Der lange Marsch
Rafael Chirbes, Dagmar Ploetz
Aus dem Chor der Stimmen in diesem Roman spricht vor allem die Stimme Spaniens. Sie erzählt aus einem vom Rest Europas abgeschnittenen Land
und aus einer Zeit, von der es heißt, damals, zwischen dem Ende des Bürgerkriegs 1939 und dem Beginn von Francos langem Abschied 1970
habe Schweigen geherrscht. Wie auf einem riesigen Wandgemälde erzählt Rafael Chirbes vom langen Weg zweier Generationen. Sie stolpern durch eine von kleinen und großen Revolutionen erschütterte Gegenwart, verstellt mit den Zeichen einer neuen, vom fernen Europa ins Land drängenden Zeit. Und sie schlagen sich herum mit den Bewachern einer Vergangenheit, von der sie ahnen, daß sie ihr gemeinsames Erbe ist.
Rafael Chirbes‘ erzählerischer Blick interessiert sich für die dem Schwarzweißbild gegenläufigen Schicksale aus dieser Zeit. Seine Kunst ist die Einbindung des Unscheinbaren in den Rahmen einer weit gespannten inneren Geschichte.