Arbeitsbeziehungen im Umbruch gesellschaftlicher Strukturen
Bundesrepublik Deutschland, DDR und neue Bundesländer im Vergleich
Doris Schwarzer
Der deutsche Vereinigungsprozeß ist ein komplexer, bisher in dieser Größenordnung einmaliger Vorgang. Aus dem Umwälzungsprozeß, der alle Bereiche des wirtschaftlichen politischen, rechtlichen und soziokulturellen Lebens erfaßt, wird schwerpunktmäßig der Frage nach dem Wandel der Beziehungen zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und ihren Interessenvertretungen sowie dem Staat nachgegangen. Ausgehend von den Ordnungsprinzipien beider deutscher Staaten als wesentlichen Determinanten der Arbeitsbeziehungen erfolgt eine umfassende, systematische, interdisziplinär angelegte und theoriegeleitete Beschreibung und Analyse der Transformation des Systems der Arbeitsbeziehungen. Diesem kommt nicht zuletzt deshalb besondere Bedeutung zu, weil es sich in zentral gelenkten sozialistischen Volkswirtschaften prinzipiell unterscheidet von dem in marktwirtschaftlich organisierten und auf Privateigentum basierenden Wirtschaftsordnungen. Die Untersuchung schließt eine wesentliche Lücke im derzeitigen Erkenntnisstand. Der wissenschaftliche und praktische Wert ergibt sich nicht zuletzt daraus, daß der status quo des Systems der Arbeitsbeziehungen in der Bundesrepublik und der DDR vergleichend festgehalten und zugleich hieraus resultierende Probleme des Transformationsprozesses der Arbeitsbeziehungen aufgezeigt werden.