Vájra

Vájra von Slaje,  Walter
Die vorliegende Studie befaßt sich mit der charakteristischen Waffe des Indra, des mächtigsten Gottes im Pantheon der rigvedischen Religion. Die Natur dieser als vájra bezeichneten Waffe ist ungeklärt. Das Spektrum der bisherigen Deutungsversuche reicht vom Blitz bzw. Donnerkeil über den Knüppel und die Harpune sowie von anthropomorphen Scheibenfiguren aus Kupfer bis hin zur kupfernen oder bronzenen Keule. Betrachtet man jedoch die Eigenschaften, Handhabung und Wirkung, die mit einem vájra in Verbindung gebracht werden, so kann keine dieser Gleichsetzungen in waffentechnologischer oder ballistischer Hinsicht den physikalischen Gesetzen genügen, die bei einer realen Waffe zur Geltung kämen. Vor diesem Hintergrund wird hier der Frage nachgegangen, ob es sich beim vájra nicht um eine Waffengattung gehandelt haben könnte, die in der kulturgeographischen Umgebung des Veda in altorientalischer und antiker Zeit verbreitet und gebräuchlich war. Der vájra wäre damit keine exklusive Waffe nur der vedischen Inder, sondern eine altbewährte Distanzwaffe gewesen. Eine solche Waffe war die Handschleuder. Der Vergleich mit ihren Merkmalen erlaubt Rückschlüsse auf den vájra. Seine Eigenschaften lassen sich mit den Steingeschossen des Rigveda und mit jenen der Alten Welt plausibel in Einklang bringen. Insbesondere trifft das auf Handhabung, Geräuschkulisse, Aufprallwirkung und das Metall zu, aus dem ein vájra hergestellt wurde. Als Metall liegt Bleierz nahe, aus dem auch antike Schleuderbleie gegossen wurden. Im engeren Sinne wird vájra ein Ausdruck für extrem weittragende, aus Blei gegossene und speziell bearbeitete Schleudergeschosse mit hoher Durchschlagskraft gewesen sein, die den älteren Steingeschossen deutlich überlegen waren und in den Augen der Dichter offenbar eine Art waffentechnologischer Innovation darstellten. In einem mehr allgemeinen Sinn aber bezeichnet vájra die Schleuderwaffe schlechthin und ist nicht zwingend auf das Projektil allein beschränkt.
Aktualisiert: 2022-11-03
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Kaschmir unter den Šāhmīrīden

Kaschmir unter den Šāhmīrīden von Slaje,  Walter
Śrīvaras zeitgeschichtliche Darstellung der indo-persischen Šāhmīrīden-Dynastie (1339–1555) in Kaschmir steht in der Tradition des von Kalhaṇa unter dem Namen Rājataraṅgiṇī entwickelten Genres literarischer Historiographie. Śrīvara diente bis 1486 als Hofgelehrter und Dichter unter den vier Sulṭānen Zayn al-ʿĀbidīn, Ḥaydar Šāh, Ḥasan Šāh und Maḥmūd Šāh. Als Träger dieses Amts konnte er sich auf das Schreiben der von ihm persönlich erlebten Geschichte konzentrieren. Denn anders als seinen Vorgängern Kalhaṇa und Jonarāja, die die Geschichte Kaschmirs von den Anfängen bis zum Jahre 1459 im Rückblick komplettiert und dann bis zu ihrer Zeit fortgeschrieben hatten, blieben Śrīvara nur vereinzelt retrospektive Ergänzungen nachzutragen.   Śrīvaras als Augenzeuge verfaßte Ausführungen sind von einer bemerkenswert detailverliebten Dichte gekennzeichnet, die kaum einen Aspekt seines zeitgenössischen Beobachtungs- und Reflexionshorizonts zur kaschmirischen Alltagskultur, zum Hofleben sowie zu Politik, Religion und Gesellschaft ausläßt. Für den Nachvollzug der Islamisierungsgeschichte Kaschmirs sind in diesem Zusammenhang vor allem das Erstarken des religiösen und politischen Einflusses der aus Baihaq im Iran zugewanderten Sayyids und die durch deren herrschaftslegitimatorische Machtansprüche ausgelösten Dynamiken von herausgehobenem Forschungsinteresse, die zu einem verheerenden, von Śrīvara in Buch 4 beschriebenen Bürgerkrieg führten.   Es handelt sich bei Śrīvaras Werk um die mit Abstand reichste Quelle zur indo-persischen Herrschaftskultur und den Lebensbedingungen im Indien der Frühen Neuzeit unter den damals allgegenwärtigen Bedrohungen durch Hungerkatastrophen, Naturgewalten und kriegerische Auseinandersetzungen.   Der Sanskrittext von Śrīvaras Jaina- und Rājataraṅgiṇī wurde neu hergestellt und ist von einer annotierten deutschen Übersetzung auf gegenüberliegenden Seiten begleitet. Indices zu Namen, Titulaturen und mit Koordinaten versehenen Toponymen beschließen den Band.
Aktualisiert: 2022-01-06
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Bacchanal im Himmel und andere Proben aus Ma’nkha

Bacchanal im Himmel und andere Proben aus Ma’nkha von Slaje,  Walter
Um das Jahr 1144 n.Chr. schloss der indische Poet Mankha eine umfängliche Meisterdichtung ab, zu der er sich von einer Traumerscheinung seines verstorbenen Vaters hatte anregen lassen und der er den Titel „Sivas Taten“ (Srikanthacarita) gab. Fünf thematisch unkonventionell gehaltene, dichterisch sehr einfallsreich ausgestaltete Werkabschnitte (sarga) mit einer Fülle von kulturgeschichtlich und realienkundlich aufschlussreichen Einzelheiten wurden in dieser Auswahlübersetzung in vier Kapitel zusammengeführt: Kapitel 1 bietet eine von zarter Ironie bis zu offenem Sarkasmus reichende Literatur- und Leserkritik des höfischen Literaturbetriebs jener Zeit. In Kapitel 2 liegt eine Beschreibung des vorislamischen Kaschmirs sowie von Mankhas Heimatstadt Srinagar vor. Er breitet darin seine Abstammung, die familiäre Einbindung, die weltlichen Karrieren und die religiösen Überzeugungen seiner Vorfahren und Brüder sowie auch die intentio auctoris für die Abfassung seines Werkes aus. Kapitel 3 schildert ein Trinkgelage der Unsterblichen und die in unmittelbarem Zusammenhang damit stehenden Ausschweifungen der Liebeslust in detailverliebt geglückter Darstellung. Das 4. Kapitel beinhaltet die erste Begegnung des Dichters mit seinem Publikum, dem er sein zur Reife gebrachtes Werk in öffentlicher Lesung vorstellt, um es der Kritik der dort versammelten Literaturkenner auszusetzen. Um nicht nur dem bloßen Inhalt, sondern auch dem poetischen Gehalt von Mankhas Dichtung einigermaßen gerecht werden zu können, bedient sich die deutsche Übersetzung der Form des reimlos gebauten Madrigalverses, der flexibel genug ist, den komplex strukturierten und nicht selten durch gewollte Doppeldeutigkeiten semantisch verdichteten Wortlaut Mankhas sprachlich adäquat abzubilden.
Aktualisiert: 2022-10-12
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Upanischaden

Upanischaden von Slaje,  Walter
Das Interesse der altindischen upanischadischen Denker galt dem Erkennen der inneren Zusammenhänge der Welt, des engen Beziehungsgeflechts zwischen Makro- und Mikrokosmos. Das Wissen um die Beziehungen zwischen dem, was das Leben der Menschen unmittelbar bestimmt, und den Mächten außerhalb des menschlichen Einflußbereiches sollte Wohlergehen im Diesseits und im Jenseits gewährleisten, irdisches und jenseitiges Glück, Reichtum an Söhnen, Vieh und Vermögen, die Beseitigung von Rivalen und ein langes Leben. In den Upanischaden wird erstmals über die Natur des Seins spekuliert, werden Fragen nach dem ewigen Urgrund gestellt, werden Konzeptionen seiner Stofflichkeit oder Immaterialität, seiner weltlichen Emanationen entworfen, erste Unterscheidungen zwischen Materie und Geist getroffen, die Vorstellung von einer Wiedergeburt und die Möglichkeiten, sie zu vermeiden, thematisiert. Im Jahr 1851 hatte Arthur Schopenhauer die europäische Rezeption der Upanischaden mit seinem enthusiastischen Urteil positiv angestoßen. Auch heute noch bieten diese ideengeschichtlich wertvollen Quellen des indischen Altertums einen faszinierenden Einblick in frühe Denkentwürfe und sind Forschungsgegenstand für Indologie, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft oder Tiefenpsychologie. Die vorliegende Übersetzung aus dem Sanskrit umfaßt die zwölf ältesten, zum vedischen Corpus gezählten Upanischaden des Rig-Veda, des Schwarzen und des Weißen Yajur-Veda, des Sama- und des Atharva-Veda.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Moksopaya – Textedition, Teil 6, Das Sechste Buch: Nirvanaprakaraṇa. 2. Teil: Kapitel 120-252

Moksopaya – Textedition, Teil 6, Das Sechste Buch: Nirvanaprakaraṇa. 2. Teil: Kapitel 120-252 von Anonymus Casmiriensis, Krause,  Anett, Krause-Stinner,  Susanne, Slaje,  Walter
Im 10. Jahrhundert verfasste ein anonymer Autor in Kaschmir ein philosophisches Lehrgedicht zur Selbsterlösung: Mokṣopāya („Weg zur Befreiung“). Die in Kaschmir überlieferte Sanskrit-Fassung dieses in der indischen Geistesgeschichte einzigartigen Welterklärungsentwurfs wird hiermit zum ersten Mal als historisch-kritische Textausgabe ihrer sechs Bücher mit etwa 30.000 Strophen zugänglich gemacht. Mit Teil 6 liegt der zweite von drei Teilbänden des sechsten Buches „(Über das)Nirvāṇa“ vor. Er enthält 133 Kapitel des kritisch edierten Textes sowie eine Zusammenfassung des Inhalts. In dem didaktisch aufgebauten Werk durchläuft Prinz Rāma einen stufenweisen Erkenntnisprozess, durch den ihn der Weise Vasiṣṭha mit Hilfe philosophischer Unterweisungen und anschaulicher literarischer Erzählungen führt. In diesem Band thematisieren die zuvor noch nie vollständig veröffentlichten Kapitel 119–158 die sogenannten Yogastufen mit ihren Bewusstseinszuständen. Dabei wird die im Wachzustand vermeintlich erlebte Realität als lediglich zeitlich ausgedehnter Traum identifiziert. Die Geschichte um den Gott Indra, der sich in einem Staubkorn verbarg, das er nie wieder verließ, weil er darin ganze Universen schuf, illustriert die rein geistige Natur jeglicher Schöpfung jenseits der Gesetze der Materie. Unter den sieben Parabeln ragt auch die „Erzählung vom Stein“ heraus, von Vasiṣṭha eher in der Rolle eines lebendig agierenden Augenzeugen, denn eines entrückten Weisen geschildert. Während anfangs die Omnipräsenz und Gleichzeitigkeit sämtlicher Schöpfungen bildlich nachgezeichnet wird, entwickelt sich ein soziokulturell aufschlussreiches, nicht leicht zu deutendes Drama mit apokalyptischen Szenen.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Ein politisches Sittengemälde aus dem indischen Mittelalter

Ein politisches Sittengemälde aus dem indischen Mittelalter von Slaje,  Walter
Während Indien nachhaltig das Odium von Geschichtslosigkeit und fehlender Geschichtsschreibung anhaftet, hat jedenfalls der Name des Kaschmirers Kalhana (12. Jh.) Aufnahme in den Olymp vormoderner Historiographen gefunden. Unter Berücksichtigung seiner Auswertung epigraphischer Evidenz, der kritischen Vergleichung älterer Annalen und Chroniken sowie seines Axioms einer unvoreingenommen tatsachenadäquaten Schilderung vergangener Ereignisse fällt es schwer, in ihm nicht nur das Urbild des Historikers, sondern geradezu eines vormodernen Zeithistorikers zu sehen, der auch Erinnerungen von Augenzeugen und eigene Beobachtungen in sein Werk hat einfließen lassen. Die faktenbasierte Ereignisgeschichte, die Kalhana aus den von ihm kontextualisierten Herrscherviten generiert, zeichnet sich dichterisch durch ihren herben Realitätscharakter und die Wucht lebenswirklicher Dramatik aus, was sie zu einer politik- und sozialgeschichtlich erstrangigen Quelle für das indische Mittelalters macht. Von den knapp achttausend Sanskrit-Strophen des über lange Jahre hinweg gereiften Werkes Kalhanas wurden für die vorliegende Ausgabe die Vita Harsas von Kaschmir und seine Tyrannis (11. Jh.) im Kontext ihrer Vorgeschichte kritisch neu herausgegeben und auf gegenüberliegenden Seiten übersetzt. Kulturgeschichtliche Annotationen und ein Register der Namen und Amtsbezeichnungen beschließen das Buch.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Wo unter schön belaubtem Baume Yama mit den Göttern zecht

Wo unter schön belaubtem Baume Yama mit den Göttern zecht von Slaje,  Walter
Mit Rigveda bezeichnet man eine Sammlung sakraler Hymnen, die von inspirierten, mit priesterlichen Aufgaben ausgestatteten Dichtern im altindischen Dialekt ihrer Zeit verfaßt wurden, den man heute Vedisch nennt. Diese bronzezeitlichen Hymnen entstanden im 2. Jahrtausend vor Christus im Zuge der Einwanderung indoarischer Stämme aus den Steppen des Urals nach Indien. In gebundener Sprache verfaßt, liegen sie dem Werk Homers etwa eintausend Jahre voraus. Der Rigveda überliefert somit die älteste metrische Poesie der indogermanischen Sprachfamilie und darf auch als älteste in dieser Form erhalten gebliebene Lyrik der Welt gelten. In Anlehnung an die Zahl von dreiunddreißig vedischen Göttern wurden aus den insgesamt 1028 Hymnen des Rigveda für die vorliegende Ausgabe dreiunddreißig hochpoetische Lieder ausgewählt. Die Auswahl umfaßt Thematiken, die einen tiefen, stellenweise wohl auch überraschend modern anmutenden Einblick in den Alltag, in die Freuden, Honungen und Ängste der Menschen der vedischen Völker im indischen Fünfstromland (Pañj¯ab) der Voreisenzeit gewähren und die man nicht anders als weltliche Lyrik bezeichnen kann. Die Wiedergabe erfolgt zweisprachig auf gegenüberliegenden Seiten in vedischer und deutscher Sprache. Eine Hörfassung der deutschen Übersetzung ist im Portal „Gesprochene deutsche Lyrik .. Schatzkiste“ von Fritz Stavenhagen verfügbar. Sie ist als Audiodatei auch in der „GRETIL e-library“ der Niedersächsischen Staatsund Universitätsbibliothek Göttingen hinterlegt.
Aktualisiert: 2020-06-30
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Harṣa von Kaschmir

Harṣa von Kaschmir von Slaje,  Walter
Während Indien nachhaltig das Odium von Geschichtslosigkeit und fehlender Geschichtsschreibung anhaftet, hat jedenfalls der Name des Kaschmirers Kalhaṇa (12. Jh.) Aufnahme in den Olymp vormoderner Historiographen gefunden. Unter Berücksichtigung seiner Auswertung epigraphischer Evidenz, der kritischen Vergleichung älterer Annalen und Chroniken sowie seines Axioms einer unvoreingenommen tatsachenadäquaten Schilderung vergangener Ereignisse fällt es schwer, in ihm nicht nur das Urbild des Historikers, sondern geradezu eines vormodernen Zeithistorikers zu sehen, der auch Erinnerungen von Augenzeugen und eigene Beobachtungen in sein Werk hat einfließen lassen. Die faktenbasierte Ereignisgeschichte, die Kalhaṇa aus den von ihm kontextualisierten Herrscherviten generiert, zeichnet sich dichterisch durch ihren herben Realitätscharakter und die Wucht lebenswirklicher Dramatik aus, was sie zu einer politik- und sozialgeschichtlich erstrangigen Quelle für das indische Mittelalters macht. Von den knapp achttausend Sanskrit-Strophen des über lange Jahre hinweg gereiften Werkes Kalhaṇas wurden für die vorliegende Ausgabe die Vita Harṣas von Kaschmir und seine Tyrannis (11. Jh.) im Kontext ihrer Vorgeschichte kritisch neu herausgegeben und auf gegenüberliegenden Seiten übersetzt. Kulturgeschichtliche Annotationen und ein Register der Namen und Amtsbezeichnungen beschließen das Buch.
Aktualisiert: 2022-10-12
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Oskar von Hinüber. Kleine Schriften III

Oskar von Hinüber. Kleine Schriften III von Falk,  Harry, Hu-von Hinüber,  Haiyan, Slaje,  Walter
Nach dem Erscheinen der beiden ersten Bände der Kleinen Schriften Oskar von Hinübers aus Anlass seines 70. Geburtstages im Jahre 2009 legen die Herausgeber nun anlässlich der Vollendung seines 80. Lebensjahres eine Auswahl der in der wissenschaftlichen Schaffensperiode zwischen 2006 und 2017 in unselbständiger Form erschienenen Arbeiten als dritten Band der Kleinen Schriften vor. Die unermüdliche Forschungstätigkeit des Jubilars hat während dieser Zeit so reiche und zahlreiche Ergebnisse gezeigt, dass sie den Umfang dieses Bandes sprengen würden. Nicht aufgenommen wurden deshalb alle epigraphisch ausgerichteten Aufsätze aus dem Annual Report of the International Research Institute for Advanced Buddhology at Soka University (ARIRIAB), die in einer Sonderpublikation erscheinen sollen. Das vollständige Schriftenverzeichnis und die Indices wurden mit denen der beiden ersten Bände abgestimmt und um eine aktualisierte Bibliographie und ein Register für den dritten Band ergänzt. Der so entstandene neunzigseitige Gesamtindex mit Verzeichnissen der Wörter, Stellen, Sachen, Autoren und Texte sowie mit Registern der Personennamen und Titulaturen, umfasst nun alle drei Bände der Kleinen Schriften und erlaubt so eine Suche über alle drei Bände hinweg.
Aktualisiert: 2020-09-03
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Mokṣopāya – Textedition, Teil 6, Das Sechste Buch: Nirvāṇaprakaraṇa. 2. Teil: Kapitel 120–252

Mokṣopāya – Textedition, Teil 6, Das Sechste Buch: Nirvāṇaprakaraṇa. 2. Teil: Kapitel 120–252 von Anonymus Casmiriensis, Krause,  Anett, Krause-Stinner,  Susanne, Slaje,  Walter
Im 10. Jahrhundert verfasste ein anonymer Autor in Kaschmir ein philosophisches Lehrgedicht zur Selbsterlösung: Mokṣopāya („Weg zur Befreiung“). Die in Kaschmir überlieferte Sanskrit-Fassung dieses in der indischen Geistesgeschichte einzigartigen Welterklärungsentwurfs wird hiermit zum ersten Mal als historisch-kritische Textausgabe ihrer sechs Bücher mit etwa 30.000 Strophen zugänglich gemacht. Mit Teil 6 liegt der zweite von drei Teilbänden des sechsten Buches „(Über das)Nirvāṇa“ vor. Er enthält 133 Kapitel des kritisch edierten Textes sowie eine Zusammenfassung des Inhalts. In dem didaktisch aufgebauten Werk durchläuft Prinz Rāma einen stufenweisen Erkenntnisprozess, durch den ihn der Weise Vasiṣṭha mit Hilfe philosophischer Unterweisungen und anschaulicher literarischer Erzählungen führt. In diesem Band thematisieren die zuvor noch nie vollständig veröffentlichten Kapitel 119–158 die sogenannten Yogastufen mit ihren Bewusstseinszuständen. Dabei wird die im Wachzustand vermeintlich erlebte Realität als lediglich zeitlich ausgedehnter Traum identifiziert. Die Geschichte um den Gott Indra, der sich in einem Staubkorn verbarg, das er nie wieder verließ, weil er darin ganze Universen schuf, illustriert die rein geistige Natur jeglicher Schöpfung jenseits der Gesetze der Materie. Unter den sieben Parabeln ragt auch die „Erzählung vom Stein“ heraus, von Vasiṣṭha eher in der Rolle eines lebendig agierenden Augenzeugen, denn eines entrückten Weisen geschildert. Während anfangs die Omnipräsenz und Gleichzeitigkeit sämtlicher Schöpfungen bildlich nachgezeichnet wird, entwickelt sich ein soziokulturell aufschlussreiches, nicht leicht zu deutendes Drama mit apokalyptischen Szenen.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Anonymus Casmiriensis Moksopaya. Historisch-kritische Gesamtausgabe. Übersetzung, Teil 3 Der Weg zur Befreiung. Das Vierte Buch. Das Buch über das Dasein

Anonymus Casmiriensis Moksopaya. Historisch-kritische Gesamtausgabe. Übersetzung, Teil 3 Der Weg zur Befreiung. Das Vierte Buch. Das Buch über das Dasein von Slaje,  Walter, Steiner,  Roland
Der „Weg zur Befreiung“ (Moksopaya) ist ein im 10. Jahrhundert in Kaschmir anonym entstandener Sanskrit-Text, der sich in unterschiedlichen Fassungen über Indien verbreitet hat und vor allem in der späten, vielfach entstellten Vulgata-Rezension unter dem Namen „Yogavasistha“ bekannt geworden ist. Inhaltlich handelt es sich um eine philosophische Welterklärung, die der Weise Vasistha dem Königssohn Rama in einem langen Gespräch darlegt und dessen Hauptaussage lautet, dass nichts, was als Objekt und als Subjekt der eigenen Erkenntnis erscheint, tatsächlich existiert, sondern alles immer nur „Geist“ ist. Die philosophischen Abschnitte werden dabei durch kunstvoll erzählte Geschichten ergänzt, die bestimmte philosophische Aussagen veranschaulichen. Ziel dieser didaktisch aufgebauten Unterweisung ist die Selbstbefreiung aus dem leidvollen Daseinskreislauf, die nicht etwa zu einem Rückzug aus der Welt führen muss, sondern dem „noch zu Lebzeiten Befreiten“ (jivanmukta) ein intentionslos tätiges, leidfreies Leben in der Welt ermöglicht. Roland Steiner legt mit dem „Buch über das Dasein“ eine mit Anmerkungen versehene philologische Übersetzung des aus ca. 1869 Strophen bestehenden 4. Buches des Moksopaya nach dem Wortlaut der historisch-kritischen Gesamtausgabe vor. Sie enthält unter anderem die Geschichte der drei Widergötter Daman, Vyala und Kata, die so lange als unbesiegbare Kampfmaschinen ohne „Ichbewusstsein“ ihr Unwesen treiben, bis es den Göttern gelingt, ihnen mit List die Vorstellung eines „Ich“ einzuprägen. Von besonderem literarischem Reiz ist außerdem die Erzählung über den Asketen Dasura, die den Charakter der Welt als „Trugerscheinung“ (maya) illustriert.
Aktualisiert: 2022-10-12
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Upanischaden

Upanischaden von Slaje,  Walter
Das Interesse der altindischen upanischadischen Denker galt dem Erkennen der inneren Zusammenhänge der Welt, des engen Beziehungsgeflechts zwischen Makro- und Mikrokosmos. Das Wissen um die Beziehungen zwischen dem, was das Leben der Menschen unmittelbar bestimmt, und den Mächten außerhalb des menschlichen Einflußbereiches sollte Wohlergehen im Diesseits und im Jenseits gewährleisten, irdisches und jenseitiges Glück, Reichtum an Söhnen, Vieh und Vermögen, die Beseitigung von Rivalen und ein langes Leben. In den Upanischaden wird erstmals über die Natur des Seins spekuliert, werden Fragen nach dem ewigen Urgrund gestellt, werden Konzeptionen seiner Stofflichkeit oder Immaterialität, seiner weltlichen Emanationen entworfen, erste Unterscheidungen zwischen Materie und Geist getroffen, die Vorstellung von einer Wiedergeburt und die Möglichkeiten, sie zu vermeiden, thematisiert. Im Jahr 1851 hatte Arthur Schopenhauer die europäische Rezeption der Upanischaden mit seinem enthusiastischen Urteil positiv angestoßen. Auch heute noch bieten diese ideengeschichtlich wertvollen Quellen des indischen Altertums einen faszinierenden Einblick in frühe Denkentwürfe und sind Forschungsgegenstand für Indologie, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft oder Tiefenpsychologie. Die vorliegende Übersetzung aus dem Sanskrit umfaßt die zwölf ältesten, zum vedischen Corpus gezählten Upanischaden des Rig-Veda, des Schwarzen und des Weißen Yajur-Veda, des Sama- und des Atharva-Veda. Die Upanischaden bilden den Abschluß der vedischen Offenbarung, sie stellen für hinduistische Traditionen die Krönung dieser Offenbarung dar, als tiefstes Arkanum, verborgenes Wissen und heiligstes Mysterium des Veda. Die hier erstmalig aufgeworfenen Gedanken haben das Denken von Philosophen sowie den Glauben der Menschen über Jahrtausende hinweg prägend bis in die Gegenwart beeinflußt.
Aktualisiert: 2019-01-14
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