Staatliche Ordnung und Gewaltforschung

Staatliche Ordnung und Gewaltforschung von Barth,  Jonas
Pflegewissenschaftliche und ein Großteil der soziologischen Gewaltforschung setzen sich unter Bezugnahme auf den Begriff der Gewalt zum Ziel, gewichtige Missstände zu identifizieren. Eine solche Gewaltforschung läuft auf eine moralische Beurteilung sozialer Phänomene hinaus. Das erste Ziel der von Jonas Barth vorgelegten Studie besteht darin, die gesellschaftliche Notwendigkeit der moralisierenden Gewaltforschung aufzuzeigen. Denn die Gewaltforschung reproduziert Formvorgaben über die gesellschaftliche Bedeutung von Gewalt und wird damit zu einem Teil eines staatlich verfassten ordnungsbezogenen Handlungszusammenhangs. Evaluative Stellungsnahmen in solchen Forschungen werden dann erkennbar als symbolische Markierungen von Ordnungskonflikten. Diese Rekonstruktion ermöglicht die Explikation eines Maßstabs, mit Hilfe dessen sozialtheoretische Mittel entwickelt werden können, die neben der geleisteten Rekonstruktion grundsätzlich auch anders gelagerte, d.h. nicht nur staatliche Ordnungsbezüge von Gewalt erfassen können. In den oben rekonstruierten Ordnungskonflikten wird markiert, dass es in der Pflege zu Gewaltbestimmungen und -legitimationen kommt, die für illegitim gehalten werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie auf der Grundlage einer qualitativ-ethnographischen Studie das Verständnis von und den Umgang mit Gewalt, die die normative Ordnung in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz kennzeichnen. Die entlang der ethnografisch erzielten und theoretisch verdichteten empirischen Befunde werden abschließend noch einmal auf die eingangs geleistete Rekonstruktion der staatsbezogenen Gewaltforschung rückbezogen, sodass die Befunde sowohl einen Beitrag zur pflegebezogenen als auch zur gesellschaftstheoretischen Gewaltforschung darstellen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Staatliche Ordnung und Gewaltforschung

Staatliche Ordnung und Gewaltforschung von Barth,  Jonas
Pflegewissenschaftliche und ein Großteil der soziologischen Gewaltforschung setzen sich unter Bezugnahme auf den Begriff der Gewalt zum Ziel, gewichtige Missstände zu identifizieren. Eine solche Gewaltforschung läuft auf eine moralische Beurteilung sozialer Phänomene hinaus. Das erste Ziel der von Jonas Barth vorgelegten Studie besteht darin, die gesellschaftliche Notwendigkeit der moralisierenden Gewaltforschung aufzuzeigen. Denn die Gewaltforschung reproduziert Formvorgaben über die gesellschaftliche Bedeutung von Gewalt und wird damit zu einem Teil eines staatlich verfassten ordnungsbezogenen Handlungszusammenhangs. Evaluative Stellungsnahmen in solchen Forschungen werden dann erkennbar als symbolische Markierungen von Ordnungskonflikten. Diese Rekonstruktion ermöglicht die Explikation eines Maßstabs, mit Hilfe dessen sozialtheoretische Mittel entwickelt werden können, die neben der geleisteten Rekonstruktion grundsätzlich auch anders gelagerte, d.h. nicht nur staatliche Ordnungsbezüge von Gewalt erfassen können. In den oben rekonstruierten Ordnungskonflikten wird markiert, dass es in der Pflege zu Gewaltbestimmungen und -legitimationen kommt, die für illegitim gehalten werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie auf der Grundlage einer qualitativ-ethnographischen Studie das Verständnis von und den Umgang mit Gewalt, die die normative Ordnung in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz kennzeichnen. Die entlang der ethnografisch erzielten und theoretisch verdichteten empirischen Befunde werden abschließend noch einmal auf die eingangs geleistete Rekonstruktion der staatsbezogenen Gewaltforschung rückbezogen, sodass die Befunde sowohl einen Beitrag zur pflegebezogenen als auch zur gesellschaftstheoretischen Gewaltforschung darstellen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Netzwerk Europa

Netzwerk Europa von Aplowski,  Auke, Delhey,  Jan, Deutschmann,  Emanuel, Verbalyte,  Monika
Das Buch zeigt auf, wie sehr Europa in den letzten Jahrzehnten auf dem Weg zu einer immer engeren Union der Bürgerinnen und Bürger vorangekommen ist. Fast unbemerkt von Öffentlichkeit und Wissenschaft hat sich Europa „von unten“, durch grenzüberschreitende Aktivitäten der Menschen, sozial integriert. Mit anderen Worten: Es gibt unzählige Prozesse der europäischen Vergesellschaftung, die sich zum Netzwerk Europa verdichtet haben – keine supranationale Gesellschaft im klassischen Sinne, sondern ein Verdichtungsraum personeller Mobilität und Kommunikation. Das Buch widmet sich dieser europäischen Vergesellschaftung anhand von Migration, Auslandsstudium, Tourismus und Telefonie – und diskutiert, welche Chancen und Konflikte sich daraus für das Zusammenleben der Europäerinnen und Europäer ergeben.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Netzwerk Europa

Netzwerk Europa von Aplowski,  Auke, Delhey,  Jan, Deutschmann,  Emanuel, Verbalyte,  Monika
Das Buch zeigt auf, wie sehr Europa in den letzten Jahrzehnten auf dem Weg zu einer immer engeren Union der Bürgerinnen und Bürger vorangekommen ist. Fast unbemerkt von Öffentlichkeit und Wissenschaft hat sich Europa „von unten“, durch grenzüberschreitende Aktivitäten der Menschen, sozial integriert. Mit anderen Worten: Es gibt unzählige Prozesse der europäischen Vergesellschaftung, die sich zum Netzwerk Europa verdichtet haben – keine supranationale Gesellschaft im klassischen Sinne, sondern ein Verdichtungsraum personeller Mobilität und Kommunikation. Das Buch widmet sich dieser europäischen Vergesellschaftung anhand von Migration, Auslandsstudium, Tourismus und Telefonie – und diskutiert, welche Chancen und Konflikte sich daraus für das Zusammenleben der Europäerinnen und Europäer ergeben.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Luhmann leicht gemacht

Luhmann leicht gemacht von Berghaus,  Margot
Niklas Luhmann ist einer der großen Gesellschaftsanalytiker des 20. Jahrhunderts. Er untersucht die Gesellschaft und ihre Teilbereiche als soziale Systeme, die allein aus Kommunikation bestehen. In den Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften genießt seine Theorie hohes Ansehen. Der Zugang allerdings fällt schwer: Luhmanns Werk ist komplex, die Sprache kompliziert. Dieses Buch bietet wertvolle Hilfe. Es schließt die Theorie auf leicht verständliche Weise auf. Dafür sorgen die klare Darstellung des Stoffes in überschaubaren Schritten sowie zahlreiche Beispiele, Schaubilder und Cartoons. Der Text ist bewusst einfach gehalten, aber auch Luhmann selbst kommt in vielen Zitaten zu Wort. Leser – auch Studienanfänger ohne Vorkenntnisse – finden so den Einstieg mit Leichtigkeit und Vergnügen. „Eine vorzügliche, vergnüglich zu lesende Einführung in Luhmanns Theorie." (literaturkritik.de)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme

Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme von Kneer,  Georg, Nassehi,  Armin
Trotz ihrer Breitenwirkung ist Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme ohne Zweifel schwer zugänglich, weil sie erstens mit einer sehr komplizierten Terminologie arbeitet und zweitens auf theoretische Traditionen aufbaut, die dem geistes- und sozialwissenschaftlichen "Normalverbraucher" relativ fremd sind. Die vorliegende Einführung wendet sich gleichermaßen an interessierte Leser, die zum ersten Mal mit Luhmanns Werk in Berührung kommen als auch an solche, die schon mit dem systemtheoretischen Paradigma vertraut sind und sich intensiver damit beschäftigen wollen. Zusammenfassende Erläuterungen der wichtigsten Grundbegriffe jeweils am Kapitelende und eine klar strukturierte Gliederung des Bandes in folgende Hauptteile erleichtern den Gebrauch dieser Einführung in Seminaren und im Selbststudium: 1. Allgemeine Systemtheorie 2. Theorie sozialer Systeme 3. Theorie der Gesellschaft 4. Diagnose der Gesellschaft
Aktualisiert: 2023-06-02
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Staatliche Ordnung und Gewaltforschung

Staatliche Ordnung und Gewaltforschung von Barth,  Jonas
Pflegewissenschaftliche und ein Großteil der soziologischen Gewaltforschung setzen sich unter Bezugnahme auf den Begriff der Gewalt zum Ziel, gewichtige Missstände zu identifizieren. Eine solche Gewaltforschung läuft auf eine moralische Beurteilung sozialer Phänomene hinaus. Das erste Ziel der von Jonas Barth vorgelegten Studie besteht darin, die gesellschaftliche Notwendigkeit der moralisierenden Gewaltforschung aufzuzeigen. Denn die Gewaltforschung reproduziert Formvorgaben über die gesellschaftliche Bedeutung von Gewalt und wird damit zu einem Teil eines staatlich verfassten ordnungsbezogenen Handlungszusammenhangs. Evaluative Stellungsnahmen in solchen Forschungen werden dann erkennbar als symbolische Markierungen von Ordnungskonflikten. Diese Rekonstruktion ermöglicht die Explikation eines Maßstabs, mit Hilfe dessen sozialtheoretische Mittel entwickelt werden können, die neben der geleisteten Rekonstruktion grundsätzlich auch anders gelagerte, d.h. nicht nur staatliche Ordnungsbezüge von Gewalt erfassen können. In den oben rekonstruierten Ordnungskonflikten wird markiert, dass es in der Pflege zu Gewaltbestimmungen und -legitimationen kommt, die für illegitim gehalten werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie auf der Grundlage einer qualitativ-ethnographischen Studie das Verständnis von und den Umgang mit Gewalt, die die normative Ordnung in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz kennzeichnen. Die entlang der ethnografisch erzielten und theoretisch verdichteten empirischen Befunde werden abschließend noch einmal auf die eingangs geleistete Rekonstruktion der staatsbezogenen Gewaltforschung rückbezogen, sodass die Befunde sowohl einen Beitrag zur pflegebezogenen als auch zur gesellschaftstheoretischen Gewaltforschung darstellen.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Wissenskapitalismus

Wissenskapitalismus von Stehr,  Nico
Moderne Wissensgesellschaften nehmen die Gestalt des Wissenskapitalismus an. Obwohl es sich bei diesem in erster Linie um eine wirtschaftliche Entwicklung handelt, besteht der begründete Verdacht, dass er erhebliche Auswirkungen auf die soziale Struktur und die Kultur der modernen Gesellschaft hat. Dennoch ist eine zukunftsfähige und nachhaltige Gesellschaft, die keine breit aufgestellte Wissensgesellschaft ist, kaum vorstellbar. Die komplexen kulturellen, sozio-ökonomischen, ökologischen und politischen Probleme der modernen Gesellschaft als Wissenskapitalismus werden in Nico Stehrs Studie im Detail analysiert.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Die Fluchtlinien der Gesellschaft

Die Fluchtlinien der Gesellschaft von Kircher,  Christoph
Die Frage nach der Genese des Neuen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Gilles Deleuze. Christoph Kirchers Studie arbeitet diese Kontinuität im Denken des französischen Philosophen heraus und zeigt dessen Relevanz für die Gesellschaftstheorie auf. Sie vollzieht dazu Deleuzes Kritik an Kant und Hegel nach und rekonstruiert seine Rezeption von Bergson, Spinoza, Nietzsche, Foucault und Tarde. Dabei wird deutlich: Gesellschaftliche Phänomene sind besondere Bewegungen, die sowohl transformierende als auch konservierende Tendenzen umfassen. Sie kommen in konkreten Gefügen über eine Mannigfaltigkeit von Dimensionen zum Ausdruck.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Digitale Souveränität

Digitale Souveränität von Wolff,  Martin C.
Die vorliegende Studie erweitert die Theorie der Souveränität um die Dimension der Digitalisierung. Dazu verbindet sie klassische Herrschaftstheorien mit einer technologischen Ontologie und macht anhand einer knappen Ideengeschichte die Abhängigkeit der Digitalisierung von der Evolution der Herrschaft deutlich, insbesondere anhand der Faktoren maritime Entwicklung der Globalisierung, Handelsrecht und Universalisierung der Rechte überhaupt. Dabei wird die Politische Ökonomie als wesentlichster Ausdruck der Moderne verstanden, die als digitale Ökonomie theoretisch erfasst und weiterentwickelt wird. Der ideengeschichtliche Ansatz wird innerhalb der Untersuchung in eine Gesellschaftstheorie überführt, die unabhängig von ihren marxistischen oder liberalen Verwandten als Institutionstheorie eine Erfassung der juristischen Verhältnisse, der Technikfolgenabschätzung und der Infrastruktur in Bezug auf die Digitalisierung im Souveränitätstheorem vollzieht. Auf diese Weise werden Phänomene einer vernetzten Gesellschaft grundlegend neu eingerahmt: die sozialen Medien können als eine neue, hybride Privat-Öffentlichkeit verstanden werden; die Ansprüche an pädagogische Institutionen und Schulen werden erörtert, ebenso wie neue Anforderungen an Medien und Öffentlichkeit; auch die Grundlagen der Gewaltentheorie erfahren, einschließlich des Aspekts gegenwärtiger hybrider Formen der Konfliktführung, durch das Buch eine Aktualisierung und Weiterentwicklung.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Die Welten der documenta

Die Welten der documenta von Buckermann,  Paul
Die documenta stellt durch ihre globale und konzeptuelle Sonderstellung einen einzigartigen Fall von kultureller Wissensproduktion und -vermittlung dar. Was und wie dort ausgestellt, kuratiert und kunstpädagogisch vermittelt wird, formt das Wissen über Kunst und Gesellschaft. Zugleich ist das Weltkunstereignis documenta immer wieder selbst prominenter Gegenstand zahlreicher Debatten sowie Projektionsfläche widersprüchlicher Interessen aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft. Hier kreuzen sich in besonderer Weise unterschiedliche Be- und Verwertungskulturen sowie konkurrierende Erwartungen an die Kunst. Der vorliegende Essayband versammelt sozial- und geisteswissenschaftliche Perspektiven, die dieses Wissen durch und über die documenta seit ihren Anfängen 1955 bis 2022 diskutieren. Mit Beiträgen von Aleksandra Barjaktarević, Cornelia Bohn, Nanne Buurman, Katja Hoffmann, Michael Hutter, Sebastian Lemme, Christine Magerski, Séverine Marguin, Kathrin Peters, Sophia Prinz, David Roberts, Marie Rosenkranz, Steffen Sigmund, Cheryce von Xylander und Ulf Wuggenig. Einerseits produzieren und vermitteln ausgestellte Kunstwerke, kuratorische Konzepte und kunstpädagogische Programme spezifische Wissensinhalte und -formen. Welchen epistemischen Regimen unterliegen sie dabei jeweils und welchen Geltungsbedingungen werden sie mit welchen Überzeugungsstrategien gerecht? Welche Rolle kann dann künstlerisches Wissen für breitere Debatten spielen und welchen Stellenwert übernehmen dabei kulturelle Großereignisse? Andererseits ist die documenta aber auch selbst Gegenstand und Projektionsfläche zahlreicher Debatten und auch widersprüchlicher Interessen. Hier kreuzen sich in besonderer Weise unterschiedliche Be- und Verwertungskulturen sowie konkurrierende Erwartungen an Kunst. Welche Rolle nimmt die documenta dabei in unterschiedlichen Wissenskulturen, epistemischen Gemeinschaften und konkurrierenden Denkstilen ein und wie können verschiedenen Weltsichten sich an ihr vermitteln? Die Beiträge dieses Bandes, unter anderem aus Soziologie, Kunstgeschichte und Politischer Theorie, zeigen an ausgewählten Beispielen zwischen 1955 und 2022 die epistemischen und sozialen Bedingungen von unterschiedlichen Wissens- und Geltungsansprüchen auf und behalten dabei die freiwilligen und erzwungenen Kontaktzonen zwischen Wissenskulturen im Blick.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Gewagtes Wissen

Gewagtes Wissen von Müller,  Michael R, Raab,  Jürgen
»Wissenschaft ist das, was anerkannte Wissenschaftler als Wissenschaft anerkennen.« Konnte sich Odo Marquard Mitte der 1980er Jahre noch der breiten Anerkennung seines Plädoyers für die Unbestimmbarkeit und für die Unersetzlichkeit wissenschaftlichen Wissens sicher sein, erscheint Wissenschaft heute nicht wenigen nur mehr als gesellschaftliche Institution wie andere auch – und ihr Wissen wie ein Angebot zur lebensweltlichen Orientierung unter vielen. Dass moderne Gesellschaften in wissenschaftliche Institutionen und Programme investieren, mag im Sonderauftrag des Wissenschaftsbetriebs gründen, jenes »gewagte Wissen« (Plessner) bereitzustellen, das gedankenspielerische, zunächst unpraktisch anmutende und für manche durchaus beunruhigend unabgeschlossene Zugänge zu allem eröffnet und offenhält, was gesellschaftlich als wirklich, wirklichkeitsmöglich oder wirklichkeitsrelevant erscheinen kann. Doch entgegen diesem tradierten Ideal von Wissenschaft im kategorischen Konjunktiv kann sich moderne Wissenschaft immer weniger unabhängig wähnen und muss die Freiheit des akademischen Feldes vor weitreichenden gesellschaftlichen Ansprüchen oder politischen Vereinnahmungsversuchen schützen. Die Beiträge des Bandes erörtern die Bedingungen, unter denen sich Wissenschaft – nicht zuletzt unter den Vorzeichen der jüngsten Debatten um Klimawandel, Pandemie und Migration, um Cancel Culture, Digitalisierung und Anthropozän – zunehmend mit Ansprüchen gesteigerter Einfachheit, Evidenz und Anwendbarkeit konfrontiert sieht. Sie diskutieren die Folgen einer Entwicklung, in der unterschiedliche Wissenschaftsverständnisse und verschiedene Vorstellungen vom Verhältnis zwischen akademischen und alltagspragmatischen Deutungs- und Handlungspraktiken zusehends in verschärfte Konkurrenz zueinander rücken.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Operation und Ereignis

Operation und Ereignis von Zehentreiter,  Ferdinand
Die in diesem Buch entworfene Relativitätstheorie der sozialen Zeit stellt einerseits eine Novität dar, ist aber andererseits schon seit langem vorbereitet in zwei klassischen Positionen der Sozialwissenschaften: dem Pragmatismus von G.H. Mead und der genetischen Erkenntnistheorie von Jean Piaget. Sie liefern beide eine bislang wenig aufgenommene Interpretation der Relativitätstheorie und machen dabei das Relativitätsprinzip als eine nicht nur der physikalischen Welt zugehörige Dimension der Wirklichkeit geltend. Auf komplementäre Weise erfassen beide darin die Zeit als das Resultat einer Wechselbeziehung zwischen Operation und Ereignis. Relativität kann so allgemein verstanden werden als Reziprozität autonomer Prozesse, die sich auf nichtlineare Weise entwickeln. Das vorliegende Buch leistet zunächst eine systematische Darstellung dieser beiden klassischen Ansätze in ihrem inneren Zusammenhang und entfaltet sie dann weiter im Sinne eines neuartigen Begriffs der sozialen Zeit. Ausgangspunkt dafür ist die strukturale Soziologie Ulrich Oevermanns. Dabei steigt die Modellentwicklung von der Ebene der individuellen Bildungsprozesse zu denen der lebensweltlichen, der gesellschaftlichen und der geschichtlichen Bildungsprozesse auf. Am Ende schließt sich der Kreis im Blick auf die Entdeckung der Zeit in der Natur.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Neue Normalität

Neue Normalität von Ahrens,  Jörn
Im Frühjahr 2020 leitete Deutschland drastische Schritte zur Bekämpfung des Covid-19-Virus ein. Seitdem sind viele der tief in die Alltagswirklichkeit eingreifenden Ausnahmemaßnahmen selbst zur gesellschaftlichen Routine geworden. Schnell wurde dafür das Schlagwort einer »neuen Normalität« gefunden. Doch was bezeichnet diese Chiffre? Eine Art Zwischenzeit? Oder doch den Korridor zu einem neuen sozialen Zustand, über den noch kaum belastbares Wissen vorliegt? Im vorliegenden kulturtheoretisch und diskursanalytisch angelegten Essay geht Jörn Ahrens dem Konzept Neue Normalität nach. Er rekonstruiert dessen begriffsgeschichtlichen Hintergrund, untersucht es als Ausdruck einer Störung, mithin einer Krise des Sozialen und fragt nach seinen sozialen Eigenschaften. Durch Reflexion auf die Bedingungen von Normalität überhaupt kann er so Neue Normalität als ein biosoziales Gouvernementalitätsregime kenntlich machen. Indem dieses das Unberechenbare als gewöhnlich ausgibt, wird das Unheimliche zum Modus der Vergesellschaftung.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Luhmann leicht gemacht

Luhmann leicht gemacht von Berghaus,  Margot
Niklas Luhmann ist einer der großen Gesellschaftsanalytiker des 20. Jahrhunderts. Er untersucht die Gesellschaft und ihre Teilbereiche als soziale Systeme, die allein aus Kommunikation bestehen. In den Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften genießt seine Theorie hohes Ansehen. Der Zugang allerdings fällt schwer: Luhmanns Werk ist komplex, die Sprache kompliziert. Dieses Buch bietet wertvolle Hilfe. Es schließt die Theorie auf leicht verständliche Weise auf. Dafür sorgen die klare Darstellung des Stoffes in überschaubaren Schritten sowie zahlreiche Beispiele, Schaubilder und Cartoons. Der Text ist bewusst einfach gehalten, aber auch Luhmann selbst kommt in vielen Zitaten zu Wort. Leser – auch Studienanfänger ohne Vorkenntnisse – finden so den Einstieg mit Leichtigkeit und Vergnügen. „Eine vorzügliche, vergnüglich zu lesende Einführung in Luhmanns Theorie." (literaturkritik.de)
Aktualisiert: 2023-05-02
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Anonymität und Gesellschaft Bd. II

Anonymität und Gesellschaft Bd. II von Keller,  Felix
Gesellschaft ist Ordnung. Doch die Beschreibung, Identifikation, Kartografierung von Realitäten produziert unmarkierte Zonen, sie sind Bestandteil der Gesellschaft, erzeugen aber Ambivalenzen, Unbestimmtheiten, die sie nicht lösen. Mit der Erfindung von Anonymität – Gegenstand des ersten Bandes dieser Untersuchung – entsteht gleichzeitig ein Raum für heftige Auseinandersetzungen über die Legitimität und Konsequenzen von Anonymität. Sie bieten einen Einblick in Versuche, Gesellschaft symbolisch zu ordnen, woraus neue Instabilitäten hervorgehen. Der zweite Band thematisiert die gegenwärtige Konstellation: den Versuch, Anonymität wissenschaftlich zu fassen. Die Gesellschaftswissenschaften, vor allem um die Chicagoer School, entdecken die soziale Funktionalität von Anonymität und etablieren den Begriff als eine Grundkategorie des Sozialen. Dieser neue Blick erzeugt an der Bruchstelle zwischen Individuum und Gesellschaft, mit Mitteln wie der Dokumentarfotografie, eine eigene Form soziologischer Ästhetik. Anonymität erreicht die inneren Territorien, das Selbst, wird in der Phänomenologie zum generischen Prinzip des Erkennens von Welt. Im Zuge der Verwissenschaftlichung erfährt Anonymität eine Normalisierung. Gleichzeitig scheitern die Versuche, das Prinzip der Anonymität überhaupt zu fassen. Anonymität, die sich bestimmen ließe, bliebe keine, wie Jaspers erkannte. In dieser Konstellation gerät Anonymität zusehends zu einer Utopie, der Vorstellung von Orten, die der gesellschaftlichen Ordnung nicht unterworfen sind – und sich damit auch der Erfassung und Beschreibbarkeit entziehen. Dieses utopische Moment erhält mit dem Auftauchen digitaler Räume neuen Stoff. Das Internet befeuert die Imagination einer anarchischen, neuartigen Form von Vergesellschaftung. Doch die Utopie der Anonymität gerät in der digitalen Welt zusehends zur Grundlage einer neuen Mythologie. Die vorliegende theoretische und wissensgeschichtliche Untersuchung bietet die Möglichkeit, sich ihr zur stellen und sie zu befragen.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Das Fließende des Körpers

Das Fließende des Körpers von Benkel,  Thorsten
Lebendige Körper sind ständig aktiv. Sie gehen und drehen sich, sie wiegen in die eine oder andere Richtung, sie falten sich zusammen und richten sich auf, sie reagieren, sie bewirken etwas, sie passen sich der Umwelt an. Körper bewegen sich fließend durch die gesellschaftlichen Bedingungen, denen sie entstammen und die sie sukzessive mitgestalten. Auch in ihnen fließt es, doch die blickdichten Vorgänge der menschlichen Physiologie stellen in sozialer Hinsicht allenfalls ein Hintergrundrauschen dar. Dies ändert sich, wenn etwas aus dem Körper herausfließt und sich der Welt als Abjekt präsentiert – als etwas eben noch Dazugehörendes, dem Körper nun Fremdes, ja geradezu feindlich Gegenüberliegendes. Ob nun aktiv herausgepresst, passiv entlassen oder subversiv herausschleichend: Körperflüssigkeiten sind Herausforderungen. Sie motivieren zu Umgangsweisen, die je veränderten Bedeutungsmechanismen entsprechen, aber sie schränken auch ein; sie prägen und sie definieren, wie allzu menschlich ein Körper agieren darf. Den diskursiven Strängen, die sich um die Säfte ranken, die am Körper, aus dem Körper und in den Körpern fließen, widmet sich Thorsten Benkels kultursoziologische und sozialpsychologisch informierte Studie. Er legt eine generelle Analyse des gesellschaftlichen Ranges von Körperflüssigkeiten vor, die die vielfältigen Bezugspunkte des Gegenstands – unter anderem Medizin, Geschlecht, Sexualität sowie Tabuisierung, Transgression und Erziehung – aufschlüsselt und das Feste und das Flüssige – neben dem Harten und dem Weichen sowie dem Rohen und Gekochten – als zentrales Dual der Moderne verankert. Darüber hinaus geht das Buch der Abwehr und den Instrumentalisierungen, aber auch den Annäherungen nach, die die Ubiquität gerade des Fließens aus dem Körper provoziert. Es macht diese Strategien als verhandelbare Sinnkonstruktionen begreifbar und entdeckt die Lust an der Unlust, die sich in ihnen versteckt.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache

Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache von Schüßler,  Michael
Judith Butlers Theorie des performativen Körpers und der diskursiven Materialisierung ist seit über 30 Jahren eine der einflussreichsten Referenzen der philosophischen, der kultur- und der sozialwissenschaftlichen Erforschung des menschlichen Körpers. Die Kritik bedeutsamer Probleme und Leerstellen ihrer erkenntnistheoretischen Prämissen nimmt das Buch zum Ausgangspunkt, um eine eigenständige Kritische Theorie der Leiblichkeit und des Körpers innerhalb der gegenwärtigen Debatten um Materialität, Körper und Geschlecht zu entwickeln. Am Gegenstand der frühkindlichen Entwicklung und entlang der materialistischen sowie psychoanalytischen Sozialisationstheorie Alfred Lorenzers werden die primären Vermittlungsschritte dargestellt, durch die Leib und Körper als eine interaktionelle Konfiguration gesellschaftlicher Praxis innerhalb des Horizonts innerer wie äußerer Naturbedingungen angelegt werden. Dass dabei, abhängig von den sozialisatorischen Bedingungen und von der individuellen biografischen Kontingenz, Aspekte des Leib-Körpers nicht in ihrer gesellschaftlichen Zurichtung aufgehen, dient zugleich als Anknüpfungspunkt, um das ›Begründungsmotiv‹ Kritischer Theorie zu untermauern. Hierbei erscheint der das Leiden wie das Glück fundierende Leib-Körper für die begriffliche Reflexion als ein materialistisches Korrektiv: »Das leibhafte Moment meldet der Erkenntnis an, daß Leiden nicht sein, daß es anders werden solle« (Theodor W. Adorno).
Aktualisiert: 2023-04-16
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Semantische Krisen

Semantische Krisen von Kruse,  Jan-Philipp
»Alternative Fakten« und Verschwörungstheorien, »Wutbürger«, »Querdenker« und »Politikverdrossene« stellen liberale Gesellschaften vor besondere Herausforderungen. Für die Philosophie ist es nicht damit getan, diese Herausforderungen zu beschreiben. Denn an ihnen zeigt sich, dass bereits die Möglichkeit zur gehaltvollen Problembeschreibung, als Form gesellschaftlicher Selbstverständigung, ein Teil der bezeichneten Problemlage ist. Dabei geht es nicht bloß um Meinungsverschiedenheiten, sondern um die für das Gelingen demokratischer Diskurse essentielle Frage, ob und wie sich Erfahrungen in Urteilen und schließlich Meinungen organisieren. Verstehen wir einander überhaupt, meinen wir dasselbe? Die in vorliegendem Buch vorgestellte Theorie Semantischer Krisen geht davon aus, dass ein qualitativer Zusammenhang besteht zwischen der Selbstverständigung einer Gesellschaft und den Objekten dieser Reflexionsversuche, nämlich den zu bearbeitenden (sozialen) Problemen. Die These ist, dass nur eine Gesellschaft, die ihre Probleme nachhaltig löst, sich langfristig sinnvoll verständigen kann: In Urteile eingebrachte Begriffe erweisen sich als sinnvoll, wenn sie zur erfolgreichen Bearbeitung von Problemen beitragen. Diese grundsätzliche Beziehung zwischen Verstehen (Urteilen) und Handeln (Problemlösen) wird in der spätmodernen, digitalen Öffentlichkeit zugleich besonders relevant wie auch zweifelhaft, da der Prozess der Problembearbeitung hier zunehmend die kommunikativen Ressourcen beeinträchtigt, auf die er an anderer Stelle angewiesen ist. Wo Bürgerinnen und Bürger etwas lernen können sollten, finden sie sich in Situationen wieder, aus denen sich gerade nichts lernen lässt. Das Buch sucht Antworten auf die Fragen, die sich aus dem gegenwärtigen »Strukturwandel der Öffentlichkeit« (Habermas) unter digitalen Bedingungen ergeben, und testet sie am Beispiel des Umgangs mit der ökologischen Krise, die selbst als Test – der Fähigkeit zur erfolgreichen Verständigung und Problemlösung – begriffen wird.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Mythos und Identität

Mythos und Identität von Yeghiazaryan,  Anush
Die Erzählung über den armenischen Heerführer Vardan, der im Kampf für die Glaubensfreiheit der christlichen Armenier gegen die persische Herrschaft im 5. Jahrhundert n. Chr. gefallen ist, ist als Narrativ des Widerstandes und eines moralischen Sieges in die armenische Geschichte eingegangen. Im Zentrum der vorliegenden Studie steht die Frage nach der Kontinuität der Deutungsmacht dieses Mythos und nach seiner heutigen Verankerung im ›kollektiven Gedächtnis‹ der Armenier. Die Autorin nimmt die unterschiedlichen Bedingungen für die Interpretation des Mythos in der Armenischen Republik und in der Diaspora in den Blick. Ausgangspunkt der Forschung ist das von der armenischen Kirche in den Gemeinden der Diaspora und in der Republik Armenien alljährlich gefeierte Vardan-Fest. Die unterschiedlichen Formen der Gestaltung dieses Festes werden mit Erhebungs- und Auswertungsmethoden der qualitativen Sozialforschung untersucht. Anhand der unterschiedlichen Funktionen, die die Figur Vardan in den verschiedenen Epochen der armenischen Geschichte erfüllt, wird der Schwellencharakter dieser Figur herausgearbeitet: Vardan wird in manchen Zusammenhängen als religiös, in anderen als weltlich betrachtet, und kann dabei keinem der Bereiche endgültig zugeordnet werden. Diskutiert werden die Dynamiken der Rituale und der kollektiven Symbolik. Dabei bietet die Studie kenntnisreiche Einblicke in geschichtliche und kulturelle Zusammenhänge und Beziehungen sowie in die verschiedenen regionalen, sprachlichen Kontexte.
Aktualisiert: 2023-04-16
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