»Das neue Ghetto«?

»Das neue Ghetto«? von Heyde,  Jürgen
»Ghetto« ist mehr als ein Ort. Diskussionen um einen Zentralbegriff jüdischer Identität im langen 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick scheint »Ghetto« vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von »Ghetto« verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff »Ghetto« starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend. Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Blutzoll (Metallbox-Edition)

Blutzoll (Metallbox-Edition) von Wohnhaas,  Alexander
Edgar Rabe ist ein Söldner, der jahrelang in allen möglichen Kriegen auf der Welt seine Haut zu Markte trug. Doch jetzt begegnet er seinen Dämonen in Form von Wahnvorstellungen, Monstern in Menschengestalt, die ihm jederzeit und überall über den Weg laufen. Während er versucht, diesen `Erscheinungen´ einen Sinn abzuringen, lernt er Lisa kennen. Ein junges Mädchen aus seiner Nachbarschaft, die ihre ganz eigenen Probleme hat. Beide sind sie Außenseiter einer Gesellschaft, die ihren sozialen Kit verloren zu haben scheint. Allein, ohne Hoffnung, versuchen sie sich gegenseitig Kraft zu geben. Doch Edgars alte Auftraggeber haben noch eine Rechnung mit ihm offen und Lisa gerät dabei in Gefahr. Viele brandaktuelle Themen wie Terrorismus in jedweder Form, , soziale Brennpunkte oder posttraumatische Störungen werden in „Blutzoll“ zu einem dichten, atmosphärischen Thriller verwoben. Zwei MP3-CDs in Vinyl-Optik in der Metallbox mit Booklet
Aktualisiert: 2023-06-06
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Blutzoll

Blutzoll von Wohnhaas,  Alexander
Edgar Rabe ist ein Söldner, der jahrelang in allen möglichen Kriegen auf der Welt seine Haut zu Markte trug. Doch jetzt begegnet er seinen Dämonen in Form von Wahnvorstellungen, Monstern in Menschengestalt, die ihm jederzeit und überall über den Weg laufen. Während er versucht, diesen `Erscheinungen´ einen Sinn abzuringen, lernt er Lisa kennen. Ein junges Mädchen aus seiner Nachbarschaft, die ihre ganz eigenen Probleme hat. Beide sind sie Außenseiter einer Gesellschaft, die ihren sozialen Kit verloren zu haben scheint. Allein, ohne Hoffnung, versuchen sie sich gegenseitig Kraft zu geben. Doch Edgars alte Auftraggeber haben noch eine Rechnung mit ihm offen und Lisa gerät dabei in Gefahr. Viele brandaktuelle Themen wie Terrorismus in jedweder Form, , soziale Brennpunkte oder posttraumatische Störungen werden in „Blutzoll“ zu einem dichten, atmosphärischen Thriller verwoben. Zwei MP3-CDs in Vinyl-Optik mit Booklet
Aktualisiert: 2023-06-06
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung "Ghetto" zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr ("schädlicher Einfluss", "Pestbeulen") gewesen ist, die man durch Absonderung "einzudämmen" trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines "antisemitischen Wahns" (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen "Judenpolitik" bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der "Endlösung der Judenfrage", die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-06-03
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»Endlösung«

»Endlösung« von Aly,  Götz
Das zentrale Standardwerk ›Endlösung‹ des bekannten Historikers Götz Aly, bei seinem Erscheinen 1995 ein entscheidender Schritt in der Erforschung der Geschichte des Holocaust, liegt jetzt in einer durchgesehenen und aktualisierten Neuausgabe vor. Götz Aly zeigte als Erster, wie sich in einem langen Prozess die Entscheidung herauskristallisierte, die Juden Europas zu ermorden. Es gab keinen »Beschluss«. Zuerst dominierte der Gedanke, »Lebensraum« für das deutsche Volk zu schaffen, man verfiel auf die Idee, alle Juden nach Madagaskar zu verschiffen, dann folgten die Ghettos und Konzentrationslager, schließlich der Vernichtungskrieg und die Gaskammern. In keinem anderen Buch ist die Geschichte dieses Entscheidungsprozesses so ausführlich, zwingend und klar geschildert - ein Meilenstein der Holocaust-Forschung. Die Neuausgabe wurde um ein Vorwort von Raul Hilberg ergänzt.
Aktualisiert: 2023-06-03
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»Endlösung«

»Endlösung« von Aly,  Götz
Das zentrale Standardwerk ›Endlösung‹ des bekannten Historikers Götz Aly, bei seinem Erscheinen 1995 ein entscheidender Schritt in der Erforschung der Geschichte des Holocaust, liegt jetzt in einer durchgesehenen und aktualisierten Neuausgabe vor. Götz Aly zeigte als Erster, wie sich in einem langen Prozess die Entscheidung herauskristallisierte, die Juden Europas zu ermorden. Es gab keinen »Beschluss«. Zuerst dominierte der Gedanke, »Lebensraum« für das deutsche Volk zu schaffen, man verfiel auf die Idee, alle Juden nach Madagaskar zu verschiffen, dann folgten die Ghettos und Konzentrationslager, schließlich der Vernichtungskrieg und die Gaskammern. In keinem anderen Buch ist die Geschichte dieses Entscheidungsprozesses so ausführlich, zwingend und klar geschildert - ein Meilenstein der Holocaust-Forschung. Die Neuausgabe wurde um ein Vorwort von Raul Hilberg ergänzt.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung „Ghetto“ zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr („schädlicher Einfluss“, „Pestbeulen“) gewesen ist, die man durch Absonderung „einzudämmen“ trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines „antisemitischen Wahns“ (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der „Endlösung der Judenfrage“, die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-06-02
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»Das neue Ghetto«?

»Das neue Ghetto«? von Heyde,  Jürgen
»Ghetto« ist mehr als ein Ort. Diskussionen um einen Zentralbegriff jüdischer Identität im langen 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick scheint »Ghetto« vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von »Ghetto« verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff »Ghetto« starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend. Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Otherland: Stadt der goldenen Schatten

Otherland: Stadt der goldenen Schatten von Adler,  Walter, Hoss,  Nina, Möhring,  Hans Ulrich, Rois,  Sophie, Williams,  Tad
Das größte Hörspielprojekt der RadiogeschichteEnde des 21. Jahrhunderts: Die reichsten und mächtigsten Männer und Frauen haben ein gigantisches Netzwerk geschaffen. In dieser virtuellen Welt wollen sie sich den ältesten Menschheitstraum erfüllen: das ewige Leben. Gleichzeitig fallen überall auf der Welt Kinder in ein rätselhaftes Koma. Nur wenige Menschen erkennen einen Zusammenhang zwischen dem Netzwerk und dem Zustand der Kinder. Eine Gruppe von Abenteurern macht sich auf, um das Geheimnis von Otherland zu ergründen und begibt sich damit in ungeahnte Gefahren. Walter Adler hat mit insgesamt 250 Schauspielern und der Musik von Pierre Oser die größte Hörspielproduktion der Radiogeschichte geschaffen. Seine Inszenierung lebt durch die Stimmen von Sophie Rois, Ulrich Matthes, Nina Hoss, Sylvester Groth, Hans Peter Hallwachs, Ernst Jacobi, Judith Engel, Peter Matic und vielen anderen. (Laufzeit: 5h 34)
Aktualisiert: 2023-06-01
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Otherland: Stadt der goldenen Schatten

Otherland: Stadt der goldenen Schatten von Adler,  Walter, Hoss,  Nina, Möhring,  Hans Ulrich, Rois,  Sophie, Williams,  Tad
Das größte Hörspielprojekt der RadiogeschichteEnde des 21. Jahrhunderts: Die reichsten und mächtigsten Männer und Frauen haben ein gigantisches Netzwerk geschaffen. In dieser virtuellen Welt wollen sie sich den ältesten Menschheitstraum erfüllen: das ewige Leben. Gleichzeitig fallen überall auf der Welt Kinder in ein rätselhaftes Koma. Nur wenige Menschen erkennen einen Zusammenhang zwischen dem Netzwerk und dem Zustand der Kinder. Eine Gruppe von Abenteurern macht sich auf, um das Geheimnis von Otherland zu ergründen und begibt sich damit in ungeahnte Gefahren. Walter Adler hat mit insgesamt 250 Schauspielern und der Musik von Pierre Oser die größte Hörspielproduktion der Radiogeschichte geschaffen. Seine Inszenierung lebt durch die Stimmen von Sophie Rois, Ulrich Matthes, Nina Hoss, Sylvester Groth, Hans Peter Hallwachs, Ernst Jacobi, Judith Engel, Peter Matic und vielen anderen. (Laufzeit: 5h 34)
Aktualisiert: 2023-05-19
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»Das neue Ghetto«?

»Das neue Ghetto«? von Heyde,  Jürgen
»Ghetto« ist mehr als ein Ort. Diskussionen um einen Zentralbegriff jüdischer Identität im langen 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick scheint »Ghetto« vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von »Ghetto« verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff »Ghetto« starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend. Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Aktualisiert: 2023-05-19
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»Das neue Ghetto«?

»Das neue Ghetto«? von Heyde,  Jürgen
»Ghetto« ist mehr als ein Ort. Diskussionen um einen Zentralbegriff jüdischer Identität im langen 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick scheint »Ghetto« vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von »Ghetto« verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff »Ghetto« starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend. Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung „Ghetto“ zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr („schädlicher Einfluss“, „Pestbeulen“) gewesen ist, die man durch Absonderung „einzudämmen“ trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines „antisemitischen Wahns“ (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der „Endlösung der Judenfrage“, die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-05-16
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»Endlösung«

»Endlösung« von Aly,  Götz
Das zentrale Standardwerk ›Endlösung‹ des bekannten Historikers Götz Aly, bei seinem Erscheinen 1995 ein entscheidender Schritt in der Erforschung der Geschichte des Holocaust, liegt jetzt in einer durchgesehenen und aktualisierten Neuausgabe vor. Götz Aly zeigte als Erster, wie sich in einem langen Prozess die Entscheidung herauskristallisierte, die Juden Europas zu ermorden. Es gab keinen »Beschluss«. Zuerst dominierte der Gedanke, »Lebensraum« für das deutsche Volk zu schaffen, man verfiel auf die Idee, alle Juden nach Madagaskar zu verschiffen, dann folgten die Ghettos und Konzentrationslager, schließlich der Vernichtungskrieg und die Gaskammern. In keinem anderen Buch ist die Geschichte dieses Entscheidungsprozesses so ausführlich, zwingend und klar geschildert - ein Meilenstein der Holocaust-Forschung. Die Neuausgabe wurde um ein Vorwort von Raul Hilberg ergänzt.
Aktualisiert: 2023-05-16
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»Das neue Ghetto«?

»Das neue Ghetto«? von Heyde,  Jürgen
»Ghetto« ist mehr als ein Ort. Diskussionen um einen Zentralbegriff jüdischer Identität im langen 19. Jahrhundert. Auf den ersten Blick scheint »Ghetto« vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von »Ghetto« verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff »Ghetto« starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend. Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Geschichte der Bad Nauheimer Juden

Die Geschichte der Bad Nauheimer Juden von Kolb,  Stephan
Das Buch „Die Geschichte der Bad Nauheimer Juden“ soll durch seine Neuauflage möglichst noch vielen Generationen zur Verfügung stehen. Wer sich für Menschen interessiert und sie liebt, erfährt vieles über religiöse, sozialpsychologische und ökonomische Aspekte der Juden und deren ideologische und kulturhistorische Wurzeln, aber auch etwas über sich selbst. Die Erstauflage wurde zu einer Zeit verfasst, in der es Internet, Computer und Mobiltelefonie so gut wie nicht gab, wohl aber noch diejenigen, die als Juden Verfolgungen erlebten und erlitten. Die Neuauflage des Buches ist auch ein Dankeschön an Autor Stephan Kolb, der mit großer Empathie die schwierige Arbeit des Festhaltens der Erinnerungen auf sich nahm. Der Irrsinn der heutigen Zeit in den unterschiedlichsten Belangen scheint ohne Ende steigerungsfähig zu sein. Das Paradies ist ferner denn je. Viele wissen heutzutage nicht einmal mehr, was das ist, das Paradies. Barbarische Egozentrik zerstört zunehmend das Gemeinwohl und greift unser aller Leben an. Oft wird „der Jude“ wieder einmal bequemerweise dafür verantwortlich gemacht. „Der Jude wird dabei herangezogen, wenn er politisch gebraucht wird; selbst #CharlotteKnobloch machte das unlängst. Der derart benutzte Jude ist eine Figur auf einem Schachbrett, der den missliebigen Anderen zum Schweigen bringen soll. Das kann als #Antisemitismus durchgehen.“ Damit reagierte unlängst @britainopello5 auf den Tweed von @LyllithB, die feststellte: „Die Instrumentalisierung von Juden und Antisemitismus gehört mittlerweile zum Standard einer moralisch aufgeplusterten Szene, um kritische Stimmen, gleich zu welchem Thema, zum Verstummen zu bringen. Ich halte diese Vorgehensweise für antisemitisch.“ (Twitter, 15.10.2022) - Wir dürfen nicht müde werden, dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. Die Gefahr der Hoffnungs- und Tatenlosigkeit ist groß. Sobald altersunabhängig Verstehensprozesse in Gang kommen, hilft das Buch, auch Zusammenhänge im gesellschaftlichen Miteinander zu verstehen. Wer sich für Menschen interessiert und sie liebt, erfährt vieles über religiöse, sozialpsychologische und ökonomische Aspekte der Juden und deren ideologische und kulturhistorische Wurzeln, aber auch etwas über sich selbst. Stephan Kolb ist die Dokumentation der Geschichte der Bad Nauheimer Juden zu verdanken. „Wenn Sie es nicht machen, macht es keiner“, so ein deutscher Rabbi während eines Israel-Besuches 1978. Stephan Kolb ist Historiker, Jahrgang 1946. Die Neuauflage seines Werkes verhindert, dass die Geschichte der Bad Nauheimer Juden verschwindet. Hat die Gesellschaft inzwischen etwas gelernt? Beständig durchdringt Barbarei unser aller Leben. Städte und ihre Nennungen im Buch u.a.: Frankfurt/Main 700 x, Friedberg/Hessen 185 x, Butzbach 28 x, Gießen 19 x, Darmstadt 15 x.
Aktualisiert: 2023-01-12
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