GEBURTSHILFE BEI DER KATZE : Klinische Untersuchungen und evidenzbasierte Auswertung der obstetrischen Literatur zur Katze von Hardegen,  Doreen

GEBURTSHILFE BEI DER KATZE : Klinische Untersuchungen und evidenzbasierte Auswertung der obstetrischen Literatur zur Katze

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die vorhandene Literatur zur felinen Geburtshilfe zusammenzutragen und nach ihrer Evidenz in den Bereichen konservative, chirurgische Therapie und Anästhesieverfahren zu kategorisieren, um Empfehlungen zu erarbeiten. Weiterhin wurden Patientendaten aus der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere der Justus-Liebig-Universität Gießen von 2000 bis März 2021 ausgewertet und mit den Angaben in der Literatur verglichen.

Darstellung der vorhandenen Literatur zur felinen Geburtshilfe in den Bereichen konservative, chirurgische Therapie und Anästhesieverfahren:
Die Literaturübersicht zeigt, dass die vorhandene Literatur eine niedrige Evidenz besitzt. Sie ist gekennzeichnet durch Fachbücher und Expertenmeinung, die bei Fragestellungen Hilfe geben. Das Fehlen von randomisierten,kontrollierten Studien liegt darin begründet, dass der Geburtsvorgang schwer zu standardisieren und das Führen einer Kontrollgruppe aus ethischer Sicht nicht vertretbar ist.

Bewertung der Literatur nach den Maßstäben der evidenzbasierten Medizin:
Auffällig ist, dass die Angaben zur felinen Geburtshilfe bezüglich der konservativen, chirurgischen Therapie und der Anästhesieverfahren nicht evidenzbasiert sind. Kontrollierte, randomisierte und verblindete Studien und Metaanalysen sind nicht zu finden.
Am Beispiel der Spannbreite der Oxytocindosierungen (0, 5 – 20 IE / Katze) wird deutlich, dass oftmals die Erfahrung, die Tradition der Einrichtung, die Expertenmeinung oder das Bauchgefühl zur Entscheidungsfindung herangezogen werden.

Folgende Resultate konnten aus der Patientenauswertung gewonnen werden:
Der Rassekatzenanteil betrug 54 %. Rassekatzen sind damit ähnlich häufig betroffen wie nicht Rassekatzen.
Die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer betrug 65 Tage ± 5,4. Damit unterscheidet sie sich nicht von Katzen mit Eutokie.
Die Überlebensrate der Welpen sank deutlich, wenn die Geburt über 24 Stunden andauerte.
Bei der Auswertung der Vitalparameter zeigten 64 % der Katzen (n = 64) eine Tachykardie und 70 % (n = 49) eine Tachypnoe.
Hypothermie zeigten 31 % der Katzen. Untertemperatur war ein negativ prognostischer Faktor für das Überleben der Mutterkatze.
Die neonatale Mortalität stieg, wenn das Muttertier an Fieber litt. Lediglich 7 % der Katzen zeigten eine erhöhte Körpertemperatur.
Bei 51 % der Tiere mit Schwergeburten trat eine Normoglykämie auf. Lediglich ein Tier zeigte eine Hypoglykämie.
Bei 47 % der Katzen mit Dystokien lag das ionisierte Kalzium im Blut im Referenzbereich. Bei sechs Tieren (19 %) konnte einen Hypokalzämie diagnostiziert werden.
Die am häufigsten aufgetretende Dystokieursache war mit 33 % die maternal bedingte Wehenschwäche.
Insgesamt 77 % der Dystokien wurden chirurgisch therapiert. Die Sectio porro war mit 59 % die häufigste Operationsmethode, gefolgt von der Sectio caesarea conservativa mit 35 %. In 6 % der Fälle erfolgte eine En-bloc-Resektion.
Von den 77 % chirurgisch therapierten Katzen wurden 14 % zuvor konservativ behandelt.
Bei 16 % der Schwergeburten erfolgte eine alleinige erfolgreiche konservative Geburtshilfe.
Die Neugeborenen-Sterblichkeit lag bei 38,8 % und die maternale Mortalität bei 2,4 %.
Bei den Einlingsgraviditäten verstarben 59 % der Neugeborenen. Damit stellt die Einlingsgravidität ein besonderes Risiko für den Fetus dar.

Die dargestellten Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Forschungsbedarf besteht, um evidenzbasierte Empfehlungen für die feline Geburtshilfe geben zu
können.

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