Medien, Institutionen und literarische Praktiken der Aufklärung

Medien, Institutionen und literarische Praktiken der Aufklärung von Bosse,  Heinrich
Die Aufklärung entsteht in der ständischen Gesellschaft und hebt sie schließlich auf, indem sie den Raum des lateinischen Wissens für alle öffnet. Konkret: Der gelehrte Stand der lateinisch Ausgebildeten will den Raum seines Wissens für alle öffnen. Die Studierten verändern die Zirkulation des Wissens zwischen ihnen selbst und den Unstudierten, aber auch zwischen Regierung und Öffentlichkeit. Sie verändern die Ausbildung an den Universitäten, indem sie aus dem flottierenden Wissen aller Autoren die eine Wissenschaft der Kundigen machen. Sie verändern den Umgang mit Wissen, indem sie es unterhaltend, ja sogar bildend gestalten, um auch die Freizeit zu bewirtschaften. Sie verändern die Vermarktung des Wissens, indem sie die Expansion des Büchermarktes so lange unterstützen, bis der kapitalistische Kommerz überhandnimmt. Durch diese Bemühungen differenziert sich der Raum des lateinischen Wissens („die gelehrte Republik“) in die modernen Subsysteme: das Bildungswesen, die Öffentlichkeit, die Wissenschaft. Zugleich verändern diese Bemühungen auch die Qualität des Wissens, das nunmehr als unendlich verbesserungsbedürftig begrüßt und begriffen wird. So transformieren die Institutionen, Medien und Praktiken der Aufklärung die ständische Gesellschaft zur modernen Wissensgesellschaft mit ihrem Glauben an den Fortschritt. Heinrich Bosse ist seit Jahrzehnten einer der renommiertesten deutschen Aufklärungsforscher. Er war bis 2002 als Akademischer Rat am Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig. Zu seinen Veröffentlichungen zählen neben zahlreichen Aufsätzen u.a. die folgenden Bücher: Autorschaft ist Werkherrschaft. Über die Entstehung des Urheberrechts aus dem Geist der Goethezeit (1981). 2. Aufl. Paderborn 2014; zusammen mit Ursula Renner (Hg.): Literaturwissenschaft – Einführung in ein Sprachspiel (1999). 2. Aufl. Freiburg 2010; zusammen mit Harald Neumeyer: „Da blüht der Winter schön“. Musensohn und Wanderlied um 1800. Freiburg i. Br. 1995. Wichtige Aufsätze von Heinrich Bosse enthält der Band Bildungsrevolution 1770–1830. Hg. mit einem Gespräch von Nacim Ghanbari. Heidelberg 2012.
Aktualisiert: 2022-04-30
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Wieder geschieht alles zum ersten Mal

Wieder geschieht alles zum ersten Mal von Blasche,  Monika, Mucke,  Rahel
Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg - so lautet ein japanisches Sprichwort. Um den Umweg geht es in den Gedichten von Monika Blasche. In dieser Zeit der geistlosen Superlative können Innehalten und eine genauere Wahrnehmung der Verhältnisse lebenserhaltend sein. Die Tiefe des Gegenwärtigen wird in diesen Gedichten ausgelotet - in der poetischen Würdigung der leiseren alltäglichen Stimmen ebenso wie in den Liebesgedichten oder in der Aufdeckung politischer Täuschungsmanöver. Es ist möglich und notwendig, den Canto libre neu zu intonieren. Wenn die Autorin dafür plädiert, überflüssige Bedürfnisse aufzugeben, wenn eine Liebesbeziehung nicht als exklusive Zweisamkeit gelebt wird, öffnet sich das Haus, die sogenannten Anderen bleiben nicht die Anderen und eine bewusstere Verbundenheit stellt sich ein.
Aktualisiert: 2021-05-10
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Die GEDANKEN werden HANDGREIFLICH

Die GEDANKEN werden HANDGREIFLICH von Müller,  Christian
Das Buch enthält eine Sammlung von Texten aus Romanen, Tagebüchern und Biographien, in denen psychische Störungen beschrieben werden. Die Texte sind nach psychiatrischen Diagnosen geordnet. Sie illustrieren psychopathologische Phänomene und lassen die krankhaften seelischen Zustände in Dichtungen und im Leben berühmter Menschen oft plastischer und eindrücklicher als in eigentlichen Krankengeschichten zu Tage treten. Dem Leser wird damit ein faszinierendes nicht-klinisches Erfahrungsgut zugänglich gemacht.
Aktualisiert: 2022-08-18
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Notizhefte

Notizhefte von Ritter,  Henning
Die Lieblingsepoche des Autors ist fraglos das 18. Jahrhundert der Rousseau und Montesquieu, gerade wegen der Geständnisfreude, mit der es seine Leidenschaften bekennt. Vor allem aber interessiert ihn die geistige Konkurrenz zwischen den Epochen und Traditionen, das Unerledigte der Vergangenheit, ihre Lektionen; und die Gegenwart, als zuletzt ...
Aktualisiert: 2019-10-28
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Der zwölfte Gast

Der zwölfte Gast von Funke,  Klaus
Stellen Sie sich vor: Ein erfolgloser Schriftsteller sitzt in seinem Schreibzimmer und quält sich mit den Gedanken für ein neues Buch. Er schaut die Bücher seiner Bibliothek auf und ab. Wenn ihm doch solche Einfälle kämen wie den Großen der Literatur, denkt er, wie Tolstoi, wie Bulgakow, wie Thomas und Heinrich Mann, wie Stevenson und Emile Zola, wie Oscar Wilde oder Prosper Merimee - und auf einmal geschieht es, es steigen die Helden der bekanntesten Romane dieser Weltschriftsteller zu ihm in sein Schreibstübchen herab: Fürst Oblonski aus "Anna Karenina", Dr. Jekyll von Stevenson, Charlotte Kestner von Thomas Mann, Don Juan von Prosper Merimee, Dietrich Heßling aus Heinrich Manns "Der Untertan", Nana von Emile Zola, Voland, Assasello und der Kater Behemot aus "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow, Dorian Gray aus "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde und schließlich Felix Krull aus "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann. Eine regelrechte Orgie nimmt ihren Anfang. Derbe Späße werden gemacht. Voland zeigt eine Zaubereinlage aus Moskau und köpft dabei nur so zum Spaß den Heßling, der indes die Prozedur ohne Schaden übersteht. Lord Henry, der intime Freund Dorian Grays, erscheint und hält eine lange Rede über die Frauen und wie er sie sieht. Auf dem Höhepunkt des Abends erscheint plötzlich ein übler Geselle.. Es ist Mr. Edward Hyde. Als der sich an Nana vergreifen will und dabei Lord Henry zu Boden schlägt, nimmt Voland die Sache in die Hand. Dr. Jekyll wird im letzten Moment gerettet, Hyde in den Doktor zurückverwandelt. Schließlich löst sich weit nach Mitternacht der ganze Spuk auf und der Schriftsteller sitzt allein und verwirrt in seiner Bibliothek.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Idiolekte in deutschsprachigen literarischen Texten

Idiolekte in deutschsprachigen literarischen Texten von Zyga,  Magdalena
Das Buch stellt eine Analyse der Sprache von literarischen Figuren in den Werken Der Keller. Eine Entziehung von Thomas Bernhard und Jeff Koons von Rainald Goetz dar. Untersucht werden die Originaltexte sowie ihre Übersetzungen ins Englische und Polnische. Die Autorin bietet Einsicht in die Psyche des Helden-Erzählers (Der Keller) und des Künstlers (Jeff Koons) durch ihre merkwürdigen Individualsprachen (d.h. Idiolekte). Warum wiederholt das Alter Ego Bernhards immer wieder bestimmte Wörter und Phrasen, jongliert mit Präfixen und Suffixen, verwendet Vergangenheitstempora auf komische Art und Weise? Wozu dient der Kursivdruck? Sind die Reime, die inkorrekten Wortformen und die manchmal beinahe monströs langen Sätze Ausdrücke des "hochgepitchten Irrsinns" des Künstlers? Was ist und welche Rolle spielt der visuelle Scheindialekt (eye dialect)? Die Antworten auf diese Fragen sind in Idiolekte in deutschsprachigen literarischen Texten zu finden. Man kann überdies erfahren, wieso die Leser der englischen oder polnischen Übersetzung die literarischen Figuren anders als die Leser der Originale wahrnehmen können. Die Übersetzer - auch die künftigen - finden ferner Vorschläge für eine "˜idiolektfreundliche"™ und vor allem leserfreundliche literarische Übersetzung. Die Grundlagen des im Buch vorgeschlagenen Fünf-Schritte-Modells der Übersetzung sind die kognitive Linguistik sowie die modernen Theorien der Übersetzung und Literaturanalyse von M. H. Freeman, S. Baranczak, M. A. K. Halliday.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Notizhefte

Notizhefte von Ritter,  Henning
Die Lieblingsepoche des Autors ist fraglos das 18. Jahrhundert der Rousseau und Montesquieu, gerade wegen der Geständnisfreude, mit der es seine Leidenschaften bekennt. Vor allem aber interessiert ihn die geistige Konkurrenz zwischen den Epochen und Traditionen, das Unerledigte der Vergangenheit, ihre Lektionen; und die Gegenwart, als zuletzt kommende, wird um ihre scheinbare Überlegenheit gebracht, alle Perioden erhalten die gleiche Chance. Und so entsteht ein Gespräch zwischen den unabhängigsten Köpfen von der Aufklärung bis heute, von Montaigne bis Nietzsche und Darwin, von Büchner bis Canetti, Jünger und vielen anderen - ein Füllhorn voller immer wieder überraschender Lesefrüchte, Entwürfe, Maximen und Reflexionen; mit wiederkehrenden Motiven und Themen, wie etwa (unter dem Stichwort Deutsche Dinge") die beständigen Eigenarten der Deutschen, die Rolle von Mitleid und Erinnerung in der heutigen Gesellschaft oder die Konkurrenz von Politik und Kultur in der deutschen Geschichte. Die Notizen bewegen sich zwischen der lakonischen Knappheit des Aphorismus und dem Kurzessay; Spontaneität und Zufall sind ihr Signum, und sie sind ungeplant, notiert in ein Heft, das jederzeit zur Hand war. Es sind, um mit einer seiner schönen Trouvaillen zu sprechen, Denksteine, die um und um gewendet werden müssen" (Goethe), Gedanken im Wartestand, die darauf warten, dass Autor und Leser sich ihnen zuwenden, um Gebrauch von ihnen zu machen. Henning Ritters Notizhefte sind ein sehr persönlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Denken im Spiegel einer unvermutet aktuellen Vergangenheit.
Aktualisiert: 2019-01-14
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Literatur – Geschichte – Literaturgeschichte

Literatur – Geschichte – Literaturgeschichte von Miedema,  Nine, Suntrup,  Rudolf
Der Band vereint ca. 50 Beiträge aus zahlreichen Fachgebieten der Sprach- und Literaturwissenschaft (besonders Germanistik, Mittellatein, Romanistik), der Geschichtswissenschaft und benachbarter Disziplinen. Ein thematischer Leitgedanke der Autorinnen und Autoren sind die unterschiedlichen Verbindungen zwischen Literatur – im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs – und Geschichte. Themenschwerpunkte sind unter anderem die Wechselwirkungen zwischen Chronistik und Literatur sowie zwischen Latein und Volkssprache, die Verortung von Literatur in Regionen oder Kommunikationsräumen sowie die Funktion und Rezeption fiktionaler Texte im außerliterarischen Kontext. Der zeitliche Rahmen umfaßt das Mittelalter und die Frühe Neuzeit.
Aktualisiert: 2019-12-19
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