Die Botschaft des Kutschers und andere Geschichten
Aus dem Leben erzählt
Paul Waltersbacher
Dieses Buch enthält 11 Erzählungen und Gedichte: DIE BOTSCHAFT DES KUTSCHERS: In der Gegend von Halle an der Saale lebte im letzten Jahrhundert ein alter Jude. Er handelte mit Fellen und fuhr zwischen Halle und Naumburg hin und her. Er hatte einen Knecht, der Peitsche und Zügel in die Hand nahm, damit er selbst hinten im Wagen auf seinen Fellen sitzen konnte.; DAS VERLORENE DOKUMENT: In einem Dorf in Thüringen lebte einst ein frommer und gesegneter Bauer namens Kruse. Er hatte von seinen Eltern ein schönes Gut geerbt, dessen Aussehen auf den ersten Blick verriet, daß sein Besitzer sich in guten Verhältnissen befand.; DIE ENTSCHEIDUNG: Er war ein prächtiger Bursche, der junge Gärtnergeselle. Bei seiner Schloßherrschaft war er wohl angesehen und auch das Dienstpersonal mochte ihn gut leiden. Kein Wunder, daß die Dorfjugend ihm anhing und ihn schnell mit hineinzog in ihr lautes und wildes Treiben.; NICHTS VON JESUS: Ein vornehmer sächsischer Staatsmann wurde einmal ernsthaft krank. Da schickte er zum Hofprediger und ließ um seinen Besuch bitten. Als dieser zu ihm kam, sagte der Staatsmann ihm, daß er sehr krank sei und sich vor dem sterben fürchte, aber keinesfalls etwas von Jesus hören wollte.; VERLOREN ODER ERRETTET?: Spurgeon erwähnte einmal in einer seiner Evangelisations-Versamlungen, es könnte wohl von Nutzen sein, wenn jeder der Anwesenden daheim eine Lebensbeschreibung von sich selbst in allerkürzester Form zu Papier brächte. Sie brauche nur drei Wörter zu enthalten.; UMSONST GEWARNT: Es war im Dezember. Wie jedes Jahr hatte ich an einem Sonntag kurz vor Weihnachten einen Besuch in meinem Heimatort gemacht, um christliche Familienkalender in die Häuser zu bringen und bei dieser Gelegenheit mit den Leuten über das Heil ihrer Seele zu reden.; DER WIND WEHT, WO ER WILL: „Wie herrlich bist du in deinem Frühlingskleid, du schöne Erde!“ So rief ein junger Mann in jauchzendem Ton, während er tief Atem schöpfte. Er war gerade mit einem Freund einen Hügel hinaufgeschritten.; DAS LIED IM KURHAUS: Schon mehrere Tage hatte es anhaltend geregnet. Ziemlich gelangweilt saß der junge Gutsbesitzer Trenkhoff in der Glasveranda des Kurhauses einer bekannten Badestadt. Er war ein Kind reicher Eltern. Sein Vater war erst kürzlich gestorben.; RAFARALAHY: Durch Tananarivo, die Hauptstadt Madagaskars, bewegt sich ein eigenartiger Zug. Zwischen den festlich geschmückten, grimmig dreinschauenden Soldaten der Königin Ranavalona schreitet eine gefesselte Frau.; WIE DER REGEN KAM: Schon über sechs Monate wartete der Stamm der Banomba in Zentralafrika auf Regen. Die Äcker waren vorbereitet für die Saat, aber der Regen fehlte. Das Land war so ausgetrocknet, daß die Erde große Risse aufwies. Da suchte der Häuptling Mwashya seinen Freund, den Zauberer, auf und besprach mit ihm die Sache.; VOM BETEN: ein Gedicht