Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts von Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission,  Wuppertal, Faulenbach,  Barbara, Henn,  Petra, Möhlig,  Wilhelm J.G.
Die Geschichte des Deutschen Kaiserreiches als Kolonialherr von Südwest-Afrika (heute: Namibia) ist insbesondere mit zwei Völkern eng verknüpft, den Herero und den Nama-Oorlam. Während der hundertjährigen Wiederkehr des Krieges der Herero mit der Deutschen Kolonialmacht in der namibischen und deutschen Öffentlichkeit aufmerksam gedacht wurde, war der Krieg der Nama gegen die Deutschen kaum eine Zeitungsnotiz wert. Der Aufstand der Nama, bei dem auch die Missionare der Rheinischen Mission in arge Bedrängnis gerieten, wurde erst 1906 endgültig niedergeschlagen. Als Johannes Olpp 1868 seine erste eigenverantwortliche Stelle als Missionar bei den Nama in Gibeon antrat, war er gerade erst 31 Jahre alt. Sein „Schüler“ Hendrik Witbooi war nur wenig älter. Beide verband offenbar von Anfang an eine tiefe Seelenverwandtschaft, die zum einen von ihrem tiefen Gottvertrauen, zum anderen von der Skepsis gegenüber menschlichen Autoritäten geprägt war. Wie die Olpp-Berichte in den Teilen II und III dieses Buches erkennen lassen, waren beide von Natur aus Rebellen, die im Grunde keine Autorität außer Gott über sich dulden mochten. Olpps „Beitrag zur Missionsgeschichte des Witbooi-Stammes“ war ursprünglich nur für das Archiv des Barmer Missionshauses bestimmt. Viele der darin enthaltenen Informationen sind aber bereits in frühere missions- und kolonialgeschichtliche Untersuchungen eingeflossen. Es kam den Herausgebern deshalb darauf an, die vielen in der Literatur verbreiteten Splitter hier im Kontext darzustellen. Die Serie der Witbooi-Chroniken wird in Teil I eingeleitet von einem Vortrag in kapholländischer Sprache zur frühen Geschichte der Witbooi, den Hendrik jun. im September 1900 auf der Konferenz der Nama-Missionare in Berseba gehalten hat. Das Dokument ist im kapholländischen Original-Wortlaut abgedruckt und mit einer freien Übersetzung ins Deutsche versehen. In der hier vorgelegten Dokumentation aus der Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal stehen die Person Hendrik Witbooi und die kleine Gruppe der /Kowesi-Nama im Mittelpunkt. Daher wurde im IV. Teil auszugsweise ein unveröffentlichter Text von Carl Berger mit Titel in Afrikaans „Die Geskiedenis van Hendrik Witbooi“ (Die Geschichte von Hendrik Witbooi) in deutscher Übersetzung hinzugefügt. Im V. Teil folgen wichtige Dokumente (Verträge, Verlautbarungen und Briefe H. Witboois), wegen der eindringlichen Sprache teilweise im kapholländischen Original mit deutscher Übersetzung. Die Dokumente wurden originalgetreu transkribiert, wobei bewusst auch Unregelmäßigkeiten bzw. Fehler in der Orthographie und Interpunktion übernommen wurden. Wo es zum Verständnis oder zur Lesbarkeit nötig erschien, wurden Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen. Um Querverweise zu erleichtern, findet sich am Ende ein Personen- und Ortsregister.
Aktualisiert: 2023-06-07
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„Widerstand und Gottesfurcht“

„Widerstand und Gottesfurcht“ von Bollig,  Michael, Menzel,  Gustav, Möhlig,  Wilhelm J.G.
Das vorliegende Buch ist eine Biographie des wohl bekanntesten Herrschers im Namibia der frühen Kolonialzeit. Von anderen Biographien und biographischen Skizzen über Witbooi unterscheidet sie sich wesentlich durch ihre missionsgeschichtliche Perspektive. Der Autor greift hierbei auf Quellen zurück, die sich im Archiv der Rheinischen Mission (heute die VEM Vereinte Evangelische Mission) befinden, darunter den Briefverkehr zwischen den Missionaren und ihrem Mutterhaus in Wuppertal, Briefe Hendrik Witboois und Schreiben der deutschen Kolonialregierung, sowie zeitgenössische Berichte der Missionare und eine geheime Chronik des Missionars Johannes Olpp. Witbooi empfing die entscheidenden Impulse, die seine Persönlichkeit prägten und damit auch seinen Widerstand gegen die deutsche koloniale Vereinnahmung in großen Teilen erklären, von den Missionaren der Rheinischen Mission, insbesondere von seinem Lehrer und Mentor, Johannes Olpp. Nachdem Hendrik von den Missionaren zunächst als vorbildlicher Christ gelobt wurde, wandelte sich deren Einstellung grundlegend, als er infolge eines religiösen Erweckungserlebnisses die Suche der Witbooi nach dem „gelobten Land“ wiederaufnahm und dabei mit den Herero in Konflikt geriet. Hendriks Durchsetzungskraft und Dynamik, die sich auf das Bewusstsein eines göttlichen Auftrags stützten, machten ihn in den folgenden 16 Jahren zum Oberkapitän des ganzen Namalandes, überzogen aber auch die gesamte Region des südlichen und zentralen Namibia mit seinen Überfällen und Kriegszügen. Die Missionare blieben angesichts des Chaos und der Gewalt verständnislos zurück, da sie seinen „Auftrag“ für religiöses Schwärmertum halten mußten. Zugleich provozierte Hendrik die sich etablierende deutsche Kolonialmacht vor allem durch seine Weigerung, durch Abschluss eines Schutzvertrages seine Unabhängigkeit aufzugeben und sich der deutschen Herrschaft zu unterwerfen, bis er letztlich durch Waffengewalt bezwungen wurde. Die Quellen berichten aus verschiedenen Blickwinkeln über diese Geschehnisse und tragen dadurch viel zur Erhellung der Persönlichkeit Hendrik Witboois und der frühen Kolonialgeschichte Namibias bei. Gustav Menzel (11.12.1908–5.9.1999) war von 1967–1974 Direktor der "Rheinischen Mission", die sich während seiner Amtszeit mit der "Bethel Mission" zunächst zur "Vereinigten Evangelischen Mission" zusammenschloss. Diese führt seit dem 5.6.1996 ihre heutige Bezeichnung "Vereinte Evangelische Mission. Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen".
Aktualisiert: 2021-11-15
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Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts

Die Witbooi in Südwestafrika während des 19. Jahrhunderts von Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission,  Wuppertal, Faulenbach,  Barbara, Henn,  Petra, Möhlig,  Wilhelm J.G.
Die Geschichte des Deutschen Kaiserreiches als Kolonialherr von Südwest-Afrika (heute: Namibia) ist insbesondere mit zwei Völkern eng verknüpft, den Herero und den Nama-Oorlam. Während der hundertjährigen Wiederkehr des Krieges der Herero mit der Deutschen Kolonialmacht in der namibischen und deutschen Öffentlichkeit aufmerksam gedacht wurde, war der Krieg der Nama gegen die Deutschen kaum eine Zeitungsnotiz wert. Der Aufstand der Nama, bei dem auch die Missionare der Rheinischen Mission in arge Bedrängnis gerieten, wurde erst 1906 endgültig niedergeschlagen. Als Johannes Olpp 1868 seine erste eigenverantwortliche Stelle als Missionar bei den Nama in Gibeon antrat, war er gerade erst 31 Jahre alt. Sein „Schüler“ Hendrik Witbooi war nur wenig älter. Beide verband offenbar von Anfang an eine tiefe Seelenverwandtschaft, die zum einen von ihrem tiefen Gottvertrauen, zum anderen von der Skepsis gegenüber menschlichen Autoritäten geprägt war. Wie die Olpp-Berichte in den Teilen II und III dieses Buches erkennen lassen, waren beide von Natur aus Rebellen, die im Grunde keine Autorität außer Gott über sich dulden mochten. Olpps „Beitrag zur Missionsgeschichte des Witbooi-Stammes“ war ursprünglich nur für das Archiv des Barmer Missionshauses bestimmt. Viele der darin enthaltenen Informationen sind aber bereits in frühere missions- und kolonialgeschichtliche Untersuchungen eingeflossen. Es kam den Herausgebern deshalb darauf an, die vielen in der Literatur verbreiteten Splitter hier im Kontext darzustellen. Die Serie der Witbooi-Chroniken wird in Teil I eingeleitet von einem Vortrag in kapholländischer Sprache zur frühen Geschichte der Witbooi, den Hendrik jun. im September 1900 auf der Konferenz der Nama-Missionare in Berseba gehalten hat. Das Dokument ist im kapholländischen Original-Wortlaut abgedruckt und mit einer freien Übersetzung ins Deutsche versehen. In der hier vorgelegten Dokumentation aus der Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal stehen die Person Hendrik Witbooi und die kleine Gruppe der /Kowesi-Nama im Mittelpunkt. Daher wurde im IV. Teil auszugsweise ein unveröffentlichter Text von Carl Berger mit Titel in Afrikaans „Die Geskiedenis van Hendrik Witbooi“ (Die Geschichte von Hendrik Witbooi) in deutscher Übersetzung hinzugefügt. Im V. Teil folgen wichtige Dokumente (Verträge, Verlautbarungen und Briefe H. Witboois), wegen der eindringlichen Sprache teilweise im kapholländischen Original mit deutscher Übersetzung. Die Dokumente wurden originalgetreu transkribiert, wobei bewusst auch Unregelmäßigkeiten bzw. Fehler in der Orthographie und Interpunktion übernommen wurden. Wo es zum Verständnis oder zur Lesbarkeit nötig erschien, wurden Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen. Um Querverweise zu erleichtern, findet sich am Ende ein Personen- und Ortsregister.
Aktualisiert: 2023-02-25
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