Taxonomische Untersuchungen des oralen Mikrobioms und dessen Beeinflussung durch die Ölziehkur mittels Next-Generation Sequencing und Bioinformatik von Grießl,  Tim

Taxonomische Untersuchungen des oralen Mikrobioms und dessen Beeinflussung durch die Ölziehkur mittels Next-Generation Sequencing und Bioinformatik

Die in dieser Arbeit etablierten Methoden zur Untersuchung des oralen Mikrobioms sowie speichelhaltiger (Ölzieh-) Proben sind in der Lage, die gesamte bakterielle Flora repräsentativ darzustellen. Dies ist derzeit jedoch nur auf Basis der gezielten Auswahl der hypervariablen Region der 16S rDNA auf dem Level von Gattungen exakt möglich. Die taxonomische und bioinformatische Betrachtung der generierten Daten mittels NGS hat maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse, die mit ihnen erzielt werden. Obwohl über 90 % aller Bakterien des oralen Mikrobioms lediglich durch 11 Gattungen charakterisiert werden, hat jeder Proband dieser Arbeit ein einzigartiges orales Mikrobiom und ist anhand dessen klar identifizierbar. Mit zunehmender Genauigkeit ist diese Sequenziertechnik auch für kriminalistische und forensische Untersuchungen in Zukunft wohl sicher einsetzbar.
Zur Optimierung der oralen Sequenzierung sollte eine standardisierte Mock Community sowie Konsens über die verwendeten Sequenzierregionen der 16S rDNA und der Datenbanken Einzug halten. Kombiniert mit dem technischen Fortschritt ist das Ziel dabei die orale Metagenomanalyse.
Als orales Ziehmedium ist Sonnenblumenöl in der Lage, deutlich mehr Bakterien als NaCl (0,9 %) aufzunehmen und die Speichelproduktion signifikant zu steigern. Zudem kann es das gesamte orale Mikrobiom im Vergleich mit Speichel reflektieren. Sonnenblumenöl wirkt dabei nicht antimikrobiell, sondern scheint eine interaktive Bindung zwischen eukaryotischen und bakteriellen Zellmembranen einzugehen. Zusätzlich scheint es einen besonderen Einfluss von Sonnenblumenöl auf Candida albicans und Porphyromonas gingivalis zu geben. Weiterführende klinische Untersuchungen der Effektivität des Ölziehens auf die Krankheitsbilder von Soor und den verschiedenen Formen der Parodontitis sind demzufolge potentiell vielversprechend. Da es sich langanhaltend über die Mucosa der Mundhöhle legt, kann das Ölziehen für Menschen mit verminderter oder versiegter Speichelproduktion (Hyposalivation, Xerostomie) und zur Linderung des Burning-Mouth-Syndroms empfohlen werden. Das Risiko der Öl-assoziierten Aspirationspneumonie sollte jedoch individuell bezüglich Alter und motorischen Fähigkeiten mit beachtet werden.
Es ist davon auszugehen, dass die verschiedenen pflanzlichen Öle durchaus einen unterschiedlichen Effekt auf Bakterien haben. Da das Mikrobiom ständigen Schwankungen durch äußere Einflüsse, sowie einer raschen Vermehrungsrate und Koaggregation der Bakterien unterliegt, ist ein langanhaltender Effekt nach dem Ölziehen und ob es als Kur oder täglich praktiziert werden kann, fraglich. Das Ölziehen sollte dabei nicht als ersetzende, sondern als ergänzende orale Hygienemaßnahme betrachtet werden.
Ob das Ölziehen weltweit als kostengünstige und effektive Maßnahme zur Verbesserung der Mundgesundheit Einzug erhält, wird durch die Ergebnisse weiterführender klinischer Studien, die verschiedene Öle und Krankheitsparameter mit einbeziehen, bestimmt.

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