Mikropolitik als Gesellschaftstheorie? von Stapel,  Wolfgang

Mikropolitik als Gesellschaftstheorie?

Zur Kritik einer aktuellen Variante des mikropolitischen Ansatzes.

Die in der Arbeit von Wolfgang Stapel geführte Auseinandersetzung über die Mächtigkeit und Reichweite des sog. mikropolitischen Ansatzes reflektiert eine alte und zugleich hochaktuelle Diskussion. Im engeren Kontext der Betriebswirtschaftslehre wäre sie unter den Stichworten »Zieltheorie«, »Organisationstheorie« und »Mikropolitik-Theorie« zu subsumieren – in ihrer grundsätzlichen Bedeutung reicht sie gleichwohl weit darüber hinaus.

Unmittelbarer Angriffspunkt der Arbeit ist eine bestimmte Variante des mikropolitischen Ansatzes, die von Günther Ortmann kreiert, und in den letzten Jahren beträchtliche Aufmerksamkeit in der einschlägigen Fachliteratur gefunden hat. Destilliert man diesen Ansatz auf seinen zieltheoretischen Kern hin und damit auch auf das von diesem Kern nicht ablösbare Theorem von der »Rekursivität und Dualität von Struktur«, so bedürfen dabei insbesondere folgende Fragen der Klärung:

– Leiten sich alle Handlungen (Entscheidungen) der Organisationsmitglieder entlang von streng kausalen Zweck-Mittel-Ketten aus dem Gewinnziel ab?

– Wie steht es dabei mit der Operationalisierung des Oberziels und der daraus abgeleiteten Unterziele?

– Wie steht es mit dem Primat zwischen den zwei Ebenen »Ökonomie« und »(Mikro-)Politik«?

Stapel stellt in den Fokus seiner Untersuchung die Antworten Ortmanns auf diese Fragen und markiert das Ergebnis mit drei Stichworten: Er beschreibt diese Variante der Mikropolitik-Theorie insofern als »Mutation« des ursprünglichen Ansatzes, als sie den Anspruch erhebt, über informelle Prozesse in Einzelorganisationen hinaus ein Stück Gesellschaftstheorie darzustellen und bewertet diesen Anspruch als »Anmaßung«. Indem er den zieltheoretischen Hintergrund des Ortmannschen Ansatzes ausleuchtet, kommt Stapel schließlich zu einem Befund theoriegeschichtlicher Art: Er konfrontiert die heutigen Thesen des Mikropolitikers Ortmann mit dessen zieltheoretischen Positionen aus dem Jahre 1976 – die seinerzeit Furore gemacht und Ortmann den Ruf eines brillanten Zieltheoretikers eingebracht haben – und kommt zu dem Befund einer fundamentalen »Konversion«.

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