Eine Rahmenkonvention für die Errichtung hybrider internationaler Strafgerichte

Eine Rahmenkonvention für die Errichtung hybrider internationaler Strafgerichte von Ambach,  Philipp
Der Autor befasst sich mit Struktur und Wesensmerkmalen hybrider, gemischt national-internationaler ad hoc-Strafgerichte. Diese Gerichte sind damit befasst, bestimmte bewaffnete Konflikte oder terroristische Aktivitäten in einzelnen betroffenen Staaten strafrechtlich aufzuarbeiten, wenn das jeweilige staatliche System dazu nicht in der Lage ist, wie etwa in Sierra Leone, Kambodscha, Ost Timor oder dem Libanon. Die Gerichte wurden unabhängig von den internationalen ad hoc-Tribunalen der Vereinten Nationen für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda und dem Internationalen Strafgerichtshof geschaffen. Zunächst stellt der Verfasser die historische Entwicklung des Völkerstrafrechts und der Völkerstrafgerichtsbarkeit dar. Er geht dabei insbesondere auf die Nürnberger Prozesse ein, in denen ein von den Siegermächten besetztes Gericht gegen einige Haupttäter der nationalsozialistischen Führungsriege vorging. Im Folgenden werden die ad hoc-Tribunale der Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof und sämtliche bislang errichtete hybride Strafgerichte kurz dargestellt im Hinblick auf den jeweiligen Errichtungskontext, die Struktur der Institutionen und das jeweils anwendbare Recht. Der Autor grenzt sodann die hybriden Gerichte von den genannten rein internationalen Institutionen ab und beschreibt mögliche Konkurrezverhältnisse. Dabei wird herausgearbeitet, dass hybride Gerichte gegenüber den internationalen Institutionen beachtliche strukturelle und praktische Vorteile aufweisen. Insbesondere vermögen hybride Gerichte in höherem Maße zu einer Versöhnung der Konfliktparteien und zur Stabilisierung des jeweiligen staatlichen Systems beizutragen, welches von dem strafrechtlich aufzuarbeitenden Konflikt betroffen ist. Der Autor folgert daraus, dass die Einsetzung hybrider Gerichte auch in Zukunft für die umfassende strafrechtliche Erfassung solcher Konflikte sinnvoll und wahrscheinlich ist. Im Folgenden geht der Verfasser im Detail auf spezifische Kritikpunkte im Hinblick auf Errichtung, Struktur und anwendbares Recht hybrider Gerichte ein. Die Errichtung der Gerichte ist uneinheitlich und stets einzelfallbezogen, was zu einer Reihe infrastruktureller und rechtsstaatlicher Schwachpunkte führt. Als zentrale Problemkomplexe werden das anwendbare materielle Strafrecht, das Verfahrensrecht und die Gerichtsorganisation hybrider Gerichte identifiziert und eingehend dargestellt. Der Autor beschreibt, wie durch den Entwurf einer Rahmenkonvention für die Errichtung hybrider Strafgerichte die Beachtung moderner völkerstrafrechtlicher Standards durch die Gerichte garantiert werden kann. Am Beispiel der herausgearbeiteten spezifischen Problemkomplexe wird aufgezeigt, wie einzelne Vorschriften der Rahmenkonvention jeweils zu einer Lösung der zuvor dagestellten Probleme führen können. Dabei steht die Vereinheitlichung der zentralen Vorschriften für die Struktur und Wahl des anwendbaren Rechts hybrider Gerichte im Vordergrund. Die Vorschriften der Rahmenkonvention orientieren sich dabei stets an der aktuellen Auslegung und Anwendung der zentralen völkerstrafrechtlichen Rechtstexte und Konventionen. Hierdurch wird ein Höchstmaß an Rechtsstaatlichkeit und Legitimität zukünftiger hybrider Gerichte gewährleistet. Zum Abschluss entwirft der Autor eine solche Rahmenkonvention anhand der herausgearbeiteten Erkenntnisse und Problempunkte.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Deutsche Eliten

Deutsche Eliten von Bude,  Heinz, Hankel,  Gerd, Naumann,  Klaus, Schroeder,  Wolfgang, Tietze,  Nikola, Weinert,  Rainer
Heinz Bude: Die deutsche Elite in der Falle. Editorial / Klaus Naumann: Neubeginn auf Bewährung – General Klaus Dieter Naumann / Wolfgang Schroeder: Der 'gute Hirte ' des Aufbaus Ost – Johannes Ludewig / Rainer Weinert Der letzte fortschrittliche Gewerkschaftsführer – Hermann Rappe / Gerd Hankel: Internationale Strafgerichtsbarkeit. Ein Garant für mehr Sicherheit und Frieden oder politische Spiegelfechterei? / In der Literaturbeilage: Nikola Tietze: Selbstmordattentate: Ein Literaturbericht / Nachrichten aus dem Institut / Aus der Protest-Chronik
Aktualisiert: 2018-11-07
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Die nationale Zusammenarbeit mit den Internationalen Straftribunalen für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda

Die nationale Zusammenarbeit mit den Internationalen Straftribunalen für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda von Stroh,  Dagmar P.
Die Errichtung der internationalen Straftribunale für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda auf der Grundlage des Kapitels VII der VN-Charta verpflichtet die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zu uneingeschränkter Zusammenarbeit mit den genannten Straftribunalen. Die Verfasserin untersucht, welche konkreten Aufgaben die Statuten und Verfahrens- und Beweisordnungen der Straftribunale den Staaten zuweisen und inwieweit die Staaten den ihnen übertragenen Aufgaben nachkommen. Analysiert werden die Stärken und Schwächen der derzeit vorliegenden nationalen Gesetzgebung, auf deren Grundlage sich die Kooperation zwischen den nationalen Behörden und den internationalen Straftribunalen vollzieht. Anhand des Falles vor dem Jugoslawien-Tribunal wird aufgezeigt, inwieweit die Staaten in der Praxis bereit sind, eine Einschränkung ihrer Souveränität auf dem Gebiet des Strafrechts hinzunehmen und den Anordnungen und Rechtshilfeersuchen der internationalen Straftribunale Folge zu leisten.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Internationaler Strafgerichtshof und Drittstaaten.

Internationaler Strafgerichtshof und Drittstaaten. von Steinberger-Fraunhofer,  Theresa
Stellt das Rom-Statut zur Gründung des IStGH einen unzulässigen Vertrag zu Lasten dritter Staaten dar? Theresa Steinberger-Fraunhofer analysiert das Verhältnis zwischen dem IStGH und den Staaten, die ihm bisher nicht beigetreten sind. Dabei prüft sie, ob die Bestimmungen des Rom-Statuts, die einen Drittstaatenbezug aufweisen, rechtliche Verpflichtungen für Nichtvertragsstaaten begründen. Einen Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Völkerrechtmäßigkeit des Jurisdiktionsregimes des IStGH. Neben der dogmatischen Herleitung seiner Gerichtsbarkeit wird geprüft, ob die dem IStGH verliehene Strafgerichtsbarkeit über Staatsangehörige aus Nichtvertragsstaaten diese Staaten in ihren Rechten verletzt. Die Autorin thematisiert insoweit das Spannungsverhältnis zwischen internationaler Strafgerichtsbarkeit und staatlicher Souveränität unter Berücksichtigung der bisherigen Entwicklungen im Bereich des Völkerstrafrechts und der internationalen Strafgerichtsbarkeit.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Die nationale Zusammenarbeit mit den Internationalen Straftribunalen für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda

Die nationale Zusammenarbeit mit den Internationalen Straftribunalen für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda von Stroh,  Dagmar P.
Die Errichtung der internationalen Straftribunale für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda auf der Grundlage des Kapitels VII der VN-Charta verpflichtet die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zu uneingeschränkter Zusammenarbeit mit den genannten Straftribunalen. Die Verfasserin untersucht, welche konkreten Aufgaben die Statuten und Verfahrens- und Beweisordnungen der Straftribunale den Staaten zuweisen und inwieweit die Staaten den ihnen übertragenen Aufgaben nachkommen. Analysiert werden die Stärken und Schwächen der derzeit vorliegenden nationalen Gesetzgebung, auf deren Grundlage sich die Kooperation zwischen den nationalen Behörden und den internationalen Straftribunalen vollzieht. Anhand des Falles vor dem Jugoslawien-Tribunal wird aufgezeigt, inwieweit die Staaten in der Praxis bereit sind, eine Einschränkung ihrer Souveränität auf dem Gebiet des Strafrechts hinzunehmen und den Anordnungen und Rechtshilfeersuchen der internationalen Straftribunale Folge zu leisten.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Völkerstrafrecht, Rechtsschutz und Rule of Law

Völkerstrafrecht, Rechtsschutz und Rule of Law von Mayr-Singer,  Jelka, Schroeder,  Werner
Der Band enthält die Beiträge des Österreichischen Völkerrechtstages 2009. Im ersten Teil werden Fragen des materiellen Völkerstrafrechts, etwa die Definition des Aggressionsverbrechens oder die Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen behandelt. Der zweite Themenschwerpunkt ist der internationalen Strafgerichtsbarkeit gewidmet. Dabei werden sowohl Problemstellungen in Bezug auf den Internationalen Strafgerichtshof, z. B. dessen Verhältnis zu hybriden und zu nationalen Strafgerichten, erörtert, als auch andere Straftribunale, insbesondere der Sondergerichtshof für Sierra Leone, eingehend beleuchtet. Der dritte Teil spiegelt die Rolle Österreichs als aktives Mitglied der Staatengemeinschaft wider. Hier werden einerseits die Rechtsschutzprobleme im Zusammenhang mit «targeted sanctions» aufgezeigt und andererseits die Schwerpunkte der Arbeit Österreichs im Sicherheitsrat im Bereich der «rule of law» dargestellt.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Neuer Antisemitismus?

Neuer Antisemitismus? von Balibar,  Étienne, Bielefeld,  Ulrich, Kraushaar,  Wolfgang, Margalit,  Gilad, Mühlhäuser,  Regina, Naumann,  Klaus, Piller,  Peter, Reemtsma,  Jan Ph, Tietze,  Nikola, Wieviorka,  Michel
Bilder: Unangenehme Nachbarn / Ulrich Bielefeld, Nikola Tietze: Editorial. Neuer Antisemitismus oder neue Judeophobie / Étienne Balibar: Dissonanzen in der Laizität / Michel Wieviorka: Der Antisemitismus heute / Jan Philipp Reemtsma: Wozu Gedenkstätten? / Klaus Naumann: Institutionalisierte Ambivalenz. Deutsche Erinnerungspolitik und Gedenkkultur nach 1945 / Gilad Margalit: Gedenk- und Trauerkultur im Nachkriegsdeutschland. Anmerkungen zur Architektur / Literaturbeilage: Regina Mühlhäuser: Sexuelle Gewalt als Kriegsverbrechen: eine Herausforderung für die Internationale Strafgerichtsbarkeit / Nachrichten aus dem Institut / Wolfgang Kraushaar: Aus der Protest-Chronik
Aktualisiert: 2018-11-07
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