Diktatur und (Doppel-)Moral?
Einblicke in das Sexual- und Familienleben der deutschen Herrschaftselite zu Zeiten des Nationalsozialismus und des SED-Regimes
Susanne Fischer
Trotz der unterschiedlich ausgerichteten Regime sind letztlich doch zahlreiche Gemeinsamkeiten oder gar Kontinuitäten über die viel bemühte „Stunde Null“ hinaus auszumachen: so zum Beispiel in der Geburtenförderung, der Abkanzelung von Homosexualität als „gegen das gesunde Volksempfinden“ gerichtet oder der Vorgabe der Partei für die politische Elite, im Zweifelsfall die Pflicht über das persönliche Glück zu stellen. Nähe zum Machtzentrum bedeutete auch, dass Eingriffe in das eigene Liebesleben zugunsten der Partei jederzeit möglich waren.