Elisabeth Sonneck – In Farbe
Ortsspezifische Malerei, Arbeiten 2006–2011 Herausgegeben von Brunnhofer Galerie und Galerie Hein Elferink. Texte von von Bauerle-Willert, Dorothée Texte von von Loock, Ulrich
Elisabeth Sonneck
Es war Josef Albers, der die farbigen Wechselwirkungen als
Maler grundlegend erforscht hat. Die in Berlin lebende
Künstlerin Elisabeth Sonneck nimmt die Relativität der
Farbe zum Ausgangspunkt und verbindet Malerei dialogisch
mit dem realen Raum. Man erlebe Farbe nicht rein
optisch, sagt sie, sondern im Verbund von Ort, Zeit und
Person. Für die 1962 geborene Künstlerin ist die Malerei
sowohl ein Instrument der Recherche als auch der unmittelbaren
Erfahrung. Ihre Arbeiten zeigen den Prozess des
Malens und der Farberzeugung. Die vielfach übereinander
gelagerten, halbtransparenten, teils minimal seitlich versetzten
Farbbahnen ihrer Bilder sind in langsamer, freihändiger
Bewegung mit Pinseln immer derselben Breite
gemalt. Dabei entsprechen die stets quadratischen Formate
exakt ihrer körperlichen Reichweite.
Elisabeth Sonnecks Raummalerei und Farb-Installation
nimmt die jeweilige architektonische Konstellation auf und
übersetzt die Maße in farbige Rhythmen. Diese Arbeiten
werden eigens für den Ort geschaffen und sind meist temporär.
Zudem gehen Sonnecks Farbräume auf den spezifischen
Ort ein, indem sie auch vorgefundene Merkmale wie
Gebrauchsspuren, abfallende Böden oder einen Riss in der
Wand einbeziehen. „Neigung 13%“ oder „Temperaturen
in Schinkels Blau“ heißen ihre Werke im Hinblick auf die
Besonderheiten des Ortes, für den sie entstanden sind. Sie
erweitern die Proportionen des Raumes um die Dynamik
der Farbe.