Heroisierung als visuelle Rhetorik in Standbildern der Frühen Neuzeit in Italien und Frankreich

Heroisierung als visuelle Rhetorik in Standbildern der Frühen Neuzeit in Italien und Frankreich von Helm,  Katharina
Die kunsthistorische Monografie gibt in großer Systematik einen Überblick über die verschiedenen Formen der Heroisierung im öffentlichen Standbild, derer man sich in der Frühen Neuzeit in Italien und Frankreich bediente. Der vorgestellte Themenbereich erschließt sich damit unter einer Fragestellung, die in der Forschung bisher nur wenig Beachtung fand. Da sich die Visualisierungsweisen des Heroischen im betrachteten Zeitraum nicht eindeutig festschreiben lassen, wählt die Verfasserin einen eigenen Zugriff: Sie versteht die künstlerische Ausgestaltung der Monumente als Teil eines Kommunikationsprozesses und wendet ein selbst erarbeitetes Systematisierungsmodell an, das auf den vier Kategorien der dissimulativen, imitativen, individualisierenden und gesteigerten Heroisierung beruht.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Handlungsporträt und Herrscherbild

Handlungsporträt und Herrscherbild von von den Hoff,  Ralf
Die Zuschreibung heroischer Tatkraft und die Mythisierung der Tat prägen die antiken Handlungsporträts Alexanders des Großen bis in die römische Kaiserzeit. Dass Herrscher wie Helden inszeniert werden, ist eine gängige Praxis. Alexander der Große (356-323 v. Chr.) gehörte zu den revolutionären Herrschern der Antike. Sein Image wurde - bis weit in die Neuzeit - umgestaltet und neu modelliert. Beispielhaft dafür sind seine bildlichen Darstellungen aus der griechisch-römischen Antike. Sie folgten weniger historischer Faktizität als den Vorstellungen ihrer Produzenten und Betrachter. Dabei vermittelten die Handlungsporträts Alexanders das Bild eines durch sein Handeln - und nicht nur durch Qualitäten oder königliches Charisma - ausgezeichneten Herrschers. Vom späten 4. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit lassen sich dabei Formen der visuellen Heroisierung Alexanders, ja der Mythisierung seiner Taten beobachten. Die Handlungsporträts des Eroberers sind damit Beispielfälle für die Zuschreibung heroischer Tatkraft an einen antiken Herrscher und für die Mythisierung seiner Erfolge im Bild.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Der aufgeführte Monarch

Der aufgeführte Monarch von Knauer,  Martin
Ausführliche Information finden Sie hier: http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb48.html Die Studie basiert auf der Annahme, dass sich Herrscherrepräsentation schon vor dem Bestehen einer konstitutionellen Alternative nicht ohne Zeichen öffentlicher Zustimmung in Szene setzen ließ und ›freiwillige‹ Anteile bürgerlicher Aktivität erforderte. Dies gilt besonders für die Inkubationsphase moderner Staatlichkeit. Seitdem durch die Französische Revolution und die Hinrichtung des Königs Dynastie generell zur Disposition stand, bedurfte sie stärker denn je der sichtbar zur Schau gestellten Akklamation. Herrschermacht, verstanden als symbolische Kommunikation, wurde nicht einfach ›von oben‹ zelebriert, sie war Teil einer wechselseitigen Aufführung, die Konsens und Mitwirkung der Untertanen notwendig voraussetzte. Die als Huldigungen konzipierten, von den Bürgern aber oft in Eigenregie geplanten Herrscherfeiern lassen sich als Akzeptanzrituale beschreiben, die Fürsten und Untertanen einem gemeinsamen Willen unterstellen. Im Fokus der Analyse stehen somit ›bürgerliche‹ Praktiken monarchischer Inszenierung: Ehrenpforten, Transparente und Illuminationen. Anlässlich von Staats- und Verfassungsfeiern, Herrschergeburtstagen und Herrschervisiten wurden Büsten auf Vaterlandsaltären ›geweiht‹, in apotheotischer Absicht in Lebende Bilder integriert, in Festsälen, im Theater oder auf öffentlichen Plätzen aufgeführt. Ausgehend von der Frage nach den gesellschaftlichen Anteilen an der monarchischen Repräsentation beleuchtet das Buch das Spektrum symbolisch-partizipativer Prozesse am Beispiel des bonapartistischen Königreichs Westphalen (1807–1813) und seiner Staats- und Verfassungsrituale, setzt diese aber zugleich in Beziehung zum Herrscherkult in dessen vorkonstitutionellen Vorläuferstaaten Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel. Inhaltsverzeichnis: Vorwort 1. Einleitung: Der aufgeführte Monarch 1.1 Ritual, Zeremoniell, Fest: Interdisziplinäre Zugänge 1.1.1 Ritualisierung als Forschungskategorie 1.1.2 Festbegriff und Festforschung 1.1.3 Zeremonialisierung und Literarisierung 1.2 Herrscherfeiern als ›bürgerlicher‹ Integrationsakt 1.2.1 Die Idee ›bürgerlicher‹ Herrscherfeiern 1.2.2 Der Begriff der bürgerlichen Akteure 1.2.3 Familiarisierung, Theatralisierung und Tableaux vivants 1.2.4 Aufgeführte Bilder 1.2.4.1 Illuminationen und Transparente 1.2.4.2 Ehrenpforten 1.2.4.3 Büsten 1.2.4.4 Denkmäler 1.3 Bilder monarchischer Repräsentation: Die Visualisierung des Herrschers als ritueller Akt 1.4 Vorgehensweise 1.5 Quellen 2. Grundlagen: Festdiskurs und Festpraxis zwischen Aufklärung, Revolution und Konstitutionalisierung 2.1 Nützlichkeit und Patriotismus: Festreformkonzepte der Aufklärung 2.2 Vom revolutionären zum napoleonischen Staatskult 2.3 Adventus: Symbolische Bindung von Volk und Herrscher 3. Der inszenierte Landesherr: Herrscherfeiern als Aktionsräume ›bürgerlicher‹ Identitätsstiftung 3.1 The Madness of King George und die Idee des nationalen Königtums: Die englisch-hannoverschen Genesungsfeiern (1789) 3.1.1 Die Londoner Festtage: Bürgerlicher Wettstreit um monarchische Symbole 3.1.2 Die Feiern in Kurhannover 3.1.3 The King's recovery als Darstellungsform: Patriotische Bildentwürfe der Königsmacht 3.2 Braunschweigs patriotische Feste (1790/1794): Inszenierungen des antirevolutionären Vaterlandes 3.2.1 Das Braunschweiger Volksfest von 1790 im Spiegel patriotischer und literarischer Diskurse 3.2.2 Februar 1794: Die Rückkehr Carl Wilhelm Ferdinands aus dem Krieg gegen Frankreich 3.2.3 Der dienende Landesherr: Das Repräsentationsbildnis des Herzogs als preußischer Oberbefehlshaber und ›ewiger‹ Erbprinz 3.3 Reichskult und Bürgertreue: Herrscheraufführungen in Hessen-Kassel unter Landgraf Friedrich II. und Kurfürst Wilhelm I. (1783/1803) 3.3.1 Das Fest der Kurerhebung 3.3.2 Die Huldigung des hessischen Offizierskorps 3.3.3 Das Landgrafendenkmal als patriotischer Akt 3.3.4 Herrscherrepräsentation im Übergang: Der Anfall der kurmainzischen Ämter 4. Patriotischer Staatskult im westphälischen Verfassungsstaat (1807–1813) – ein Modell staatsbürgerlicher Integration 4.1 Herrschaft durch Huldigung: Die Gründung Westphalens als ritualisierter Konsens 4.1.1 Ersteinzug und Huldigung 4.1.2 Herrschaft durch Reisen: Westphalens ›kleiner Adventus‹ 4.1.2.1 Der Einzug in die Departements- und Distriktshauptorte 4.1.2.2 Jérômes Manufaktur-, Gruben- und Hüttenbesuche 4.1.2.3 Traditionelle Herrschervisualisierung der Universitäten: Das Beispiel Göttingen 4.1.3 Herrschertriumph in Bürgerhand: Die Politik der Ehrenpforten 4.1.4 Westphalens Triumphbogen als Symbol der Einheit von Nation und Monarchie 4.2 Geburtstag – Verfassungstag – Nationalfeiertag: Die Symbolik des 15. November 4.2.1 Übernommene Form: Die Napoleonfeiern 4.2.2 Die Grundlagen des westphälischen Staatskultes 4.2.3 Sakrales Herrschaftszeremoniell: Das Te Deum 4.2.4 Die Ausstattung des Administré: Metaphern symbolischer Vereinigung 4.2.5 Festgehaltene Form: Monarchische Universitätsfeiern 4.2.6 Das Porträt des Königs 4.2.7 Westphalens Schwur der Nation: Bild und Zeremoniell 5. Die Rückkehr der Fürsten und die Symbolmacht der Bürger: Aneignungsstrategien herrschaftlicher Repräsentation nach 1813 5.1 Konkurrierende Adventuskonzepte 5.2 Die Illuminationen im bildlichen und literarischen Diskurs 5.3 Symbolischer Rollentausch: Der bürgerliche Kriegsheld als Repräsentant der Nation Fazit Literaturverzeichnis Siglen- und Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Personenregister Sachregister
Aktualisiert: 2020-06-25
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Maximilian I. (1459-1519)

Maximilian I. (1459-1519) von Chisholm,  Michael, Noflatscher,  Heinz, Schnerb,  Bertrand
Zuletzt hat Maximilian I. als Medienkaiser und Inszenator an einer Zeitenwende das Interesse der Forschung gefunden. In diesem Band stehen der königliche Hof als Ort kultureller Wahrnehmung von Transfers, aber auch der Übersetzung sowie des Wandels von Identitäten im Mittelpunkt. Da sich der Reisehof mehrseitig akkulturierte, beziehen die Beiträge neben Burgund verstärkt den Süden Europas mit ein. Insofern bilden der Hof Bianca Maria Sforzas, aber auch ihre Handlungsspielräume und die Genderthematik einen wesentlichen Teil des Buches. Angesichts der dynastischen habsburgischen Expansion stellten sich Integrationsprobleme ein. Mit Blick auf die neue globale Verdichtung war ebenso das kaiserliche Selbstverständnis neu zu definieren. Was die Gestaltung der Memoria betraf, inszenierte sich Maximilian als ein „Anweiser“ der zeitgenössischen Herrscher. Die Beiträge von 23 Forscherinnen und Forschern bauen u.a. auf einer Tagung auf, die im Oktober 2009 am Wirth Institute for Austrian and Central European Studies an der University of Alberta/Edmonton stattfand. Mit Beiträgen von Christina Antenhofer (Innsbruck), Oliver Auge (Kiel), Michail A. Bojcov (Moskau), Klaus Brandstätter (Innsbruck), Robert Büchner (Innsbruck), Jean-Marie Cauchies (Brüssel), Michael A. Chisholm (Edmonton, AB), Paula Sutter Fichtner (New York), Manfred Hollegger (Graz), Harald Kleinschmidt (Tsukuba und Tokyo), Isabella Lazzarini (Campobasso und Durham/GB), Howard Louthan (Gainsville, FL), Christina Lutter (Wien), Heather Madar (Arcata, CA), Axel Metz (Münster), Heinz Noflatscher (Innsbruck), Joseph F. Patrouch (Edmonton, AB), Sabine Sailer (Innsbruck), Thomas Schauerte (Nürnberg), Georg Schmidt (Jena), Elena Taddei (Innsbruck), Lorenzo Tanzini (Cagliari) und Daniela Unterholzner (Wien).
Aktualisiert: 2020-05-01
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