Industriearbeit, Arbeiterleben und betriebliche Sozialpolitik im 19. Jahrhundert
Eine Untersuchung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Industriearbeitern am Beispiel der chemischen Industrie in der Region Untermain
Walter Wetzel
Die Industrielle Revolution hat das Leben und die Umwelt des Menschen in kürzester Zeit nachhaltiger verändert, als dies in Jahrhunderten zuvor geschah. Die Frage, wie die Menschen diese grundlegenden Veränderungen bewältigt haben, wird für die damalige Region Untermain untersucht, wo in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts eine geradezu spektakuläre Gründungswelle chemischer Fabriken erfolgte. Beschrieben werden die Voraussetzungen für diese Industrieansiedlung sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bevölkerung und der Arbeiter am Arbeitsplatz: die technischen und sozialen Verhältnisse, vor allem die Gefahren und gewerbehygienischen Probleme durch die bisher unbekannten Intoxikationen. Der aufkommenden Arbeiterbewegung wird die umfangreiche Sozialpolitik der neugegründeten Firma Meister, Lucius & Co. zu Höchst a.M. gegenübergestellt.