Die Mennoniten
Ein Familiengemählde in drei Aufzügen
Ludwig von Baczko
Diese Neuausgabe vermittelt eines der merkwürdigsten Theaterstücke Ostpreußens gegen Ende des aufgeklärten Jahrhunderts. Der mit 20 Jahren erblindete vielseitige Dichter und Historiker Ludwig von Baczko (1756–1823) wirkte unter denkbar ungünstigen Umständen inmitten der Glanzzeit der Königsberger Geistesgeschichte und vermochte dennoch sowohl als Romanautor als auch als Gelehrter der Nachwelt eine ganze Reihe wertvoller, wenn auch heute leider vergessener Werke zu hinterlassen. Als physisch Benachteiligter und als Katholik inmitten einer protestantisch geprägten Umwelt gesellschaftlich zurückgesetzt, verwendete er sich mit seltenem Mut verbissen für benachteiligte Volks- und Glaubensgemeinschaften sowie vom Unglück verfolgte Familien- und Einzelschicksale. Seine ‚Mennoniten‘ sind in diesem Sinne ein überaus interessantes Zeugnis und kulturhistorisches Dokument, das mit erstaunlicher Deutlichkeit den modernen Europäischen Verständigungsgedanken vorwegnimmt.