Zukunftsvorstellungen und staatliche Planung im Sozialismus
Die Tschechoslowakei im ostmitteleuropäischen Kontext 1945-1989
Christiane Brenner, Martin Schulze Wessel
Kein säkulares politisches System leitete seine Legitimation in so hohem Maße von der Zukunft ab wie der Staatssozialismus. Das revolutionäre Zeitgefühl bedeutete gleichzeitig den Bruch mit dem Alten und die Orientierung an einer oft als utopisch gedachten Zukunftsordnung. Der Band bringt Beiträge zu den Zukunftsvorstellungen und Planungsentwürfen des Sozialismus und ihren politischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Folgen. Neben Großprojekten wird u.a. auch die Erosion von Planszenarien in den 1970er und 1980er Jahren thematisiert. Als „Fahrplan“ zum großen Ziel neuer Gesellschaftsformationen gedacht, gewann „der Plan“ selbst mythischen Gehalt. Krisen des sozialistischen Systems waren stets auch Krisen der Planung und Zukunftsantizipation. Der Band ist das Ergebnis der im November 2007 veranstalteten Jahrestagung des Collegium Carolinum.
Mit Beiträgen von Stefan Albrecht, Jaromír Balcar, Ulrich Best, Anna Bischof, Christian Domnitz, Celia Donert, Martin Franc, Xavier Galmiche, Ivan Jakubec, Blanka Koffer, Jirí Knapík, Jaroslav Kucera, Stefan Plaggenborg, Michal Pullmann, Martin Schulze Wessel, Matej Spurný und Gereon Uerz.