»Der Sieg des Bürgers über den Soldaten« – der Untertitel von Carl Schmitts schmaler und letztlich rätselhaft bleibender Schrift aus dem Jahre 1934 hat manchen heutigen Leser verblüfft, der zunächst einen kapitalen Fehler des Setzers vermutete. Müßte es denn nicht »Der Sieg des Soldaten über den Bürger« heißen und ging das Zweite Reich nicht an seinem »Militarismus« zugrunde, an der Übertragung der militärischen Subordination in das zivile Leben […]? War es nicht der aus Preußen über das Reich hereinbrechende »Militarismus« gewesen, der, zur Zeit Bismarcks noch leidlich kontrolliert und kanalisiert, in der Ära Wilhelms II. die zivile Sphäre deformierte und zersetzte und schließlich zur Überwältigung der politischen durch die militärischen Gesichtspunkte führte? […]
Je öfter man Schmitts Schrift liest, desto häufiger stellen sich Fragen ein, Fragen, die immer neue, gewagtere Fragen gebären. Wie bei vielen anderen Texten dieses oft scheinklaren Schriftstellers weiß man auch hier häufig nicht, welche Antwort er nahelegen und welche Wirkungen er auslösen wollte.
Aus dem Vorwort von Günter Maschke
Aktualisiert: 2023-04-15
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Der letzte Band des monumentalen Scholien-Werkes des 1994 in Santafé de Bogotá verstorbenen Autors.
"Wäre ich nicht Kommunist, ich dächte ganz wie Gómez Dávila."
Gabriel García Marquez
Aktualisiert: 2020-04-20
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Constantin Frantz (1817-1891), politischer Soziologe und Publizist, Föderalist, Gegner der Bismarck'schen Einigung und Schöpfer eines föderativen Mitteleuropa-Konzeptes untersucht den Staatsstreich, mit dem der spätere Napoleon III. der 2. Republik ein Ende setzte.
Der Herausgeber Günter Maschke (geb. 1943), maßgeblicher Carl Schmitt- und Donoso Cortés-Forscher, gibt der Ausgabe Einleitung und wichtige Materialien bei: u.a. zwei Briefe Frantz' an Otto von Manteuffel, Proklamation und Dekret des Präsidenten Louis Napoléon sowie eine grundlegende Cäsarismus-Bibliographie.
Aktualisiert: 2015-08-06
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Pierre Drieu la Rochelle (1893–1945) schied im März 1945 durch Freitod aus dem Leben. Fluchtofferten ins befreundete Ausland lehnte der französische Intellektuelle, der im Zweiten Weltkrieg mit der deutschen Besatzungsmacht kollaboriert hatte, kategorisch ab. „Man muß Verantwortung auf sich nehmen“, schrieb er kurz vor dem Suizid in seinem Geheimen Bericht.
Drieu la Rochelle war nicht nur ein gefeierter Romancier von Weltrang, er galt auch seinen Zeitgenossen als Ausnahmeintellektueller. In seinen Romanen, besonders in Die Unzulänglichen, kritisierte Drieu die Dekadenz des von ihm so verachteten Bürgertums. Parallel zum Reifungsprozeß seiner Romanprotagonisten entwickelte sich auch Drieu zum Mann der „Tat“, der „direkten Aktion“… zum Faschisten.
Die Kollaboration Drieus mit der deutschen Besatzungsmacht in Frankreich war keine Kapitulation vor dem Feinde, sondern vielmehr der Versuch, eine ideologische Front zu schmieden. Der wahre Feind sei nicht der boche, der „Deutsche“, sondern der bourgeois, der „Bürger“. Gegen die Dekadenz könne, so glaubte Drieu, nur gemeinsam vorgegangen werden: einzig ein im Faschismus geeintes Europa habe die Kraft, sich innerer Dekadenz und äußerer Feinde zu erwehren und genuin europäisch zu bleiben.
Die vorliegende Studie erkennt in Drieu la Rochelle einen modernen Europäer, der den Nationalismus hinter sich gelassen hatte. Der Historiker Benedikt Kaiser bettet den französischen Intellektuellen und sein Werk in den historischen Kontext der diversen europäischen Faschismen ein. Im Anhang findet sich ein Auszug aus Drieu la Rochelles Geheimem Bericht, der sein politisches Testament darstellt und das Handeln des Denkers nicht entschuldigen will, sondern es in einem letzten Akt bekräftigt.
Aktualisiert: 2020-06-29
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"Mittlerweile sind 25 Jahre seit der ersten Publikation des Buches vergangen. Die Literatur hat sich vervielfacht, nicht selten ist sie kundiger. geworden. Trotzdem bleibt der Anteil der Schriften, in denen es um die wenig bedeutende Frage geht, wie das Verhalten Schmitts 1933?ff. zu beurteilen sei, beträchtlich. Dieser Frage muß man nicht ausweichen und sollte es auch nicht, aber sie ist allenfalls so bedeutsam wie die Tatsache, daß Jean Bodin die Todesstrafe für Hexen forderte."“
Aus dem Vorwort
Die Nachfrage nach dem seit langem vergriffenen Buch blieb ungebrochen, sodaß sich der Verlag zu einer verbesserten Auflage entschloß, die der Autor um weitere wichtige Texte erweiterte: Drei Motive im Anti-Liberalismus Carl Schmitts, Der ent-konkretisierte Carl Schmitt und die Besetzung der Rheinlande und Die Lüge vom ewigen Krieg für ewigen Frieden.“
"Die Apologie für Schmitt ist ausgewogen und abgewogen verfaßt. Man versteht C. Schmitt besser und wird durch die Studie Maschkes, der nicht dem etablierten Stand der Professoren-Wissenschaftler anzugehören scheint, angeregt, sich erneut dem Lebenswerk C. Schmitts zuzuwenden."“
Felix Ermacora in Juristische Blätter, Wien.
"Essayisten deutscher Sprache, die ihr Thema beherrschen und auch elegant zu formulieren verstehen, sind selten geworden. Der streitbare Günter Maschke gehört zu ihnen."“
Rheinischer Merkur
Aktualisiert: 2021-10-08
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Hans-Joachim Arndt: Politische Lageanalyse
Volker Breismann: A la lecherche du temps perdu oder Beamtentum und Zeitgeist
Dieter Blumenwitz: Der Streit um den Grundvertrag. Gedanken zum Verfassungsprozeß nach der Erlangung der staatlichen Einheit Deutschlands
Gottfried Dietze: Bürde Würde
Julien Freund: Le paradoxe des conséquences
Robert Hepp: Different but equal. Aristotelisches zur Demokratie im Übergang vom DNS zur MKG
Helmut Kamphausen: Innerdeutsches Bewußtseinsgefälle. Die fehlende nationale Solidarität westlich der Elbe und Werra
Endre Kiss: Vorhersehbarkeit und Dezisionismus in der Geschichte. Von einer Kategorie Carl Schmitts im postsozialistischen Systemwechsel
Markus Josef Klein: Machiavellis Lageanalyse. Die Lehre von der Behauptung im Politischen
Panajotis Kondylis: Utopie und geschichtliches Handeln
Jean-Jacques Langendorf: La forteresse décryptéele, chiffre démantelé. De l'identité des systèmes fortificatoires et crytologiques dans la défense de l'Etat
Günter Maschke: Das bewaffnete Wort. Mythos der Erziehung und revolutionäre Gewalt - der 'Leuchtende Pfad' in Peru
Armin Mohler: Lehre und Leere des Liberalismus
Reinhold Oberlercher: Zerlegung der Lage. Axiomatische Bemerkungen zum Lagebegriff des Politischen
Helmut Quaritsch: Apokryphe Amnestien
Hans-Dietrich Sander: Das Gastmahl des Leviathan - Praefatio cenae
Hans Schneider: Situationsbedingtes Handeln
Caspar von Schrenck-Notzing: Die Re-education. Von der Propaganda zur Politischen Kultur
George Schwab: Carl Schmitt Hysteria in the United States. The Case of Bill Scheuerman
Reinhold Schwickert: Neue Wirklichkeit und alte Sinngestalt. Die Bonner Republik unter Bedingungen des Umbruchs in Europa
Walter Seitter: Ritterliche, widerspenstische Theologie in der 'Kindheit Jesu' des Konrad von Fussesbrunnen
Friedrich Tenbruck: Soziologie und Moderne. Eine nötige historische Besinnung
Piet Tommissen: Über die satirischen Versuche Carl Schmitts
Rudolf Übelacker: Zur Problematik der Verträge von Maastricht und zur Europäischen Zentralbank. Zwischen EG-Bundesstaats-Sozialismus und einem Staatenbund-Modell 'Europa der Vaterländer'
Paul Weber: Zwischen den Stühlen
Karlheinz Weißmann: Dennoch die Schwerter halten. Zeitverständnis und Geschichtsdenken rechter politischer Weltanschauungen
Aktualisiert: 2020-02-18
Autor:
Hans-Joachim Arndt,
Dieter Blumenwitz,
Volker Breismann,
Gottfried Dietze,
Julien Freund,
Robert Hepp,
Helmut Kamphausen,
Endre Kiss,
Markus J Klein,
Panajotis Kondylis,
Jean-Jacques Langendorf,
Günter Maschke,
Armin Mohler,
Reinhold Oberlercher,
Helmut Quaritsch,
Hans-Dietrich Sander,
Hans Schneider,
Caspar von Schrenck-Notzing,
George Schwab,
Reinhold Schwickert,
Walter Seitter,
Friedrich Tenbruck,
Piet Tommissen,
Rudolf Übelacker,
Paul Weber,
Karlheinz Weissmann
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"Die Menschen hegen vor zweierlei Ehrfurcht: vor dem, was heilig und vor dem, was stark ist. Das heilige Element existiert in diesem Jahrhundert nicht mehr; das Element der Stärke gehört allen Jahrhunderten an, und dieses allein kann das andere wiederherstellen."
Auguste Romieu (1800-1855) umriß mit diesen Sätzen das Programm des Staatsstreichs von Napoleon III., dessen wichtigster Ideologe er mit der Schrift L'Ère des Césars (1850) werden sollte. Ist der Glaube an die monarchische Legitimität erloschen, vermag nur ein neuer Cäsar, der sich vom Volke als politischer Chef wählen läßt, den Krater der Revolution zu schließen. Die prinzipielle und souveräne Diktatur, nicht mehr die exceptionelle und kommissarische, löst die Herrschaft einer Bourgeoisie ab, die von 1789 bis 1848 mit ihren Ideen die Rebellion nährte, von der sie sich nunmehr tödlich bedroht sieht. Der Organisator der nationalen Einheit, die den Bürgerkrieg verhindert, wird die Armee, die damit zugleich der Garant des Gemeinwohls ist. Romieu demonstriert zugleich, weit über den konkreten Anlaß seines Buches hinaus, die Ohnmacht und Schädlichkeit des Parlamentarismus, findet sich in der zerspaltenen Gesellschaft kein "Ganzes von anerkannten Doktrinen" mehr.
Günter Maschke, der bekannte Carl Schmitt- und Donoso Cortés-Forscher, hat diese für die Theorie der Konterrevolution und des Staatsstreichs bedeutsame Schrift neu herausgegeben.
Aktualisiert: 2022-09-15
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