Vom Nutzen des Schreibens von Herold,  Paul, Pohl,  Walter

Vom Nutzen des Schreibens

Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter

Lange war der Nutzen des Schreibens für den Schreibenden und seine Gemeinschaft für die Forschung unbedeutend gegenüber dem Nutzen des Geschriebenen als Quelle. In den letzten Jahrzehnten begannen auch Mediävisten im Medium die Botschaft zu entdecken; Bedeutung und Dynamik des geschriebenen Wortes sind in vielen Aspekten durchaus kontrovers diskutiert worden. War das Abendland im Mittelalter eine weitgehend mündliche Gesellschaft, in der manche Kleriker und Klöster Inseln der Schriftlichkeit von zunächst geringer Ausstrahlungskraft bildeten, oder reichte der Einfluss des Schreibens weit darüber hinaus? Immerhin stellte das Schreiben im Mittelalter eine außerordentliche gesellschaftliche Investition an Arbeit und Rohstoffen dar. Der Band untersucht exemplarisch, in welchen Zusammenhängen eine solche Investition Nutzen bringen konnte. Dabei geht es um zwei Gesichtspunkte: Zum einen ist ein im engeren Sinn pragmatischer, instrumenteller Gebrauch des Schreibens gemeint, also das schriftliche Festhalten und der Austausch handlungsrelevanter Informationen. Zum anderen ist jenes weite Feld von Texten angesprochen, die dadurch handlungsleitend wirken, dass sie Sinn stiften, Bedeutungen produzieren und Identitäten entwerfen. Der Band ist thematisch und chronologisch in zwei Schwerpunkte gegliedert. Der erste untersucht in zehn Beiträgen Schriftkultur und soziales Gedächtnis der Franken, wobei historiographische Handschriften im Brennpunkt stehen. Der zweite Teil umfasst sieben Beiträge zu spätmittelalterlichem Verwaltungsschriftgut bzw. fürstlicher Selbstdarstellung, die den Gebrauch der rasch anwachsenden Menge schriftlicher Aufzeichnungen zum Gegenstand haben. Drei programmatische Beiträge strukturieren den Band. Der Dialog zwischen ausländischen Spezialisten für Schriftlichkeit und jüngeren österreichischen Mediävisten hat zahlreiche neue Gesichtspunkte ergeben, die über die hier versammelten Studien hinaus anregend wirken können.

For a long time, the benefits of writing for the writer and his community were insignificant as a subject for research compared with the use of the written word as a source.

In recent decades, medievalists have also begun to discover the media in the message; the significance and dynamism of the written word have been the subject of controversial discussions in many aspects. Was the western world in the Middle Ages a largely oral society in which a few clerks and monasteries formed islands of the written form with initially little effect, or did the influence of writing extend far beyond? After all, writing in the Middle Ages constituted an extraordinary social investment in labour and material. This volume examines examples of the connections in which such investments could bring benefits.

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Die Publikation Vom Nutzen des Schreibens - Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter von , ist bei Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Besitz, Herold, Paul, Kommunikation im Mittelalter, Mittelalter, Pohl, Walter, Soziale Gedächtnis. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 45.7 EUR und in Österreich 45.7 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!