Künstlerkolonie Schreiberhau

Künstlerkolonie Schreiberhau von Porcelli,  Micaela, Rodewill,  Rengha
Künstler und der Berggeist Rübezahl Carl und Gerhart Hauptmann gründeten um 1890 die Künstlerkolonie Schreiberhau i. Riesengebirge (Schlesien), heute: Szklarska Poręba (Polen). Viele Träger bekannter Namen aus der Geisteswelt und der Bildenden Kunst siedelten sich in der Kolonie dauernd - oder auch nur vorübergehend an. Darunter so bedeutende Namen wie Wilhelm Bölsche, Werner Sombart und Bruno Wille bauten sich Häuser. Berühmte Maler und Bildhauer, wie Hanns Fechner, Hermann Hendrich, Hugo Schuchardt, Rudolf Maison lebten und arbeiteten in Schreiberhau. Eine besonders enge und intensive Verbindung hatte die Komponistin der Spätromantik Anna Teichmüller zu dem Dramatiker Carl Hauptmann – er fand in ihr seine größte Muse und Inspirationsquelle und nannte sie seine »Liederbraut«. Sehr bemerkenswert sind die Bilder aus Schreiberhau mit seinen berühmten und bedeutenden Bewohnern. Wir werden mitgenommen in die außergewöhnlich, imposante und mystische Landschaft des Riesengebirges, reisen auf den Spuren des sagenumrankten Berggeistes Rübezahl, der so alt wie die Bergquellen selber ist. Die berühmte Sagenhalle in der Künstlerkolonie, erschaffen von dem Hallenbauer Hermann Hendrich, zeugt von geistiger Schönheit, wo allein die Natur die oberste Herrscherin ist, wo Menschen zusammenleben und schaffen im Zeichen von Freiheit und Liebe. Wie eine frühlingshaft immer wiederkehrende neue Kraft, stets aber begleitet von einer Rückbesinnung auf die alten Wurzeln wie Erde, Heimat, seine Sagen, Musik, Brauchtümer und Symbole. Viele von diesen Elementen verschmelzen sich in der Dichtung von Carl Hauptmann und der wundervollen Musik von Anna Teichmüller.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Künstlerkolonie Schreiberhau

Künstlerkolonie Schreiberhau von Porcelli,  Micaela, Rodewill,  Rengha
Künstler und der Berggeist Rübezahl Carl und Gerhart Hauptmann gründeten um 1890 die Künstlerkolonie Schreiberhau i. Riesengebirge (Schlesien), heute: Szklarska Poręba (Polen). Viele Träger bekannter Namen aus der Geisteswelt und der Bildenden Kunst siedelten sich in der Kolonie dauernd - oder auch nur vorübergehend an. Darunter so bedeutende Namen wie Wilhelm Bölsche, Werner Sombart und Bruno Wille bauten sich Häuser. Berühmte Maler und Bildhauer, wie Hanns Fechner, Hermann Hendrich, Hugo Schuchardt, Rudolf Maison lebten und arbeiteten in Schreiberhau. Eine besonders enge und intensive Verbindung hatte die Komponistin der Spätromantik Anna Teichmüller zu dem Dramatiker Carl Hauptmann – er fand in ihr seine größte Muse und Inspirationsquelle und nannte sie seine »Liederbraut«. Sehr bemerkenswert sind die Bilder aus Schreiberhau mit seinen berühmten und bedeutenden Bewohnern. Wir werden mitgenommen in die außergewöhnlich, imposante und mystische Landschaft des Riesengebirges, reisen auf den Spuren des sagenumrankten Berggeistes Rübezahl, der so alt wie die Bergquellen selber ist. Die berühmte Sagenhalle in der Künstlerkolonie, erschaffen von dem Hallenbauer Hermann Hendrich, zeugt von geistiger Schönheit, wo allein die Natur die oberste Herrscherin ist, wo Menschen zusammenleben und schaffen im Zeichen von Freiheit und Liebe. Wie eine frühlingshaft immer wiederkehrende neue Kraft, stets aber begleitet von einer Rückbesinnung auf die alten Wurzeln wie Erde, Heimat, seine Sagen, Musik, Brauchtümer und Symbole. Viele von diesen Elementen verschmelzen sich in der Dichtung von Carl Hauptmann und der wundervollen Musik von Anna Teichmüller.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Propheten, Heiler und Geisterseher

Propheten, Heiler und Geisterseher von Engelhardt,  Marc, Jurziczek von Lisone,  Markus, Meyer-Karutz,  Edgar, Seedorff,  Ulrich, Serner,  Hans, Strohmaier-Wiederanders,  Gerlinde, Susen,  Gerd-Hermann
Geisterseher, Wunderheiler und Propheten – eine Ansammlung obskurer Berufe, die man nicht gerade in Brandenburg vermuten würde. Aber auch die so nüchterne, rationale und so wenig mystische und fromme Mark hat einige Gestalten hervorgebracht, auf die solche Beschreibungen passen. Schwierig ist es, ihren Spuren zu folgen, weil ihr Wirken vorwiegend geistiger Art war und kaum materielle Spuren hinterlassen hat. Auch die Wissenschaft hat lange einen Bogen um sie gemacht und sich erst in den letzten Jahrzehnten auf die Suche nach den Nebenpfaden der Religionsgeschichte begeben. Wir präsentieren eine kleine Auswahl, die chronologisch vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und geographisch von der Prignitz bis in den Spreewald reicht. Die Protagonisten verbindet, dass sie das Wunderbare für greifbar halten und mit dieser Überzeugung ihre Anhänger verzaubern.
Aktualisiert: 2022-02-07
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 8 (2 Bände): Briefwechsel mit Carl und Gerhart Hauptmann.

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 8 (2 Bände): Briefwechsel mit Carl und Gerhart Hauptmann. von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans-Gert, Wack,  Edith
In seinem 1904 erschienenen Buch Die Berliner Bohème schreibt Julius Bab über Gerhart Hauptmanns Beziehung zum Friedrichshagener Dichterkreis: »Für den Ruhm der Friedrichshagener Kolonie aber wurde am wichtigsten ihr Nachbar in Erkner, der bald darauf als dramatischer Heros der Moderne entdeckte Gerhart Hauptmann. [...] er war damals dem Kern der Friedrichshagener so eng befreundet, daß man ihn mit Recht ihnen zugezählt hat; seine Erfolge haben dann am meisten dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf diese merkwürdige Vorortsbohème zu lenken.« Dieses Narrativ hält sich bis heute unangefochten in der Literaturwissenschaft – ungeachtet dessen, dass es mit den historischen Fakten nicht in Einklang zu bringen ist. Die Uraufführung von Gerhart Hauptmanns dramatischem Erstling Vor Sonnenaufgang fand bekanntlich am 20. Oktober 1889 statt. Doch erst im Juli 1890 zogen Wilhelm Bölsche und Bruno Wille nach Friedrichshagen, ohne dass es dort bereits einen literarisch interessierten Kreis gegeben hätte. Die Voraussetzungen für die Entstehung dessen, was heute als Friedrichshagener Dichterkreis bezeichnet wird, entstanden vielmehr erst im August 1890 mit Gründung der Freien Volksbühne durch Bruno Wille und mit Bölsches Eintritt in die Redaktion der Freien Bühne. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gerhart Hauptmann Erkner als zeitweiligen Wohnsitz aber bereits endgültig aufgegeben. Es wird daher nicht verwundern, dass diese frühen Jahren in der Korrespondenz Wilhelm Bölsches mit Gerhart Hauptmann kaum einen Niederschlag gefunden haben: Lediglich drei Schriftstücke entstammen jener Zeit, und nur eines davon wurde vermutlich von Erkner nach Friedrichshagen gesandt. Auch wenn anzunehmen ist, dass der eine oder andere schriftliche Gruß aus dieser Frühphase verloren gegangen ist, ändert das nichts an dem Befund der vorliegenden Briefedition, dass die Freundschaft dieser beiden, die die Literaturgeschichte hartnäckig auf die Jahre des Naturalismus festschreibt, in Wahrheit über 50 Jahre bestanden und in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts ihre Hochphase erlebt hat. Dass Bölsche auch mit Carl Hauptmann in Verbindung stand, und zwar besonders intensiv in den 1890er-Jahren, jener Phase mithin, als dieser sich gegen die weitere Verfolgung einer wissenschaftlichen Laufbahn und für die Dichtkunst entschied, ist womöglich noch weniger bekannt. Auch wenn Bölsches Briefe an Carl Hauptmann heute aufgrund der bewegten Nachlassgeschichte heute nur noch zu einem geringen Teil vorliegen, so belegen doch die überlieferten An-Briefe, wie wichtig Bölsche gerade in diesen Jahren des inneren Wandels als Ansprechpartner war. Die Beziehung Bölsche – Hauptmann ist damit jedoch noch nicht hinreichend beschrieben. Die überlieferte Korrespondenz, die hier erstmals vorgestellt wird, umfasst 451 Briefe von insgesamt 21 Urhebern, zu denen neben den hier Genannten auch Ehefrauen und Kinder sowie einige weitere Familienmitglieder gehören. Der Briefwechsel, der 1889 beginnt, erstreckt sich über den Tod der Hauptbeteiligten hinaus bis ins Jahr 1962. Er wird in sieben unterschiedlich langen Kapiteln vorgestellt, die jeweils einem Mitglied der Familie Hauptmann zugeordnet sind. Der wissenschaftliche Apparat dokumentiert die unübersichtliche Überlieferungssituation und ermöglich durch Erläuterungen und Stellenkommentare ein tieferes Verständnis der Briefe. Dabei galt es, den unterschiedlichen Schwerpunkten der Korrespondenz gerecht zu werden: Neben lokalen und historischen Gegebenheiten sowie Werkbezügen betrifft dies vor allem biographische, persönliche und familiäre Hintergründe, die anhand von zumeist unveröffentlichten Quellen dokumentiert werden. Neben dem Editorischen Bericht stellt die Einleitung die komplexe Überlieferungssituation dar und versucht im Falle Carl Hauptmanns eine Rekonstruktion der Nachlass-Geschichte, die sich auf die Nachlass-Bestände in insgesamt fünf Archiven stützt. Inhaltlich hat die Einleitung ihren Fokus auf den frühen Jahren und untersucht den Zeitpunkt des jeweils ersten Zusammentreffens Bölsches mit Carl bzw. Gerhart Hauptmann sowie die Entwicklung dieser Beziehung im Sommer 1889, jener Monate, die wohl den tatsächlichen Kern des späteren Friedrichshagen-Mythos bilden.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Erzählungen und Romane I (Werke 1)

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Erzählungen und Romane I (Werke 1) von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans-Gert, Susen,  Gerd-Hermann
Bevor Wilhelm Bölsche den Weg eines populärwissenschaftlichen Autors einschlug, hatte er sich der schönen Literatur verschrieben; unter dem Eindruck der Lektüre von Felix Dahns 'Kampf um Rom' wandte er sich dem Historischen Roman zu. Er plante wohl als erstes, den Bataver-Aufstand unter Civilis (69/70 n.Chr.) literarisch zu verwerten, das Werk blieb jedoch ungedruckt, und das Manuskript ist nicht überliefert. Auch die beiden folgenden Romane – 'Paulus' (1885) und 'König Arpus' (1887) – bleiben dem Historischen Roman verpflichtet. Ein mehrmonatiger Aufenthalt in Italien (im Sommer 1883) sorgt für das Lokalkolorit, und das zum Wintersemester 1883/84 aufgenommene Studium der Klassischen Philologie gewährleistet die historische Faktentreue. Inhaltlich jedoch beschreitet Bölsche selbstbewusst eigene Wege. 'Paulus. Roman aus der Zeit des Kaisers Marcus Aurelius' folgt zwar in Aufbau und Ausformung der Figuren den bekannten Vorbildern Eckstein, Taylor und Ebers, aber durch das unkonventionelle Ende – der Protagonist wendet sich vom Christentum ab – wird Bölsches Intention deutlich: Sie liegt in der Paulus zugewiesenen Maxime: 'Liebesglück und heitere Lebensfreude', also Leben in einer Freiheit der Sinne und des Geistes, ohne religiöse bzw. ideologische Bindung. Auch 'Der Zauber des Königs Arpus. Humoristischer Roman aus der römischen Kaiserzeit' spielt mit den Erwartungen des zeitgenössischen Lesers, wenn darin die Verbreitung des Bieres in der römischen Welt – also ein Kulturimport aus dem barbarischen Germanien in das Römische Reich – geschildert wird. Der heitere Grundton des Romans ist, wie dem Vorwort zu entnehmen ist, 'gewissermaßen ein Abschiedsgedicht an die heitere Bonner Studienzeit gewesen', und dementsprechend gilt die Widmung dem 'klassisch-philologischen Vereine in Bonn in freundlicher Erinnerung an heitere Semester'. Literaturgeschichtlich interessant ist das fast gleichzeitige Erscheinen des 'Königs Arpus' und der 'Naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie' – steht doch der Roman formal für eine literarische Tradition, die die naturalistische Programmschrift weit hinter sich gelassen hat. Tatsächlich entstammen die beiden Arbeiten jedoch verschiedenen Jahren. 'Der Zauber des Königs Arpus' lag bereits Ostern 1886 fertig vor, während die 'Grundlagen' erst kurz vor ihrem Erscheinen im Februar 1887 verfasst worden sind. In dem dazwischen liegenden Jahr war Bölsche in Paris mit dem Naturalismus in engere Berührung gekommen, und – wie er in einem Brief an Georg Ebers erklärt hat – in jungen Jahren macht ein Jahr Entwicklung viel aus. Der Forschung unzugänglich waren bisher die beiden Novellen, die hier erstmals seit ihrem Erscheinen vor mehr als 125 Jahren wieder veröffentlicht werden. Ein Hinweis auf den 'Lenzritter' (1884) findet sich immerhin bei Rudolf Magnus, der ihn jedoch (mit der Jahresangabe 1881) als verschollen bezeichnet; die Existenz des 'Apollodorus' (1885) war dagegen gänzlich unbekannt. Es sind sozusagen Fingerübungen für die kurz darauf folgenden Romane: Schärfer noch als 'Paulus' wendet sich der 'Lenzritter' gegen religiösen Dogmatismus. Entscheiden sich dort die Liebenden im Einklang mit ihrer inneren Überzeugung für den Tod bzw. für das Leben, so wird die Verbindung zwischen dem Burgfräulein und seinem Lenzritter durch den Herrschaftsanspruch der Kirche vernichtet. Nach romantischer Manier gestaltet Bölsche hier das Motiv der Mahrtenehe am Beispiel eines Burgfräuleins und dem ihr von der Göttin Ostara 'aus Frühlingswinden und Blütenduft und Liebeszauber' geschaffenen Lenzritter. Die 'heitere Musik- und Liebesgeschichte' 'Apollodorus' dagegen nimmt in einigen Zügen den 'König Arpus' vorweg. Das historische Gewand ist hier nur locker übergestreift, und dient dem jungen Autor wohl in erster Linie dazu, die inhalts- und verständnislosen Gespräche in seinem Bekanntenkreis ironisch darzustellen. Der vorliegende Band, der die Ausgabe der Werke Wilhelm Bölsches einleitet, präsentiert die frühen literarischen Arbeiten des Autors, der sich nach der 'Mittagsgöttin' schließlich ganz dem naturwissenschaftlichen Schreiben zugewandt hat. Dennoch lassen sich hier bereits einzelne Aspekte feststellen, die in den späteren Jahren immer wieder in den Schriften Bölsches auftauchen, wie etwa das Verhältnis zur Religion oder die ausführlichen Naturbeschreibungen.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 1: Briefwechsel mit Autoren der „Freien Bühne“

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 1: Briefwechsel mit Autoren der „Freien Bühne“ von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans-Gert, Susen,  Gerd-Hermann
Die Zeitschrift 'Freie Bühne' ist untrennbar mit der Geschichte des Naturalismus verbunden. In unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Drama 'Vor Sonnenaufgang' gegründet, machte sie es sich zur Aufgabe, 'die neue Kunst, die die Wirklichkeit anschaut und das gegenwärtige Dasein' auf ihren Seiten darzustellen. Die maßgeblichen Dichter des Naturalismus stellten dort ihre neuesten Werke vor, ihre ästhetischen Mittel wurden in einer Vielzahl von Aufsätzen diskutiert, und das Gegenwartstheater, das sich nur langsam dem neuen Kunstverständnis annäherte, wurde kritisch begleitet. Der Name Otto Brahm steht bis heute für die Durchsetzung dieses neuen, realistischen Theaterstils. Er nahm Hauptmanns Erstlingswerk zur Inszenierung für den Theaterverein Freie Bühne an, er gehörte neben Samuel Fischer zu den Begründern der gleichnamigen Zeitschrift, und er verschaffte ab 1894 der neuen Bühnenkunst an dem von ihm geleiteten Deutschen Theater einen nachhaltigen Erfolg. Vielen gilt Otto Brahm daher auch als derjenige, der die ersten Jahre der 'Freien Bühne' maßgeblich geprägt hat, bevor diese durch den langjährigen Redakteur Oscar Bie ihr endgültiges Profil erhielt, das sie durch alle Zeitläufte bis heute (unter dem Namen Neue Rundschau) beinahe unverändert beibehalten hat. Tatsächlich aber war Otto Brahms Einfluss auf die Zeitschrift geringer, als im Allgemeinen angenommen wird. Bereits dem Impressum ist zu entnehmen, dass er der 'Freien Bühne' nur in ihrem ersten Jahr als Redakteur zu Verfügung stand, und auch als Herausgeber wird er nur bis Ende 1891 genannt. Schon seit August 1890 jedoch stand ihm mit Wilhelm Bölsche ein Mitarbeiter zur Seite, durch den die Zeitschrift alsbald eine neue konzeptionelle Ausrichtung erhielt. Die bis dahin weitgehend ästhetische Orientierung der 'Freien Bühne' ergänzte Bölsche durch soziale, ethische, gesellschaftspolitische und naturwissenschaftliche Fragestellungen, wodurch die oben zitierte Programmatik erst in ihrer vollen Bedeutung realisiert wurde. Diese Veränderungen setzten unmittelbar nach Bölsches Eintritt in die Redaktion ein, und nachdem er 1891 die Redaktionsleitung von Brahm übernommen hatte, sind sie unschwer als neues Konzept erkennbar. Nach Ablauf des Jahres 1891 zog sich Otto Brahm auch als Herausgeber der Zeitschrift zurück. An seine Stelle trat (was nach außen nicht sichtbar wurde) der Wiener Philosoph Christian von Ehrenfels, der die 'Freie Bühne' zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr finanziell unterstützt hatte. Von 1892 an war er neben Samuel Fischer für einige Jahre gleichberechtigter Teilhaber an der Zeitschrift. Dieses bislang unbekannte Detail aus der Geschichte des S. Fischer Verlages konnte vom Herausgeber im Zuge der Briefedition aufgedeckt werden. Es wird in der Einleitung ausführlich vorgestellt. Der Briefteil, der die Korrespondenz Wilhelm Bölsches mit den Autoren der 'Freien Bühne' präsentiert, ermöglicht erstmals einen detaillierten Blick auf die Zeitschrift in den Jahren 1890 bis 1893. Bölsches Engagement für die Zeitschrift wird deutlich erkennbar, sein Verhältnis zu Brahm, die freundschaftliche Verbindung mit einem Großteil der Autoren und seine Bemühungen um ein neues inhaltliches Konzept. In zwölf Kapiteln werden insgesamt 70 Autoren mit über 600 Briefen vorgestellt, darunter diejenigen, die die literarische Landschaft zum Ausgang des 19. Jahrhunderts maßgeblich geprägt haben. Ein ausführlicher Stellenkommentar geht den vielfältigen Verbindungen zwischen ihnen nach und zeigt ihre Beziehungen zu den konkurrierenden Zeitschriften jener Zeit. Der Band eröffnet dadurch nicht zuletzt einen tiefen Einblick in die ästhetischen Auseinandersetzungen des Naturalismus.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Theorie des Naturalismus

Theorie des Naturalismus von Meyer,  Theo
Die künstlerische Bemühung um eine neue, realistische Ausdrucksform, die naturwissenschaftliche Analyse des realen Lebens und die politische Kritik an der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft sind Grundbestrebungen der naturalistischen Literaturgeneration. Sie äußern sich nicht nur in den Werken, sondern auch in zahlreichen theoretischen und programmatischen Schriften, die hier dokumentiert sind. Reclams Bände zu den Theorien literarischer Epochen bieten zunächst eine profunde Einleitung zur Epoche selbst. Es folgen, nach Themen geordnet, Texte zeitgenössischer Akteure oder unmittelbar nachfolgender Generationen, die eine umfassende Reflexion der sich herausbildenden Epoche bieten. Lieferbar sind Bände zu Klassik, Romantik, Realismus, Naturalismus und Expressionismus.
Aktualisiert: 2022-06-10
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