Staatskredit und Defizitfinanzierung in der ersten konstitutionellen Periode der Habsburger Monarchie 1860-1867
Joachim C. Liese
Im Zentrum staatlicher Tätigkeit standen in der ersten konstitutionellen Periode der Habsburger Monarchie von 1860 bis 1867 die Staatsfinanzen. Die vorliegende Arbeit weist nach, daß Einführung und Ausgestaltung des Konstitutionalismus eng verbunden waren mit der Tendenz, die Staatsausgaben für den aufgeblähten Militär- und Polizeiapparat zurückzudrängen und das Verhältnis zwischen Staat und Österreichischer Nationalbank neu zu regeln. Die Entwicklung von Staatshaushalt, Defizitfinanzierung und Verschuldung der Habsburger Monarchie wird der Entwicklung in den großen Staaten Westeuropas gegenübergestellt. Bei der Untersuchung der Rückwirkungen auf das allgemeine konjunkturelle Umfeld kommt die Arbeit zu einer Neubewertung der Ursachen der «Plenerschen Stagnation» in den Jahren 1863 bis 1866.