Das K’abeena

Das K’abeena von Crass,  Joachim, Sasse,  Hans-Jürgen
Das K’abeena ist eine hochland-ostkuschitische Sprache, die von ungefähr 35.000 Sprechern in und um die Stadt Wolkite gesprochen wird, etwa 160 km südwestlich von Addis Abeba. Verwandte Sprachen sind Alaaba, Kambaata und T’imbaaro. Die Sprachdaten wurden während vier Feldforschungsaufenthalten zwischen 2000 und 2003 gesammelt und durch strukturelle und funktionale Methoden beschrieben. Die hier untersuchte Sprache besitzt einige interessante und recht selten vorzufindende Eigenschaften. Auf der phonologischen Ebene fallen Flüstervokale auf, die in zweien der 13 Flexionsklassen der Nomen das einzige Kasus-unterscheidende Merkmal darstellen. Ein weiteres phonologisches Charakteristikum ist der Druckakzent. Alle Wortklassen haben eine unmarkierte Position des Akzentes: z.B. hat eine Gruppe von Nomen und verbalen Nomen einen wortfinalen Akzent, während eine andere Gruppe von Nomen und Adverben den Akzent auf der vorletzten Silbe trägt. Die Wortstellung des K’abeena ist (S)OV, ausserdem ist sie eine nominativ-markierte Sprache, d.h. dass der unmarkierte Kasus der Akkusativ (von einigen Wissenschaftlern auch als Absolutiv bezeichnet) ist. Diese Eigenschaft ist typisch für Sprachen, die im Südwesten Äthiopiens und Umgebung gesprochen werden. Zwei der anderen fünf Kasus – der Instrumental/Komitativ und der Lokativ – werden nur für maskuline Nomen unterschieden. Die beiden Hauptaspekte Perfektiv und Imperfektiv werden mit Hilfe von Vokalen markiert, während der Progressiv analytisch durch Konverben und Auxiliare gebildet wird. Die meisten Sprecher des K’abeena beherrschen mindestens eine weitere Sprache. Abhängig von der Herkunft der Sprecher kann dies das Amharische sein, weitere Sprachen sind Chaha, Wolane oder Oromo. Dieser Bi- oder gar Multilingualismus führte zu kontaktbedingtem Sprachwandel, besonders auffällig im Lexikon der Sprache. REZENSION: „Das K’abeena verfügt über eine reiche nominale Morphologie – mit 14 Flexionsklassen und acht Kasus – sowie über eine vielfältige verbale Morphologie. Es ist dem Verf. gelungen, die zum Teil verwickelten Verhältnisse klar und stringent darzustellen. Das ist der funktional-strukturalistischen Methode, wenn auch mit wenigen generativen Einsprengseln geschuldet, für die sich der Verf. im Vorwort ausspricht. Das Buch ist eine faszinierende Lektüre für alle Kuschitisten und hoffentlich auch für viele Äthiosemitisten und allgemeine Sprachwissenschaftler.“ (Rainer Voigt in „Afrika und Übersee“ 89/2006/07, 309-313) In unserem Programm sind weitere Grammatiken zu hochland-ostkuschitischen Sprachen erschienen: „A Grammar of Alaaba – A Highland East Cushitic Language of Ethiopia“, ISBN 978-3-89645-483-6. „A Grammar of Kambaata – Part I: Phonology, Nominal Morphology and Non-verbal Predication“, ISBN 978-3-89645-484-3.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Das K’abeena

Das K’abeena von Crass,  Joachim, Sasse,  Hans-Jürgen
Das K’abeena ist eine hochland-ostkuschitische Sprache, die von ungefähr 35.000 Sprechern in und um die Stadt Wolkite gesprochen wird, etwa 160 km südwestlich von Addis Abeba. Verwandte Sprachen sind Alaaba, Kambaata und T’imbaaro. Die Sprachdaten wurden während vier Feldforschungsaufenthalten zwischen 2000 und 2003 gesammelt und durch strukturelle und funktionale Methoden beschrieben. Die hier untersuchte Sprache besitzt einige interessante und recht selten vorzufindende Eigenschaften. Auf der phonologischen Ebene fallen Flüstervokale auf, die in zweien der 13 Flexionsklassen der Nomen das einzige Kasus-unterscheidende Merkmal darstellen. Ein weiteres phonologisches Charakteristikum ist der Druckakzent. Alle Wortklassen haben eine unmarkierte Position des Akzentes: z.B. hat eine Gruppe von Nomen und verbalen Nomen einen wortfinalen Akzent, während eine andere Gruppe von Nomen und Adverben den Akzent auf der vorletzten Silbe trägt. Die Wortstellung des K’abeena ist (S)OV, ausserdem ist sie eine nominativ-markierte Sprache, d.h. dass der unmarkierte Kasus der Akkusativ (von einigen Wissenschaftlern auch als Absolutiv bezeichnet) ist. Diese Eigenschaft ist typisch für Sprachen, die im Südwesten Äthiopiens und Umgebung gesprochen werden. Zwei der anderen fünf Kasus – der Instrumental/Komitativ und der Lokativ – werden nur für maskuline Nomen unterschieden. Die beiden Hauptaspekte Perfektiv und Imperfektiv werden mit Hilfe von Vokalen markiert, während der Progressiv analytisch durch Konverben und Auxiliare gebildet wird. Die meisten Sprecher des K’abeena beherrschen mindestens eine weitere Sprache. Abhängig von der Herkunft der Sprecher kann dies das Amharische sein, weitere Sprachen sind Chaha, Wolane oder Oromo. Dieser Bi- oder gar Multilingualismus führte zu kontaktbedingtem Sprachwandel, besonders auffällig im Lexikon der Sprache. REZENSION: „Das K’abeena verfügt über eine reiche nominale Morphologie – mit 14 Flexionsklassen und acht Kasus – sowie über eine vielfältige verbale Morphologie. Es ist dem Verf. gelungen, die zum Teil verwickelten Verhältnisse klar und stringent darzustellen. Das ist der funktional-strukturalistischen Methode, wenn auch mit wenigen generativen Einsprengseln geschuldet, für die sich der Verf. im Vorwort ausspricht. Das Buch ist eine faszinierende Lektüre für alle Kuschitisten und hoffentlich auch für viele Äthiosemitisten und allgemeine Sprachwissenschaftler.“ (Rainer Voigt in „Afrika und Übersee“ 89/2006/07, 309-313) In unserem Programm sind weitere Grammatiken zu hochland-ostkuschitischen Sprachen erschienen: „A Grammar of Alaaba – A Highland East Cushitic Language of Ethiopia“, ISBN 978-3-89645-483-6. „A Grammar of Kambaata – Part I: Phonology, Nominal Morphology and Non-verbal Predication“, ISBN 978-3-89645-484-3.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Rekonstruktion der Südkuschitischen Sprachen (West-Rift)

Die Rekonstruktion der Südkuschitischen Sprachen (West-Rift) von Kießling,  Roland, Sasse,  Hans-Jürgen
Nach den Sandawe und den Hadza repräsentieren die Südkuschiten in Gestalt der Iraqw, Gorwaa, Alagwa und Burunge die älteste Bevölkerungsschicht in Ostafrika. Ihr heutiges Sprach- und Siedlungsgebiet in Zentraltansania stellt den Rest einer ehemals weiteren Verbreitung vor Ankunft der Bantu und der Südniloten im Großraum Ostafrika dar. Auf der Grundlage von Daten zu den vier modernen Vertretern der West-Rift-Gruppe, d.h. Iraqw, Gorwaa, Alagwa und Burunge, erarbeitet diese Studie mit dem Instrumentarium der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft zunächst eine Rekonstruktion der prägenden Merkmale der gemeinsamen Vorläufersprache, des Proto-West-Rift oder Proto-Südkuschitischen. Diese wird sowohl auf lautlicher als auch auf morphologischer und syntaktischer Ebene vorgenommen, stellt eine Anbindung an das Gesamtkuschitische her und zeichnet die Entwicklungswege der südkuschitischen Einzelsprachen in sämtlichen historischen Teilschritten nach. Die linguistischen Ergebnisse werden weiterhin in einer Synthese mit den Befunden aus angrenzenden Bereichen der oralen Tradition, Demographie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verknüpft, um so die wechselnden und unterschiedlich tiefen Beziehungen zu benachbarten Völkern wie ostafrikanischen Khoisan, Bantu und Südniloten zu erhellen. Das Werk versucht auf diesem Wege, exemplarisch die Methoden einer historischen Soziolinguistik im afrikanischen Kontext aufzuzeigen. Die folgenden Werke zu einzelnen südkuschitischen Sprachen wurden in unserem Programm veröffentlicht: „Alagwa – a South Cushitic Language of Tanzania“, ISBN 978-3-89645-492-8. „Eine Grammatik des Burunge“, ISBN 978-3-89645-291-7. „Iraqw Texts” – gesammelt von Paul Berger, ISBN 978-3-927620-34-6. „Iraqw-English Dictionary”, ISBN 978-3-89645-065-4. „The Lexical Reconstruction of West-Rift Southern Cushitic”, ISBN 978-3-89645-068-5. „Verbal Serialisation in Isu“ (West Ring) (ISBN 978-3-89645-555-0) Über den Autor: Dr. Roland Kießling hat sich mit der vorliegenden Arbeit habilitiert und seit dem 1.10.2006 eine Professur für Afrikanistik am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg inne.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Das K’abeena

Das K’abeena von Crass,  Joachim, Sasse,  Hans-Jürgen
Das K’abeena ist eine hochland-ostkuschitische Sprache, die von ungefähr 35.000 Sprechern in und um die Stadt Wolkite gesprochen wird, etwa 160 km südwestlich von Addis Abeba. Verwandte Sprachen sind Alaaba, Kambaata und T’imbaaro. Die Sprachdaten wurden während vier Feldforschungsaufenthalten zwischen 2000 und 2003 gesammelt und durch strukturelle und funktionale Methoden beschrieben. Die hier untersuchte Sprache besitzt einige interessante und recht selten vorzufindende Eigenschaften. Auf der phonologischen Ebene fallen Flüstervokale auf, die in zweien der 13 Flexionsklassen der Nomen das einzige Kasus-unterscheidende Merkmal darstellen. Ein weiteres phonologisches Charakteristikum ist der Druckakzent. Alle Wortklassen haben eine unmarkierte Position des Akzentes: z.B. hat eine Gruppe von Nomen und verbalen Nomen einen wortfinalen Akzent, während eine andere Gruppe von Nomen und Adverben den Akzent auf der vorletzten Silbe trägt. Die Wortstellung des K’abeena ist (S)OV, ausserdem ist sie eine nominativ-markierte Sprache, d.h. dass der unmarkierte Kasus der Akkusativ (von einigen Wissenschaftlern auch als Absolutiv bezeichnet) ist. Diese Eigenschaft ist typisch für Sprachen, die im Südwesten Äthiopiens und Umgebung gesprochen werden. Zwei der anderen fünf Kasus – der Instrumental/Komitativ und der Lokativ – werden nur für maskuline Nomen unterschieden. Die beiden Hauptaspekte Perfektiv und Imperfektiv werden mit Hilfe von Vokalen markiert, während der Progressiv analytisch durch Konverben und Auxiliare gebildet wird. Die meisten Sprecher des K’abeena beherrschen mindestens eine weitere Sprache. Abhängig von der Herkunft der Sprecher kann dies das Amharische sein, weitere Sprachen sind Chaha, Wolane oder Oromo. Dieser Bi- oder gar Multilingualismus führte zu kontaktbedingtem Sprachwandel, besonders auffällig im Lexikon der Sprache. REZENSION: „Das K’abeena verfügt über eine reiche nominale Morphologie – mit 14 Flexionsklassen und acht Kasus – sowie über eine vielfältige verbale Morphologie. Es ist dem Verf. gelungen, die zum Teil verwickelten Verhältnisse klar und stringent darzustellen. Das ist der funktional-strukturalistischen Methode, wenn auch mit wenigen generativen Einsprengseln geschuldet, für die sich der Verf. im Vorwort ausspricht. Das Buch ist eine faszinierende Lektüre für alle Kuschitisten und hoffentlich auch für viele Äthiosemitisten und allgemeine Sprachwissenschaftler.“ (Rainer Voigt in „Afrika und Übersee“ 89/2006/07, 309-313) In unserem Programm sind weitere Grammatiken zu hochland-ostkuschitischen Sprachen erschienen: „A Grammar of Alaaba – A Highland East Cushitic Language of Ethiopia“, ISBN 978-3-89645-483-6. „A Grammar of Kambaata – Part I: Phonology, Nominal Morphology and Non-verbal Predication“, ISBN 978-3-89645-484-3.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Orale Literatur in Sibine (Sumray) – 29 Erzählungen und Fabeln über Menschen und Tiere im zentralen Tschad / Orale Literatur in Migama – 7 Erzählungen und Fabeln über Menschen und Tiere im zentralen Tschad

Orale Literatur in Sibine (Sumray) – 29 Erzählungen und Fabeln über Menschen und Tiere im zentralen Tschad / Orale Literatur in Migama – 7 Erzählungen und Fabeln über Menschen und Tiere im zentralen Tschad von Adwiraah,  Eleonore, Cyffer,  Norbert, Jungraithmayr,  Herrmann, Vossen,  Rainer
Einführung zu den Erzählungen in Sibine (Sumray) Die folgenden Erzählungen der Sumray wurden im Winter 1975/76 in N’Djaména, der Hauptstadt der Republik Tschad, auf Tonband aufgenommen und vor Ort mit Unterstützung der Erzähler von Herrmann Jungraithmayr und Assan Idriss ver­schriftlicht und ins Französische übersetzt. Die Erzähler waren Lidna Ngarbasa, Kidkandargi Ouargi, Ouaina Boussou, Made Nemsigui, Assan Idriss und Frau Dodoum; in Lai/Logone standen vor allem Alphonse Ouiminaou, Alphonse Darginy und Desiré Badna als Sprach­assistenten zur Verfügung. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Präsent­ation, wie sie nun vorliegt, hat Eleonore Adwiraah in den früher 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts geleistet. Von den hier vorgestellten 29 Erzählungen wurden sieben bereits 1981 in einer freien Übersetzung im Band Märchen aus dem Tschad im Verlag Eugen Diederichs in seiner Reihe Die Märchen der Weltliteratur veröffentlicht. Die Sumray (Soumraye, Somrai, Somré), die ihre Sprache Sibine nennen, leben im Zweistromland (Zwischenstromland, zwischen den Flüssen Logone im Westen und Schari im Nordosten), südöstlich von N’Djaména, im Zentrum der Republik Tschad, etwas südlich des 10. Breitengrades (s. Kartenskizze 1). Die Zahl der Sprecher des Sibine beträgt rund 5.000 (www.dbpedia.org 1993, letzter Zugang 3.8.2021). Zu den frühesten Nachrichten über die Ethnien und Sprachen des Zweistromlandes zählt vor allem, was Gustav Nachtigal in seinem Monumentalwerk Sahara und Sudan Band II in den Kapiteln 4 bis 7 berichtet. Als Gast des Sultans von Bagirmi, Abu Sekkin, den er 1872 auf dessen Sklavenjagd in die südlich von Busso/Schari gelegenen „Heidenländer“, zu denen auch das der „Somrai“ zählte, begleitet. Der heutige Hauptort der Sumray, Domogou, liegt etwa 5 km nördlich von Gubugu, dem Rastplatz Nachtigals im Lande der Sumray. Das Sibine besitzt ein – bereits geschwächtes – Ablautsystem, die Zahl der Ton­ebenen hat sich auf drei erhöht; phonologisch ist die Existenz von zwei zentralen Vokalen, nämlich Ə und Ʌ, bemer­kenswert. Bezüglich der Markierung der Tonhöhen dieser beiden zentralen Vokale ist zu beachten, dass sie bei Ə aus technischen Gründen im Inhaltsverzeichnis ent­fallen muss. Die Forschungen in der Republik Tschad zwischen 1971 und 1978 wurden vor allem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bonn) gefördert. Dafür sowie für die Unterstützung der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Texte durch Eleonore Adwiraah sei hier unser herzlicher Dank ausgedrückt. Dank sei hier auch für die vielfältige Unterstützung seitens staatlicher Stellen in der Republik Tschad zum Ausdruck gebracht. Nicht zuletzt, nein: vor allem gilt unser tief empfun­dener Dank all den Erzählern und Erzählerinnen, die uns die Geschichten und Fabeln ihres Volkes anvertraut haben. Es ist eine dringende Aufgabe der Afrikanistik, dieses wertvolle Kulturgut afrikanischer Menschen vor dem Vergessenwerden zu retten. Einführung in die Erzählungen in Migama (Sprache der Migami) Die folgenden Erzählungen der Migami wurden in den Jahren 1972 und von 1973 in N’Djaména, der Hauptstadt der Republik Tschad, sowie in Bongor/Logone, süd­östlich von N’Djaména, aufgenommen. Die Erzähler und Sprachassistenten waren Makail Mahamat, Halal Haroun, Damine Abdoullaye, Yves Terap und Abakar Adams. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Präsentation der Texte, hat Eleonore Adwiraah in den frühen 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts geleistet. Migama wird von rund 40.000 Migami (Sing. Migamu) östlich der Präfektur­hauptstadt Mongo (s. Kartenskizze 2) im Osten der Republik Tschad gesprochen. Die Migami, auch unter dem arabisierenden Namen „Djonkor d’Abou Télfane“ bekannt, leben in 22 Dörfern, von denen vor allem Baro genannt sei, in einer als Abu Telfan bekannten Landschaft. Ihre Lebensgrundlage besteht aus Ackerbau und Vieh­zucht. Unsere Aufnahmen geben den Dialekt von Baro wieder. In Baro befindet sich auch seit etwa 80 Jahren eine katholische Mission. Die meisten Migami haben den Islam – vor allem von den im Osten benachbarten Dadjo – angenommen. Daneben spielt aber auch noch der traditionelle Margai-Kult (zóòrá) eine bedeutende Rolle. Das Migama zählt – zusammen mit dem nordöstlich benachbarten Mubi (von Mangalme) sowie dem weiter westlich gesprochenen Mokilko (s. Band 42 der West­afrikanischen Studien) – zu den sprachgeschichtlich konservativsten Vertretern der tschadischen Sprachfamilie. Grammatik und Lexik zeichnen sich durch reichen stamm­internen Ablaut (Apophonie) und reiche Suffixmorphologie, die auch das Genus betrifft – z.B. Singular maskulin -u, feminin -a, Plural -i – aus; der Ton – Hoch und Tief – spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Für die nachhaltige Unterstützung unserer Forschungsarbeiten im Tschad sei der Deutschen Forschungsgemeinschaft Anerkennung und Dank ausgesprochen. Den Erzählern und einheimischen Sprachassistenten, vor allem Herrn Dr. Abakar Adams, der uns auch in Marburg zur Verfügung stand, sei für die vortreffliche Zusammen­arbeit herzlich gedankt. Herrn Rüdiger Köppe gebührt ein besonderer Dank dafür, dass er mit großem Einsatz diesen Schatz von Erzählungen aus dem zentralen Tschad der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
Aktualisiert: 2022-07-28
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Lehrbuch der Hausa-Sprache

Lehrbuch der Hausa-Sprache von Heine,  Bernd, Jungraithmayr,  Herrmann, Möhlig,  Wilhelm J.G., Storch,  Anne
Das Hausa ist eine west-tschadische Sprache, die in Nord-Nigeria, dem südlichen Niger und in Ghana von etwa 40 Mill. Muttersprachlern gesprochen wird. Des Weiteren ist es eine der wichtigsten Handels- und Verkehrssprachen Westafrikas, so dass die gesamte Sprecherzahl bei etwa 50 Mill. liegen dürfte. Die allgemeine Einleitung sowie verschiedene landeskundliche und ethnografische Schwerpunkte in den einzelnen Lektionen vermitteln einen Eindruck vom kulturellen Kontext dieser Sprache. Auch der praktische Übungsteil wurde ganz neu gestaltet und durch landes- und kulturkundliche Informationen in Form entsprechender Lesestücke und Illustrationen angereichert. Die Reihenfolge des in den Lektionen präsentierten Lehrstoffes wurde im Großen und Ganzen beibehalten, jedoch wurde er auf den aktuellen Forschungs- und Erkenntnisstand gebracht. Jede der 30 Lektionen besteht aus einem Dialog- oder Thementeil (A), einem Grammatikteil (B), der den jeweils in den Lektionen neu eingeführten und geübten grammatischen Stoff in möglichst knapper Form erläutert, sowie einem Übungsteil (C), der aus exemplarischen Satzübungen, kurzen Texten und Übungsaufgaben besteht. Das Wörterverzeichnis im Anhang enthält alle in den Lektionen vorkommenden Vokabeln. Den Lektionen vorangestellt ist eine Einführung in die Lautlehre des Hausa – einer Druckakzent-Intervallsprache – die auch eine Einführung in die prosodologische Struktur mit einschließt. Die Vokallänge wird durch die doppelte Schreibung des Vokals gekennzeichnet. Bei den Tönen wird nur der Hochton markiert, da die hochtonigen Silben im Hausa meist auch einen Druckakzent tragen. Dieses Lehrbuch ist vor allem für den Unterricht in der Klasse bzw. mit der Begleitung eines Sprachlehrers gedacht, stellt aber auch für Nichtstudierende der Afrikanistik eine praktische Lernhilfe dar. Zu diesem Lehrbuch ist eine separate Audio-CD (ISBN 978-3-89645-007-4) lieferbar, jedoch auch gleich zusammen mit dem Lehrbuch unter der ISBN 978-3-89645-008-1. Die folgenden Titel sind als Ergänzung zu diesem Lehrmaterial bei uns lieferbar: „Aspects of the Aesthetics of Hausa Verbal Art“, ISBN 978-3-89645-264-1. „Bibliography of Hausa Popular Fiction 1987–2002“, ISBN 978-3-89645-277-1. „Dictionary of Hausa Crafts / Kamus na Sana’o’in Hausa“, ISBN 978-3-927620-52-0. „From Oral Literature to Video – The Case of Hausa“, ISBN 978-3-89645-579-6. „Grammatical and Semantic Relations in Hausa – The Categories ‘Point of View’, ‘Goal’ and ‘Affected Object’”, ISBN 978-3-89645-540-6. „Hausa and the Chadic Language Family – A Bibliography“, ISBN 978-3-927620-36-0. „Hausa Comparative Dictionary“, ISBN 978-3-927620-53-7.
Aktualisiert: 2021-10-07
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Goethe-Gedichte

Goethe-Gedichte von Ahmed,  Yahaya, Jungraithmayr,  Herrmann
Im Jahre 1999 feierte die Stadt Frankfurt am Main den 250. Geburtstag ihres grössten Sohnes Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). Dabei stellte sich heraus, dass bis dahin kein einziges Werk Goethes in eine der etwa 2000 afrikanischen Sprachen übersetzt worden war. Diesem enttäuschenden Mangel abzuhelfen, machten sich Herrmann Jungraithmayr, Afrikanist an der Frankfurter Goethe-Universität, und sein langjähriger Mitarbeiter, Yahaya Ahmed, vom Volke der Hausa in Nordnigeria, daran, Goethe-Gedichte, insbesondere solche mit Bezug zur Welt des Islam (Westöstlicher Divan: „Im Islam leben und sterben wir alle“), in das Hausa, die mit rund 30 Millionen Muttersprachensprecher (fast ausschließlich Muslime) bedeutendste Sprache Westafrikas, zu übertragen. Ein erster Versuch, zwischen einander fern liegenden Kulturkreisen – dem christlichen Mitteleuropa und der islamischen Welt Westafrikas – mit dichterischen Mitteln eine Brücke zu schlagen. Ein mutiger Anfang, etwas vom offenen Geist Goethes in die Gedanken- und Gefühlswelt des Hausa-Volkes hinüberzuführen. Goethe tritt so zum ersten Mal in die an Phantasie und geistiger Gestaltungskraft überreiche Welt südlich der Sahara ein. In einer ausführlichen Einleitung findet der Leser Einzelheiten zur Entstehungsgeschichte der Gedichte, zum Stellenwert des Hausa als Verkehrs- und Literatursprache und zur Vorgehensweise beim Übersetzungsprozess. Anschließend werden 20 Gedichte und ihre Übersetzungen vorgestellt. Den Schluss, sozusagen ausserhalb der Reihe, bildet ein selbstverfasstes Gedicht eines der Herausgeber. Das Werk ist durchgehend zweisprachig gestaltet, so dass dem linksseitigen deutschen Text jeweils eine rechtsseitige Hausa-Übersetzung gegenübersteht. In unserem Programm finden Sie weitere Werke zur Hausa-Sprache: „Dictionary of Hausa Crafts / Kamus na Sana’o’in Hausa“, ISBN 978-3-927620-52-0. „From Oral Literature to Video – The Case of Hausa“, ISBN 978-3-89645-579-6. „Grammatical and Semantic Relations in Hausa – The Categories ‘Point of View’, ‘Goal’ and ‘Affected Object’“, ISBN 978-3-89645-540-6. „Hausa and the Chadic Language Family – A Bibliography“, ISBN 978-3-927620-36-0. „Hausa Comparative Dictionary“, ISBN 978-3-927620-53-7. „Klingenheben’s Law in Hausa“, ISBN 978-3-89645-521-5. „Lehrbuch der Hausa-Sprache – Ein Grundkurs in 30 Lektionen“, ISBN 978-3-89645-006-7. „Dialoge, Prosa und Liedtexte aus dem Lehrbuch der Hausa-Sprache“, ISBN 978-3-89645-007-4. „Lehrbuch der Hausa-Sprache mit Audio-CD“, ISBN 978-3-89645-008-1.
Aktualisiert: 2021-12-13
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Die Rekonstruktion der Südkuschitischen Sprachen (West-Rift)

Die Rekonstruktion der Südkuschitischen Sprachen (West-Rift) von Kießling,  Roland, Sasse,  Hans-Jürgen
Nach den Sandawe und den Hadza repräsentieren die Südkuschiten in Gestalt der Iraqw, Gorwaa, Alagwa und Burunge die älteste Bevölkerungsschicht in Ostafrika. Ihr heutiges Sprach- und Siedlungsgebiet in Zentraltansania stellt den Rest einer ehemals weiteren Verbreitung vor Ankunft der Bantu und der Südniloten im Großraum Ostafrika dar. Auf der Grundlage von Daten zu den vier modernen Vertretern der West-Rift-Gruppe, d.h. Iraqw, Gorwaa, Alagwa und Burunge, erarbeitet diese Studie mit dem Instrumentarium der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft zunächst eine Rekonstruktion der prägenden Merkmale der gemeinsamen Vorläufersprache, des Proto-West-Rift oder Proto-Südkuschitischen. Diese wird sowohl auf lautlicher als auch auf morphologischer und syntaktischer Ebene vorgenommen, stellt eine Anbindung an das Gesamtkuschitische her und zeichnet die Entwicklungswege der südkuschitischen Einzelsprachen in sämtlichen historischen Teilschritten nach. Die linguistischen Ergebnisse werden weiterhin in einer Synthese mit den Befunden aus angrenzenden Bereichen der oralen Tradition, Demographie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verknüpft, um so die wechselnden und unterschiedlich tiefen Beziehungen zu benachbarten Völkern wie ostafrikanischen Khoisan, Bantu und Südniloten zu erhellen. Das Werk versucht auf diesem Wege, exemplarisch die Methoden einer historischen Soziolinguistik im afrikanischen Kontext aufzuzeigen. Die folgenden Werke zu einzelnen südkuschitischen Sprachen wurden in unserem Programm veröffentlicht: „Alagwa – a South Cushitic Language of Tanzania“, ISBN 978-3-89645-492-8. „Eine Grammatik des Burunge“, ISBN 978-3-89645-291-7. „Iraqw Texts” – gesammelt von Paul Berger, ISBN 978-3-927620-34-6. „Iraqw-English Dictionary”, ISBN 978-3-89645-065-4. „The Lexical Reconstruction of West-Rift Southern Cushitic”, ISBN 978-3-89645-068-5. „Verbal Serialisation in Isu“ (West Ring) (ISBN 978-3-89645-555-0) Über den Autor: Dr. Roland Kießling hat sich mit der vorliegenden Arbeit habilitiert und seit dem 1.10.2006 eine Professur für Afrikanistik am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg inne.
Aktualisiert: 2021-11-19
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