Infektionsepidemiologischer Bericht über meldepflichtige Krankheiten in Schleswig-Holstein für das Jahr 2015 von Fickenscher,  Helmut, Läubrich,  Christoph, Rautenberg,  Peter, Selck,  Gesa

Infektionsepidemiologischer Bericht über meldepflichtige Krankheiten in Schleswig-Holstein für das Jahr 2015

Das Berichtsjahr zeichnete sich mit etwa 9.200 Infektionsmeldungen in Schleswig-Holstein durch eine leicht erhöhte Aktivität aus.

Ein nosokomialer Ausbruch eines multiresisten 4MRGN-Acinetobacter-baumannii-Stammes auf Intensivstationen des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, war zu Jahresbeginn ein beherrschendes Thema. Dieser sich über sechs Wochen erstreckende Ausbruch erforderte ein aufwändiges Hygienemanagement.

Einen herben Rückschlag erlitten die Bemühungen zur Masern-Elimination in Deutschland. Mit etwa vierzig Masern-Erkrankten in Schleswig-Holstein wurde derselbe Meldestand wie im Vorjahr erreicht. Das Geschehen stand teilweise in Bezug zu dem dominierenden Masern-Ausbruch, der sich in Berlin ereignete. Verantwortlich ist der unzureichene Bevölkerungsschutz. Zur Erlangung dieses Ziels müssten 95%-ige Masern-Impfquoten durch die zweimaligen Impfungen erreicht werden. Die WHO hat sich die Masern- und Röteln-Elimi-nation bis zum Jahr 2020 als Ziel gesetzt. Deutschland hat sich zu diesem WHO-Ziel bekannt und die Indikatoren im Rahmen einer nationalen Strategie im Jahr 2015 festgelegt.

Obwohl Schleswig-Holstein seit 2001 bundesweit die niedrigste Tuberkulose-Inzidenz vorweist, ist derzeit eine Stagnation der Abnahmerate eingetreten. Dies ist nur zum Teil auf die aktuelle Migration zurückzuführen. Die WHO-Zielvorgabe eines mehr als 90%igen Behandlungserfolges bei allen Altersgruppen dürfte aufgrund der hiesigen Altersstruktur der Tuberkulose-Erkrankten wohl nur bei den bis zu 40-Jährigen zu erfüllen sein. Gleichwohl hat die WHO mit Gültigkeit ab 2015 ein ambitioniertes Rahmenprogramm formuliert, dessen Ziel die Elimination der Tuberkulose bis zum Jahr 2050 ist.

Die Influenza-Saison 2014/2015 erwies sich als drittstärkste Saison seit 2001. Auch hier dürfte die unzureichende Impfquote der Allgemeinbevölkerung ursächlich sein. Das von der Europäischen Kommission geforderte Ziel einer Impfquote von 75% bei älteren Menschen wurde in Deutschland bei weitem nicht erreicht. Somit sind weitere Bemühungen notwendig, damit die Influenza-Impfquoten bei Risikogruppen, chronisch Kranken sowie medizinischem Personal zu erhöht werden kann.

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