Das canine multizentrische maligne Lymphom: von Lautscham,  Esther

Das canine multizentrische maligne Lymphom:

Untersuchungen zur Epidemiologie in Deutschland und Vergleich zweier Chemotherapieprotokolle

In der vorliegenden Dissertation wurden zwei unterschiedliche Aspekte zum caninen multizentrischen malignen Lymphom genauer untersucht. In der ersten Studie wurden zwei identische Polychemotherapieprotokolle mit und ohne Erhaltungsphase miteinander verglichen. Solch eine Untersuchung wurde, nach Kenntnis der Autorin, erstmalig in der gleichen Institution, mit gleichen Protokollen, unter gleichen Bedingungen und von den gleichen Klinikern an einem so großen Patientengut (> 400 Patienten) durchgeführt. In der zweiten Studie wurden erstmals die epidemiologischen Daten zu dieser Erkrankung in Deutschland ermittelt und mit zwei unterschiedlichen Bezugsgrößen, der Klinik- und der Versicherungspopulation in Deutschland, verglichen, um eine Rasseprädisposition genau bestimmen zu können.
In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Polychemotherapieprotokolle zur Behandlung des caninen malignen Lymphoms publiziert. In diesem Zusammenhang wurden auch Protokolle mit und ohne Erhaltungsphase miteinander verglichen, wobei die meisten Studien keinen Unterschied zwischen den Protokollen sahen, so dass heute allgemein Kurzprotokolle favorisiert werden. Allerdings basieren die meisten Studien auf relativ kleinen Fallzahlen, und es wurden häufig unterschiedliche Protokolle oder historische Kontrollen verglichen, was die Aussagekraft dieser Studien einschränkt und einen eindeutigen Vergleich schwierig macht.
Ziel der ersten retrospektiven Studie (1997-2011) war die Untersuchung von zwei gleichen CHOP-LAsp Protokollen mit und ohne Erhaltungsphase im Hinblick auf die jeweiligen Remissions (DFR)- und Überlebenszeiten (ST) an einem weit größeren Patientengut als bisher publiziert. Alle Patienten wurden in derselben Institution und von denselben Onkologen behandelt, um interinstitutionelle Einflussfaktoren auszuschließen. Darüber hinaus wurde der Einfluss weiterer prognostischer Faktoren untersucht, v.a. Alter, Geschlecht, Rasse, Gewicht, T-/B-Immunphänotyp, Stadium, Substadium bei Diagnosestellung und nach Rezidiv, Thrombozytopenie bei Diagnosestellung, Vorbehandlung mit Glukokortikoiden und Intensivierung der Therapie nach partieller oder instabiler Remission.
Vierhundertundacht Hunde mit bestätigtem multizentrischen high-grade Lymphom wurden mit einem 28-Wochen dauernden CHOP-LAsp Induktionsprotokoll behandelt. Bei 75/408 Hunden wurde eine Erhaltungsphase mit einer Gesamtdauer von zwei Jahren angeschlossen. Bei 333/408 Hunden wurde die Therapie nach 28 Wochen beendet. Die medianen Remissions- und Überlebenszeiten waren 216 und 375 Tage versus 184 und 304 Tage. Es bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Protokollen (P=0,291 für ST; P=0,071 für DFR). Die Studie unterstützt daher die Verwendung von Kurzprotokollen ohne längere Erhaltungsphasen. Bei der mehrfaktoriellen Analyse waren Stadium, Substadium b nach Rezidiv, fortgeschrittenes Alter, Thrombozytopenie bei Diagnosestellung, sowie Vorbehandlung mit Glukokortikoiden und Intensivierung der Therapie nach partieller oder instabiler Remission in beiden Gruppen negativ mit der Überlebenszeit korreliert.
Ziel der zweiten retrospektiven Studie (1997-2011) war die epidemiologische Auswertung von 411 Hunden mit multizentrischem high-grade Lymphom in Deutschland. Untersucht wurden Rasse, Alter, Geschlecht, Gewicht und der Anteil der Hunde mit Hyperkalzämie bzw. T- und B-Zell Lymphom. Als Bezugsgröße dienten erstmals in Deutschland zwei Vergleichspopulationen: die Klinikpopulation der Tierklinik Hofheim (52.142 Hunde) sowie eine Population krankenversicherter Hunde in Deutschland (123.423 Hunde).
Rasseprädispositionen für den American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Briard und Bullmastiff konnten beim Vergleich mit beiden Bezugsgrößen übereinstimmend bestätigt werden. In vorangegangenen Studien als prädisponiert beschriebene Rassen wie der Golden Retriever (Odds Ratio 1,3/0,9), Rottweiler (Odds Ratio 2,8 /3,6) und Berner Sennenhund (Odds Ratio 2,4/2,0) waren beim Vergleich mit den Bezugsgrößen lediglich in absoluten Zahlen gehäuft vertreten und somit ihrer allgemeinen Popularität geschuldet. Bei den kleinen Hunderassen (< 15 kg) konnte eine Rassehäufung für den West Highland White Terrier (Odds Ratio 1,1 bzw. 2,5 (Vergleich zur Klinik- bzw. Versicherungspopulation)) gesehen werden, wobei er mit einem signifikant höheren Erstvorstellungsalter vorgestellt wurde (durchschnittlich 11,4 Jahre im Gegensatz zu 7,9 Jahren bei den übrigen Rassen). Eine paraneoplastische Hyperkalzämie als Zeichen eines T-Zell Lymphoms lag bei 11,4 % der Hunde vor, wobei Australian Shepherds, Boxer und Rhodesian Ridgebacks häufiger betroffen waren. Insgesamt wiesen 20,6 % der Patienten einen T-Zell Immunphänotyp auf. Es konnte gezeigt werden, dass bei epidemiologischen Studien als Bezugsgröße sowohl die Klinikpopulation einer großen (Überweisungs-)Klinik, als auch die Population krankenversicherter Hunde aus dem jeweiligen Land zu vergleichbaren Ergebnissen führt.

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