Das Genießen des Tragischen
Antigone, Lacan und das Begehren des Analytikers (2. Aufl.)
Patrick Guyomard, Monika Mager, Irmgard Moosmann
Die psychoanalytischen Positionierungen und die Tragödien des Sophokles sind durch Ödipus bei Freud und durch Antigone bei Lacan verbunden. Ist aber die Antigone, wie Lacan postulierte, der mythisch-tragische Ausdruck des autonomen, reinen Begehrens und so der entscheidende Orientierungspunkt für den Psychoanalytiker? Guyomard widerspricht dieser verführerischen Interpretation. Die psychoanalytische Praxis besteht gerade darin, Identifikationen mit dem Begehren des Anderen in Frage zu stellen. Ist die Identifikation mit Antigone erst einmal dekonstruiert, was ist das Begehren, die Identität des Psychoanalytikers?