An den Bundesbeauftragten der BStU in Berlin
Anneliese Löffler, Eike-Jürgen Tolzien
An den Bundesbeauftragten der BStU in Berlin…
Wissenschaftlicher Essay: Berlin, den 14.05.2012
In der Berliner Gruppe des Schriftstellerverbandes der DDR gab es zu jeder Zeit den Willen zu Gesprächen, ja zu teils heftigen Auseinandersetzungen. Über literarische Werke wurde selten gesprochen, eigentlich in der Regel über Voraussetzungen künstlerischer Arbeit, über den Umgang mit Literatur, über die Volksbildung oder über die Medien, insbesondere den als ungenügend empfundenen Zustand des Rundfunks und Fernsehens.
Auch über allgemeine politische Probleme wurde diskutiert. Die Atmosphäre war offen und kritisch.
Zu bedenken ist, dass sich die als wegweisend im künstlerischen Sinne geltenden Autoren nur selten an den Zusammenkünften beteiligten.
Das gilt beispielsweise für Anna Seghers, Christa und Gerhard Wolf, Stefan Heym, Franz Fühmann, Erwin Strittmatter und andere. Auch jene, die sich als besonders kritisch im allgemeinem politischen Sinne verstanden, blieben oft fern, zu denken wäre vor allem an die jungen Lyriker, die in der Reihe “Poesie – Album“ ihre Werke vorstellen konnten.
Einige Autoren waren ja auch in den anderen Bezirksgruppen des Schriftstellerverbandes tätig, obwohl natürlich der Berliner Verband infolge seiner zahlenmäßigen Größe und der künstlerischen Bedeutsamkeit der dort organisierten Autoren die wichtigste Rolle spielten. Der Liedermacher Wolf Biermann nahm nicht an den Zusammenkünften des Berliner Verbandes teil.
Die Funktionäre der SED kamen nach Aufforderung ohne Probleme in den Verband und sprachen dort. Allerdings gab es dabei recht oft Schwierigkeiten im Bezug auf die Verständigung.
Hinweis an die DNB: Das ist keine DVD oder Video-sondern ein Buch!
2 Pflichtexemplare werden an die Nationalbibliothek in Frankfurt am Main und die Amerika Gedenkbibliothek in Berlin gesendet.
