Die Ächtung des „Bösen“ von Malamud,  Sibylle

Die Ächtung des „Bösen“

Frauen vor dem Zürcher Ratsgericht im späten Mittelalter (1400–1500)

Was hat der ‚Jahrhundertprozess‘ über die angebliche Kindsmörderin Monika Weimar in den 1980er Jahren mit dem Verfahren gegen Agtli Zeinenmacher, die im 15. Jahrhundert als Diebin ertränkt wurde, gemein? Über die Darstellungsweise Monika Weimars in den Medien als schamlose Hure, eiskalte Lügnerin und Rabenmutter wurden negative Weiblichkeitsstereotypen evoziert, die im Umkehrschluss Bilder der natürlichen Mutter, der anständigen Ehefrau konstruierten und damit die für Frauen geltende Normalität
(re)produzierten.
Was hier für die Gegenwart gilt, trifft auch für die Vergangenheit zu. Ohne ins ‚Deftig-Anekdotische‘ abzugleiten und ohne ‚Farblos-Abstraktes‘ zu kultivieren, beleuchtet die Autorin geschlechtsspezifische Rollenerwartungen, Verhaltensnormen und Stereotypen, die Kriminalität, Weiblichkeit und Normalität als Gegenstand erst konstituieren. Grundlage der Untersuchung bilden die Zürcher Gerichtsprotokolle, die eine Fülle detaillierter Informationen über Konfliktstoffe, -formen und -orte sowie über Alltagsbeziehungen enthalten, wie sie in mittelalterlichen Quellen dieser Art selten vorkommen. Die Autorin untersucht nicht nur die sozialen Verhältnisse der Täterinnen, ihre Vergehen und deren gerichtliche Beurteilung, sondern auch die Wahrnehmung und Bewertung von Weiblichkeit und Männlichkeit, von Normalität und Abweichung, von Gut und Böse sowie Schuld und Unschuld als wichtige Indikatoren sozialer Zustände. Ferner werden die diesen Wertvorstellungen zugrunde liegenden weiblichen Handlungsmuster, -räume und Interaktionen aufgezeigt sowie obrigkeitliche Sanktions- und Disziplinierungsmechanismen gegenüber Frauen untersucht.

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Die Publikation Die Ächtung des "Bösen" - Frauen vor dem Zürcher Ratsgericht im späten Mittelalter (1400–1500) von ist bei Chronos erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Frau, Rechtsgeschichte, Spätmittelalter, Zuerich. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 39.9 EUR und in Österreich 41.1 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!