TraumaDance
Das Praxisbuch
Arifa Betsch
Die Täter-Opfer-Dynamik (T-O-D) als Merkmal und Kennzeichen der Traumatisierungswellen, wie sie von einer Generation auf die nächste überschwappen, sorgen für Taubheit in Bezug auf die Empathie; und weil das Gehirn ein soziales Organ ist und von den Bedingungen des Umfeldes beeinflusst wird, verlieren sich gemäß der neurobiologischen Regel „Use it, or loose it“ die neuronalen Netzwerke der Empathie (d.h. Verbindung miteinander) und es bilden sich vermehrt die neuronalen Netzwerke der Spaltung (voneinander) aus, mit der Folge, dass es vollkommen „normal“ ist, wenn Menschen sich antun, was sie sich antun. Bildhaft gesprochen: Des Menschen Herz versteinert und wird kalt und Lieblosigkeit und Grausamkeit bestimmt das tägliche Miteinander. Und weil alle so „krumm gewachsen“ und so „schief gewickelt“ sind und keiner sich an einen anderen Zustand erinnern kann, ist das völlig okay und in Ordnung so. Von diesem Hintergrund betrachtet, bekommt der weltweite Aufruf von Professor Dr. Ruppert aus München zum Ausstieg aus der Täter-Opfer-Dynamik („T-O-D“) eine gesamtgesellschaftliche Dringlichkeit und Wichtigkeit, wie sie bisher leider unterschätzt wurde.
Dieses Praxisbuch hat eigene, islamgemäße Formate der strukturellen Aufstellung entwickelt, um auf muslimischer Seite zum Ausstieg aus der Täter-Opfer-Dynamik aufzurufen, denn die Welt der Muslime ist von der Täter-Opfer-Dynamik nicht verschont geblieben, und die Muslime haben im Leitbild der Goldenen Mitte, wie es in Sura al Baqara (2,143) festgeschrieben ist, ein Werkzeug zur Hand, wie es im wörtlichen Sinne einzigartig und einmalig ist und Heilung für die ganze Welt bringen kann, bringen soll und bringen muss.