle‘ Bedeutungsebenen von Texten konstituierten sich über zunächst philosophische und philologische Verfahren, die rhetorischen Rastern unterzogen und vom Christentum neu gedacht und modifiziert wurden. Von Belang waren dabei insbesondere das Symbol als Zeichen einer (meist) ‚urwüchsigen‘ Transparenz und die Allegorie als Figur semiotischer Vielschichtigkeit. Deren Implikate ziehen sich indes weit über das Mittelalter hinaus in die Vormoderne hinein und werden in der Moderne kritisch hinterfragt. Anhand konkreter Fallstudien beleuchtet der vorliegende Band die je epochale Relevanz und historische Spezifität von Allegorie und Symbol. Die Bandbreite reicht von Autoren wie Alanus ab Insulis über Frauenlob, Petrarca, Conrad Celtis, Ronsard, Tasso, Marino und Angelus Silesius bis hin zu Baudelaire und Vittorini.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Zwischen Rhetorik und Ontologie

Zwischen Rhetorik und Ontologie von Kablitz,  Andreas
Der hier anzuzeigende Band geht von einer kritischen Revision der beiden für die Literaturwissenschaft des 20. Jahrhunderts wohl einflußreichsten Theorien der Allegorie aus, die mit den Namen Walter Benjamin und Paul de Man verbunden sind. Im Zentrum steht die Frage nach der impliziten Ontologie ihrer jeweiligen Konzepte, deren Beziehung zur Geschichte der Allegorie und ihrer Theorie untersucht wird. Dieser Geschichte, im besonderen ihrer mittelalterlichen und goethezeitlichen Epoche, ist der zweite Teil des Buches gewidmet, der sie sowohl anhand theoretischer Aussagen wie der poetischen Praxis rekonstruiert.
Aktualisiert: 2019-01-08
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„Als wärst du ein Zeichen“ / Das nachelegische Werk

„Als wärst du ein Zeichen“ / Das nachelegische Werk von Por,  Peter
Vorliegender zweiter Band befaßt sich mit Rilkes nachelegischer Lyrik. In dieser Periode ließ sich Rilke zunehmend vom Prinzip einer musikalischen Komposition dazu anregen, seine lyrischen Wort-Gedichte als absolute Zeichen-Kompositionen mit plural-zahllosen Ausrichtungen zu erschaffen. An ihrem Ende stehen Wort- bzw. Zeichen-Kompositionen, die durch ihre eigene Entstehung zugleich ihre eigene Vernichtung bedeuten und bezeichnen.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Charles Baudelaire

Charles Baudelaire von Dieterle,  Bernhard, Stolz,  Dieter
Charles Baudelaire (1821–1867) ist ein Ereignis. Der Schöpfer der Gedichtsammlung "Die Blumen des Bösen" und der lyrischen Prosa in "Spleen von Paris", Übersetzer von Edgar Allan Poe und Bewunderer von Eugène Delacroix ist ein wegweisendes Phänomen für die gesamte europäische Dichtung. Seine eigene Biographie bleibt jedoch ohne bedeutsame Wendungen und große Auftritte, die sich beobachten oder fotografisch fixieren und als Marksteine zu einem konventionellen Lebenslauf fügen ließen. Ausschlaggebend waren vielmehr persönliche Begegnungen von erschütternder Tiefe, die kongeniale Auseinandersetzung mit Werken der bildenden Kunst, der Literatur – und immer wieder das intensive Studieren des Mikrokosmos Paris. Es sind diese Momentaufnahmen, anhand derer Bernard Dieterle den Weg Baudelaires erkundet.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Ästhetik der Simulation

Ästhetik der Simulation von Scheier,  Claus-Artur
Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen. Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung«, das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als »Bühnenweihfestspiel«, wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist »despotisch« auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz »erlöst«, aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der »Schönheit«, dem »Sublimen« usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.«
Aktualisiert: 2023-03-19
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Was ist Dichtung?

Was ist Dichtung? von Moog-Grünewald,  Maria
Dichtung im emphatischen Sinne ist - so machen alle Beiträge in je eigener Weise deutlich - "reinste und höchste Erscheinung des Poetischen". Ihr ästhetisches Kennzeichen ist die Struktur der Transgression. Ihre philosophisch-erkenntnistheoretische Voraussetzung sind e negativo der Platonismus und e positivo der Neuplatonismus. Mithin kann von einer Ästhetisierung (neu)platonischer Philosopheme gesprochen werden, auch anders: von einer Immanentisierung der Transzendenz. Insofern ist Dichtung 'platonisch' und 'antiplatonisch' zugleich. In intensivster Ausprägung der Poetizität, mithin in der höchstmöglichen Abstraktion von jeglicher äußeren Wirklichkeit und in der radikalen Konzentration auf die Sprache in ihrer materialen Eigenwertigkeit intendiert Dichtung, jegliche Materialität zu überwinden, die letztlich unaufhebbare Immanenz der Sprache zu transzendieren - mit dem Ziel, absolute Reinheit zu gewinnen, 'vollkommen' zu werden. Die einzelnen Beiträge des Bandes "Was ist Dichtung?" belegen exemplarisch an poetischen Texten von Homer über die Spätantike und die Epoche der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert dieses durchaus emphatische Verständnis von Dichtung, das sich von 'Literatur' unterscheidet
Aktualisiert: 2019-01-08
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Walter Benjamins Übersetzungsästhetik

Walter Benjamins Übersetzungsästhetik von Abel,  Julia
'Die Aufgabe des Übersetzers', heute einer der meistdiskutierten Texte zum Problem des Übersetzens, betrachtete Walter Benjamin seinerzeit als sein ›Credo‹. Wie das zu verstehen ist, macht Julia Abel durch eine Rekonstruktion der systematischen Zusammenhänge im Frühwerk Benjamins deutlich, in dem der Begriff der Übersetzung eine besondere Rolle spielt. Erstmals wird der Essay als Reaktion auf zeitgenössische Problemlagen in Philosophie und Literatur erkennbar, als Antwort auf ästhetische Konzepte des George-Kreises, Rudolf Borchardts und Hugo von Hofmannsthals und schließlich als Entwurf einer Theorie, die den von Hellingrath wiederentdeckten Pindar-Übersetzungen Hölderlins gerecht werden will.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Visionen des Urbanen

Visionen des Urbanen von Hahn,  Kurt, Hausmann,  Matthias
Als kollektive "Wunschbilder", in denen "das Neue sich mit dem Alten durchdringt" umschreibt Walter Benjamin die Utopien, deren privilegierte Schauplätze er in der Moderne unweigerlich in Großstädten wie Paris ansiedelt. Hier, in den stetig beschleunigten Metropolen, verdichten sich die ungeheuren Möglichkeiten des Zukünftigen ebenso wie die Relikte längst abgelebter Vergangenheiten und gehen eine mitunter verstörende Symbiose ein. Diese Spur des (Anti-)Utopischen im urbanen Raum zu verfolgen, macht sich der vorliegende Band zur Aufgabe. Vierzehn Fallstudien rekonstruieren unter je verschiedenen Blickwinkeln eine Archäo- und Semiologie der Stadt, die von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart reicht und ein mannigfaltiges Spektrum literarischer und piktoraler Inszenierungen umfasst. So rücken neben narrativen auch lyrische Modellierungen in den Blick, und mit Malerei und Comic stehen Mediendispositive zur Diskussion, die in der Utopieforschung bisher wenig Resonanz fanden. Sämtlichen Beiträgen gemein ist das Anliegen, die Stadt als Ballungszentrum all dessen auszumessen, was bahnbrechende Veränderung und Innovation verheißt und was ästhetische Entwürfe in eine visionäre oder apokalyptische Prognostik übersetzen.
Aktualisiert: 2019-01-08
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„Als wärst du ein Zeichen“ / Das elegische Werk

„Als wärst du ein Zeichen“ / Das elegische Werk von Por,  Peter
Vorliegendes Buch bietet eine systematische Deutung von Rilkes zehn ‚Duineser Elegien‘ sowie der elften, nachgetragenen ‚Elegie an Marina Zwetajewa-Efron‘. Rilke hat in seinen verschiedenen Perioden und erst recht im Spätwerk stets danach gestrebt, sein jeweiliges poetisches Ideal bis zum Äußersten zu verwirklichen. Die Gedichtgestalten der Elegien entstehen aufgrund des allbestimmenden Ideals einer offenen Ausrichtung zwischen dem Dichter und dem Engel, sie werden als „schreckliche“ und zugleich „preisende“, als „nie zu erreichende“ Wort- und Daseinskonstellationen vorgestellt. Diese neue Interpretation der zehn bzw. elf Elegien zielt darauf ab, im Fortgang und in der Komposition der Texte Rilkes eigenes elegisches Ideal nachzuzeichnen.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Der poetische Pakt

Der poetische Pakt von Fischer,  Carolin
Wie ist es möglich, dass bis heute in Interpretationen von Lyrik und Liebeslyrik im Besonderen starke biographistische Tendenzen auszumachen sind? Zum einen durch die sprachlogische Funktion des poetischen Ich, das die poetische Sprache zu generieren scheint, was als impliziter poetischer Pakt beim Leser zur Identifizierung von Ich und Autor führt. Zum anderen durch eine bewusste Authentifizierungsstrategie der Dichter von der Antike bis zur Moderne, die das Ich in der Rolle des 'amator' sowie des 'poeta' auftreten lassen. Diese Dichotomie - Grundlage des expliziten poetischen Paktes - bildet den Ausgangspunkt einer neuen Interpretationsweise, die, hier angewendet auf fünf große Zyklen europäischer Lyrik, spannende Ergebnisse liefert.
Aktualisiert: 2019-01-08
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