Ökologismus
Indes. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 2020, Heft 04
Frederik Abrahams, Marco Bitschnau, Karl-Werner Brand, Eckhard Jesse, Wolfgang Kraushaar, Eva Locher, Matthias Micus, Lothar Probst, Oliver Richters, Luisa Rolfes, Karl Rollwagen, Birgit Schneider, Sara Schurmann, Andreas Siemoneit
Jährlich treffen sich die UN-Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz und demonstrieren ebenso deutlich wie gebetsmühlenartig, dass einem globalen Phänomen nur global begegnet werden kann. Und doch brauchte es weltweite Schüler*innenproteste, um Ökologie wieder als Politikum ins Feld zu führen. Und ebenso unmittelbar riefen sie Klimaleugner und all jene auf den Plan, die die Dringlichkeit des Klimawandels im politischen Tagesgeschäft relativieren. Doch auch das klimabewusste Spektrum tritt ideologisch keineswegs geschlossen auf. Umweltschutz und Klimagerechtigkeit, grünes Wachstum und sozialökologische Transformation – die Mannigfaltigkeit der Themen und Schlagworte verbietet es, hinter ihnen eine geschlossene ideengeschichtliche Strömung zu vermuten. Indes, gerade darum lohnt es sich, nach den Ursprüngen und Konfliktlinien, Motiven und Widersprüchen, Kontinuitäten und Brüchen der Ideologie des Ökologismus zu fragen.