Heinrich Winkelmann

Heinrich Winkelmann von Brakelmann,  Günter, Lohmann,  Arno
Die hier von Günter Brakelmann veröffentlichten von Heinrich Winkelmann in den Jahren 1940 bis 1944 an seine Brüder im Glauben im Zweiten Weltkrieg geschriebenen zwölf Soldatenbriefe sowie die Sonntagsbriefe an seine Kinder zeigen eine Frömmigkeit, die gerade im pietistischen Lager des kirchlichen Protestantismus viele Anhänger gehabt hat. Dabei sind die Ähnlichkeiten zwischen der hier dargestellten Frömmigkeit im damaligen Bochumer CVJM im Zweiten Weltkrieg und der von mir erlebten pietistischen Frömmigkeit in der Zeit nach dem Krieg im Siegerland frappierend. Es ist Günter Brakelmann zu verdanken, hier eine außergewöhnliche Studie vorzulegen, die exemplarisch tiefe Einblicke in dieses religiöse und politische Denken einer Gruppe von Christen gibt, die durch den CVJM ihre besondere Prägung erhalten hatte. Für sie war das Zentrum des christlichen Glaubens die Erlösung durch Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung. Heinrich Winkelmann hat zu dieser entschiedenen Glaubenshaltung irgendwann in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gefunden, durch wen, wann genau und wie, erfahren wir nicht. Was uns heute erstaunen und unverständlich vorkommen mag, ist die Tatsache, dass für Heinrich Winkelmann, so sehr wie die Nachfolge Jesu Christi im Zentrum seines Glaubens- und Lebensverständnisses stand, gleichzeitig seine politische Parteinahme dem Führer Adolf Hitler galt. Christusnachfolge und Führertreue konnte er ohne Probleme miteinander verschränken. Für viele Christen war diese Verbindung in dieser Zeit durchaus üblich. Die aus der Kaiserzeit stammende Erziehung zum absoluten Gehorsam gegenüber Autoritäten, die unverbrüchliche Treue zu einem einmal geleisteten Eid, verbunden mit einer geradezu inbrünstigen Liebe zu Deutschland als dem Vaterland und einer ebenso herzlichen Liebe zu Jesus Christus, dem Heiland, verbunden mit der Erwartung einer ewigen Heimat bei ihm waren die Kennzeichen dieser Frömmigkeit. So haben Heinrich Winkelmann und seine Frau auch ihre Kinder erzogen und unhinterfragt eine entsprechende Haltung und einen ebensolchen Glauben von ihnen erwartet. Es war der Ausdruck ihrer Liebe zu ihnen. Obwohl Heinrich Winkelmann Parteimitglied war, finden wir trotz seiner Führertreue gleichzeitig eine Zurückhaltung gegenüber der Ideologie des Nationalsozialismus. Darüber erfahren wir von Winkelmann kein Wort. Er schweigt ebenso über die uns heute bekannten Kriegsverbrechen der Wehrmacht und der SS.
Aktualisiert: 2022-04-15
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Soldatenbriefe des 18. und 19. Jahrhunderts

Soldatenbriefe des 18. und 19. Jahrhunderts von Neumann,  Marko
Soldatenbriefe des 18. und 19. Jahrhunderts eröffnen einen sprachhistorisch bislang kaum erprobten Zugang zur privaten Alltagsschriftlichkeit von Offizieren, Unteroffizieren und einfachen Soldaten. Stimmen die Schreibanlässe im Krieg auch für alle Dienstgradgruppen weitgehend überein, erweist sich die Schreiberfahrung aufgrund des Bildungshintergrunds doch als deutlich verschieden. Die Studie arbeitet syntaktische und textuelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Briefen der Schreibergruppen heraus und lotet damit die Varianzbreite historischer Alltagsschriftlichkeit im Untersuchungszeitraum aus. Quellengrundlage ist ein umfangreiches Korpus von Soldatenbriefen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ein Vergleichskorpus mit Musterbriefen aus zeitgenössischen Briefstellern ermöglicht darüber hinaus die Kontrastierung des tatsächlichen Sprachgebrauchs mit einschlägigen präskriptiven Texten.
Aktualisiert: 2020-06-30
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„Vermisst“

„Vermisst“ von Haiden,  Christine, Humer,  P Gregor
Ferdinand Humer versucht in seinem tiefen katholischen Glauben die Schrecken des Krieges und des Soldatenlebens zu bewältigen. Mit seiner gläubigen Einstellung nimmt er in Kauf, unter den "Kameraden" als Außenseiter zu gelten. In regelmäßigen Briefen nach Hause legt er Zeugnis von der unverbrüchlichen Treue zu seiner Gattin ab. Immer wieder hofft Humer auf das Ende des Krieges und die Rückkehr zu seiner Familie. Seine Briefe sind aber auch durchzogen von Kritik am Hitler-Regime und an der Grausamkeit der Wehrmachtssoldaten. "Es wird auch für die Braunen eine andere Zeit kommen". "Auch unschuldige Kinder werden nicht geschont, was ich mit eigenen Augen sehen musste. Und du weißt, mit welcher Mordgier es die Leute machen." Im Juli 1944 reißt der Briefverkehr plötzlich ab. Ferdinand Humer gilt seither als vermisst. Trotz späterer intensiver Nachforschungen hat sich nie eine Spur von den Umständen und dem Ort seines Todes gefunden.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Wir warten so sehr auf Nachricht von Dir

Wir warten so sehr auf Nachricht von Dir von Klose,  Dietrich
Leseprobe 1: Ein Obergefreiter aus Rußland an seine Eltern in Plauen, 8. Januar 1942: ... Der Gefangenschaft bin ich so knapp entkommen. Nachts kam ich mitten unter die Russen und war dem deutschen Feuer ausgesetzt. Durch Dunkelheit fiel ich in eine 4 m tiefe Schlucht, wo schon 3 verwundete Russen lagen, darunter ein Offizier. Mir blieb weiter nichts übrig, als die 3 zu erschießen, um nicht verraten zu werden. Am andern Morgen hatten sich die Bolchiwiken zurück gezogen, und nach 5 Wochen war ich wieder bei der Kompanie ... Leseprobe 2: Ein in Weißrußland eingesetzter Zugbegleiter an seine Frau, 8. September 1942: ... Was ich gesehen hab als d. J[u]d[en] hier ersch[ossen] wurden ist furchtbar u. wir bringen es nicht mehr aus uns, so was kann man nicht erzählen oder schreiben. Es gibt von 3000 Juden bei uns nur mehr 22. Und das sind Handwerker. Jetzt brauchen wir kein Sorge mehr haben, daß die uns eines Tages überfallen. In Fachwa (?) sind 400 ausgekommen. Die Hälfte haben sie schon wieder erwischt. Von der Polizei wurden mehrere v. den Jd. erschoßen, die hatten Gewehre versteckt gehabt. Über Neuigkeiten brauchen wir uns nicht beklagen, aber da mag und kann man nicht alle schreiben. Ich laß heute den Brief einschr., da wird er sicher nicht aufgemacht ... Leseprobe 3: Eine junge Frau aus Münster an ihre Schwägerin in Augsburg, 25. November 1944: ... In Münster sind andauernd die furchtbarsten Angriffe. Nichtberufstätige bekommen jetzt keine Lebensmittelkarten mehr. Manche Leute mögen ihr Heim nicht lassen, u. wenn sie auch im Keller wohnen müssen. Am vorigen Samstag bei dem Terrorangriff bin ich so eben mit dem Leben davongekommen. Ich habe im Bunker gesessen, 1.80 m dicke Eisenbetondecke, da ist die Bombe durchgeschlagen. Es hat bis jetzt 135 Tote gegeben. Die Wirkung der Bomben war riesengross. Zu Hause können wir nicht mehr wohnen. Fensterrahmen u. Türen heraus, Decken gerissen, eine eingestürzt. Es ist zum Erbarmen. Alles kann gestohlen werden. Aber ich kümmere mich nicht mehr um die Sachen. Verloren gehen sie ja doch. Und dafür möchte ich nicht mein Leben lassen. Münster ist nun wirklich ein Trümmerhaufen. Das historische Rathaus u. der wunderbare Prinzipalmarkt mit den Bogenhäusern sind dem Erdboden gleichgemacht. Unsere Heimatstadt ist schön gewesen. In der Stadt ist kein Betrieb mehr. Still wie auf einem Dorf ist es geworden. – Heute morgen hörten wir, dass ein Kollege von uns auch im Bunker umgekommen ist. Es sind sehr viele Bekannte dabei, die alle in der Nachbarschaft wohnten.
Aktualisiert: 2022-12-30
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