Selbstkontrolle unter den Bedingungen reflexiver Modernität
Am Beispiel des Übergewichts
Diana Astashenko
Schlank, dünn, fit, sportlich, Schönheitsoperationen – der Körper des modernen Menschen ist zu einer zentralen Kategorie des privaten und öffentlichen Diskurses geworden. Dem Körper kommt dabei gegenwärtig eine bedeutende Rolle in der Produktion und Aufrechterhaltung der Identität zu. Zugleich erfolgt ein Abgleich der eigenen Identität mit gesellschaftlichen Vorstellungen an der Achse des Körpers. Die Beantwortung dieser Frage nach der Einordnung der gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungen bezüglich des Körpergewichts und dessen Kontrolle erfolgt auf der Basis der Zivilisationstheorie von Norbert Elias, der Informalisierungsthese und den Überlegungen von Anthony Giddens zur Hochmoderne. Diese theoretischen Modelle bilden das Analyseraster für die Beschäftigung mit den konkreten Feldern, die im Zusammenhang mit der Kontrolle und Wertigkeit des Körpergewichts diskutiert werden, wie z.B. die Rolle der Wirtschaft, der Einfluss der Medien und der Zusammenhang mit der Leistungsethik. Und auch ein anderes interessantes Phänomen unsere Zeit – die „eingebildeten Dicken“ – schlanke Menschen, die mit ihren vermeintlich überflüssigen Pfunden kämpfen und deshalb in ihren Körper viel Zeit, Geld und Arbeit investieren, kommt zur Sprache.