Das ‚Ich denke‘
Seine gnoseologische Relevanz in Kants 'Kritik der reinen Vernunft' und sich hieraus eröffnende Perspektiven
Eckhard Kunkel
Die vorliegende Untersuchung zeigt verbunden mit dem Aufweis der zentralen Rolle des ‚Ich denke‘ in Kants Erkenntnisbegründung in der ‚Kritik der reinen Vernunft‘, dass Kants Fassung des ‚Ich denke‘ wegweisend für eine erfolgreiche, adäquate Behandlung des Subjektproblems innerhalb der Erkenntnisthematik ist und welche methodische Grundvoraussetzung diese Fassung hat. Durch eine Offenlegung der Problematik der Kantschen Fassung des ‚Ich denke‘ wird sodann deutlich, dass die gnoseologische Relevanz des ‚Ich denke‘ mit seiner Explikabilität steht und fällt. In anschliessenden Überlegungen erweist sich die unbedingte gnoseologische Relevanz des ‚Ich denke‘ und mit ihr die Unumgänglichkeit eines Transzendentalen Ansatzes für die Einsicht in die Möglichkeit von Erkenntnis überhaupt. Dieser hat den logisch-funktionalen Gehalt des Urteils ‚Ich denke‘ als den Inbegriff der formalen Grundbestimmtheit des Denkens als solchen überhaupt zu explizieren. Zu diesem Inbegriff gehört u.a. auch der Subjektcharakter dieses Denkens und mithin der Erkenntnis überhaupt. Schliesslich erfolgt ein skizzenhafter Entwurf eines solchen Transzendentalen Ansatzes.