„My unwasht Muse“ von Lennartz,  Norbert

„My unwasht Muse“

(De-)Konstruktionen der Erotik in der englischen Literatur des 17. Jahrhunderts

Im Rückgriff sowohl auf T.S. Eliots These von der „dissociation of sensibility“ als auch auf die Kontroverse zwischen Elias und Duerr zeigt sich in der Analyse von lyrischen Texten des 17. Jahrhunderts, dass ein folgenschwerer Paradigmenwechsel das Ende des Barock und den Beginn der Moderne einleitet. In ihrer erotisierten Theologie zeigen Donne und Crashaw, dass der Körper nicht von der Ebene der Metaphysik zu trennen ist, dass vielmehr Körperflüssigkeiten zu prokreativen Himmelsleitern werden und für den Dichter in der Rolle des Ganymed eine göttliche Insemination an die Stelle der herkömmlichen Inspiration getreten ist. Im Unterschied hierzu setzt in der Versdichtung der Cavaliers zwischen 1620 und 1630 eine früh-klassizistische Gegenbewegung ein: beeinflusst durch die Erfindung der Bühnenfigur des Don Juan negieren Dichter wie Carew, Suckling und der zur Restaurationszeit gehörende Earl of Rochester die im Barock mit Nachdruck betonte Allianz von Erotik und Theologie, um fortan die Quantität des sexuellen Abenteuers zu zelebrieren. Ostentativ die Extreme von Lust und Ekel hervorhebend, antizipieren die Cavaliers Körper- und Erotikentwürfe, die im 19. Jahrhundert so heterogene Figuren der literarischen Moderne wie den Dandy oder den ‚ubusesken‘ Triebmenschen hervorbringen sollten.

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Die Publikation "My unwasht Muse" - (De-)Konstruktionen der Erotik in der englischen Literatur des 17. Jahrhunderts von ist bei De Gruyter erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: barock, Baroque, Donne, John, Erotic in Literature, Erotik /i. d. Literatur, Lyrik, Shakespeare, William, Verse. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 129 EUR und in Österreich 114.95 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!