Der Chirurg Erich Lexer von Lexer,  Georg, Thiede,  Arnulf

Der Chirurg Erich Lexer

Unter den Würzburger Wissenschaftlern des 19. Jahrhunderts
ist Matthias von Lexer zweifellos der am häufigsten zitierte
Autor. Aufgewachsen im Lesachtal im südlichen Kärnten,
ausgebildet in Marburg an der Drau, in Graz und Berlin, ist
der Müllersohn weit herumgekommen. Ursprünglich wollte er
sich in Graz etablieren. Er wirkte dann als Lehrer in Ungarn
bei den Grafen Hunyadi und an dem damals noch deutschsprachigen
Ober-Gymnasium in Krakau. Er ging zur
Bayerischen Akademie der Wissenschaften, arbeitete als
Chroniken-Herausgeber in Nürnberg, promovierte in Erlangen
und wurde schließlich 1863 nach Freiburg/Breisgau als
Germanist berufen. Dort war ihm eine zunächst außerordentliche
Professur angeboten worden. Von dieser wurde er 1868
auf den Würz burger Lehrstuhl für Germanistik berufen. Die
Würzburger Jahre von 1868 bis 1891 sind die bedeutendsten dieses
heraus ragenden Sprachwissenschaftlers. Sein Kärntisches
Wörterbuch hatte er schon vor 1860 erarbeitet, damals noch
unter der Intention möglicherweise im Süden Österreichs in
der Steiermark verbleiben zu können. Es wurde 1882 bei Hirzel
in Leipzig verlegt (mit diesen Aktivitäten an dem Wörterbuch
war die Hoffnung verbunden, in Österreich eine Stelle zu finden,
dies scheiterte jedoch am öffentlichen Desinteresse).
In Würzburg brachte er innerhalb von neun Jahren sein bis
heute unerreichtes Mittelhochdeutsches Handwörterbuch heraus.
Hier gewann er als zweimaliger Rektor großen Einfluß
und beteiligte sich auch an der Berufung des Baltendeutschen
Ernst von Bergmann – in Würzburg chirurgischer Ordinarius
von 1878 bis 1882 – und stellte damit unbewußt die Weichen
für die spätere Prägung seines Sohnes Erich Lexer, geboren
1867, in Richtung Heilkunde und insbesondere der Chirurgie.
Matthias von Lexer galt bei seinen Würzburger Studenten
als schwer genießbar. Seine Vorlesungen waren so anstrengend,
daß sich viele Hörer vertrieben fühlten. Nichtsdestotrotz war
er von unvorstellbar überbordender mentaler Leistungsfähigkeit.
Nichts konnte er vergessen, sein Gedächtnis war phänomenal.
Er trainierte es durch eine Unzahl von lexikonartigen handschriftlichen
Artikeln, die seiner Wörterbucharbeit dienten.
Wer ihn traf, stolperte über seine weit ausgebeulten zettelgefüllten
Brust- und Gesäßtaschen. Diese Notizen wurden täglich
erstellt, am Abend alphabetisch sortiert und verinnerlicht.
Dieses Zettelwerk war die Basis seines überragend lexikographischen
Schaffens. Seine Studenten sparten nicht mit Spott
und Karikaturen, haben allerdings die großartige Grundlage
für sein Wirken und die Darstellung des mittelhochdeutschen
Wortschatzes – der im Wörterbuch präsentiert wurde – nicht
erfaßt. Gefragt, warum er denn nur ein Lexikon mache, pflegte
er zu antworten: Was soll man schon anderes tun, wenn man
Lexer heißt.

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