Die Anfänge der Archäologie in Südtirol liegen in der Zeit vor 1919, damals war das heutige Südtirol noch Teil des Habsburgerreichs Österreich-Ungarn. Die Sonderausstellung und der Ausstellungskatalog beleuchten spannende Funde aus dieser Anfangszeit der Archäologie, untersuchen die ersten Grabungen und erzählen von frühen Museumsgründungen. Dabei kommen die Pioniere und Protagonisten dieser Anfangszeit – Forscher und engagierte Laien – zur Sprache. Ihnen gemeinsam war die Begeisterung für die Landesgeschichte und den Schutz lokaler Kulturgüter.
Viele Funde aus dieser Zeit gelangten jedoch in den globalen Kunsthandel und befinden sich heute weit verstreut in Museen und privaten Sammlungen. Die Kuratoren haben besondere Stücke aufgespürt, die vor 1919 entdeckt wurden, und präsentieren sie zum ersten Mal in ihrer „alten Heimat“ Südtirol.
Nach dem Ersten Weltkrieg, vor 100 Jahren, wurde der Vertrag von Saint-Germain unterzeichnet, damit ging das südliche Tirol an Italien über. Dieser politische Umbruch wirkte sich auch auf die Archäologie aus, die Zuständigkeiten der Denkmalbehörden änderten sich, Funde mussten restituiert werden, Museen orientierten sich neu. Die Ausstellung und der Katalog widmen sich dieser Zeit des Umbruchs und vermitteln uns ein spannendes Bild der Archäologiegeschichte Südtirols vor 1919.
L’archeologia in Alto Adige muove i suoi primi passi nel periodo che precede il 1919, quando l’odierno Alto Adige faceva ancora parte dell’Impero austro-ungarico. La mostra temporanea ed il catalogo mostra prendono in esame interessanti reperti di questa fase iniziale, analizzano i primi scavi e raccontano l’istituzione dei primi musei, presentando i pionieri e i protagonisti di quest’epoca, studiosi e appassionati profani accomunati dall’entusiasmo per la storia locale e la tutela dei beni culturali.
Molti reperti rinvenuti in questo periodo sono tuttavia finiti nel mercato antiquario e oggi si trovano sparsi in musei e collezioni private di tutto il mondo. I curatori hanno rintracciato oggetti di particolare interesse, scoperti prima del 1919, e li presentano per la prima volta in Alto Adige, nella loro “antica patria”.
Dopo la prima guerra mondiale, cento anni fa, venne stipulato il trattato di Saint-Germain, mediante il quale il Tirolo meridionale fu annesso all’Italia. Questo profondo cambiamento politico ebbe ripercussioni anche sull’archeologia: cambiarono le competenze delle autorità preposte alla tutela dei beni culturali, i reperti dovettero essere restituiti, i musei si riorganizzarono. La mostra temporanea ed il catalogo si occupano di questo periodo cruciale e ci restituiscono un‘interessante fotografia della storia dell’archeologia dell’Alto Adige prima del 1919.
Aktualisiert: 2023-06-02
Autor:
Christof Aichner,
Alberto Alberti,
Martina Andreoli,
Bettina Arnold,
Maurizio Battisti,
Simone Cavalieri,
Lorenzo Dal Ri,
Stefan Demetz,
Paul Gleirscher,
Elmar Gobbi,
Anton Höck,
Michael Huber,
Günther Kaufmann,
Sindy Kluge,
Franco Marzatico,
Barbara Maurina,
Marianne Pollak,
Andreas Putzer,
Martin Peter Schindler,
Wolfgang Sölder,
Bernd Steidl
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Nachdem der bairische Herzog Tasilo III. die Karantanen 772 besiegt und endgültig zur Annahme des Christentums gezwungen hatte, brachte die Führungsschicht der Slawen dies auch im Bau repräsentativ ausgestatteter Kirchen zum Ausdruck. Davon zeugen die Kirchen mit Chorschranken aus Marmor (Flechtwerksteine). Diese zeigen umgekehrt Herrschaftsorte an und wurden nach der Umwandlung Karantaniens in eine bairische Grafschaft nicht mehr errichtet.
Als herausragender Bau zeichnet sich zum einen St. Peter bei Moosburg ab. Zum anderen errichteten die Patriarchen von Aquileia in Molzbichl ein pompös ausgestattetes Missionskloster, um in antiker Tradition ihre Gebietsansprüche auf die einstige römische Provinz Noricum gegenüber dem aufstrebenden Bistum Salzburg deutlich zu machen.
Mit der Ausführung der Flechtwerksteine betraute man Steinmetze aus Oberitalien. Vereinzelt lassen sich bestimmte Handwerker ausmachen. Die Symbolik der Flechtwerkkunst bezieht sich auf den Bund Gottes mit den Menschen, die Unschuld Mariens, den Opfertod Jesu am Kreuz und seine Auferstehung sowie das erhoffte himmlische Glück im Paradies. Endlosflechtbänder stehen für Vollkommenheit und Unendlichkeit. Wie die Symbolik wurzelt das Flechtband als Zierelement in der Antike.
Aktualisiert: 2020-06-30
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Die Anfänge der Archäologie in Südtirol liegen in der Zeit vor 1919, damals war das heutige Südtirol noch Teil des Habsburgerreichs Österreich-Ungarn. Die Sonderausstellung und der Ausstellungskatalog beleuchten spannende Funde aus dieser Anfangszeit der Archäologie, untersuchen die ersten Grabungen und erzählen von frühen Museumsgründungen. Dabei kommen die Pioniere und Protagonisten dieser Anfangszeit – Forscher und engagierte Laien – zur Sprache. Ihnen gemeinsam war die Begeisterung für die Landesgeschichte und den Schutz lokaler Kulturgüter.
Viele Funde aus dieser Zeit gelangten jedoch in den globalen Kunsthandel und befinden sich heute weit verstreut in Museen und privaten Sammlungen. Die Kuratoren haben besondere Stücke aufgespürt, die vor 1919 entdeckt wurden, und präsentieren sie zum ersten Mal in ihrer „alten Heimat“ Südtirol.
Nach dem Ersten Weltkrieg, vor 100 Jahren, wurde der Vertrag von Saint-Germain unterzeichnet, damit ging das südliche Tirol an Italien über. Dieser politische Umbruch wirkte sich auch auf die Archäologie aus, die Zuständigkeiten der Denkmalbehörden änderten sich, Funde mussten restituiert werden, Museen orientierten sich neu. Die Ausstellung und der Katalog widmen sich dieser Zeit des Umbruchs und vermitteln uns ein spannendes Bild der Archäologiegeschichte Südtirols vor 1919.
L’archeologia in Alto Adige muove i suoi primi passi nel periodo che precede il 1919, quando l’odierno Alto Adige faceva ancora parte dell’Impero austro-ungarico. La mostra temporanea ed il catalogo mostra prendono in esame interessanti reperti di questa fase iniziale, analizzano i primi scavi e raccontano l’istituzione dei primi musei, presentando i pionieri e i protagonisti di quest’epoca, studiosi e appassionati profani accomunati dall’entusiasmo per la storia locale e la tutela dei beni culturali.
Molti reperti rinvenuti in questo periodo sono tuttavia finiti nel mercato antiquario e oggi si trovano sparsi in musei e collezioni private di tutto il mondo. I curatori hanno rintracciato oggetti di particolare interesse, scoperti prima del 1919, e li presentano per la prima volta in Alto Adige, nella loro “antica patria”.
Dopo la prima guerra mondiale, cento anni fa, venne stipulato il trattato di Saint-Germain, mediante il quale il Tirolo meridionale fu annesso all’Italia. Questo profondo cambiamento politico ebbe ripercussioni anche sull’archeologia: cambiarono le competenze delle autorità preposte alla tutela dei beni culturali, i reperti dovettero essere restituiti, i musei si riorganizzarono. La mostra temporanea ed il catalogo si occupano di questo periodo cruciale e ci restituiscono un‘interessante fotografia della storia dell’archeologia dell’Alto Adige prima del 1919.
Aktualisiert: 2022-01-11
Autor:
Christof Aichner,
Alberto Alberti,
Martina Andreoli,
Bettina Arnold,
Maurizio Battisti,
Simone Cavalieri,
Lorenzo Dal Ri,
Stefan Demetz,
Paul Gleirscher,
Elmar Gobbi,
Anton Höck,
Michael Huber,
Günther Kaufmann,
Sindy Kluge,
Franco Marzatico,
Barbara Maurina,
Marianne Pollak,
Andreas Putzer,
Martin Peter Schindler,
Wolfgang Sölder,
Bernd Steidl
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Die Genese jedes Stammes ist ein komplexer Prozess gegenseitiger ethnischer, vor allem aber kultureller Beeinflussung von der im Land lebender Bevölkerung und Neuankömmlingen. Was die Entstehung Karantaniens anbelangt, wird auszuloten sein, ob nicht, wie an anderen Schnittstellen der Geschichte, ein normales Phänomen von kulturellem Wandel und Verschmelzung vorliegt, das, eingebettet in kulturelle Strömungen Mitteleuropas, zur Identität der Karantanen führte. Im fühmittelalterlichen Karantanien bildete sich zunächst in Nachfolge der römischen Provinz, deren Herrschaftszentrum Rom 476 untergegangen ist, noch vor dem Jahr 600 ein slawisches Fürstentum, das um das jahr 740 unter bairsiche Oberherrschaft geriet und aus dem jeweils unter der Führung hochrangiger, aber landesfremder Adeliger 817 eine karolingische Grafschaft wurde, ehe sie 976 zum Reichsherzogtum erhoben wurde. Der Kärntner Raum erlebte, anders gesagt, während der 500 Jahre zwischen 476 und 976 eine Reihe wechselnder Herrschaften und einschneidender gesellschaftlicher Veränderungen, die von Ostgoten, Franken, Byzantinern, Slawen, Awaren und Baiern geprägt wurden.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Aktualisiert: 2017-03-01
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Vor 150 Jahren wurde im Keutschacher See in Kärnten die erste Pfahlbausiedlung in Österreich-Ungarn entdeckt. Sie ist 6000 Jahre alt, also fast tausend Jahre
älter als der „Ötzi“. Gemeinsam mit 110 anderen Pfahlbausiedlungen wurde sie am 27. Juni 2011 zum UNESCOWelterbe „Pfahlbauten um die Alpen“ erklärt (www.palafittes.org). So schien es naheliegend, auch einen Blick auf die benachbarten Pfahlbausiedlungen in Slowenien und Friaul zu werfen und einen aktuellen
Einblick in die schillernde Welt der Pfahlbauten im Südostalpenraum zu geben.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Noreia, wo lag die untergegangene keltische Stadt in den Ostalpen, das Atlantis der Berge? Der jüngste Lokalisierungsversuch führt aus archäologischer Sicht zu Gracarca-Siedlung am Klopeiner See. Doch ist die Noreia-Frage vielschichtiger.
Aktualisiert: 2019-07-31
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Zum 75. Geburtstag Hans Nothdurfters
Das Landesmuseum Schloss Tirol hat mit diesem aufwendig gestalteten Band eine Festschrift zu Ehren Hans Nothdurfters herausgegeben. Diese ist zugleich Gratulation und Dank für die Bemühungen des Jubilars beim musealen Aufbau des Landesmuseums und für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen. Die Publikation ist der Auftakt einer neu initiierten Reihe des Südtiroler Landesmuseums Schloss Tirol.
In 21 Beiträgen widmen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem der Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und auch der Architektur in Südtirol und den Nachbargebieten und bieten außerdem einen kleinen Einblick in die große Menge der umfangreichen und vielschichtigen Forschungen Hans Nothdurfters, die wesentliche Impulse für das Verständnis der frühen Geschichte Südtirols liefern
Aus dem Inhalt:
HUBERT STEINER
Aufgetaut - Gletscherfunde am Langgrubenjoch
PAUL GLEIRSCHER
Tongeschirr der Fazies Laugen-Melaun an Drau und Mur
GÜNTHER NIEDERWANGER
"Recycling" in früheren Zeiten
FRANCO MARZATICO
Pendagli antropomorfi con estremità onitomorfe da Sanzeno in Val di Non
FRANZ GLASER
Eine spätantike Backglocke aus Teurnia
IRMTRAUT HEITMEIER
"In der Vill" - Deutungsmuster zwischen Spätantike und frühem Mittelalter
KATRIN ROTH-RUBI
Neu und doch nicht fremd
JÜRG GOLL
Karl der Große unter den Heiligen
ANDREAS PUTZER, GÜNTHER KAUFMANN
Das St.-Valentin-Kirchlein bei Schlaneid in der Gemeinde Möltern
STEFAN DEMETZ
Der achteckige Turm auf Liechtenstein oder Leifers
MARTIN BITSCHNAU
Hocheppan - Teilerkenntnisse zu einer Baugeschichte
MARTIN MITTERMAIR, CHRISTIANE WOLFGANG
Die Ummauerung der Stadt Glurns
WALTER LANDI
Durch consanguinitas und amicitia
JOSEF NÖSSING
"... alls er chrancher lag an seinem totpett und sterben sollt und muost..."
GUSTAV PFEIFER
"mit ainen adelichen paedicat, von Wildenburg, allergnedigist gewirdigt"
LEO ANDERGASSEN
Der Säbener Schnitzaltar von Meister Leonhard von Brixen
ULRICH SÖDING
Die "Thronende Madonna mit dem Jesuskind" in der Wildenburg in Sterzing
DIETRICH THALER
Zur Geschichte der Altäre der Sterzinger Pfarrkirche
CHRISTOPH GASSER
Jagd in der Kunst
SILVIA RENHART
Steiermark - Südtirol: Anthropologische Begegnungen rund um den Alpenhauptkamm
RAINER SEBERICH
Hans Nothdurfter als Redakteur der Hochschülerzeitschrift "Der fahrende Skolast"
Aktualisiert: 2020-05-01
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Kaum ein Berg in Kärnten bietet mehr an Aus- und Übersicht, spiritueller Kraft und zugleich Abstand von den Niederungen des Alltags. Der Magdalensberg, bekannt für sein einzigartiges Panorama, seine römischen Ausgrabungen und den Vierbergelauf, gilt als historischer Angelpunkt Kärntens. Von seinem Gipfel aus überblickt man nicht nur weite Teile des Landes, sondern auch eine jahrtausendealte Geschichte, die in der Antike wurzelt und bis heute eine große Anziehungskraft auf zigtausende Kulturinteressierte, Sonnenhungrige und Wanderer aller Art ausübt. Dieses Buch ist kompakter Begleiter und Nachschlagwerk zugleich, es macht das „Pompeji der Alpen“ vor Ort begreifbar und liefert darüber hinaus fundiertes Hintergrundwissen: über den römischen „Jüngling“, dessen christliche Nachfolgerinnen Helena und Magdalena, die Familie Bockelmann oder das reiche Kulturerbe in der Gegend rund um den Berg. So manches, was im Zuge der Recherche des Autorenduos zutage tritt, entspricht einer völlig neuen Sicht auf den wohl geschichtsträchtigsten Aussichtsberg Österreichs. Manch anderes fußt auf altbewährter Überlieferung und bedurfte nur eines unkonventionellen Blickwinkels, um den „Kärntner Herzberg“ für ein breites Publikum neu erlebbar zu machen.
Aktualisiert: 2018-07-09
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Die Geschichte einer Landgemeinde, auf deren Boden einst die erste "Hauptstadt" Österreichs lag, wird in ihren Besonderheiten, aber auch in ihrer Eingebundenheit in die allgemeine historische Entwicklung dargeboten. Das Buch versteht sic h als eine Alltagsgeschichte der ländlichen Bevölkerung Kärntnes. Daher ist vieles, was am Beispiel der Gemeinde Magdalensberg beschrieben wurde, auch für andere Landgemeinden gültig.
Aktualisiert: 2019-01-07
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